Workin‘ 9 to 5 – Die schönsten Power-Suits für den Arbeitsalltag

Power Dressing ist das Zauberwort, wenn es um bürofreundliche Workwear geht

Wenn ich morgens vor dem Kleiderschrank stehe, dann heißt das oft: Stress pur! Was ziehe ich nur an? Morgens im Büro, dann sitze ich dort erst einmal vor dem Bildschirm und tippe – dafür muss es bequem sein. Danach geht es oft zu Terminen, am Abend stehen Dinner und Events an – hier muss die Garderobe professionell und schick sein. Wenn dann noch Kälte und Regen hinzukommen, bin ich an manchen Tagen heillos überfordert. Und vergesse, in was für einer Luxusblase ich doch lebe.

Denn nicht jeder kann, so wie wir im Team Journelles, morgens in den Kleiderschrank greifen und anziehen, was er möchte. Kleiderordnungen sind in den meisten Berufen die Regel, Dresscodes Pflicht und bestimmte Bereiche sollten verdeckt bleiben. Grund genug, sich einmal mit bürotauglicher Mode auseinander zu setzen.

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Little Business Knigge

  • Keine offenen Schuhe: Flipflops und Sandalen bleiben bitte draußen
  • Bitte nicht im Minrock: die Knie sollten immer bedeckt sein
  • Transparenz: durchsichtige Oberteile unter denen sich die Unterwäsche abzeichnet müssen Zuhause bleiben
  • Kein tiefes Dekolleté: weniger ist mehr
  • Farbliche Highlights setzen: Knallfarben sind okay, aber bitte nicht im Allover-Look

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Wie Meghan Markle in der Serie „Suits“ über die Büroflure zu scharwenzeln oder im Vogue Video tanzend den Kopierer zu bedienen ist in meinem Kopf die Idealvorstellung von Office-Wear – aber wer möchte in der Realität schon gerne neun Stunden auf Louboutins verbringen, sich morgens in Spanx quetschen, damit die hautengen Pencil-Skirts gut sitzen und sich den Push-up-BH unter den Hals schnüren, damit das Dekolleté stimmt? Keiner!

Eine ideale Alternative stellen da Anzüge dar, die momentan sowieso (Thema Power Dressing) voll im Trend sind. Man kauft sozusagen 2 für 3, denn mit Blazer, Hose und dem Ensemble ergeben sich ungeahnte Kombinationsmöglichkeiten. Guter Deal, ne?

Die Ursprünge des Power Dressings

„Dressed For Success“. Woher kommt der Trend? Aus den guten alten 80er-Jahren. Die waren im Gegensatz zu ihren vorigen Jahrzehnten, in denen unter anderem der Vietnamkrieg zur Gegenbewegung des Hippietums geführt hatte, politisch und auch ökonomisch endlich wieder stabiler. Mode wurde wieder konservativer, die Vorstellung, dass für Mann und Frau gleiche Gesetze gelten sollten, endlich realer und zunehmend auf der Welt akzeptiert.

Und hier kommt das Wörtchen „Power Dressing“ ins Spiel, denn immer mehr Frauen konnten sich in der vorher von Männern dominierten Geschäftswelt durchsetzen und wollten durch ihren Look auch genau das ausdrücken: Auf der einen Seite Autorität, auf der anderen Seite Weiblichkeit. Bestes Beispiel damals? Die Tweed-Kostüme von Chanel und Lagerfelds Rising Star.

Auch Giorgio Armani entwarf Kleidung für Managerinnen und stellte Anzüge ohne Futter her, Gianni Versace schaffte das „Real Clothing“-Konzept, bei dem Mode nicht mehr nur gut auszusehen hatte, sondern eben auch alltagstauglich und berufsfreundlich sein musste.

Wie kombiniert man die Ensembles? Je einfacher, desto besser: der Suit an sich ist und bleibt der visuelle Hingucker, da braucht es gar keine so große Styling-Arbeit mehr. Ein paar Ohrringe, Boots oder Pumps, eine fließende Bluse oder ein dünner Cashmere-Pullover, schon steht das bürotaugliche Outfit.

Auch einzeln wirken die Teile des Anzugs im Büro. Die Hose wird mit einem oversized Hemd kombiniert, dazu kommen Statement-Ohrringe in schlichtem Gold und spitze Booties. Der Blazer lässt sich am Casual Friday einfach zu Jeans und Bluse kombinieren, wirkt aber auch mit Rock und Feinstrickpullover angezogen.

Der ganz große Vorteil des Power Dressings? Innerhalb weniger Sekunden ist man abendtauglich angezogen und kann direkt aus dem Büro Richtung Dinner und Party weiterziehen. Einfach ein zartes Camisole in die Handtasche packen, schnell im Bad umziehen, die Clutch aus dem Container unter dem Schreibtisch herauszaubern und schon ist man ausgehfein. Easypeasy!

Die schönsten Anzüge:

Oberteile, die sich fürs Büro und unter dem Anzug eignen:

Officetaugliche Schuhe:

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (7) anzeigen

7 Antworten auf „Workin‘ 9 to 5 – Die schönsten Power-Suits für den Arbeitsalltag“

Liebe Marie,

vielen Dank für die tolle Zusammenstellung. Einige der Optionen werde ich mir einmal genauer ansehen 😉
Eine Sache stört mich allerdings und da sie mir die letzte halbe Stunde nicht aus dem Kopf ging, hab ich mich entschieden, sie zu kommentieren: „Bitte nicht im Minrock: die Knie sollten immer bedeckt sein“ Ja, es gibt Regeln, an die man sich beim Dresscode im Büro halten sollte, als IT-Beraterin habe ich damit täglich selbst zu „kämpfen“, da mein zweites Herz für Mode schlägt – jedoch gibt es noch etwas zwischen Minirock und bedecktem Knie und ich finde die Formulierung der Regel(n) deutlich zu absolut und antifeministisch, auch deshalb, weil der „offizielle“ Knigge nichts von bedecktem Knie sagt und wir in unserer Kultur lange dafür gekämpft haben, unsere Knie zeigen zu dürfen.
Nichts desto trotz eine tolle Inspiration mit einer coolen Auswahl.

Viele Grüße
Jana

Ich finde es wahnsinnig schwierig, einen gut sitzenden Hosenanzug zu finden. Oder eben einen fancy „Power-Anzug“. Es sind immer zwei Teile die passen müssen und als kleines Mädchen mit meinen Proportionen ist das scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit. Vor allem die Kombo weite Hose und langer doppelreihiger Oversize Blazer wie auf den Bildern oben – joa, finde ich an sich auch cool, an mir aber verboten. 😉

Geht mir ähnlich (klein, kurze Beine, viel Bauch/Hüfte).

Deshalb würde ich mich riesig freuen, wenn das Journelles-Team vielleicht ab und zu mal neue Trends unter Berücksichtigung verschiedener Figurtypen vorstellen könnte.
Toll fände ich auch mal die Vorstellung von Marken oder Online-Shops mit einem expliziten Angebot an Petit-Größen.

Juhu, vor ein paar Wochen hatte ich euch mal gemailt um einen solchen Artikel anzuregen – lieben Dank dafür!

Finde es super, dass ihr euch dem Thema Workwear in etwas formelleren Businesses widmet – es gibt viel zu wenig tolle Blogs zu dem Thema! Wenn ihr da noch Blog-Inspirationen habt könntet ihr die vielleicht auch mal vorstellen? Ich würde mich freuen!
Darüber hinaus zum Thema Minirock: Selbst in den formellsten Arbeitsumgebungen (große Banken und Versicherungen) kann man Knie zeigen. Die Faustregel ist Handbreit über dem Knie – aber auch die ist eigentlich überholt. Es geht eher um Balance – kurzer Rock/enges Oberteil/High Heels ist in den meisten Fällen wahrscheinlich too much, kurzer Rock/Rollkragenpullover/Loafers sollte ohne Probleme funktionieren.

Da bin ich ganz auf deiner Seite – es kommt wahrscheinlich alles auf die Kombination an. Der kleine Knigge sollte auch eher in Richtung Tipps gehen, als dass es eine Stildiktatur ist 😉

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.