Gesprächsstoff: Wie steht ihr zu Schönheitseingriffen?

Endlich sind wir nach unseren Sommerferien und kurzer Babypause wieder zurück im Büro und können sogar zwei neue Mitglieder im Team Journelles begrüßen. Den ersten gemeinsamen Tag im Berliner Büro nahm ich also direkt zum Anlass für einen neuen Beauty-Gesprächsstoff. Diskutiert wird natürlich über Beauty, aber diesmal geht’s nicht um die neuesten Glow-Produkte oder Lippenstifte, sondern um

Endlich sind wir nach unseren Sommerferien und kurzer Babypause wieder zurück im Büro und können sogar zwei neue Mitglieder im Team Journelles begrüßen. Den ersten gemeinsamen Tag im Berliner Büro nahm ich also direkt zum Anlass für einen neuen Beauty-Gesprächsstoff.

Diskutiert wird natürlich über Beauty, aber diesmal geht’s nicht um die neuesten Glow-Produkte oder Lippenstifte, sondern um kleine Schönheitsreparaturen.

Denn in letzter Zeit wird in meinem Freundes- und erweiterten Bekanntenkreis nicht nur ziemlich häufig über Wimpernverlängerungen, Botox, Lippenkorrekturen und Co. geplaudert, sondern sogar schon hier und da gespritzt. Wie steht ihr denn so zu kleineren Beauty-Eingriffen oder Treatments, die über simple Facials und Gelnägel hinausgehen: Würdet Ihr etwas machen lassen? Oder ist die Angst zu groß, dass etwas schief gehen oder gar jemand etwas merken könnte?

 

 

Ich muss ja gestehen, dass mich in letzter Zeit der Instagram-Account der Brauenkünstlerin Shaughnessy Keely immer wieder begeistert. Die Vorher/Nachher-Bilder ihrer Kunden sind einfach der Wahnsinn. Sie tätowiert nicht nur Brauenhärchen täuschend echt, sondern sogar Sommersprossen!

Wenn, dann würde mich das Brauenthema, also Microblading, am meisten reizen. Auch wenn es nichts anderes als Permanent Make-up ist, das vor 10-15 Jahren noch verschrien war und eigentlich nie gut, sondern immer clownesk aussah. Man denke nur an Daniela Katzenberger, Pamela Anderson oder die Nachbarsfrau, die sich die Lippenkontur, Lidstriche und runde Brauenbalken an einem Tag bei der Kosmetikerin im Einkaufszentrum hat „nachzeichnen“ lassen.

Heute scheint man das Ganze jedenfalls natürlicher anzugehen und mit den neuen Techniken lässt sich ja wirklich nicht mal ansatzweise erahnen, dass da etwas gemacht wurde.

Jessie: Ein schöner Gesprächsstoff, denn noch am Wochenende habe ich mich mit ein paar Blogkollegen über die neue Akzeptanz von Schönheitsoperationen unterhalten. Zwar fällt die Brauenkorrektur da nicht ganz rein in meinen Augen, aber eine kleine Hyaluronsäureaufspritzung hier und da gehört fast schon zum guten Ton. Ich finde die Entwicklung zur Normalisierung höchst bedenklich, denn die ganzen Idole (Kylie Jenner, Bella Hadid und Co.) sind schon mit 18 komplett umoperiert. Kürzlich wurde mir der Account @negin_before_and_after vorgeschlagen. Darauf wird der Vorher-Nachher-Effekt des Instagram-Stars Negin Mirsalehi (3,3 Millionen Follower) dokumentiert, die sich recht offensichtlich Nase und Lippen hat richten lassen. Jeder darf und soll machen, was er mag – ich folge ihr auch, weil ich sie unheimlich hübsch finde – aber da fühlte ich mich mal wieder als komplett naiv enttarnt, da ich ein gefaktes Schönheitsideal gut finde. Ich habe noch nie was machen lassen und es auch nicht vor – fragt mich aber noch mal, wenn ich die Schwangerschaft überstanden habe.

 

 

Lea: In manchen Fällen, kann ich einen kosmetischen Eingriff nachvollziehen. Leidet jemand psychisch an einem vermeintlichen Makel, finde ich es absolut in Ordnung hier und da nachzuhelfen. Grundsätzlich bin ich jedoch Fan von Natürlichkeit. Aufgespritzte Lippen & Co. haben meiner Meinung nach noch niemanden hübscher gemacht. Junge Mädchen, die bereits wie 40-Jährige aussehen finde ich weder schön, noch authentisch.
Für mich persönlich kommt eine Schönheitsoperation alleine wegen der Schmerzen nicht in Frage. Ein kleines Tattoo ist bereits das höchste der Gefühle.

Lexi: Also ich gebe zu: Ich habe schon mal was machen lassen und es nie bereut, auch wenn ich ehrlich zu geben muss, dass ich die Schmerzen unterschätzt habe. Seit Monaten überlege ich immer wieder, ob ich mir meine Stirnrunzeln mit Botox glätten lasse. Eines Tages probiere ich auch ganz sicher Kryolipolyse aus, ist immerhin TÜV-geprüft! Jeder muss das für sich selbst wissen, ich finde deshalb darf man niemanden verurteilen. Hellhörig werde ich bei Promis, die ihre Botox-Eingriffe bereuen, so wie Courtney Cox. Man darf es auf jeden Fall nicht übertreiben und versuchen wollen, ewig jung auszusehen. Fakt ist aber auch: Die modernen Techniken können eine ganze Menge leisten und warum sollte man das nicht ausprobieren, wenn man das Bedürfnis hat?

Jessie: Na klar, es kommt auf die Dosis an – aber auch aufs Alter, oder nicht? Wenn sich die 18-Jährigen inzwischen unters Messer legen, wie soll denn das in 20 Jahren sein? Ich wäre ehrlicherweise gar nicht so mutig, mein Gesicht einem Fremden zu überlassen, wenn man doch gar nicht weiss, wie es natürlich altern würde. Ich habe jedenfalls schon oft darüber nachgedacht, was ich machen lassen würde. Und das wäre ganz klar: Fett absaugen.

Lexi: Nein, nicht absaugen! Einfrieren! Kryolipolyse.

Marie: Mit dem Alter kann ich dir nur Recht geben Jessie. Ich habe mit meinen 22 Jahren noch nie an eine Schönheits-OP gedacht und finde es ehrlich gesagt erschreckend, wenn ich da von Altersgenossen wie Kylie oder Kendall Jenner höre, was die alles haben machen lassen. Ich bin da ganz bei Lea, der Grund für die OP ist das, was zählt. Mache ich es aus einem Druck heraus, um bei Social Media mehr Follower zu erreichen, dann bin ich ganz klar dagegen. Gibt es psychische oder physische Gründe, dann kann ich das verstehen. Aber mich würde auch mal interessieren, wo fängt eine Schönheits-OP an, und was zählt noch als Permanent Make-up?

 

 

Ari: Ich bin da auch ganz bei euch. Der Grund für die OP zählt und der sollte wirklich gut überdacht sein. Hätte ich vielleicht eine schlimme Höckernase, hätte ich sie mir eventuell auch schon richten lassen, weil ich darunter leiden würde. Ein gutes Beispiel finde ich aber immer meine schmale Oberlippe. Wie oft wurde ich darauf schon von unterschiedlichsten Leuten angesprochen, unter anderem bei Beauty Events von Make-up Artists, die mich geschminkt haben. „Ist ja nur ein kleiner Pieks und dann hättest du vollere, gleichmäßige Lippen, es würde so viel besser aussehen.“ Wahrscheinlich würde es das wirklich, aber es würde eben auch mein Gesicht komplett anders aussehen lassen, wovor ich mich ehrlich gesagt immer fürchte. Ich bin weit entfernt von einem klassischen Beauty Face, aber ich finde mich vollkommen in Ordnung so und habe mich auch mit meiner etwas größeren, schiefen Nase und meinen schmalen Lippen in meinen jungen Zwanzigern angefreundet. Da muss ich nichts machen lassen, auch wenn es vielleicht mehr einem Ideal entsprechen würde. Außerdem müsste mir erstmal jemand unterkommen, dem ich absolutes Vertrauen schenken würde, mein Gesicht „zu gestalten“.

Ich denke da nur mit Schrecken an die ganzen gescheiterten Hollywood Beauties – zu allererst an Heidi Montag (die mittlerweile den Nachnamen Pratt trägt) und Lindsay Lohan – bei denen bis zur Unkenntlichkeit gepfuscht wurde. Aber ich hab ja auch leicht sagen, mit meinen 30 bin ich noch jung und alles ist zum Glück halbwegs straff und am rechten Ort (na ja, die Boobies nach zwei Stillkindern nicht mehr wirklich), aber wie ich in 10-15 Jahren oder schon nächstes Jahr zu dem Thema denke, steht im Moment noch in den Sternen. Vielleicht möchte ich mir ja dann auch die Brüste liften?

Tine: Eine Schönheits-OP ist für mich ein nicht reversibler Eingriff. Permanent-Make-up, Botox und Wimpernverlängerungen verändern einen nicht dauerhaft und sind somit nicht gleichzusetzen. Die Frage ist, ob es nicht der Einstieg zur Schönheits-OP ist. Vielleicht ist Permanent-Make-up ja das Kiffen der Schönheitsindustrie?

Auf der einen Seite habe ich Verständnis, wenn jemand etwas an sich machen lässt, es ist ja heutzutage auch recht einfach und salonfähig. Ich denke aber oft: Wo hört das dann auf? Die Wahrscheinlichkeit dass es bei einem „Eingriff“ bleibt, ist doch realistisch betrachtet, relativ gering. In den 30ern mögen kleine Korrekturen noch vollkommen genügen, aber erzählt mir doch nicht ernsthaft, dass man dann mit 50 sagt: „Das brauche ich jetzt nicht mehr?“ Irgendwie eine gruselige Vorstellung…

Lexi: Siehe Madonna. Die muss immer wieder ran, damit das Collagen nicht abrutscht. Dieser Jugendwahn ist schon erschreckend, wenn nicht sogar bemitleidenswert. Gilt aber auch für mich. Mein Körperideal ist das einer 18-Jährigen, wenn man sich all die Fitnessprogramme anschaut, die es im Moment gibt. Viele Frauen sind Ende 30, haben zwei Kinder und ein Sixpack – das finden die Leute „normal“.

 

Ein von Madonna (@madonna) gepostetes Foto am 22. Aug 2016 um 13:28 Uhr

 

Ari: Ich frage mich ja auch, was machen die ganzen jungen Dinger, die mit 20 schon so viele Baustellen haben. Im Moment sieht das Ergebnis der kleineren Eingriffe vielleicht noch gut und halbwegs dezent aus, aber man muss ja dran bleiben und was muss dann erst mit 40 alles in Stand gehalten werden. Ein großer Teufelskreis.

Tine: Und was mich auch stört: Wieso ist es bei all der Emanzipation immer noch so, dass Männer zu ihren Falten und grauen Haaren stehen und sich dabei (zu Recht) toll finden, nur wir Frauen kriegen das irgendwie nicht gebacken? Wieso finden sogar wir Frauen (ich will mich da gar nicht ausschliessen), dass Frauen ab einem gewissen Alter bestenfalls noch „gut gehalten“ aussehen? Ja, ich kann gut verstehen, dass deshalb der Druck enorm groß ist, etwas machen zu lassen. Wahrscheinlich ist es sogar ein menschliches Bedürfnis, sich zu verschönern. Damit haben sich die Menschen ja auch schon in der Antike beschäftigt. Die hatten natürlich noch nicht unsere heutigen Möglichkeiten.

Lexi: Alle Männer stehen zu ihren Falten und grauen Haaren. Bis auf Costa Cordalis! Bitte jetzt alle mal googlen!

Marie: Um Costa zu zitieren: „Erst Arsch im Gesicht, jetzt Gesicht im Arsch.“ Er ist anscheinend auch nicht gerade zufrieden mit dem Ergebnis…

Lexi: Sein Humor braucht auf jeden Fall kein Lifting.

Tine: Mein Fazit: Es muss jeder selbst wissen, ich schliesse es für mich selbst ja auch nicht aus (noch hab ich ja gut reden). Aber ich habe mir – wo ich gerade so darüber nachdenke – vorgenommen, vor allem älteren Frauen mehr Komplimente über ihr Äußeres zu machen.

Ari: Das sollten wir alle öfter tun! Vielen Dank für den Reminder.

Lexi: Ja, man denke nur an Helen Mirren, Susan Sarandon oder Iris Berben. Das sind für mich tolle, schöne Frauen!

Tine: Absolut. Und das Strahlen, das man im Gesicht hat, wenn ein Kompliment bekommt, ist sowieso das Schönste.

Lexi: 18-Jährige, die sich die Lippen aufspritzen, um Männern zu gefallen und sexy Selfies à la Kylie Jenner zu machen, finde ich auch schlimm. Wer eine neue Nase braucht um glücklich zu sein, bitteschön. Liftings finde ich dagegen entstellen die meisten Leute. Meine Mutter hat mir mal erklärt, dass man Liftings daran erkennt, dass die Ohren viel tiefer als normal sitzen. Sieht man gut bei Michael Douglas!

Alle lachen….

Lexi: Ich bin auch eher Pro- als Anti-Age, will aber meiner 38 Jahre alten Haut so viel Gutes tun, wie möglich. So nach dem Motto: Lieber eine gepflegte Falte, als eine ungepflegte. Ab 30 muss man grundsätzlich viel mehr für die Haut machen, auch mehr Sport treiben, weil der Stoffwechsel langsamer wird und viel besser essen. Den Abbau sehe ich wirklich mit Schrecken, zum Beispiel auch die Folgen von Sonnenschäden. Sowas zu lasern finde ich voll ok und wie gesagt Botox kann man ja auch präventiv nutzen, damit sich die Falten nicht immer tiefer graben.

Ari: Du hast dich auf jeden Fall schon mehr mit dem Thema auseinander gesetzt als ich. Sport ist in jedem Fall immer eine gute Idee und die richtige Pflege für Gesicht und Körper, sowie ein schönes Make-up letztlich auch.

Kerstin: Ich habe bisher noch nicht daran gedacht, nachzuhelfen. Viele meiner Kundinnen sind aber operiert: Lippen, Busen, Nase, Beine und Knie. Ich kann verstehen, wenn jemand sehr unter Teilen seines Körpers leidet und deshalb sich für eine OP entscheidet. Mir persönlich gefallen umgeformte Gesichter ganz und gar nicht und finde es sehr erschreckend, wie maskiert viele Frauen aussehen ohne es zu merken. Selbst Botox ist nicht mein Fall, obwohl viele meiner Freundinnen darauf schwören. Nach und nach verändert sich jedoch die Mimik und der Ausdruck so sehr, dass ich die Gesichter vor dem Unterspritzen immer jünger aussehend finde. Verrückt! Da bastelt und spritzt man und wird trotzdem älter. Ein etwas faltiges Gesicht ist immer attraktiver als ein glattes, unbewegliches. Im allgemeinen bin ich immer eher fürs Natürliche und habe mir noch nicht mal ein Äderchen am Bein veröden lassen. Denn wen interessiert das denn bitte?! Ob ich ein rotes Äderchen am Oberschenkel habe, das man am Strand im Bikini sehen könnte. Da investiere ich lieber in Pflege, Frisör, Maniküre, Pediküre und natürlich in Mode.

Schön gepflegt und modisch gekleidet mit einem großen Lachen interessiert sich niemand für ein Fältchen im Gesicht. Ich denke, wer sich einmal in den irrsinnigen Strudel der makellosen Schönheit begibt, findet immer wieder eine neue Unebenheit, einen neuen Makel und wird immer unzufriedener und verbissener. Und das macht bekanntlich nicht hübscher.

Ari: Ein super Schlusswort, Kerstin!

Und jetzt fragen wir euch: Wie steht ihr denn zu den kleineren und größeren Schönheitsreparaturen im Gesicht und am Körper? Würdet ihr euch trauen? Oder hat jemand schon positive Erfahrungen zu berichten? Oder bereut es gar jemand?

(Headerfotos: instagram.com/kyliejenner | instagram.com/shaughnessy | Mario Sorrenti for Vogue)

Von Ari

Auch wenn das kitschig klingt, ich wollte schon in meinen jungen Jahren in der Mode- oder Beautybranche arbeiten. Ich weiß noch genau, wie ich jede Ausgabe der Instyle oder Elle von der Mutter meiner damaligen besten Freundin verschlungen habe, da ich sie mir zu der Zeit noch nicht leisten konnte und mein Zimmer mit herausgetrennten Lieblingseditorials pflasterte. Als ich dann das erste Mal von Pat McGrath und Kevyn Aucoin hörte, wusste ich, dass ich Make-Up Artistin werden möchte. Der Weg bis dahin war nicht ganz einfach, denn ich musste zunächst mein angefangenes Studium in meiner Heimat Erfurt abbrechen und später meine Eltern davon überzeugen, eine Ausbildung in Kopenhagen machen zu dürfen. Der Umzug mit 18 in ein fremdes Land, ohne die Sprache zu sprechen, hat mich wahnsinnig geprägt und mir gezeigt, dass man Sachen schaffen kann, wenn man sie nur wirklich will. Viele Dänisch Lessons und Vorstellungsgespräche später, in denen ich jedes Mal erneut von der Direktorin auf meine Sprachkenntnisse geprüft wurde, hatte ich den Vertrag von der Make up School in der Tasche.

Das Abenteuer konnte beginnen und ich denke so gerne an diese aufregende Zeit zurück. Dort habe ich von meiner talentierten Lehrerin nicht nur den richtigen Umgang mit Pinseln und Farbe gelernt, sondern auch, dass weniger oft mehr ist! Seitdem habe ich den harten Kajalstift auf der Wasserlinie und das Augenbrauenzupfen sein lassen.

In den letzten Jahren habe ich aufgrund meiner Vollzeitjobs in diversen Redaktionen eher vom Schreibtisch aus von meinem Beautywissen Gebrauch gemacht, aber meine Make-up Jobs, die ich nebenbei angenommen habe, machten mich immer am glücklichsten, denn da gibt es direktes Feedback von Menschen und im besten Fall ein großes Lächeln als Dankeschön.

Auf meinem Blog Primer & Lacquer teile ich meine Liebe für Beauty & Mode seit 2011 und schreibe dort über all die Dinge, die mich in meinem Leben antreiben und begeistern. In diesem Sommer freue ich mich außerdem auf die größte Herausforderung meines bisherigen Lebens - die Geburt meiner zweiten Tochter. Ich bin gespannt, wie das Leben als vierköpfige Familie ist und ob ich mir neben dem Mamasein noch ein paar meiner alten Gewohnheiten beibehalten kann.

Neben dem Reisen liebe ich Burrito Bowls und Guacamole für mein Leben gern und habe ein Schwäche für Augenbrauenprodukte, Bronzer und Highlighter aller Art. Wenn ich mich von einem blöden Tag ablenken muss, schaue ich mir am liebsten die Videos von Lisa Eldridge (wegen ihrer angenehmen Stimme), Masterchef oder Hank Moody in Californication an. Und sollte ich irgendwann mal wieder richtig ausgehen können, dann werde ich wie in guten alten Zeiten zu Old School Hip Hop mit meinen Mädels tanzen.

Ich hoffe, ich kann Euch hier auf Journelles den ein oder anderen Kniff in Sachen Make-up zeigen und den weniger Beauty-affinen Mädels ein bisschen Lust auf die bunten Tiegelchen und Stifte machen bzw. das ein oder andere Vorurteil gegenüber Make-up Girls aus dem Weg räumen.

Folgt und schreibt mir gerne…

Blog Primer & Lacquer // Instagram @ariofcourse

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30 Antworten auf „Gesprächsstoff: Wie steht ihr zu Schönheitseingriffen?“

Ich bin 35 und stehe momentan auf dem Standpunkt, dass mir das Geld für jedwede Eingriffe zu schade wäre – selbst wenn ich es hätte.
Und mit einem künstlich veränderten Gesicht würde ich nicht rumlaufen wollen (was nicht heißt, dass ich alles an meinem Gesicht super finde – im Gegenteil).

Ich hatte schon mehrere krankheitsbedingte Operationen und bin daher nicht sehr scharf auf Arzttermine, Narkosen, Krankschreibungen, Narben usw., die sich vermeiden lassen.

Ich finde das Thema interessant weil es unsere Zeit so gut wiederspiegelt. An mir selbst stören mich inzwischen die Falten auf der Stirn, was dazu führt, dass ich auch bei anderen darauf achte. Ich bin mir sicher, dass nahezu alle A-Celebrities die Stirn glätten lassen, kein Mensch hat da keine Falten jenseits der 40 (ich bin „erst“ 30). Interessanterweise ist die Sache bei Männern ganz anders: die legen auf Fotos die Stirn komplett in Falten und sehen umwerfend damit aus. Ich frage mich langsam ob ich meine Fältchen deswegen störend finde weil man überhaupt nicht mehr an den Anblick gewöhnt ist? Die viele Präsentation aalglatter Damengesichter führt dazu, dass man das schön findet und schon kleinste Linien nicht mehr akzeptieren mag… Ich statuiere ein Exempel und trage meine Falten mit Stolz. So sieht Haut eben nun mal aus!

Grüße,
Teresa

heikles thema, das viel tiefer geht und viel größere implikationen hat, als es auf den ersten blick scheint. ich beschäftige mich wissenschaftlich intensiv mit glücks- und zufriedenheitsforschung und kann dazu nur sagen, dass die empirische evidenzlage überwältigend ist:

je mehr wert und wichtigkeit man (frau) es beimisst, dem sehr weißen, sehr jungen, übersexualisierten, symmetrischen, hohlwangigen und schmollippigen schönheitsideal zu entsprechen, desto mehr begibt sie sich in eine abhängigkeitsspirale von der anerkennung und bewunderung anderer … desto mehr entfernt sie sich sukzessive von sich selbst, vernachlässigt die wichtigen dinge im leben, die einen wirklich erfüllen können, halt geben und glücklich und zufrieden machen, und desto unglücklicher und unsicherer wird sie.

wir werden alle automatisch älter, schönheit schwindet (bzw. das, was in unserem auf konsum gepolten gesellschafts- und wirtschaftssystem als schönheit definiert wird), da sollte man rechtzeitig damit anfangen, seinen fokus auf inneres wachstum, selbstwert und liebe und auf erfüllende beziehungen zu legen, denn sonst stirbt man, wie es david foster wallace in „this is water“ so schön ausdrückt, mit jeder neuen falte und mit jedem grauen haar tausend tode.

es ist nicht alles gold was glänzt, und hinter einer perfekten fassade aus schönheit, ruhm und anerkennung steckt nicht selten ein sehr unglücklicher und unzufriedener mensch. da sollte man sich öfter mal fragen, was einem wichtiger ist: dass fremde menschen, die einen überhaupt nicht kennen und denen man im härtefall auch mit hoher wahrscheinlichkeit kackegal wäre, einen bewundern und geil finden? oder das man selbst glücklich und zufrieden ist und tiefe, echte beziehungen zu menschen aufbauen kann, die über sexuelle attraktivität hinausgehen?

das ist nicht leicht, wenn man ständig mit botschaften bombardiert wird, die einem schönheit und style als weg zum glück verkaufen, aber es lohnt sich sehr, das eigene werte- und zielsystem mal einem reality check zu unterziehen, wenn man nach glück und dem guten leben strebt (und wer tut das nicht?!)

Ich sehe es auch so, dass ohnehin jeder älter wird und dass jeder Körper sich bezogen auf die geltenden Schönheitsstandards daher an allen Fronten zum Negativen verändert.
Und wenn ich eine umgrenzte Sache durch einen Eingriff ändere, wird es immer noch zig andere Stellen geben, die nicht (mehr) so sind, wie ich sie gerne hätte.
Wenn es mit dem „Gesamtpaket“ eh letztlich nur bergab geht, tut man besser daran, nicht-aussehensbezogene Bereiche bewusst zu pflegen und hierüber zu Zufriedenheit und einem guten Selbstwertgefühl zu gelangen.

Ansonsten würde ich es wie Kerstin halten und eher Geld ausgeben für einen guten Friseur, ein schönes Kleid, einen tollen Nagellack usw.

Super interessante Diskussion, zu der man noch viel sagen kann und wahrscheinlich auch jede(r) eine eigene Meinung hat.

Nur so viel: Der Costa Cordalis Kommentar hat mir grade den Lacher des Nachmittags beschert 😀 hahaha Super- vielen Dank dafür, dass ich den Rest des Bürotags nun auch noch gut überstehe 🙂

Iris Berben und Co haben definitiv auch schon etwas machen lassen . Das „Problem“ ist, dass meist nur über die negativen Beispiele geredet wird bzw geredet werden kann , da diese auffallen . Die gut gemachten Eingriffe sind gut, weil sie das Gesicht nicht entstellen , sondern aussehen lassen als hätte man entspannte Urlaubswochen hinter sich .Man würde sich wahrscheinlich erschrecken, wieviele vermeintlich vollends natürliche Schönheiten schon hier und da nachgeholfen haben . Ich habe etwas machen lassen mit Mitte 20, bin glücklich damit und habe seit dem auch nix anderes gemacht . Jetzt , mit 26 denke ich … Haha , nee nee ist jetzt 8 Jahre her und es ist bei der einen Sache geblieben … mal schauen was die Zukunft bzw die Schwerkraft so bringt !

Genau das wollte ich auch grade schreiben, Iris Berben und Co. werden immer als alternde Schönheiten dargestellt, dabei sind sie definitiv ebenfalls geliftet etc., nur halt dezenter als die ganzen US Beauties, da braucht man sich gar nichts vormachen..

Klar, jeder muss für sich selber entscheiden, aber für mich ist es absolut ausgeschlossen, jemals etwas an meinem Körper machen zu lassen, aus so vielen Gründen…allein schon, weil ich nicht einfach ohne richtigen Grund so in meinen Körper eingreifen lassen will. Weil so oft etwas passiert und man es dann richtig bereut. Weil selbst wenn nicht ‚wirklich‘ was passiert ist, man es doch sieht und es aussieht wie eine Kopie von jmd anders, der auch operiert ist.

Frauen sind so schön, in allen Formen und Farben, besonders mit gewissen Makeln und Eigenheiten, ich finde es so schade, dass manche zu solchen Mitteln greifen, weil sie so unzufrieden sind. Ich bin 26 und viele meiner Freunde spielen bereits mit dem Gedanken oder haben schon etwas an sich machen lassen.

Übrigens wurde mir schon oft bestätigt, dass bei einer Fettabsaugung das Fett an den komischsten Stellen dafür leichter wächst, wenn man so weiter isst, wie man davor getan hat 😉 Leider bleibt dafür selber leiden immer noch der beste Weg.

findest du echt, selber leiden fuer fettlosigkeit ist der beste weg? um ins thin ideal zu passen – um daraus selbstwert zu ziehen, um nackig und in „it pieces“ moeglichst so auszusehn, wie man laut aufoktroyiertem koerperideal auszusehen hat, um von anderen begehrt und bewundert zu werden? ich bin voll pro sport und pro gesund essen, aber dabei sollte im fokus stehen, sich etwas gutes zu tun und die eigene staerke zu entdecken. das konzept des leidens fuer thigh gap und hervorstehende schluesselbeine schlaegt in eine sehr aehnliche kerbe wie schoenheits-OPs, auch dies ist ein gefaehrlicher weg, der tendenziell eher von selbstliebe, glueck und zufriedenheit wegfuehrt. body positivity heisst auch, sich mit einem gesunden gewicht zu lieben, fuer das man sich nicht selbst kasteien muss. da gibt es diese goldene mitte zwischen „eat your feelings“ und „kontrolliere jede kalorie“, von der man immer mehr weggelockt wird, je mehr sich der eigene fokus auf tolles aussehen und fame verschiebt. es ist total traurig, wieviel energie tolle frauen und, ganz fatal, junge vulnerable maedchen, da rein stecken, das frisst so viel kapazitaet, herz und hirn 🙁

Ich finde, die Argumentation hinkt. Wenn man unter einem „Makel“ leidet, ist ein Eingriff in Ordnung. Aber warum leidet man denn? Weil einem vorgegemacht wird, heute auch durch social media und co. man sei nicht in Ordnung. Würden alle Frauen zu sich stehen, wäre die Botschaft eine ganz andere. Was dabei herauskommt ist ein total unrealistisches Bild, wie man mit 30, 40 oder 50 aussehen kann. Warum Mimikfalten wegmachen lassen – die erzählen die Geschichte meines Lebens. Oder gar Fettabsaugung? Bodypositivity ist hier das Stichwort. Solange Frauen bei diesen Themen zwar freundlich Nicken, aber insgeheim ein „Aber“ hinterher schieben, sind wir noch recht weit entfernt davon, und selbst zu akzeptieren. Und das finde ich irgendwie ganz schön traurig.

Nene, leiden tut man auch ohne Social Media. Als ich Teenager war, gab es noch kein Instagram und nicht mal Facebook! Und trotzdem habe ich gewissen Sachen an mir gehasst 😉 Manchmal reicht eine falsche Bemerkung eines Elternteils in der Kindheit – und schon hat man ein Komplex!
Die Ursachen des Leidens sind vielfältig.
lg
Esra

Ich liebe meine angehenden Augenfältchen. Das sieht etwas reifer aus und ich möchte auf keinen Fall mein 18 jähriges babyface zurück haben. Wimpernverlängerung war für die Hochzeit nett aber langfristig gehe ich wieder aufs serum zurück. Microblading sieht sicher toll aus aber ich würde mir niemals im Kosmetiksalon oberhalb der Augen rumtätowieren lassen. Dass sich 20 jährige schon die Lippen aufspritzen lassen finde ich übertrieben. Wenn ich etwas älter bin dann werde ich sehen wo mich etwas stört aber meine ecken und kanten retouchiere ich nicht weg.

Toll, dass ihr das Thema ansprecht…ich hab da letztens auch drüber nachgedacht, da sich eine 31 Jährige Blogger Kollegin die Nasolabialfalte mit Hyaluron hat unterspitzen lassen…war meiner Meinung nach nicht nötig, aber das Ergebnis sehr cool. Mal schauen, wie es dann in ein paar Monaten aussieht. Ich denke, das muss jeder selbst wissen, aber erschrecken finde ich das „künstlich“ als normal angesehen wird.

Liebst,

Madlén Bohéme

Spannender Gesprächsstoff.

Ich habe mir mit Mitte zwanzig einen Leberfleck im Gesicht entfernen lassen, zum einen weil er mich tierisch genervt hat und zum anderen, weil er immer größer wurde und es einfach unschön aussah.

Das Ergebnis ist super geworden und es ist auch fast keine Narbe zu erkennen. Sicherlich war es nicht unbedingt nötig, aber ich finde wenn einen etwas stört und man es heutzutage mit teilweise sanften Methoden beheben kann, sollte man nicht unnötig leiden.

Zudem ist eine gute Beratung und Vertrauen die halbe Miete, schließlich kenne ich einige meiner Freunde die wirklich unschöne Narben durch eine Leberfleckentfernung bekommen haben.

Ich finde eine gute Pflege, Sport und viel trinken machen schon einiges aus und lassen einen frisch aussehen.

Manchmal hilft weniger auch mehr. Ich erinnere mich an meine Großmutter,die sich ihr Gesicht mit selbst gemachtem Rosenwasser abgetupft hat und lediglich eine normale Sonnenschutzcreme zum eincremen benutzt hat. Mit 75 Jahren sah sie noch so jung und fast faltenfrei aus.
Jeder sollte für sich selbst entscheiden was einem gut tut, schließlich ist unser Gesicht der Spiegel unseres Lebens und ein makelloser Spiegel kann schnell langweilig sein 😉

Ich finde nicht das Brüste durch das Stillen unschöner werden, sondern anders. Aber auch wenn man nicht stillt, verändert sich das Gewebe alleine schon durch die Schwangerschaft. Und vom Alter ganz zu schweigen… Finde es schade, wenn man diese Veränderungen negativ aufnimmt.
Ansonsten denke ich bei dem Thema, dass Gewisse Korekturen für die Betreffenden sinnvoll sein können. Solang man den Nutzen und das Risiko abwägt.

Ich finde, es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen Falten aufspritzen, Fett absaugen etc oder eine Narbe/Leberfleck entfernen lassen. Allein der notwendige Eingriff unterscheidet sich doch massiv: Gifte spritzen oder eine OP im Vergleich zu einer ambulanten kurzen Behandlung. Ich habe beim Hautarzt auch schon einen Leberfleck entfernt bekommen, weil er verdächtig war im Hinblick auf Krebs. Ich habe das nie als eine Schönheitskortektur empfunden, sondern als einen gesundheitlich notwendigen Eingriff.

Wie immer gilt: jede muss wissen, was sie tut. Ich empfinde es allerdings schon als leicht schräg, wenn einerseits Kampagnen wie Esprits „ImPerfect“ oder Doves „Body Diversity“ gelobt und propagiert, andererseits ältere Frauen wie die Berben, Sarandon und Co als Ideal beschrieben werden (die alle was machen lassen haben). Und jede kann sofort sagen, was sie am liebsten anders hätte, nur um den gesellschaftlichen Instagram Anforderungen zu entsprechen. Ich schließe mich da nicht aus, ich fühle mich dauernd schlecht, weil ich mit Mitte 30 und zwei Kindern keinen Yogakörper vorweise. Bescheuert, aber so selbstoptimiert und bejahend soll man ja inzwischen leben.

„Echte“ Frauen, die ohne Eingriff und Hungern, Sportsucht und Tabletten altern, findet man doch kaum noch. Die entspannt sind und zufrieden.

Mir fällt da höchstens Patti Smith ein. Oder Judi Dench. Jodie Foster. Emma Thompson. Aber die entsprechen eben keinem gängigen Schönheitsideal. Trotzdem fällt was auf, oder? Die alle sind immernoch hoch interessant und relevant, werden verehrt… Für das was sie tun und sind, nicht für ihr Aussehen! Also ich weiß für mich, was ich wichtiger finde und selber erreichen möchte.

Ich finde es ist, auch dank Social Media, ein immer präsenter werdendes Thema. Generell würde ich sagen, dass ich mit mir und meinem Aussehen eigentlich immer ganz zufrieden war. Aber ich muss zugeben, dass ich mich im letzten Jahr plötzlich wesentlich kritischer betrachtet habe und mich bisher zwar nur Kleinigkeiten gestört haben, aber sie mich zunehmend stören. Ein Beispiel: Es fing damit an, dass beim täglichen scrollen durch meinen Instafeed mir immer mehr die krass weißen Zähne bei anderen Ladys aufgefallen sind. Klar beim ein oder anderen ist es nur retuschiert, aber bei anscheinend der Mehrheit ist es gebleached oder es wurde auch mit Veniers nachgeholfen. Was war also meine Konsequenz? Ich bin zum Zahnarzt und habe mir die Zähne bleachen lassen (dabei waren meine nichtmals sonderlich gelblich und mein Zahnarzt hielt es für überflüssig ). Als ich diese „Baustelle“ abgearbeitet hatte, gefiel mir aber meine „Mundpartie“ immer noch nicht. Also kam irgendwann der nächste Makel, der mich immer mehr störte. Genau wie Ari es geschrieben hat, habe ich auch eine schmale Oberlippe. Ich habe mich immer mehr hineingesteigert, bis ich sie mir habe aufspritzen lassen. Und was passierte dann? Ich fand, dass meine Nase nicht wirklich zum Mund passte (natürlich völliger Quatsch, da ich die Lippe auch nur ganz dezent habe spritzen lassen). Ich ertappte mich schließlich selber dabei, wie ich „nur mal so“ recherchierte, wie eine Nasen-Op abläuft/was sie kostet etc. Zum Glück hat sich, nach einer offensichtlichen Pause, aber mein Verstand endlich wieder eingeschaltet und mir klar gemacht, dass ich da letztlich gerade mit ziemlich großen Quatsch anfange. Es wird immer irgendwas geben, was mich stört. Und sei es nur, weil ich gerade einfach ne stressige Woche hatte und ich müde und erschöpft aussehe. Mit 30 sehe ich nun einmal auch nicht mehr wie ne 20 Jährige aus. Das ist einfach der Lauf der Dinge. Und man darf sich gerade auch durch diese Fake-Instagram-Welt nicht beirren lassen. Ein vermeindlicher Schnappschuss von einem „no make-up day“ bei manch einer ist nämlich zu 99% kein Schnappschuss, sondern meistens das eine, welches nach vielen Versuchen endlich gut aussieht. Und wenn es mir mal wieder schlecht geht, denke ich einfach daran wie mein Verlobter mir immer genau dann ganz ungefragt ein Kompliment macht, wenn ich mich gerade überhaupt nicht attraktiv fühle wie zb morgens beim Aufwachen: völlig verpennt und verwuschelt. Und dann zu hören, wie unglaublich hübsch man doch sei.. Was kann es da noch besseres geben!?!

Alle Kommentatorinnen sind offensichtlich sehr jung und hadern womöglich altersbedingt zu recht. Im Freundinnenkreis derer im Alter 45-55 gibt es keine – keine(!) – die nicht mit Hyaluronunterspritzung arbeitet. Es ist völlig easy, man macht es einmal im Jahr und sieht vollkommen entpannt und erholt aus. Das ganze Gerede um Botox ist dabei unnötig. Es ist nämlich völlig überholt. Braucht man nicht, weil es wirklich schrecklich aussieht. Einigen Schauspielerinnen ist das sichtbar passiert. Aber noch schlimmer ist es, wenn man es nicht zugibt! „Ich schlafe viel und trinke viel Wasser“, heißt es dann. So ein Quatsch. Ich jedenfalls stehe zu meinen unterfütterten Falten und fühle mich pudelwohl! Macht übrigens meine fantastisch aussehende Frauenärztin.

In was für einer Welt bin ich hier gelandet? Ich bin 51 und weder ich noch mein Umfeld vermutlich haben etwas machen lassen. Wir altern alle sichtlich, na und? Es gibt sooo viel Wichtigeres: unsere Freundschaften, Familie und und und. Gesund zu essen, viel Bewegung/Sport, ausreichend Schlaf, sobald die Familienphase es zulässt, ein gepflegtes Äußeres, eine positive Lebenseinstellung und jeden Tag Spaß/Genuss – das bringt in der Summe viel mehr als jede Unterspritzung! Leute, passt bloss auf, dass ihr den Leistungsethos nicht auch noch diesen Bereich komplett dominieren lasst!

Super Diskussion. Kerstin, super Schlusswort!
Ich bin auch immer fürs Natürliche. Das heißt aber auch für mich dass ich Pflefeprodukte mit Mineralölen niemals angewendet habe was die meisten aber tun. Über die witkungslosen, überteuerten aber hochgepriesten Hautpflegeprodukte die alles andere sind als natürlich, wird kaum diskutiert. Es muss ja jedem klar sein dass Botox ein Giftstoff ist, und dass die Mimik bei jedem, ohne Ausnahmen, verändert wird. Pflegecrems mit Mineralölen sind auch Giftstoffe für die Haut, aaaaaaber…. Es wird ja nicht darüber diskutiert….denn der Marketing Wahnsinn verschiedenster Unternehmen, Verführung durch Duftstoffe und sonstiges, treibt die Menschen dazu auf die Inhaltsstoffe nicht zu schauen. Deshalb, alle Behandlungsarten die mein Identität nicht verändert und jede Naturkosmetik ist bei mir willkommen. Es gibt viele Alternativen zu OP’s. Wir alle brauchen sich nichts vormachen. Ich glaube kaum dass es eine Frau ab 40 gibt, die etwas an Ihrem Außen nicht verändern möchte, sei es nur kleine Faltenminderung, Fettpolsterchen Bekämpfung. Weil wir auch weiterhin attraktiv sein möchten. In erster Linie attraktiv für sich selbst.

Als Ärztin sehe ich jeden Tag Menschen, die gezwungen sind medizinische Eingriffe über sich ergehen zu lassen, weil sie sonst noch schlimmer erkranken würden oder sterben würden. Diese Menschen MÜSSEN alle Risiken und Nebenwirkungen von Ops, Narkosemedis über sich ergehen lassen. Für mich ist es deshalb irgendwie moralisch nicht vertretbar in ein gesundes System einzugreifen, dass perfekt funktioniert und gesund ist, auch wenn es nur kleinere Eingriffe sind. Just because we can? – Irgendwie fühlt sich das für mich respektlos gegenüber der Natur an. Wenn die Seele durch starke äußerliche Einschränkungen leidet, ist es natürlich etwas anderes.

Ich denke, dass Frauen deswegen vermehrt „nachhelfen“, weil wir eine sehr visuelle Generation sind, viel visueller, als früher. Und Fältchen oder unebenheiten fallen im Gespräch und insgesamt in real life nicht auf, aber auf einem Bild – sind sie eingefroren und stechen natürlich ins Auge.
Da sehe ich die Ursache…
Habe auch mal über das Thema geschrieben (hier: http://nachgesternistvormorgen.de/thoughts-schoenheitsoperationen/ ), auch wenn nicht so ausführlich und differenziert, wie ihr 🙂
lg und danke für den interessanten Post!
Esra

Ich finde es erschreckend das man nur noch Frauen mit aufgespritzten Lippen und Narben an den Brüsten im Internet sieht. Das ist für mich so unnatürlich und abschreckend das ich die meisten Seiten mittlerweile sperre.

Mir gefällt der natürliche Touch, der momentan beim Permanent Make-Up vorherrscht. Mich interessiert das Microblading auch am meisten. Jedoch finde ich es interessant, dass man sich sogar Sommersprossen tätowieren kann.

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.