Lange bevor Isabel Marant so gehyped wurde und ihre Kleider kaum über die Grenzen hinaus bekannt waren, stand ich im Concept Store Merci kurz nach der Eröffnung 2009 und überlegte, wieso Hippe-Klamotten aus Leinen so teuer sind und wer das eigentlich trägt. Es waren Marants Designs, die zwar damals schon unschlagbar tragbar und alltäglich aber leicht angestaubt waren. Den Pariser Bohemian Stil prägt Marant immer noch, addiert wurde in der Zwischenzeit jedoch eine unglaubliche Coolness, die Lässigkeit und den undone look perfektioniert haben.
Kurz vor dem Wochenende zeigte Isabel Marant die erste Hauptkollektion nach der Kollaboration mit H&M. Genug Zeit, wieder neue Maßstäbe zu setzen?
5 Dinge, die ich an der neuen Kollektion für Herbst/Winter 2014 mag:
- Sie traut sich was: Die exaltierten Schultern sind schwer zu tragen, zumindest von der durchschnittlichen Trägerin. Emmanuelle Alt wird darin fantastisch aussehen, aber die „Pumper-Silhouette“, wie ich sie gerne nenne, steht leider nur grossen schlanken Frauen. Auf dem Laufsteg an Nadja Bender macht die Silhouette Sinn. Auch, wenn wir den Balmain-Hype und die big shoulder eigentlich noch nicht wieder sehen wollen.
- Military Green: Ein wenig schmuddelig, ein wenig rotzig und doch eine gute Farbe für die Stadt. Die Farbe darf gern Einzug in meinen Kleiderschrank halten.
- Die länglich gesteppten Jacken mit Gürtel, die im Herbst die perfekten Übergangsjacken darstellen. Jeans oder wie auf dem Laufsteg angeboten mit Lederhosen.
- Oversize-Pullover, die zum geschlitzten Glitzermini gut aussehen, dazu ein locker schwingendes Halstuch. Könnte schlimm und billig aussehen, tut es bei Marant aber natürlich nicht.
- Was auf dem Laufsteg gezeigt wird, ist immer nur ein Teil der eigentlichen Kollektion. Quasi ein Teaser auf das, was später in den Läden hängt. Ich freue mich schon sehr darauf. Weil es so schön tragbar ist.