Die LiebLinks! Mythen über tierversuchsfreie Kosmetik, Abtreibungen in Polen und Adèle bei Saturday Night Live

Die besten Links und News der Woche!

Jede Woche präsentieren wir euch die Mode- und Lifestyle-News, ab sofort werden wir noch persönlicher und zeigen euch die höchst subjektiv betitelten besten Perlen des Internets, die unser Team Journelles diese Woche für euch entdeckt hat. Die LIEBlinks in ihrer reinsten Form!

Beauty

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Tierversuche und Kosmetik? Mit diesem Mythos räumen wir jetzt auf

Wir haben mal im Archiv geschaut: Seit sieben Jahren arbeiten wir bei Journelles mit L’Oréal zusammen (hier geht es zu den neuesten Artikeln) und haben nicht nur unheimlich viele Insights bekommen, sondern immer wieder dazu gelernt – und gestaunt, wie sich der Beauty-Markt rund um die Produktentwicklung, das Konsumentenverhalten oder nachhaltige Verpackungen blitzschnell weiterentwickelt, man durch jahrzehntelange Forschung doch immer wieder neue Erkenntnisse gewinnen kann. Bemerkenswert gut gehalten hat sich ein Gerücht: dass L’Oréal an Tieren testet. Bis heute bekommen auch wir dazu Nachrichten, und wollen euch diesbezüglich aufklären.

Grundsätzlich sind Tierversuche für Kosmetikprodukte seit 2003 und für deren Inhaltsstoffe seit 2013 in der EU gänzlich verboten. L’Oréal hat bereits 1989 aufgehört, Kosmetikprodukte an Tieren auszuprobieren. Das Unternehmen engagiert sich deshalb seit mehr als 30 Jahren für eine Welt ohne Tierversuche und für die Entwicklung alternativer Testmethoden.

Um die Wirksamkeit von Pflege und Kosmetik zu testen, vertraut L’Oréal auf sogenannte „Episkin“. Die künstlich produzierte Haut ist seit 1979 eine anerkannte alternative Testmethode zu Tierversuchen. Für die Herstellung besitzt ​L’Oréal Episkin-Center in Lyon (Frankreich) sowie in Shanghai (China). China ist in puncto Tierveruche übrigens auch der große Knackpunkt, weshalb sich die Gerüchte hartnäckig halten: Die Gesundheitsbehörden in China führen eigenständig für bestimmte Kosmetikprodukte, die in China verkauft werden, Tierversuche durch. L’Oréal setzt sich seit mehr als zehn Jahren bei chinesischen Behörden und Wissenschaftlern aktiv dafür ein, Alternativmethoden anzuerkennen. Das Ziel: die Kosmetikgesetzgebung in Richtung eines vollständigen Stopps von Tierversuchen weiterzuentwickeln.

Dank des in 2014 etablierten „Episkin“-Zentrums in Shanghai und durch die Bereitstellung der „Episkin“-Technologie sowie weiterem wissenschaftlichen Austausch konnte erreicht werden, dass bestimmte Make-up-Produkte und Shampoos auch in China bereits nicht mehr an Tieren getestet werden. L’Oréal entwickelt daher andere Innovationsstrategien, um neue leistungsstarke Produkte auf den chinesischen Markt zu bringen, die nicht in die Kategorie der chinesischen Vorschriften für Produkte fallen, die an Tieren getestet werden müssen. Dazu zählt beispielsweise, direkt in China zu produzieren – ein bewusster Schritt also, um weiterhin Produkte in China zu verkaufen. Denn nur so kann das Unternehmen seinen starken Einfluss für die Abschaffung von Tierversuchen an Kosmetikprodukten dort auch geltend machen.

Viel tiefer ins Thema einsteigen könnt ihr auf dieser Website und mehr zum Engagement von L’Oréal könnt ihr hier nachlesen.

Die ersten Beauty-Adventskalender sind da!

Darüber müssen wir reden: Abtreibung in Polen

Es ist schockierend: Ein Gericht in Polen hat entschieden, dass Abtreibungen künftig nur noch in Ausnahmefällen wie etwa Vergewaltigungen oder bei Inzest legal sind. Abtreibungen missgebildeter Föten, die 98% aller bisher legalen Abtreibungen 2019 ausmachten, sind ab sofort verboten. Das von Polens populistischer Regierung lange verfolgte Ziel wurde somit erreicht.

Darüber hinaus werden nur rund 2.000 Abtreibungen in Polen jährlich durchgeführt. Es wird geschätzt, dass zehn mal so viele Behandlungen illegal oder im Ausland praktiziert werden, was gegebenenfalls große Risiken bedeutet bzw. betroffene Frauen zusätzlich unter erheblichen Stress setzt. Abgesehen von der emotionalen Belastung, ist die Gesundheit der Mutter durch die Schwangerschaft und Geburt eines toten oder missgebildeten Babys gefährdet. Es kann zu extremem Blutverlust kommen oder Infektionen entstehen.

Seitdem das neue Gesetz in Polen eingeführt wurde, gab es zahlreiche Proteste und Festnahmen. Und damit nicht genug: Im Zuge der neuen Regelung für Abtreibungen in Polen kommt eine weitere schockierende News aus Nordamerika: US-Staatssekretär Mike Pompeo und Gesundheitsminister Alex Azar haben die „Geneva Consensus Declaration“ zum Schutz der Gesundheit von Frauen und der Stärkung von Familien unterzeichnet. Der Witz: Nicht nur, dass die Erklärung von Männern unterzeichnet wurde, sondern sie besagt zudem, dass Abtreibungen kein internationales Recht sind. Das Dokument wurde sowohl Repräsentation der USA, Brasilien, Uganda, Indonesien, Ägypten und Ungarn unterzeichnet – und sechs Länder sind eindeutig sechs zu viel.

Ganz ehrlich, es ist kaum vorstellbar, dass wir heutzutage immer noch über solche Themen und Probleme diskutieren müssen. Gleichberechtigung und die Möglichkeit als Frau selbst darüber entscheiden zu können, was mit dem eigenen Körper passiert, sollte völlig außer Frage stehen! Wie kann es sein, dass andere über unser Schicksal bzw. Leben oder Tod entscheiden dürfen? Zur Info: Grundsätzlich sind Abtreibungen in Deutschland verboten. Sie dürfen (bislang) nur durchgeführt werden, wenn die 12. Schwangerschaftswoche noch nicht beendet wurde und wenn sich die Schwangere einer ärztlichen Beratung unterzogen hat. Ansonsten droht eine Freiheits- oder Geldstrafe.

Wir sind über die News aus Polen einfach nur sprachlos. Ja, Abtreibungen sind ein schwieriges, belastendes Thema – aber jede Frau muss das Recht haben, über ihren Körper und ihr Leben zu jeder Zeit und unter keiner Ausnahme selber entscheiden zu dürfen.

Save the Children setzt sich mit Petition gegen Hunger ein:

Syrien ist im Ausnahmezustand, und das seit über 10 Jahren. Mit am härtesten von den Folgen betroffen sind Kinder. Viele von ihnen haben ihre Eltern verloren, sie wurden verletzt oder mussten mit ansehen, wie ihre Liebsten getötet wurden. Das Coronavirus hat die Lage noch einmal verschlimmert.

Gemeinsam mit der Frauenzeitschrift Brigitte macht Save the Children deshalb einmal im Jahr die Aktion „Ein Schal fürs Leben“, die syrische Kinder sowie deren Familien unterstützt. So gehts: Einfach einen Schal selber stricken (hier findet ihr die Anleitung) oder über diesen Link kaufen. Je 10 Euro des Verkaufspreises gehen anschließend an Save the Children. Alternativ kann gespendet werden – der Erlös unseres letzten Office Sales ging beispielsweise direkt an die Organisation – oder via Social Media mit dem Hashtag #SchalfuersLeben auf die Aktion aufmerksam gemacht werden.

Mehr Infos über die Aktion findet ihr hier.

Women for Women International: Virtual Pop Up sale

Am Samstag ist es endlich soweit: Der Women for Women International Virtual Pop Up Sale findet nach großen Erfolgen in Großbritannien zum ersten Mal in Deutschland statt! Die ganztägige virtuelle Veranstaltung dient dem guten Zweck und wird am 31. Oktober 2020 von Veronika Heilbrunner, Anita Tillmann und Bianca Lang-Bognar präsentiert.

Worum geht’s? Marken, Designer, Stylisten und Influencer spenden Schätze aus ihren Kollektionen und persönlichen Kleiderschränken. Der Erlös kommt zu 100 Prozent Women for Women International zugute. Die gemeinnützige Organisation unterstützt Frauen in fragilen und von Konflikt betroffenen Ländern und hilft ihnen, sich aus Armut und sozialer Isolation zu befreien. Zur Info: Beim letzten digitalen Car Boot Sale – gehosted von hochkarätigen Designern und Labels wie Alex Eagle, Jimmy Choo und Charlotte Olympia – kamen insgesamt 85.000 Euro zusammen. Wenn das mal keine Ansage ist!

Adèle hat 2020 gerettet!

Die britische Sängern war am vergangenen Samstag das erste Mal als Host zu Gast bei der US-amerikanischen Show Saturday Night Live. Das Video ihres Monologues ging nachher viral auf Instagram. Warum? Weil sie darin unter anderem sich selbst, inklusive aller Klischees rund um ihre Figur, Person und Ausdrucksweise, auf äußerst charmante Art und Weise auf die Schippe nahm.

Die Highlights der Show: Adèle als Teilnehmerin in einer Comedy-Version von „Der Bachelor“ (natürlich mit melancholischer Song-Einlage), Adèle in einem verfluchten Spuk-Haus oder Adèle als 80er-Star in einer Jeans-Werbung – selten haben wir so viele witzige Show-Einlagen der Sängerin gesehen. We love und sind einmal mehr begeistert von der Britin mit der Power-Stimme!

Mädchen oder Junge? Emily Ratajkowski über Schwangerschaft & Geschlechterstereotypen

Wie wichtig ist es, das Geschlecht seines ungeborenen Babys zu wissen bzw. zu definieren und anderen Menschen preiszugeben? In einem neuen Essay für die US-amerikanische Ausgabe der Vogue schreibt Model Emily Ratajkowski über ihre Schwangerschaft und warum sie und ihr Partner sich gegen das Aufzwingen geschlechtsspezifischer Vorurteile entschieden haben. „Jeder hat bestimmte Erwartungen an einen Jungen oder ein Mädchen“, schreibt sie. Und wenn man mal ehrlich ist, hat sie damit gar nicht so unrecht. Das fängt schon während der Schwangerschaft an – Lust auf Süßes bedeutet ein Mädchen, große Lust auf Sex deutet auf einen Jungen hin – und geht bis zur Geburt weiter, wenn die Frage lautet: Rosa oder Blau? Wir werden also schon in eine Schublade gesteckt, bevor wir überhaupt das Licht der Welt erblickt haben – Irrsinn, oder?

Für Emily Ratajkowski und ihren Partner macht es keinen Unterschied ob Junge oder Mädchen. Im Gegenteil, sie geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wir sagen oft, dass wir das Geschlecht unseres Babys erst dann wissen, wenn er oder sie 18 Jahre alt ist. Dann lachen alle, aber es stimmt! Letztlich wissen wir wirklich nicht, wer – statt was – in meinem Bauch heranwächst“, schreibt sie und möchte ihrem Kind auf diese Weise die Entscheidung selbst überlassen, statt von vorne herein in Vorurteilen zu denken. Das vollständige Essay von Emily Ratajkowski könnt ihr hier nachlesen.

Mantel: P.A.R.O.S.H., Tasche: Agneel, Stiefel: Proenza Schouler

Das Mode-Update

Jessies Weekly Favorites

Outfit-Inspirationen der Woche

Von klassisch mit Twist über Casual Chic bis hin zu femininer und verspielt, im Team Journelles haben wir alle einen ganz unterschiedlichen Stil. Welche Looks Jessie, Charlotte und mich in dieser Woche inspiriert haben, zeigen wir euch hier

Jessie

Katharina

Charlotte

Die Outfits zum Nachshoppen

Bilder: Jessie, Instagram, Save the Children via Save the Children, Women for Women International via Fake PR

Kommentare (2) anzeigen

2 Antworten auf „Die LiebLinks! Mythen über tierversuchsfreie Kosmetik, Abtreibungen in Polen und Adèle bei Saturday Night Live“

Wenn L’Oreal seine Marken in China verkauft (was sie doch tun, oder?) akzeptieren sie, dass für ihre Produkte Tierversuche durchgeführt werden. Wer die dann durchführt und wo, ist den Tieren wurscht. Die Alternative ist einfach: Nicht in China verkaufen, bis dort die gesetzlichen Bestimmungen geändert werden. Das ist möglich, machen viele Unternehmen bewusst so. Oder man entscheidet sich für den wirtschaftlichen Vorteil, verkauft in China und akzeptiert Tierversuche. Dann sollte man das aber auch nicht verklausulieren, finde ich. Und als Konsumentin kann ich halt auch entscheiden, welche der beiden Wege ich unterstütze. Ich lebe bei weitem nicht perfekt – aber es ist zum Glück gar nicht schwer, tolle (Natur-)Kosmetik zu nutzen, die wunderbar pflegt und für die in keinem Land der Welt ein Tier leiden musste. Weleda, Hauschka (die Ihr ja auch mögt), die vielen kleinen, neueren coolen Labels, von denen Ihr immer wieder welche vorstellt… Die Auswahl ist groß.
Liebe Grüße
Katharina

Hi Katherina. Ich bin absolut deiner Meinung. Es gibt eine grosse Auswahl von Herstellern die extra auf den chinesischen Markt verzichten, weil sie nicht an Tieren testen wollen. Die Bemühungen von L’Oreal sollten erst hervorgehoben werden, wenn sie umgesetzt sind und nicht schon im Voraus. Entweder eine Marke ist Tierversuchsfrei oder nicht – und wenn sie in China verkaufen sind sie es nicht. Der Beitrag zu L’Oreal wirkt heuchlerisch.

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.