Alle Augen sind in diesen Tagen nach Paris gerichtet: Die Haute Couture Schauen locken sowohl Journalisten, Einkäufer als auch Stars wie Uma Thurman oder Rita Ora in die Stadt an der Seine. Im Musée Rodin wurde die erste Dior Show nach der Kündigung von Raf Simons mit großer Spannung erwartet.
Nach wie vor gibt es keinen prominenten Nachfolger, stattdessen stellte das Designteam rund um den Schweizer Head Designer Serge Ruffieux und seine 33-jährige Kollegin Lucie Meier die Kollektion fertig. Einmal mehr wurde klar: Die Fußspuren, die Raf Simons hinterlassen hat, sind riesig.
Dabei fielen die meisten Pressestimmen milde aus: Die neue Kollektion sei ein Best of aus Bar Jacken, dekonstruierten Mänteln oder den ausgestellten Röcken aus der New Look Ära. Das Modehaus habe unter Beweis gestellt, dass es sich selbst in schwierigen Zeiten nicht unterkriegen lässt. Einzig und allein auf Fashionista liest man Kritik: „Es gibt kein einziges Kleid, dass unsere Herzen zum Flattern bringen würde, wenn wir es auf dem roten Teppich sähen.“
Auch wenn Schauspielerinnen wie Jennifer Lawrence in Zukunft weniger Auswahl haben sollten: Das Designteam wollte genau das. Die Haute Couture soll nahbarer und lässiger werden. Die Inspiration: „Die moderne Pariserin, spontan und unkompliziert.“ Klar, dass da ein bisschen vom Zauber verpufft.
Uns gefallen besonders die verrutschten Träger und schulterfreien Oberteile, übrigens der Megatrend für dieses Jahr. Des Weiteren bestimmen Symbole und Amulette das Bild der neuen Kollektion. Sie sind auf die Kleidungsstücke aufgestickt oder werden als Glücksbringer an einem Collier getragen. Christian Dior selbst glaubte fest an seinen Glücksstern, seine Lieblingsblume war das Maiglöckchen.


Unser Fazit: Die Kollektion ist hübsch, aber weniger spektakulär. Was haben wir erwartet: Dass Raf Simons geht und das nächste Wunderkind schon auf der Matte steht? Einmal mehr wird klar, wie viel Genie es braucht, um eine Kollektion wie diese oder diese auf die Beine zu stellen. Vor Raf Simons ist John Galliano an dieser Aufgabe beinahe zerbrochen.
Die neue Kollektion ist in diesem Punkt vielleicht auch als ein Neuanfang zu verstehen: Nicht ein brillanter Designer soll mehr im Mittelpunkt stehen, sondern das Team bzw. die Kundin. Sie soll sich bei Dior wiederfinden. Dafür spricht auch das Setting aus zahllosen Spiegeln:
In den nächsten Tagen soll der neue Kreativdirektor oder -direktorIN bekannt gegeben werden. Zuletzt war Sarah Burton von Alexander McQueen im Gespräch. Wer auch immer den Job bekommt: Die Herausforderung wird sein, die Haute Couture weiterhin so frisch und cool aussehen zu lassen, wie es Raf Simons in seiner kurzen Amtszeit gelungen ist.
Mehr Bilder sehr ihr in der Galerie:
(Fotos: Christian Dior)
5 Antworten auf „Christian Dior Haute Couture Spring 2016“
Also wir sind ganz angetan von den Looks. Die verrutschten Träger sind ein ausgesprochen hübsches Detail 😉 We like!
Also..die Silhouette mag ich sehr gern, die Midilänge finde ich auch schön, Haare und Make up gefallen mir sehr. Ansonsten kann man tatsächlich nicht immer mit 120% rechnen. Ein Genie ist nicht umsonst ein Genie und selten. Bei Sarah Burton würde mich schon sehr interessieren, was sie aus diesem Erbe machen würde.
Ich finde es sind ein paar coole looks dabei und die midi-länge liebe ich. Aber im allgemeinen ist mir die kollektion von den prints zu verspielt und lieblich, aber das ist eben mein persönliches empfinden. Love, JIL EDG
Sind ein paar coole Inspirationen dabei.
Nissi
Spannend, wie in jedem Jahr. Paris ist immer etwas besonderes und eine Augenweide.
Katharina || ktinka.com