Birke, Filz und Blau: Das sind die Ikea-Trends für Oktober 2017

Es wird heimelig! Wir haben uns die Wohntrends von Ikea für den Herbst einmal genauer angeschaut

Kaum haben wir das Gefühl, unsere Wohnung ist in puncto Einrichtung endlich vollendet, kommt Ikea mit einer neuen Kollektion daher – Hände hoch, wer auch schon als Kind gerne den neuen Katalog durchgeblättert hat! Ich jedenfalls war mit meinem Kulli und wilden Ankreuz-Methoden für Wunschlisten der Feind meiner Mutter, die Eselsohren nicht ausstehen kann. Sorry, Mama!

Besonders im Herbst werden die eigenen vier Wände wieder wichtiger, kein Wunder, wir verbringen ja auch viel mehr Zeit in der Wohnung als noch im Sommer – und haben gleich eine warme Farbwelt von Waldgrün, Bordeaux und Senfgelb vor Augen. Dass Gemütlichkeit im September und Oktober aber auch ohne neuen Wandanstrich in Klischeefarben funktioniert, beweist Ikea mit seinen neuen Wohntrends:

1. Helles Birkenholz

Oje, wer kennt es nicht, das typische Jugendzimmer aus Birke-Komplett: Birkenholz-Hochbett, Birkenholz-Schreibtisch und dazu noch der passende Kleiderschrank – praktisch und, naja, ziemlich langweilig. Jetzt feiert das helle Holz allerdings sein Comeback. Wichtig: die Möbel sind minimalistisch und bieten keine großen Holzflächen, bei denen man die Maserung stark erkennt. Genau das verhindert dann auch den leidigen 90er-Jahre-Teenie-Look, sondern wirkt minimalistisch und zurückhaltend erwachsen. Fun Fact: Birkenholz hat keinen Eigengeruch. Losgeschnuppert!

2. Chaiselongue Revival

Noch ein Comeback, dieses Mal aber nicht aus unserer Teenager-Zeit, sondern aus dem 19. Jahrhundert. Say what?! Ja, wirklich, denn dort war die Chaiselongue, übersetzt langer Stuhl, so richtig in Mode. Die Definition des Möbelstücks: ein niedriges, gepolstertes kombiniertes Sitz- und Liegemöbel für eine Person. In anderen Worten: der perfekte Ort für einen Mittagsschlaf.

In Zeiten, in denen Work-Life-Balance immer wichtiger wird, genau das richtige Teil von Ikea, um unseren Alltag zu verschönern. Vom Design sind alle verspielten Anleihen von 1700 beim schwedischen Möbelhaus verschwunden, übrig bleibt ein cleaner, skandinavischer Stil mit Kombinationsmöglichkeiten in Sachen Lehne und Tisch. Nap-Time!

3. Voluminöse Stehlampen

Mit Deckenlampen ist das ja immer so eine Sache. Die Priorität für sie ist ganz weit unten – mit Glühbirne geht’s schließlich auch. Die wirklich schönen Modelle? Unbezahlbar. Nach langer Suche hat man sie dann gefunden und dann wäre da noch die eine Sache. Das Anbringen. Hohe Decken, offene Stromkabel – nicht wirklich unser Ding. Wie man das Problem löst? Freund/Vater oder My Hammer befragen oder ganz einfach dem ganzen nervigen Thema aus dem Weg gehen.

Indirekte Beleuchtung aus Stehlampen ist doch eh so viel gemütlicher und der einzige Handgriff, den man dafür braucht ist der Griff zur Steckdose. Die neuen Lampen-Modelle von Ikea sind fast schon Origami-Kunstwerke und brauchen gar nicht so viel mehr, um zu wirken. Einfach hinstellen, Tee kochen und in gemütlich warmen Licht ein bisschen entspannen.

4. Teppiche mit geometrischen Mustern

Während wir im Sommer auf knallige Akzente stehen und bunte Azilal und Boucherouite-Teppiche bewundern, darf es im Winter gerne wieder etwas kühler und nordischer werden. Die neuen Teppiche von Ikea sind in monochromen Farben gehalten und haben nicht nur den Vorteil, dass sie etwas männlichen Charme in unsere Wohnungen bringen – die Boyfriends freut’s – sondern auch, dass man wenig Schmutz auf ihnen sieht. Einrichtung muss schließlich auch praktisch sein.

Wer Lust auf eine schnelle Wohn- und Stilveränderung hat, der sollte sich mit dem Thema Teppich noch einmal genauer beschäftigen. Das ist nämlich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

 

5. Blau, Ahoi!

Wie schon in der Einleitung gesagt, gibt es Farben, die Gemütlichkeit auf den ersten Blick ausstrahlen: Weinrot, Waldgrün, Ocker – typisch Herbst. Dass man aber auch mit einer kühlen Farbe sehr viel Stimmung erwecken kann, hätten wir noch vor ein paar Jahren nicht gedacht. Mittlerweile steht allerdings eine petrolblaue Samtcouch in meiner Wohnung und sie ist das wohl am meisten bewundertste Möbelstück überhaupt – und sooo kuschelig.

Endlich ist auch Ikea auf den blauen-Samt-Zug aufgesprungen und hat jetzt Sessel, Sofas, Kissen und Co. im Angebot. Wir verabschieden uns dann (endlich) mal vom ganzen Rosa und wechseln ab jetzt zu Blau – Geschlechterklischees in Sachen Farben wollen schließlich nicht nur im Kindermodebereich überkommen werden.

6. Filz

Ich versuche mich in Sachen Klischees eigentlich immer sehr zurückzuhalten. Zu oft habe ich gelernt, dass diese am Ende doch nicht stimmen. Was Filz angeht, war aber auch ich lange Zeit skeptisch – das mag an meiner Textilkunde-Dozentin gelegen haben, die eine komplett selbstgewalkte und gefilzte Garderobe vorwies und mich mit Unterricht an der Strickmaschine nicht wirklich locken konnte (obwohl ich Handarbeit sehr interessant finde).

Im Interiorbereich kann ich mich mit dem Material allerdings so langsam anfreunden, wenn auch nur in Sachen Accessoires. So habe ich in meiner Wohnung einen Zeitschriftenständer in Grau, aber auch gegen die Lampen in Filz von Ikea sprechen mich an. Das komplette Gegenteil zu anderen Leuchten, die eher filigran in der Luft zu schweben scheinen, aber gerade das macht den Look der Filzteile aus, oder? Steine, die von der Decke hängen.

Header: Ikea

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (9) anzeigen

9 Antworten auf „Birke, Filz und Blau: Das sind die Ikea-Trends für Oktober 2017“

Liebe Marie, in einem Absatz schreibst du noch vom notwendigen Überkommen der Geschlechter-Klischees und im selben Text sprichst du wie selbstverständlich davon, dass Frauen für das Anbringen einer Lampe einen Vater oder Freund bräuchten. Ich ärgere mich wirklich zunehmend darüber, dass die Ideen des Feminismus auf vielen Blogs nur dann auf die Fahnen geschrieben werden, wenn es sich kommerziell irgendwie verwerten lässt. Wenn die Fahnen also zum Beispiel aus der neuen Ganni-Kollektion stammen, die man bewerben kann. Oder dem eigenen Image dienen, weil sich Empowerment irgendwie gut macht. Und zwischendurch scheint dann aber immer das alte Geschlechterbild durch. Sorry, no hate! Aber das musste ich loswerden.

Hallo liebe Marie,
magst du verraten, woher die Chaiselongue ist, die auf dem Bild neben deinem Artikel abgebildet ist?
Ich finde selbige weder bei Ikea, noch bei E15 (dahin führt der Link), oder ich habe nicht richtig geguckt?!
Aber das Teilchen wäre genau das, wonach ich gerade auf der Suche bin.
Vielen Dank und liebste Grüße!

Einige Artikel sind noch nicht online, das ist ja auch die Produktvorschau für den Oktober von Ikea!
Bleib dran und schau regelmäßig in den Onlineshop, da dürfest du in nächster Zeit dann fündig werden!

Ist der bunt gestreifte Teppich auch von Ikea? Ich suche schon sooo lange nach einem passenden und wäre dir für eine Antwort seeehr dankbar. Danke Marie!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.