Store Opening: Die neue Casa Loewe in Madrid

Wie bei einem Familienfest ging es beim Store-Opening von Loewe in Madrid zu. Mit dabei Designer Jonathan Anderson und die Crème de la Crème der Blogger-Szene!

Wenn der Feed voll ist von Einkaufstaschen auf Hotelzimmern, Katzenumhängetaschen, Paillettenschuhen und den schönsten Handtaschen der Welt, dann kann das nur eines bedeuten: Das spanische Label Loewe feiert eine Party. Und was für eine! Bei der Eröffnung des neuen Flagship Stores „Casa Loewe“ und der Ausstellung „Past, Present and Future“ in Madrid ließ Jonathan Anderson auch wirklich nur die Crème de la Crème der Streetstyle- und Blogger-Ikonen anreisen und stellte damit klar: Wer braucht schon den Seventies-Glamour-Look von Gucci, wenn er auch die eklektische Zurückhaltung von Loewe haben kann.

Loewe (wird übrigens nicht Löwe ausgesprochen, sondern immer Lo-ee-weh) ist nach einem gelungenen Relaunch und mithilfe unseres Lieblingsdesigners Jonathan Anderson zwar wieder back on track und momentan aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken, aber lange Zeit war es still geworden um das Label, dass eigentlich von einem Deutschen schon 1846 gegründet wurde. Erst 2015, also knappe 170 Jahre nach der Gründung, war das Label auf unseren Bildschirmen wieder so richtig omnipräsent und das, obwohl das Taschen-Modell „Amazona“ für rund 30 Prozent der Umsätze verantwortlich und damit relativ populär war.

Heute gibt es die Tasche „Amazona“ zwar immer noch (und sie ist immer noch überraschend zeitgemäß), aber unsere neuen Lieblinge heißen „Barcelona„, „Flamenco„, „Elephant“ und „Puzzle„. Und die Streetstyle-Ikonen von Instagram können diese Liste wahrscheinlich sofort runterzählen, auch wenn man sie mitten in der Nacht wecken würde.

Wenn Jonathan Anderson, der nicht nur mit Loewe ein modisches Meisterwerk erschaffen hat, sondern auch noch mit seinem eigenen Label J.W. Anderson ein Lieblingsteil nach dem anderen hevorzaubert, also nach Madrid einlädt, dann folgen wirklich alle. Kein Wunder, denn Instagram lies erahnen, dass es nicht nur eine fantastische Party im wunderschönen neuen Store gab, sondern auch ein Influencer-Familientreffen, das einer Weihnachtsfeier (inklusive reichlicher Bescherung) glich. Die Rollen: Jonathan Anderson als Vater, Juliette Binoche als Mutter, Susie Bubble, Camille Charrière und Pernille Teisbaek als Töchter und Model Candela Novembre als lustige Cousine. Zu gerne wäre ich dabei gewesen und hätte sie einfach nur in ihren All-Over-Looks von Loewe beobachtet.

 

Übrigens ein seltener Anblick: die Komplett-Looks des Labels. Die Handtaschen und Schuhe sind inzwischen Klassiker, aber so ganz traut sich dann doch nur selten jemand im Komplett-Loewe-Look auf die Straße. Überrascht mich nicht, schließlich sehen die Looks an den Streetstyle-Ikonen super aus, aber so richtig alltagstauglich sind sie nicht – vor allem sind sie als Fotomotive nicht so attraktiv wie glitzernde Plissee-Röcke von Gucci oder übergroße Vetements-Hoodies – aber das hat Loewe auch gar nicht nötig.

 

Denn das Label ist zwar genauso erfolgreich wie Gucci, Vetements und Balenciaga, aber dafür eine Nummer erwachsener und zurückhaltender. (Vielleicht blieben auch deswegen die üblichen Event-Verdächtigen der Shop- und Kunstausstellungseröffnung fern.)

 

Gerade das finde ich aber so angenehm an Loewe und auch an Jonathan Anderson. Keiner hat es nötig, sich künstlich in den Vordergrund zu drängen, stattdessen sprechen Designer und Entwürfe für sich selbst. Annehmbar, dass auch dies ein Grund war, warum die Party nach echtem Spaß und einem Familientreffen anmutete. Anderson nahm sich geduldig Zeit für jeden, kannte alle (!) Gäste persönlich und machte in seinem Logo-Pullover einen so entspannten und sympathischen Eindruck wie es nur selten ein so erfolgreicher Creative Director tut.

Beim nächsten Madrid-Urlaub statte ich dem Store auf jeden Fall einen Besuch ab. Die Ausstellung in Madrid „Past, Present and Future“, die sich mit der Modegeschichte des Labels auseinandersetzt geht jedenfalls noch bis 6. Dezember.

Kurztrip nach Madrid ist nicht geplant? Wie gut, dass man die schönsten Teile des Labels auch online shoppen kann – man darf ja wohl noch träumen:

 

(Fotos Header: Loewe.com, Instagram/mirandamakaroff, Instagram/pernilleteisbaek, Instagram/camillecharriere, Instagram/susiebubble, Instagram/loewe)

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.