Die LiebLinks: Der Status deutscher Mode, CHANEL connects und Miuccia Prada mit Raf Simons im Digital-Talk auf IGTV

Jede Woche präsentieren wir euch die Mode- und Lifestyle-News – ganz persönlich und höchst subjektiv nennen wir es die besten Perlen des Internets, die unser Team Journelles diese Woche für euch entdeckt hat. Die LIEBlinks in ihrer reinsten Form!

Willkommen im Clubhouse – oder doch nicht?

Wie aus dem Nichts ist diese Woche eine neue Social-App aufgetaucht: Clubhouse, eine Mischung aus interaktivem Podcast trifft auf Social Media trifft auf Members Club. Irgendwo zwischen Radio und Panel-Talk ist die Audio-only-Community angesiedelt und ermöglicht, Lockdown sei Dank, das Smalltalk-Gespräch von nicht mehr statt findenden Events.

Vorteil der App ist die Möglichkeit zum Networking, vorausgesetzt man wird aufgenommen. Viele zogen daraus den Schluss, dass nicht jeder mitmachen kann, was im Umkehrschluss Diskriminierung bedeuten würde. Das ist so nicht ganz richtig. Zum Einen befindet sich die kostenlose App noch in der Beta-Phase und ist deshalb nicht für jeden zugänglich, berichtet beispielsweise der Spiegel. Das ist sehr häufig der Fall bei neuen Apps und hat etwas mit dem Aufwand des Programmierens zu tun. Außerdem kann man nach Freischaltung des persönlichen Accounts selbst Leute einladen, bei Clubhouse mitzumachen. Statt um einen exklusiven Club, der jene ausschließt, die bestimmte „Kriterien“ nicht erfüllen, handelt es sich vielmehr um die Möglichkeit, Communities zu schaffen, die sich online austauschen oder anderen einfach nur zuhören.

Die neue App bringt Smalltalk zurück, das ist das Gute. Fraglich ist, wie nachhaltig das Ganze gegenüber ähnlichen Online-Services wie Twitter oder eben einem klassischen Podcast ist. Darüber hinaus frage ich mich persönlich, ob man wirklich noch ein soziales Netzwerk braucht oder ob Clubhouse gerade so einen Hype auslöst, weil wir uns nach menschlicher Interaktion sehnen? Charlotte dagegen findet die Idee der App wahnsinnig spannend. „Ich höre sehr gerne Podcasts und freue mich über Kanäle, in denen ich nicht visuell bespielt werde. Vorteil und zugleich Nachteil ist, dass jeder sprechen kann“, findet sie. Für den Business-Bereich könnte die Nutzung von Clubhouse also durchaus nützlich sein, privat beurteilt sie das Ganze eher schwierig. Jessie ist einer Einladung zum female-founder-Talk gefolgt, hat sich die App angesehen und fürs Erste festgestellt: keine Zeit! In vielen sogenannten „Rooms“ herrschte zudem ein unangenehmer Männer-Überschuss – und für sausage Parties hat sie im Lockdown gerade noch weniger Zeit.

Auch noch völlig unklar: Da es keine Moderation der Inhalte gibt, sind bereits in den ersten Tagen rassistische und antisemitische Beiträge gänzlich unkommentiert live gegangen. Hier müssen sich die Macher dringend Mechanismen überlegen!

Highlights der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin

Die MBFW ging in dieser Woche zum ersten Mal mit einem rein digitalen Programm an den Start. Eine Mischung aus Schauen und Panel Talks im Kraftwerk in Mitte soll, sofern möglich, einen Ausblick auf die Zukunft der Fashion-Branche geben. Gut gefallen hat uns bisher die Show von Lana Mueller. Im Gegensatz zu anderen Lieblingsbrands wie William Fan oder Malaika Raiss (sie zeigt ihre neue Kollektion im Februar in Kopenhagen) war sie eine der wenigen, die eine komplette Laufstegpräsentation inklusive Models, dafür aber ohne Publikum inszenierte.

Ein weiteres Highlight ist der 4-minütige Editorialfilm vom Berliner Salon 2021. Gestylt von Christiane Arp, die Ende letzten Jahres ihren Posten als Chefredakteurin von Vogue Deutschland aufgab (wir berichteten), setzt Heidi Klums Tochter Leni darin die schönsten Kreationen der vielversprechendsten deutschen Modetalente in Szene.

Auch top war die Podiumsdiskussion zum Status deutscher Mode 2021, initiiert vom Fashion Council Germany. Learnings: Deutschland ist mit rund 1,3 Millionen Beschäftigten im Modesektor ein ernst zunehmender Markt, der 2019 etwa 66 Milliarden zum BIP beisteuerte. Eine stolze Summe und ein somit ein super Argument für die bessere Förderung und Vernetzung junger Textil- und Modetalente hierzulande. Die gesamte Studie mit allen Zahlen und umfassenden Infos könnt ihr euch hier durchlesen.

Neuer Podcast: CHANEL connects

In der Modebranche gehören Podcasts mittlerweile fast schon zum guten Ton. Bereits 2019 lancierte Chanel die Mini-Serie „Métiers Class by Chanel“ in Kollaboration mit dem Monocle Magazin und Tyler Brûlé. Wer nochmal reinhören mag, klickt am besten hier.

Die neue Podcast-Reihe CHANEL connects, die am letzten Freitag an den Start ging, ist eine bunte (und richtig spannende) Mischung aus Gesprächen zwischen verschiedenen Gästen. Mit dabei sind unter anderem Tim Blanks, Tilda Swinton, Pharrell Williams und Edward Enninful. Sie diskutieren gemeinsam über die Zukunft unserer Gesellschaft mit Bezug zu Themen wie Technologie (vor allem in der Arbeitswelt), Mode, Kunst, Politik und Kultur.

Alle Folgen der Podcast-Serie CHANEL connects könnt ihr euch hier anhören – perfekt für einen Sonntag auf dem Sofa.

Doku-Empfehlung

Zufällig auf YouTube entdeckt und direkt verliebt: „Chanel: Journal of a Collection“ von Loic Prignet gibt Einblicke hinter die Kulissen der Ateliers von Chanel in Paris und zeigt die Entstehung der ersten Haute Couture Kollektion, die aufgrund der Corona-Krise nicht vor Gästen vor Ort präsentiert wurde.

Mein Tipp für alle, die sich an diesen grauen Tagen von Virginie Viards wunderschönen Roben und exquisiter Handwerkskunst berauschen lassen wollen. Das einstündige Video ist auf Französisch, aber ihr könnt englische Untertitel auswählen.

 

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Jessies Weekly Favorites

Meinungsmacher: Studenten im Gespräch mit Miuccia Prada und Raf Simons

Die Modebranche muss inklusiver werden! Miuccia Prada und Raf Simons geben erste Anstöße in die richtige Richtung, indem sie StudentInnen von unterschiedlichen Standorten und aus verschiedenen Bereichen zum digitalen Austausch auf Instagram einluden. Gemeinsam identifizierten sie gesellschaftliche Strömungen, die Trends in der Mode- und Designszene jetzt vorantreiben.

Top-Themen aus den Gesprächsrunden, die 2021 wichtig werden: 

  • Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in global agierenden Modeunternehmen
  • Inklusivität und Diversität in der Luxus-Fashion-Branche
  • Technologie und Innovation im Bezug auf neue Materialien und Schnitte
  • Wie wir traditionelle Handwerkstechniken bewahren und für unterschiedliche Märkte übersetzen

Ein kleines Dankeschön für euer Feedback zur Collab:

Bis zum 30. Januar bekommt ihr mit dem Code Journelles20 satte 20% Rabatt auf das gesamte Sortiment von 10k – inklusive Jessies lavendelfarbener Kombi.

Erneute Designerkooperation: Bikini Berlin x William Fan

Die erfolgreiche Kooperation zwischen einem unserer Lieblingsdesigner und dem Berliner Concept Shopping Mall geht 2021 in eine zweite Runde. Gemeinsam haben sie ein Key Wallet im ikonischen Design der Birthday Bag aus 2019 kreiert. Die Tasche wurde von William Fan, dem Liebling der deutschen Modeszene, designt und von Bikini Berlin anlässlich des fünften Jubiläums lanciert.

Die Präsentation des Accessoires gibt gleichzeitig den Startschuss der Bikini Berlin „Collectibles“. Bedeutet: Jedes Jahr wird der Store mit einem anderen Designer zusammenarbeiten, um ein individuelles Item zu entwerfen. Kaufen könnt ihr die Key Wallet von William Fan ab sofort online.

Outfit-Inspirationen der Woche

Charlotte

Katharina

Jessie

Die Outfits zum Nachshoppen

 

Ausprobier-Tipp: Süßer Wrap

Beim Anblick dieses köstlichen Wraps läuft einem doch direkt das Wasser im Mund zusammen! Jessies Food Craving ist perfekt fürs Wochenende (oder wenn einen zwischendurch der ganz große süße Hunger überkommt). Toppings lassen sich, je nach Vorliebe, selbstverständlich variieren. Das Rezept von Health Bar Berlin mit Erdnussbutter, Nutella und Banane sieht aber einfach absolut verlockend aus.

Noch mehr Rezepte findet ihr auf der Website.

Team Journelles Interior-Inspirationen

Jessie

Katharina

Charlotte

Bilder: Jessie, Lana Mueller via Press Factory

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.