Die 5 wichtigsten Trendlektionen aus der Prada S/S 2018 Kollektion

Miuccia Prada beweist mit der neuen Kollektion einmal mehr, warum sie in der Modebranche eine der wenigen ist, die sich seit Jahrzehnten als Chefdesignerin an der Spitze hält

Miuccia Prada ist die Meisterin der Mode. Einerseits fährt die Unternehmerin und Designerin, die 1978 Prada von ihrem Großvater zusammen mit ihren Geschwistern erbte, seit Anbeginn ihrer Karriere als Chefdesignerin eine klare Linie, andererseits schafft sie es, sich permanent neu zu erfinden. Eine Fähigkeit, die viele Labels nicht haben und nach einer kurzen Zeit des Hypes wieder in der Versenkung verschwinden, man denke nur an die Firmengeschichten von Gucci, Saint Laurent, Laura Ashley, Burberry und Co.

Doch Prada hält sich schon seit Jahren im Mode-Olymp – und das ohne langweilig zu sein. Der Grund? Miuccia Prada beschäftigt sich immer wieder mit aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen und lässt diese auf unterschwellige Art und Weise in ihre Designs einfließen.

Dieses Mal schritt die Armee der Prada Riot Girls über den Laufsteg, denn Miuccia Prada wollte Frauen zeigen, dass sie stark und erfolgreich sein können. „Just wanting to change the world. Especially for women, because there’s so much against us, still.“ Mit ausdrucksstarken Designs, maskulinen Looks und moderner Kunst verlieh Prada den Frauen Power – und sagte die 5 Trends für den nächsten Sommer voraus:

1. Hochgekrempelte Ärmel

Was wir notgedrungen am Schreibtisch mit etwas zu weiten Ärmeln schon seit Jahren machen, macht Miuccia Prada zum Trend – hochgeschoppte Ärmel an Blazern, Mänteln und Trenchcoats. Die Message: Ich habe keine Angst mir die Hände schmutzig zu machen, ich kann richtig anpacken!

2. Layering: Kleid über Hose

Mit Kleidern über Hosen verbinde ich wohl auf ewig die 2000er-Jahre und schlechte Teenie-Filme. Vielleicht könnte ich dieses Vorurteil demnächst aber auch überkommen, denn Prada zeigt, dass Kleid über Hose auch in Sachen Business-Look mehr als gut funktioniert. Für Anfänger, die sich noch nicht ganz ans Layering mit Kleid trauen, empfiehlt sich noch eine weiter Lage mit einem Mantel, schon sieht der Look stimmig aus. Das Gute an dem Trend? Auf einmal haben wir in unserem Kleiderschrank unzählige neue Kombinationsmöglichkeiten.

3. Comic

Nicht nur die Kulisse der Modenschau zierten Pop-Art-Comic-Szenen, sondern auch sämtliche Kleider, Mäntel und Oberteile der Designerin. Die Prints stammen zum Großteil von zeitgenössischen Künstlern, manche waren aber auch Retro aus den 1930er- bis 60er-Jahren. Bei Kleidungsstücken, bei denen keine figurativen Comic-Drucke zu sehen waren, nutzte Miuccia Prada oft den 3D-Effekt und verzierte Mäntel mit geschickt eingesetzten Linien so, dass sie eine comichafte Wirkung bekamen – siehe den roten Mantel im Header.

4. Bustiers

Schon für die letzte Sommerkollektion zeigte Prada Bustiers, die über Blusen und Pullovern getragen wurden. Auch im nächsten Sommer kehrt das Lingerie-Layering zurück, wird jetzt jedoch tragbarer denn je. Der Grund sind längere Schnitte, breitere Träger oder Drapierungen – so denkt man auf den ersten Blick nicht gleich an Unterwäsche. Außerdem wichtig: Materialmix! Satin und Seide werden zu Baumwollstoffen kombiniert.

5. Pullunder

Gerade erst haben wir sie bei Burberry gesehen, jetzt feiern Pullunder auch bei Prada ihr Comeback. Was Christopher Bailey allerdings in Sachen Schnitt noch sehr klassisch interpretierte, fällt bei Miuccia Prada um einiges moderner aus. Asymmetrie und feine Strickmaterialien – nichts erinnert da mehr an Opa!

(Fotos:PR)

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

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Eine Antwort auf „Die 5 wichtigsten Trendlektionen aus der Prada S/S 2018 Kollektion“

Sehr coole Zusammenfassung Marie, Dankeschön. Ich hätte bitte gerne einmal alle Comicprintröcke!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.