Ich werfe gern mit Superlativen um mich und ich glaube, hier ist einer angebracht. In München besuchte ich für meine nächste Homestory „JOURgarderobe“ die Illustratorin Kera Till – die zur Zeit wohl gefragteste und talentierteste (Mode-)Zeichnerin Deutschlands. Sie illustriert Bücher, für die Vogue, für Kosmetikhersteller und Labels wie Hermès oder Ladurée.
Ihre Wohnung an der Grenze zu Haidhausen ist ein wahres Sammelsurium: Jede Menge Zeitschriften, Schachteln, Skizzen, Stifte und kleine Andenken türmen sich in ihrem Arbeitszimmer, das Wohnzimmer ist voll mit Büchern und Fundstücken vom Flohmarkt.
An der Wand hängt eine uralte Ethno-Tagesdecke, gleich neben Designklassikern steht ein weisses Landhausstilsofa, im Flur stehen Vitrinen mit schönem alten Geschirr und in jeder Ecke kann stundenlang gestöbert werden. Minimalismus kann man hier lange suchen, vielmehr ist es ein echter kleiner Mädchentraum, den Kera hier nicht zuletzt jobbedingt lebt.
Liebe Kera, wie behältst du bei all den tollen Sachen den Überblick in deiner eigenen Wohnung?
Leider ist Ordnung nicht meine Stärke und ich habe sehr viel Sachen. Vor allem Bücher und viel was ich zur Inspiration behalte aber keine wirklich Funktion hat. Der Vorteil von Unordnung ist aber, dass Dinge dann willkürlich erscheinen und man somit wieder auf Ideen kommt. Wäre alles sortiert wäre ich vielleicht weniger kreativ.
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Das ist schwierig zu beschreiben. Ich verfolge da keinen Stil sondern umgebe mich mit Dingen die ich mag und für meine Arbeit brauche.
Wo kaufst du am liebsten Möbel?
Ich glaube tatsächlich ich habe noch nie in meinem Leben ein einziges Möbelstück gekauft. Alles stammt von unseren Familien. Meine Eltern sammeln sehr viel, mit ihrem Fundus könnte man noch ein paar Wohnungen komplett einrichten.
Du bist Illustratorin mit Leib und Seele und ständig unterwegs. Welches Projekt hat deiner Karriere bislang besonders geholfen?
Jedes Buch war ein wichtiger Schritt. Aber natürlich auch mit renommierten Kunden wie Hermès, Ladurée oder VOGUE zu arbeiten.
Erzähl mir mehr über deine ersten eigenen Bücher, Dottie Polka’s Vintage-Welt und Women in Munich.
„Dottie Polkas´ Vintage Welt“ ist ein Guide durch die Modewelt zum Mitgestalten für Groß und Klein. Dottie Polkas Laden ist eine kleine Welt für sich: Wer ihn betritt, wird verzaubert. Dottie sucht und findet die Sachen für ihre Kundschaft an allen möglichen und unmöglichen Orten: Im Bazaar von Istanbul, auf dem größten Flohmarkt der Welt oder bei einem Privatverkauf in einer Garage in San Francisco. Sie weiß viel über die Mode und gibt ihr Wissen gerne an jeden weiter, der wie sie die Welt des Vintage liebt.
„München for Women“ ist ein München City Guide für Frauen. Ich habe meine Lieblingsadressen ausgesucht, meine Freundinnen und andere tolle Münchnerinnen um Ihre Geheimtipps gebeten. Das ganze habe ich noch illustriert und mein Bruder Milen Till hat viele Fotos gemacht.
Wie viele Macarons musstest du essen, um an all die hübschen Kartons zu kommen?
Leider lassen sich Macarons nicht so gut von Paris nach München transportieren, deswegen verzehre ich sie lieber vor Ort direkt bei Ladurée. Rosen Macarons mag ich am liebsten. Und die schönen Schachteln nehme ich meistens leer nach München.
Was möchtest du unheimlich gern mal illustrieren?
Zurzeit träume ich von meinnen Illustration auf Tapeten und Stoffen.
Lässt du dich auch online inspirieren?
Ja und wie! Es reicht natürlich nicht ausschliesslich aber ist eine große Quelle für mich. Vor allem Pinterest und Instagram machen mir sehr viel Spass um Motive und Stimmungen zu entdecken.
Lieben Dank!
PS. Noch viel mehr Kera seht ihr bald bei It’s Fashion!
7 Antworten auf „JOURgarderobe: Zuhause bei Kera Till“
Ich seh da einfach kein Talent. Ich kann den „Hype“ um ihre Person nicht verstehen. Wer in diesem Bereich studiert hat, hat einfach ein komplett anderes Auge auf diese Arbeiten.
Naja, a) Geschmackssache b) Neidhammeln.
„…die zur Zeit wohl gefragteste und talentierteste (Mode-)Zeichnerin Deutschlands…“ – na, ich weiss nicht. was ist mit silke werzinger, tina berning, katrin funcke, lulu plasticpirate etc….?!?
Absolout, finde ich auch
Illustrationen sind sicher immer Geschmacksache. Ich finde es gibt in der Mode viele untalentierte Opfer, Kera Till ist sicher keines, sondern einfach ZU RECHT sehr angesagt….Ihr verdienter Erfolg sei ihr gegönnt!
Mir gefällt der Stil von Keras Illustrationen. Klar, ist das immer subjektiv. Aber sie hat einen lockeren, schwungvollen Strich, das mag ich. 🙂
Herrlich „Geschichten-erzählend“ ihr Stil!