Spring Special 2017: Der Trenchcoat 2.0

Ohne Trench geht diesen Frühling nix! Wir haben die schönsten Modelle für euch herausgesucht

Bitte setzt die Schlaumeier-Brillen auf, zurrt die Riemen des Schulranzens fest und schlagt das Buch auf Seite 120 auf: Es heißt mal wieder Modegeschichte, ahoi. Unser heutiges Thema: der Trenchcoat.

Ihr habt ihn vielleicht gerade auf allen Laufstegen der Welt gesehen, aber eigentlich hat der Klassiker so gar keinen glamourösen Ursprung. Das verrät alleine schon sein Name, denn trench kommt vom englischen Graben und meint nichts anderes als den Schützengraben im Ersten Weltkrieg.

Denn der robuste Doppelreiher, der klassischerweise aus dem wasserabweisenden Material Gabardine gefertigt wird, wurde genau zu diesem Zeitpunkt um die 1910er-Jahre geboren. Burberry rüstete zwischen 1914 und 1918 eine halbe Millionen Offiziere damit aus.

Dass das Trendteil eine militärische Vergangenheit hat, sieht man auch heute noch an den klassischen Details, die das Kleidungsstück ausmachen.

Die D-förmigen Ringe am Gürtel und an den Schultern waren für die Halterung von Karten und Handgranaten gedacht, die Schulter-Epauletten gehören zur klassischen Uniform dazu und geben den Rang an. Auf der linken Schulterseite eines jeden Trenchcoats befindet sich der sogenannte Gun Patch. Dieses zusätzliche Stück Stoff erfüllte zwei Funktionen: Es schütze die Schulter vor dem zusätzlichen Gewicht des Gewehrs, das beim Salutieren auf dieser Seite getragen wird und verhinderte, dass durch den Lauf des Gewehrs rinnende Wasser den Trenchcoat durchnässt.

Wer also behauptet, dass der Trenchcoat aufgrund der fehlenden Kapuze nicht als Regenmantel geeignet ist, der irrt.

Ganz so funktional muss der Mantel heutzutage nicht mehr sein, trotzdem erkennt man den Klassiker sofort an diesen Details.

Wie sieht der Trenchcoat 2.0 aus? Deutlich femininer, leichter und vor allem weicher. Das liegt an den Materialen, denn vom festen Gabardinen-Stoff sind die Designer größtenteils zu Kunststoffen, Viskose und fließender Seide gewechselt. Auch Details wie Ösen beim Gürtel werden weggelassen und durch einfache Bänder zum Binden ersetzt. Alexander Wang gibt dem Trenchcoat durch farblich abgesetzte Ziernähte einen neuen Look, Balenciaga und Vetements setzten auf oversized Schultern und Dion Lee gibt dem Klassiker mit betonter Taille einen femininen Touch.

Am Trenchcoat ist dieses Jahr also kein Vorbeikommen! Jessie trägt das Modell von Edited schon in Pink. Denn Beige muss das Modell auf gar keinen Fall mehr sein. Stattdessen sind auch zarte Pastelltöne angesagt, Lackleder-Varianten von Topshop (Alexa Chung Feeling!) und dunkle Nuancen wie Schwarz oder Navy.

Da ist für jeden Geschmack was dabei – und deshalb haben wir den perfekten Spring Trenchcoat für jedes Wetter, Lebenslage, Outfit und Portemonnaie für euch gefunden:

Trenchcoats unter 200 Euro

Die Luxus-Modelle

Fotos Header via vogue.com

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (3) anzeigen

3 Antworten auf „Spring Special 2017: Der Trenchcoat 2.0“

Klar! Ich habe auch einen von meiner Oma aus den 60er-Jahren und trage ihn ganz stolz! Vintage ist doch super cool!

Ich liebe Trenchcoats, sie sind absolut zeitlos und daher kann man auch mehr investieren in ein gutes Stück. Aktuell bin ich auf der Suche nach einem weißen, auch wenn dann die Frau von der Reinigung meine beste Freundin wird…
Liebe Grüße
Claudine

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.