Hej Kopenhagen! Leyla Piedayesh von Lala Berlin über ihre Kollektion und Hotspots in der dänischen Haupstadt

Hej København! Hier kommen die besten Tipps für den perfekten Trip in die dänische Hauptstadt

Vor zwei Jahren etwa hat Leyla Piedayesh mit Lala Berlin aufgehört, während der Berlin Fashion Week zu zeigen – stattdessen wenden wir unseren Blick zwei Mal im Jahr Richtung Kopenhagen. Denn hier, vor den schönen Dänen und Däninnen, zeigt Lala Berlin im Rahmen der Kopenhagen Fashion Week (unsere Highlights folgen asap!) seit mehreren Saisons ihre Kollektionen. Am Mittwochabend präsentierte Leyla Piedayesh insgesamt 25 Looks unter dem Titel „Girls on Fire“ in den architektonischen Räumlichkeiten im Royal Danish Theatre.

Wir haben mit der Designerin vor der Show über ihre Kollektion und Kopenhagen gesprochen – und ihr vor allem ihre Geheimtipps und Hotspots rund um die dänische Hauptstadt entlockt.

Hej København! Hier ist Leylas Guide:

Hallo Leyla! Schön, dass du zwischen dem Fashion-Week-Wahnsinn noch Zeit für uns gefunden hast. Warum präsentierst du deine Kollektion lieber in Kopenhagen und nicht in Berlin?

Das hat strategische Hintergründe. Dänemark ist in den letzten Jahren neben Deutschland, zu einem unserer Hauptmärkte avanciert. Zudem entwickelt sich der gesamte skandinavische Markt gut für uns – da ist es sehr naheliegend in Kopenhagen zu zeigen.

Hast du auch eine persönliche Bindung zur Stadt?

Ja, sogar ziemlich viele – es gibt dort einen weiteren Lala-Berlin-Flagship-Store, viele Lala-Berlin-Liebhaber – von der Straße kaum wegzudenken, unsere Tücher an jung und alt, ein gutes Temperament und die Freude am Leben.

Wird es also bald Lala Kopenhagen heißen? 😉

Ach, quatsch! Warum denn das? Nur weil wir aus Berlin kommen, müssen wir nicht unbedingt jede Show und alle marketingstrategischen Pläne rund um Berlin gestalten.

Dann sind wir ja beruhigt! Was gefällt dir an der dänischen Mode?

Mir geht es mehr um die Menschen, die die Mode tragen, als um die Mode selber. Die Dänen sind mutiger im Umgang mit Farben und Prints. Sie sind ausdrucksstark und geben gerne mehr Geld für Kleider aus. Aber wir sprechen hier auch von einem Volk von 5,7 Millionen Menschen, die in einem Land mit einem unglaublich gut aufgestellten sozialen Netz leben. Das im Vergleich zu Deutschland zu sehen, ist schwierig.

Was war deine Inspiration für die Kollektion?

In erster Linie handelt sie von Leidenschaft. Es geht um den Moment, in dem du dich einfach für die Dinge einsetzen musst, an die du glaubst – und danach gibt es kein Zurück mehr. Es ist eine positive Kraft, die inspiriert – und ich wollte, dass die Kollektion eine symbolische Hommage an diesen Moment der inneren Klarheit ist und wie wir dies in die Welt tragen.

Ausgangspunkt war dieser unglaublich heiße Sommer und die Frage, woher das kommt. Das ist unser Moment, in dem ich weiß, dass ich mich für etwas einsetzen muss. Dieser Prozess wird durch Flammen oder Feuer dargestellt; die Bilder waren der visuelle Ausgangspunkt von „Girls on Fire“.

Unsere Signatureprints wie der Kufiya und der Leopard habe ich neuinterpretiert. Sie sehen wie glühende Glut, Flammen und Kometen in einer gesättigten Farbpalette aus, die in neuen und auch vorhandenen Silhouetten kollidiert. Die Kollektion hat einen klaren Fokus auf das Schneiderhandwerk. Origamiartige Volantsdetails an Kleidern und Blusen, kräftige Anzüge und Oberbekleidung in Statementfarben bringen die Marke in eine Richtung, die sich für Eleganz, Raffinesse und Weiblichkeit einsetzt.

Wie lief dein Tag vor der Show ab?

Der ist natürlich immer sehr intensiv. An diesem Tag haben wir das finale Fitting für die Show. Es erfolgen letzte Abnahmen und Änderungen und die Musik für die Show wird da finalisiert. Es ist ein aufregender und natürlich auch anstrengender Tag, aber es ist schön zu sehen, wie sich am Ende alle Einzelteile, an denen man so lange gearbeitet hat, dann zu einem großen Ganzen zusammenfügen.

Und wo fand deine Show dieses Mal statt?

Im Theater Stærekassen. Es ist ein besonderer Ort, der zu uns und unserer Kollektion passt. Zudem wurde die Location vorher noch nicht für eine Show genutzt und sie liegt mitten in der Stadt.

Wie oft bist du eigentlich in der dänischen Hauptstadt im Jahr?

Ich reise mehrmals im Jahr nach Kopenhagen. Manchmal nur für einen Tag, manchmal bleibe ich länger. Das ist je nach Anlass ganz unterschiedlich. Jetzt zur Fashion Week bin ich eine ganze Woche da.

Dann kennst du dich in der Stadt gut aus. Wo übernachtest du, wenn du in Kopenhagen bist?

Ich mag das Hotel Danmark sehr gerne. Es ist ein super nettes Hotel. Insbesondere Liebhaber von skandinavischem Design kommen hier voll auf ihre Kosten. Wenn man jedoch komplett in die Stadt eintauchen möchte und sich so richtig heimisch fühlen will, empfehle ich Airbnb.

Wie fühlt sich das Leben dort an?

Ich kann nur Berlin mit Kopenhagen vergleichen. Es ist schwer einzelne Städte mit einem ganzen Land gleichzusetzen. Wir reden hier von zwei Hauptstädten, die sozial und kulturell anders zusammengesetzt sind als die Länder, in denen sie liegen. Wenn ich allerdings die beiden Städte gegenüberstelle, so empfinde ich Kopenhagen entspannter. Alles läuft hier ein bisschen langsamer. Das merkt man auch bei den Bewohnern. Sie sind offen, gesellig und relaxed. Das gefällt mir sehr.

Wo kann man in Kopenhagen denn gut essen?

Kopenhagen ist voll von guten Restaurants. Ganz egal in welcher Gegend man unterwegs ist, man findet immer etwas Leckeres zu essen. Zum Frühstücken und Brunchen empfehle ich das Granola. Lunchen kann man sehr gut in der California Kitchen. Falls man die Lust auf etwas Gesundes aber dennoch Leckerers verspürt, ist das Raw 42 eine der besten Adressen. Für stilvolles und leckeres Dinieren ist Geist, Pluto oder Mangia empfehlenswert.

Stockholm hat seine Zimtschnecken, Paris das Croissant – was sollte man in Kopenhagen unbedingt probieren?

Natürlich alles! In Kopenhagen kommt jeder „Foodie“ voll auf seine Kosten. Ein Muss ist aber ein traditionell dänischer Smørrebrød [dänisches Sandwich]. Diesen kann man im Aamans oder Sankt Annæ bekommen.

Wo gibts in Kopenhagen den besten Kaffee?

Ganz klar, die Kaf‘ Bar oder The Coffee Collective!

Ein Drink nach einer erfolgreichen Fashion Show. Wo gehts dann hin?

Ich trinke keinen Alkohol, aber gute Cocktails, auch alkoholfreie, gibt es im Sanders Hotel.

Wo kann man in Kopenhagen gut shoppen?

Ganz klar, rund um unseren Lala Berlin Flagship Store. Dort gibt es einfach die coolsten und besten Läden.

Und was sollte man unbedingt machen, wenn man die Stadt besucht?

Bei gutem Wetter ist eine Bootstour ein absolutes Highlight in Kopenhagen. Am besten man mietet sich mit Freunden eines der nachhaltigen Boote und genießt die Bootstour über den Kanal in einer geselligen Runde mit einem vollgepackten Picknickkorb.

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Kopenhagen ist ja im Vergleich zu Berlin sehr klein. Wie bewegst du dich fort?

Zu Fuß! Ein großer Vorteil von Kopenhagen sind die kurzen Wege. Ich kenne niemanden, der dort ein Auto besitzt. Meine Freunde und Bekannte fahren alle Fahrrad. Neben der Größe der Stadt trägt dazu natürlich auch das allgemeine Umweltbewusstsein bei. Was das angeht, sind die Dänen definitiv ein Vorbild.

Die Stadt ist auch ein Mekka für Interior-Fans. Wo sollten die unbedingt hingehen?

Ja, das ist wahr! Und das sieht man auch in der ganzen Stadt. Von großen Department Stores wie Illum, Normann, Studio Oliver Gustav usw. Eine der besten Adressen ist aber The Apartment.

Gibt es in Kopenhagen einen guten Flohmarkt, den du uns empfehlen kannst?

In Nørrebro gibt es einen tollen Flohmarkt und er eignet sich auch hervorragend, um einen Kaffe zu trinken. Da Kopenhagen jedoch eine kulinarische Stadt ist, gibt es auch tolle Food Märkte wie Toldbodden oder der Street Food Markt Refshaleøen im Sommer.

Der most instagramable Ort?

Der Vergnügungspark Tivoli, mitten in Kopenhagen, bietet tolle Motive. Das Riesenrad ist natürlich perfekt.

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Welche Tipps kannst du uns noch für einen Städtebesuch mitgeben?

Das Hippieviertel Christiania ist definitiv einen Besuch wert. Das absolut beste Museum der Stadt, Louisiana, ist zwar eine 30-minütige Bahnfahrt von der Innenstadt entfernt, bietet aber eine unglaubliche Auswahl an moderner und zeitgenössischer Kunst, für die es sich lohnt, die Reise aufzunehmen.

Vielen Dank für das schöne Interview, liebe Leyla!

Leylas Tipps in der Übersicht:

Bilder im Header via PR & privat

Von Alexandra

Schreiben sollte mir eigentlich leicht fallen, könnte man meinen. Doch wenn es darum geht, etwas über mich selbst zu erzählen, bin ich – ja sagen wir mal – überfordert. Wo fange ich an? Ich habe bei Journelles als Praktikantin angefangen. Danach ging es weiter in die Moderedaktion vom Tagesspiegel und dann wieder zurück an die Uni und dann wieder zurück zu Journelles ;-)

Ich mag Mode und Beauty: Ich liebe neue Trends, spannende Outfits und (zugegeben) auch etwas Shopping. Doch fast noch mehr mag ich es, Mode als Phänomen zu betrachten: Wieso gibt es diesen Trend? Woher kommt er? Welchen Einfluss hat die Politik oder Gesellschaft auf die Mode? Und umgekehrt! Ebenso finde ich es spannend, über großartige Frauen und ihre noch so unterschiedliche Errungenschaften zu berichten, sie kennenzulernen, von ihnen zu lernen ...

Wenn ihr meine Texte lesen solltet: Dankeschön! Es gibt nichts Schöneres, als zu wissen, dass meine Artikel gelesen werden. Und bitte seid gnädig mit mir, wenn ich Fehler mache. Ich lerne noch ... das wird sich wohl auch nie ändern ;-)

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.