Neue Trends und Schnitte, noch nie Gesehenes – die meisten Designer etablierter Labels wollen immer höher hinaus und innovativer werden. Einen etwas anderen Ansatz verfolgt Prada: Miuccia Prada beweist einmal mehr, warum sie in der Modebranche eine der wenigen ist, die sich seit Jahrzehnten als Chefdesignerin an der Spitze ihres eigenen Unternehmens hält.
Mit ihren knielangen Röcken, knallbunten grafischen Prints und ihrer Vorliebe für die knappsten High-Waisted-Shorts erinnerte die gesamte Kollektion vor allem an eines: Prada zu seinen besten Zeiten in den 90er-Jahren. Und wer so mutig ist und als Inspiration die eigenen Entwürfe aus der Vergangenheit nimmt, der wird belohnt: Mit dem ein oder anderen Klassiker sagt Miuccia so manchen Trend für den nächsten Sommer voraus. Stift und Zettel parat?
1. Asymmetrie
Was andere Designer wie Simone Rocha in London als halbseitig getragene Mäntel zeigten, war bei Prada der asymmetrisch geknöpfte Mantel. Kein Wunder, gerade geknöpfte Kleidungsstücke, wie zum Beispiel Röcke im Sixties-Look, haben wir jetzt auch genug gesehen. Mut zur Schrägheit ist jetzt das Motto!
2. Drunter ist das neue Drüber
Wir wussten es doch schon viel zu lange: Unsere Unterwäsche ist zu schön, um sie unter weiten Strickpullovern und T-Shirts zu verstecken. Für wen der offensichtliche Lingerie-Look nichts ist, hat Miuccia die abgeschwächte Variante parat: Die Cropped Tops der letzten Saison bitte unbedingt behalten und statt drunter einfach über der Bluse oder dem Rollkragenpullover tragen. Très chic!
3. Welcome to Asia
Ob Miuccia wohl den Ohrwurm „One night in Bangkok and the world’s your oyster“ auch beim Designen ihrer Entwürfe hatte? Jedenfalls bekommen wir beim Anblick der feinen Seidenkleider mit asiatischen Kragendetails sofort Reiselust! Gabs übrigens nicht nur als Kleid, sondern auch als gemusterter Pyjama-Allover-Look (siehe Header). Na, dann Koffer packen und ab in den wohlverdienten Thailand-Urlaub.
4. Taillengürtel
Die Zeiten des heimlichen McDonalds Besuchs in der Mittagspause sind vorbei. Denn dank der engen Taillengürtel, die für den Sommer 2017 wirklich alle Laufstege beherrschten (siehe Marc Jacobs oder Altuzarra), heißt es nächstes Jahr: Bauch einziehen. Am besten kombiniert man die schmalen Gürtel mit Blazern oder zu hochgeschnittenen Hosen et voilà, schon ist der Business-Look perfekt.
5. Federn sind der neue Pelz
Dass (Fake)Pelz im Sommer nicht gerade praktisch ist dürfte den meisten klar sein. Auf eine kuschelige Optik müssen wir dank Prada in der heißen Jahreszeit aber trotzdem nicht verzichten. Die Marabu-Federn fanden sich beim Traditionshaus wirklich überall: ob am Rocksaum, an den Ärmeln, am Ausschnitt oder am Saum der Hose. Auf doofe Sprüche à la Sesamstraße müssen wir uns bestimmt einstellen. Aber wie schon Kerstin mit ihrem Grobi-Kleid bewies: Hauptsache Mode macht Spaß!
Die gesamte Kollektion könnt ihr euch nochmal hier ansehen:
(Fotos Header: PR)