Jedes Frühjahr, sobald die Sonne mehr und mehr ihren Platz am Himmel behauptet, habe ich das dringende Bedürfnis, meinen Vorrat an Sonnenbrillen aufzustocken. Zum einen liegt es mit Sicherheit daran, dass ich mich an den Modellen des Vorjahres (im wahrsten Sinne des Wortes) satt gesehen habe. Andererseits ist mir bewusst, dass ich gefühlt jede Woche meinen persönlichen Stil ändere. Drehte sich letztes Jahr bei mir alles um runde Metallgestelle und schmale Vintage-Modelle aus Plastik, möchte ich diesen Sommer am liebsten ein bisschen Zuckerwatte-Rosa auf meiner Nase parken. Mit passenden Gläsern, versteht sich.
Nun, da Sonnenbrillen sogar Red Carpet approved sind (Rihanna! Susan Sarandon!) gilt nur eines: Hauptsache, ihr geht nicht ohne getönte Gläser aus dem Haus. Bei einem derart großen Angebot, wie es uns gerade in den Stores und Onlineshops erschlägt, kann man schnell den Überblick und die Lust verlieren. Doch keine Sorge, Lisa to the rescue! Für euch habe ich die 6 wichtigsten Sonnenbrillen-Trends herausgesucht und in einem praktischen Guide mit ordentlich Shopping-Input zusammen gefasst. Für den vollen Durchblick im Sommer 2018.
Enter the Matrix
Neben Bucket Hats und Plateauschuhen bescherte uns das modische Revival der Neunzigerjahre im vergangenen Jahr DEN Trend schlechthin. Die Rede ist natürlich von den Matrix-Sonnenbrillen. Benannt nach dem bahnbrechenden Kinohit mit Keanu Reeves. Ob mit Acetat oder Metallgestell, getönten oder dunklen Gläsern und in allen Farben, die uns das Lichtspektrum zur Verfügung stellt, hat sich das schmale Modell einen unbefristeten Mietvertrag auf unseren Nasenrücken gesichert. Steht nicht jedem, mir leider auch nicht. Aber keine Sorge, wir sind hier schließlich erst beim ersten Punkt unseres Sonnenbrillen-Trendguides.
Harmonie ist eine Strategie
Wie gut das Prinzip Ton-in-Ton funktioniert, haben wir bereits während der Fashion Week in Stockholm beobachten können. Nun spielen auch endlich die Accessoires mit und Sonnenbrillen kommen ganz harmonisch in der gleichen Farbfamilie daher, wie zum Beispiel bei YUN. Besonders gut macht sich das in pastelligen Nuancen, die an Zuckerwatte erinnern. Wir stimmen am See also den Ton unserer Sonnenbrille ab sofort einfach mit dem süßen Wassereis in unserer Hand ab – tja, Colourmatching will eben gelernt sein.
You spin me right round, Baby!
Kreisrunde Sonnenbrillengläser wurden zwar von den schmalen Matrix und den femininen Cat-Eye-Modellen vom Siegertreppchen gestoßen, spielen aber auch auf dem dritten Platz diesen Sommer noch immer eine wichtige Rolle. Schlicht mit Metallgestell, verspielt mit buntem Acetatrahmen und ob mit farbigen oder schlichten, dunklen Gläsern – die Auswahl ist so groß wie nie. Weiterer Pluspunkt: Runde Sonnenbrillen stehen fast jeder Gesichtsform.
Purr-fect! Der Klassiker im modernen Gewand
Feminin und elegant, dabei verführerisch und ein bisschen naiv: Cat-Eye-Sonnenbrillen sind spätestens seit Stanley Kubricks Film „Lolita“ der Inbegriff von subtiler Sexyness. Sie verleihen uns einfach diese aufregende Mischung aus Drama und Grandezza, wie sie die Ikonen der 50er und 60er Jahre umwehte. So ganz weg waren die spitz zulaufenden Gläser zwar nie, doch diese Saison haben wir die Qual der Wahl, wenn es um Material, Farben, Größe und Preisklasse geht. Ich bin ein großer Fan des Retro-Schnitts, habe das für mich perfekte Modell aber leider noch nicht gefunden.
Vom Bordstein bis zur Skyline
Dieses Modell können wir auch mit Höhenangst und ohne Pilotenschein auf unserer Nase tragen. Doch die Pilotenbrille ist nicht unumstritten. Für die einen ist der Evergreen unter den Sonnenbrillen mit den nach unten großzügig ausladenden Gläsern einer der Klassiker schlechthin, die anderen Verbinden damit eher Neureichen-Schickeria und Paris Hilton. Doch auch die Pilotenbrille hat ein modernes Update bekommen, viele Marken, wie Ray Ban, präsentieren ihre Entwürfe in verschiedenen Größen, sodass für jeden Gesichtstyp das passende Modell gefunden werden kann. Jessie perfektioniert den Total-Look in ihrer Lieblingsfarbe Rosa.
Better save than sorry?
Mit der Matrix konntest du damals schon nichts anfangen, getönte Brillengläser verursachen dir Kopfschmerzen und in Cat Eye und Co. fühlst du dich einfach nur verkleidet? Kein Problem, man muss nicht jeden Trend mitmachen – und schon gar nicht, wenn es um Sonnenbrillen geht. Am allerwichtigsten sind hier schließlich zwei Dinge: dass deine Augen vernünftig vor den Sonnenstrahlen geschützt werden und dass du dich rundum wohl fühlst. Wenn du also eher zum Typ „solide“ gehörst, bleib dir treu. Es gibt noch immer ausreichend bewährte Klassiker und unaufgeregte Modelle, mit denen du jeden Sommer richtig liegst.