Jennifer Wiebking ist neben Alfons Kaiser für die Modeartikel bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zuständig und ich bin ihr sehr dankbar dafür: Echter Modejournalismus in einer Tageszeitung – das gibt es in Deutschland noch immer viel zu selten. Aktueller Lesetipp: „Spitze, höher, weiter„. Deshalb freute ich mich sehr, als sie mir die Zusage für meine Kategorie „Shopping mit…“, zuletzt mit Nicole von der Flair oder Birgit von Profashionals, gab.
Plausibel erklärt Jennifer, wieso diese 5 Items unbedingte Sommer-Musthaves sind.
Ihre Wahl:
Tasche von Myriam Schaefer – Die Diskussion um die perfekte Handtasche konnte ich jahrelang umgehen. Ich trug sie bereits am Arm. Sie war beige und oval. Sie bot genug Stauraum für einen Stapel Din A4-Blätter, hatte einen langen Riemen, um sie tagsüber zu schultern und einen zweiten Henkel, der kurz genug war, um mit ihr abends am Handgelenk eine halbwegs passable Figur abzugeben. Leider war sie deshalb immer im Einsatz, dreimal beim Täschner, zweimal in der Reinigung, und ja – nach vier langen Jahren war es das dann mit ihr. Seitdem bin ich auf der Suche nach einer Neuen, und diese von Myriam Schaefer wäre es wirklich. Fehlt nur noch die gute Fee, die sie mir bringt.
Hose von Jil Sander – Ein guter Vorsatz für diesen Sommer: mehr Hosen tragen! „Wirklich, keine luftigen, leichten Kleider?!“, fragte eine Verkäuferin neulich entgeistert, als ich ihr von meinem Vorhaben berichtete. Nein! Es ist doch so, dass man die luftig, leichten Kleidchen hierzulande eh nur dreimal pro Saison tragen kann. Also schiele ich auf die Hose in Korallrot von Jil Sander und rede mir – wie eigentlich immer beim Einkaufen – ein, sie bestimmt bis an mein Lebensende zu tragen und dann natürlich zu vererben. Entsprechend horte ich. Wahrscheinlich werden meine Nachkommen irgendwann ungläubig auf den Berg Klamotten starren und sich fragen, was sie bloß damit anstellen sollen.
Kleid für diverse Hochzeiten von Christopher Kane – Gut, wenigstens ein Kleid in diesem Sommer muss es dann doch sein. Schließlich sind es noch knapp drei Wochen bis zur ersten Hochzeit des Jahres, dann folgt eine auf die andere. Glücklicherweise sind die Kreise so verschieden, dass dieses Modell von Christopher Kane mehrere Auftritte haben könnte. Die Farbe, die hübsche Taillendrapierung, das ist beides herzallerliebst für eine Hochzeit. Nur die Plastikschraube oben rechts an der Schulter fällt aus der Reihe. Sie soll an Frankenstein erinnern und schützt somit vor Überzuckerung auf allzu romantischen Veranstaltungen.
Espadrilles von Stella McCartney – Es gab mal eine Zeit, da war ein Sommer kein Sommer ohne das Gefühl von Gummilatschen, die beim Laufen auf den Asphalt klatschten. Aus heutiger Sicht waren die Flip Flops natürlich eine Stilsünde. Wer weiß, ob ich in zehn Jahren zu Espadrilles ähnlich stehen werde, aber im Augenblick gehören sie zum Sommer. Das leuchtende Paar von Stella McCartney sorgt für das Gefühl von Bast direkt unter den Fußsohlen.
Bluse von Altuzarra – Ich trage nie Schmuck. Keine Ringe, keine Ohrringe, keine Ketten, keine Armbänder – nichts. Nur meine Brille, aber die ist aus Kunststoff. Das ist reine Geschmacksache, unter einer Allergie leide ich nicht. So wie andere Menschen zum Beispiel keinen Käse mögen, ohne gleich laktoseintolerant zu sein, kann ich eben das Gefühl von Metall auf der Haut nicht ausstehen. Blusen dagegen können für mich nie genug Knöpfe, Kragen oder sonstige Applikationen haben. Diese hier vom New Yorker Jungdesigner Joseph Altuzarra glitzert wie ein Kristallleuchter und fühlt sich auf der Haut dennoch nach 100 Prozent Baumwolle an.
Eine Antwort auf „Shopping mit… Jennifer Wiebking von der FAZ“
Ha! Ich habe mich schon immer während der Fashion Week gefragt, wer diese gutangezogene Person ist – nun weiß ich es endlich …