Closet Diary mit Moderedakteurin Ina Reuter

Sieben Vintage-Looks der Extraklasse

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Vor einigen Wochen zeigte sich Ina Reuter bereits auf Journelles. In unserer #stayhomestaychic Insider-Serie strahlte sie im bunten Flatterkleid und voll sommerlich Laune. Ein gutes Gefühl und positive Energie sind Inas Styling-Trick seit sie sich in jungen Jahre in die Mode verliebt hat. „Inszenierte Fotoshootings im Garten (natürlich damals noch analog!), das Plündern des Kleiderschranks meiner großen Schwester, Maskeraden in Kaufhäusern, und die Arbeit in der Modebranche seit meiner Jugend halten mich nämlich seit ich mich zurück erinnern kann, ziemlich bei Laune“, sagt die 32-Jährige.

Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften entdeckte sich Ina neu. Mittlerweile arbeitet sie als Moderedakteurin bei der BurdaStyle Group. Ihre Liebe zu Vintage-Mode ist dabei auch im Closet Diary omnipräsent und so präsentiert sie in sieben Looks, wie man Secondhand-Looks modern und stylish inszeniert. „Da draußen gibt es noch so viele tolle und verrückte Schätze aus vergangenen Jahrzehnten zu entdecken, deren Kombinationsmöglichkeiten so viel Spaß machen und die es mehr als wert sind, weiterhin getragen zu werden. Viele Teile erzählen Geschichten vom bloßen Hinsehen und geben dadurch einem Look das oftmals fehlende i-Tüpfelchen, wie ich finde“, sagt sie. Da geben wir ihr definitiv Recht!

Ina Reuter (@weenie.sota) auf Instagram:

MONTAG

Wie ich neulich auf Journelles schon mal erwähnt hatte, bestand mein mehrwöchiger Homeoffice-Look aus der Leisure-Kombi schlechthin. Da ich so aber schnell mit Langeweile vor dem Spiegel konfrontiert war, habe ich vor kurzem wieder alles auf tägliche Outfits umgemünzt. Das Anziehen hat mein Hirn glücklicherweise so ausgetrickst, dass ich mir, zumindest bis zum nächsten Lesen der Nachrichten, Normalität vorgaukeln konnte. Wie dem auch sei…

Montagmorgens bin ich oft noch mit dem Kopf im Wochenende und wenig experimentierfreudig, was das Styling angeht. Deswegen greife ich an solchen Tagen automatisch zu dunkleren Farben und wenig Mustern. Wir hatten mittlerweile mehrere warme Tage in München erlebt, weswegen ich mich langsam dem Thema „Melanin“ widme und die Bräunung meiner Beine wage. Ich trage eine Kombi aus Ledershorts, weichem Kaschmir-Pullover und einer Bluse mit besticktem XL-Kragen. Die Korbtasche und die Mary-Janes nehmen dem Look die Konfirmandinnen-Strenge, wie ich finde.

Cashmere- Pullover: Jadicted (ähnlich hier), Leinenbluse mit großem Spitzenkragen: Vintage (ähnlich hier), Ledershorts: Object (ähnlich hier), Korbtasche: Flohmarkt (ähnlich hier), Mary Janes: Topshop, Sonnenbrille: & Other Stories (ähnlich hier)

DIENSTAG

Heute fahre ich in die Redaktion, da ein Styling ansteht. Was ich mir bei meinem Outfit gedacht habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Eventuell war es: „Blazer sind eine sichere Nummer und gehen immer“. Im Nachhinein betrachtet, habe ich mich vielleicht auch unterbewusst von der Frühjahr-/Sommerlinie von Celine inspirieren lassen. Die Kombi aus Schlaghose und Blazer gab es so nämlich auch in Hedi Slimanes Kollektion und ist ein cooler 70s-Look, der sich scheinbar bei mir eingebrannt hat.

Die Miu Miu Schuhe sind ein Highlight in meinem Kleiderschrank. Die habe ich vor noch gar nicht so langer Zeit gebraucht gefunden und war sofort schockverliebt. Definitiv eine Anschaffung, die lange bleiben wird, da sie zu jeder noch so schlichten Kombination aus Jeans und T-Shirt passen.

Blazer: Vintage Escada (ähnlich hier), T-Shirt: COS (ähnlich hier), Schlagjeans: Diesel, Sandalen: Vintage Miu Miu (ähnlich hier), Fransen-Ledertasche: Zara (ähnlich hier), Ohrringe: Telawave (ähnlich hier), Gliederkette: Mango Special Edition

MITTWOCH

Heute steht zur Abwechslung mal wieder ein Tag im Homeoffice an. Für Tage am Schreibtisch liebe ich neben Kleidern auch Overalls. Mit wenig Stylingaufwand, da einteilig, kann ich vom Bett in den Overall schlüpfen (so aufzustehen wäre zumindest meine Wunschvorstellung) und mit kurzem Umweg ins Bad weiter an den Schreibtisch trödeln. Die Mittagspause verbringe ich heute mit meinem Freund, der seit dieser Woche wieder in sein Büro zurückgekehrt ist.

Auch nach zehn Jahren Beziehung und acht Wochen Isolation kann man mal ein bisschen Schmuck, Lippenstift und gemachtes Haar zum Wurstsemmel-Date tragen. Auch, um so mit einem imaginären Fähnchen mit der Aufschrift „Siehst du, ich habe mich und mein Aussehen unter Kontrolle“ zu wedeln.

Jumpsuit: & Other Stories (ähnlich hier), Tasche: William Fan x Bikini Berlin (ähnlich hier), Sandaletten: & Other Stories (ähnlich hier), Ohrringe mit Muschel: Wald Berlin (ähnlich hier), Ohrringe mit Perlen: Telawave (ähnlich hier), Halskette mit Fischanhänger: Holaamor Estudios (ähnlich hier), Scrunchie: Asos, Ringe: Kauf dich Glücklich, & Other Stories, Asos (ähnlich hier)

DONNERSTAG

Nachdem die Maßnahmen nun seit ein paar Tagen gelockert sind, haben wir uns abends mit Freunden auf ein Feierabendbier an der Isar verabredet. Den Wickelrock und das Shirt habe ich schon tagsüber getragen.

Als wir am Abend dann rausgehen, ziehe ich meine Cowboy-Stiefel und eine Lederjacke drüber, da die Sonne nicht mehr lange da zu sein scheint. Meine Tasche habe ich vor zwei Jahren bei einem besonderen Sale gekauft. Ich habe dafür zwei Stunden locker gemacht, um mich zwischen Schwarz und Rot zu entscheiden. Und? Hat sich gelohnt, je ne regrette rien!

80s Lederjacke: Vintage (ähnlich hier), Shirt: H&M Trend, Sonnenbrille: Vogue Eyewear (ähnlich hier), Erdbeer-Ohrringe: Flohmarkt (ähnlich hier), Wickelrock: Vintage (ähnlich hier), Tasche: Nina Ricci (ähnlich hier), Boots: Zara (ähnlich hier)

FREITAG

Was gibt es Schöneres, als aufzuwachen und festzustellen, dass der Kaffee aus ist? Vielleicht aufwachen und feststellen, dass auch die Milch aus ist. Statt also in den Supermarkt zu gehen, entscheide ich mich, ein neues Café in meinem Viertel zu unterstützen und hole mir dort einen allemal besseren Kaffee zum Mitnehmen. Die Sonne scheint und ich trage Seidenshorts, ein Longsleeve und einen bedruckten Blouson. Da ich dank Bottega Veneta schon länger einen größeren Crush auf geflochtene Ledertaschen hatte, habe ich mir dieses Vintage-Modell als halbwegs befriedigende Alternative gekauft.

Den Kleeblatt-Ring von Wilhelmina Garcia liebe ich heiß und innig. Nicht zuletzt, weil ich ihn Anfang des Jahres von meinen lieben Ex-Kolleginnen zum Geburtstag bekommen habe und schon lange Fan von der spanischen Schmuckbrand war. Beim Obststand ums Eck finde ich dann jedenfalls noch frische Erdbeeren und so ist neben meinem Koffein-, auch mein Vitamin C-Haushalt gerettet.

Blouson: Monki (ähnlich hier), Boxy Longsleeve: & Other Stories (ähnlich hier), Seiden-Bermuda: Vintage (ähnlich hier), Geflochtene Ledertasche: Vintage (ähnlich hier), Mules: Vintage Prada (ähnlich hier), Nietengürtel: Vintage (ähnlich hier), Kleeblatt-Ring: Wilhelmina Garcia, Creolen: Jane Kønig (ähnlich hier), Perlen-Halskette: Telawave (ähnlich hier)

SAMSTAG

Den Samstag starte ich mit Erledigungen wie dem Wochenendeinkauf, einem Postbesuch und Altpapier wegbringen. An meiner Tasche liebe ich, dass sie mir die Möglichkeit gibt, alles auf einmal zu erledigen. Ich bin eine Weile unterwegs und habe mich somit für ein unaufgeregtes und bequemes Outfit aus einer weiten Jeans, einem Baumwoll-Polohemd und Flip-Flops entschieden.

Mein Yin Yang-Anhänger trage ich seit letztem Sommer quasi rauf und runter. Er ist ein Souvenir aus meinem Griechenlandurlaub und hat für mich eine große Bedeutung.

Trench: A.P.C. (ähnlich hier), Poloshirt: Carven (ähnlich hier), Jeans: Levi`s Balloonleg, Flip-Flops: Havaianas, Tasche: Flohmarkt (ähnlich hier), Seidentuch: Stine Goya (ähnlich hier), Anhänger Yin Yang: Mitbringsel aus Griechenland (ähnlich hier), Schleife: Selfmade

SONNTAG

Da ich heute meine Cowboyboots ausführen möchte, halte ich den Rest des Outfits eher schlicht. Für die Stiefel habe ich schon viele Komplimente eingeheimst und ich liebe sie auch nach Jahren noch wie am ersten Tag. Meistens kombiniere ich sie zu schlichteren Kleidern oder zu Bundfaltenhosen oder Jeans, die dann ganz einfach in alter 70er-/ 80er-Manier in die Stiefel gesteckt werden.

Wir schlendern mit Spezi und Eis durch unser Viertel und genießen die Sonne, bis unsere Pizza im Stammlokal bereit zur Abholung ist. Mal sehen, was dann am heutigen Abend nach dem Essen und Netflix im Bett auf meinem wedelnden Fähnchen steht. Vielleicht sowas wie: „That was hella fun“.

Jeanskleid: Weekday (ähnlich hier), Sonnenbrille: Jimmy Fairly (ähnlich hier), Boots: Vintage (ähnlich hier), Earcuff: Jane Kønig (ähnlich hier), Perlenohrring: Telawave (ähnlich hier), Creole Chilischote: Flohmarkt (ähnlich hier)

Einleitung von Sarah Luisa Kuhlewind.  

Bilder via Ina Reuter.  

Kommentare (16) anzeigen

16 Antworten auf „Closet Diary mit Moderedakteurin Ina Reuter“

Endlich mal jemand mit Modemut und Experimentierfreude! Eine angenehme Abwechslung zum üblichen Normcore-Gedöns hier. Merci an Ina <3

Meine süße Sis,
„Das plündern des Kleiderschranks meiner großen Schwester“ oh ja an das kann ich mich noch gut erinnern. Damals ein Graus, aber jetzt im Nachhinein, wenn ich sehe wie sich deine Haute Couture Mode entwickelt hat, bin ich sehr stolz darauf, mach so weiter💋💋

Liebe Ina,
ich mag deinen außergewöhnlichen Style, auch wenn vieles zu mir nicht passen würde.
Aber du bietest uns sehr abwechslungsreiche und tolle Kombinationen

Liebe Nicole, danke für deine lieben Worte. Unmo schöner, dass es dir trotzdem gefallen hat. Lieben Gruß, ina

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.