Bitte setzt die Schlaumeier-Brillen auf, zurrt die Riemen des Schulranzens fest und schlagt das Buch auf Seite 120 auf: Es heißt mal wieder Modegeschichte, ahoi. Unser heutiges Thema: der Trenchcoat.
Ihr habt ihn vielleicht gerade auf allen Laufstegen der Welt gesehen, aber eigentlich hat der Klassiker so gar keinen glamourösen Ursprung. Das verrät alleine schon sein Name, denn trench kommt vom englischen Graben und meint nichts anderes als den Schützengraben im Ersten Weltkrieg.
Denn der robuste Doppelreiher, der klassischerweise aus dem wasserabweisenden Material Gabardine gefertigt wird, wurde genau zu diesem Zeitpunkt um die 1910er-Jahre geboren. Burberry rüstete zwischen 1914 und 1918 eine halbe Millionen Offiziere damit aus.
Dass das Trendteil eine militärische Vergangenheit hat, sieht man auch heute noch an den klassischen Details, die das Kleidungsstück ausmachen.
Die D-förmigen Ringe am Gürtel und an den Schultern waren für die Halterung von Karten und Handgranaten gedacht, die Schulter-Epauletten gehören zur klassischen Uniform dazu und geben den Rang an. Auf der linken Schulterseite eines jeden Trenchcoats befindet sich der sogenannte Gun Patch. Dieses zusätzliche Stück Stoff erfüllte zwei Funktionen: Es schütze die Schulter vor dem zusätzlichen Gewicht des Gewehrs, das beim Salutieren auf dieser Seite getragen wird und verhinderte, dass durch den Lauf des Gewehrs rinnende Wasser den Trenchcoat durchnässt.
Wer also behauptet, dass der Trenchcoat aufgrund der fehlenden Kapuze nicht als Regenmantel geeignet ist, der irrt.
Ganz so funktional muss der Mantel heutzutage nicht mehr sein, trotzdem erkennt man den Klassiker sofort an diesen Details.
Wie sieht der Trenchcoat 2.0 aus? Deutlich femininer, leichter und vor allem weicher. Das liegt an den Materialen, denn vom festen Gabardinen-Stoff sind die Designer größtenteils zu Kunststoffen, Viskose und fließender Seide gewechselt. Auch Details wie Ösen beim Gürtel werden weggelassen und durch einfache Bänder zum Binden ersetzt. Alexander Wang gibt dem Trenchcoat durch farblich abgesetzte Ziernähte einen neuen Look, Balenciaga und Vetements setzten auf oversized Schultern und Dion Lee gibt dem Klassiker mit betonter Taille einen femininen Touch.
Am Trenchcoat ist dieses Jahr also kein Vorbeikommen! Jessie trägt das Modell von Edited schon in Pink. Denn Beige muss das Modell auf gar keinen Fall mehr sein. Stattdessen sind auch zarte Pastelltöne angesagt, Lackleder-Varianten von Topshop (Alexa Chung Feeling!) und dunkle Nuancen wie Schwarz oder Navy.
Da ist für jeden Geschmack was dabei – und deshalb haben wir den perfekten Spring Trenchcoat für jedes Wetter, Lebenslage, Outfit und Portemonnaie für euch gefunden:
Trenchcoats unter 200 Euro
Die Luxus-Modelle
Fotos Header via vogue.com
3 Antworten auf „Spring Special 2017: Der Trenchcoat 2.0“
Ich habe einen 25 Jahre alten langen Burberry. Sehr lang. Kann ich den wohl noch tragen? Vintage?
Klar! Ich habe auch einen von meiner Oma aus den 60er-Jahren und trage ihn ganz stolz! Vintage ist doch super cool!
Ich liebe Trenchcoats, sie sind absolut zeitlos und daher kann man auch mehr investieren in ein gutes Stück. Aktuell bin ich auf der Suche nach einem weißen, auch wenn dann die Frau von der Reinigung meine beste Freundin wird…
Liebe Grüße
Claudine