Closet Diary mit Elena Funk, Content Marketing Managerin

"Am Ende geht es doch um deinen Stil und Look und nicht darum, was auf dem eingenähten Etikett steht."

Happy Monday! In die heiße Woche starten wir in guter alter Manier mit einem neuen Closet Diary. Diesmal mit dabei? Elena Funk.

Dass sie in Berlin lebt, ist eher dem Zufall geschuldet. Schließlich wollte sie zunächst nur für ihr Praxissemester ihres Sportmanagement-Studiums her ziehen. Aus sechs Monaten sind mehrere Jahre geworden, in denen „Funki“, wie ihre Freunde sie nennen, ein Praktikum in einer Modeagentur absolvierte und sich daraufhin für die Modebranche entschied. Sie war zunächst als Einkäuferin für Taschen und Accessoires bei Zalando tätig, wechselte danach die Abteilung und lässt nun ihrer Kreativität bei der Bildsprache und dem Look&Feel der Zalando Premium Website freien Lauf.

Ihre Looks sind ein bunter Mix aus Designerteilen, Vintagefunden und Highstreet-Lieblingen, denn „am Ende geht es doch um deinen Stil und Look und nicht darum, was auf dem eingenähten Etikett steht.“ Viel Spaß mit Elenas 7 Days, 7 Looks!

Elena (@e.lenafunk) auf Instagram:

MONTAG

Da ist er ja wieder: der allseits unbeliebte Montag. Mit hellen Nuancen und ein wenig Romantik an den Schultern versuche ich dem Startschuss meines persönlichen Sieben-Tage-Rennens Leichtigkeit zu verpassen. Die Natur war nicht gerade spendabel, als es um die Größe meiner Augen ging, aber montags wird nochmal eine Schippe draufgelegt. Gegen die winzigen Maulwurfsglubscher helfen nur XXL-Gläser auf der Nase (Gucci sei Dank) und ein sehr großer Kaffee oder auch zwei davon. Ohne mein schwarzes Lebenselixier verlasse ich niemals das Haus, wirklich niemals. Dafür stehe ich auch extra früher auf, denn es ist die wahre Liebe zwischen uns.

Aber genug mit der Gefühlsduselei, jetzt heißt es Aufbruch in Richtung Mercedes-Benz-Platz, wo vor kurzem der neue Zalando Campus seine großen Pforten eröffnet hat. Beim Betreten der hohen Hallen schwingen tatsächlich Studentenerinnerungen mit, welche dann aber in Lichtgeschwindigkeit zerschlagen sind, als mich mein Handy an den ersten Termin erinnert. Meinen Montag könnte man auch in Meeting-Marathon umbenennen. Ich nehme tief Luft und die Beine in die Hand. 3, 2, 1 – GO!

Bluse: H&M Trend (ähnlich hier), Hose: Vintage Herren Anzughose (ähnlich hier), Boots: Topshop, Shopper: Balenciaga (ähnlich hier), Gürtel: Morgan (ähnlich hier), Sonnenbrille: Gucci

DIENSTAG

Angetreten zum Dienst(ag). Heute in den Hauptrollen mit dabei – meine liebsten Schätze: Cowboy Boots, die ich bereits vor einigen Jahren im H&M Online Sale ergattert habe sowie eine Farbbombe für’s Handgelenk von dem netten Herrn Lim in Gute-Laune-Pink. Beide begleiten mich an diesem Morgen zunächst in die Zalando Studios, unsere hauseigene Fotoproduktion. Hier stelle ich Art-Direktoren, Shooting Producern und Stylisten das Briefing für das nächste Onsite-Kampagnen-Shooting vor. Wir besprechen die Moods, die Locations, die Modelauswahl bis hin zum Styling und diskutieren gemeinsam neue Ideen. Ich finde solche Meetings klasse, denn hier wird so viel Kreativität in den Raum gefeuert, dass am Ende alle Beteiligten einige Stufen auf der Rosa-Gesichtsfarbskala dazu gewonnen haben. Wer braucht schon Rouge?!

Parallel dazu ist mein Energielevel aber ganz weit abgesackt, der Kopf und Bauch sind leer. Da hilft nur Nachschub in Form eines guten Mittagessens mit meiner Arbeitskollegin und mittlerweile sehr guten Freundin Michaela. Wenn sich beruflich nicht gerade die Hölle unter unseren Fingernägeln abspielt, quasseln wir ausschließlich über private Abenteuer und sonstige Wehwehchen, bis der Tisch vibriert. Ach, welch‘ schöne Vorstellung! Natürlich sind es mal wieder nur unsere Handys, die uns in den Alltag zurückrufen. Wir verschwinden also für die nächsten Stunden wieder in den Z-Hallen.

Military Bluse: Zara (ähnlich hier), Rock: Dorothy Perkins (ähnlich hier), Boots: H&M Studio (ähnlich hier), Tasche: 3.1 Philip Lim, Sonnenbrille: mint & berry (ähnlich hier), Ohrringe: Maria Black 

MITTWOCH

Und plötzlich zogs mich in seinen Bann, das Hemd, gemacht einst für den Mann.

Meine heutige Blumenwiese habe ich nämlich in der Herrenabteilung von Zara gefunden und war direkt ganz hypnotisiert von dem Farbzusammenspiel. Ach, er hat es doch wirklich gut mit uns gemeint, unser Modegott, und uns gleich zwei Abteilungen zum Shoppen zur Verfügung gestellt. Wieso sollten die Männer ihre schönen Hemden auch für sich allein behalten dürfen, wenn wir doch ebenfalls ganz entzückend darin aussehen?! An alle Herren da draußen: Sorry, not sorry! Und wenn wir uns heute schon mit männlichen Silhouetten umgarnen, hat das Hemd auch geradezu nach dem restlichen Outfit, dem Hosenanzug, geschrien.

Mit geballter „Man“-Power starte ich also auch an diesem Morgen wieder ins Büro, wo heute zwar lange, aber wirklich spannende Meetings auf mich warten. Unsere Einkäufer präsentieren, welche neuen Marken, Trends oder Key Pieces sie für die nächste Herbst/Winter Saison eingekauft haben. Für mich ist das der Startschuss für mein Gehirn und sämtliche modische Puzzleteile und Impulse, die dort umher wirbeln, denn ich muss aus dem gekauften Sortiment Themen und erste Ideen zur Bildsprache und Darstellung entwickeln und einen kompletten Kampagnenplan für die Saison kreieren. Worauf warte ich also noch?! An die Arbeit!

Bluse/Hemd: Zara Men (ähnlich hier), Blazer: Topshop, Hose: KIOMI (ähnlich hier), Tasche: ZAC Zac Posen, Booties: Gardenia Copenhagen (ähnlich hier), Gürtel: Zara (ähnlich hier), Große Ohrringe: Flohmarkt, Kleine Ohrringe: SNÖ of Sweden, Sonnenbrille: Les Specs

DONNERSTAG

Meine nordische Kollegin erzählte mir, dass man den Donnerstag in Finnland auch “kleiner Freitag” nennt. Finde ich ausgesprochen passend, denn ich bin heute Abend auf eine Store-Eröffnung in Berlin-Mitte mit anschließender Afterparty eingeladen. Ob ich es morgen bereuen werde? Vielleicht! Ob ich mir die Drinks trotzdem schmecken lassen werde? Gewiss doch!

Für gewöhnlich bezeichne ich mich unter der Woche eher als „asozial“ – und damit meine ich natürlich keinesfalls, dass ich gesellschaftsunfähig bin, sondern einfach irgendwann akzeptieren musste, dass ich nach langen Arbeitstagen den restlichen Abend doch lieber schweigend verbringe, regelmäßig der Erdanziehungskraft mit Sport entgegenwirke oder auch hier und da noch an einigen privaten Projekten arbeite, für die ich mir die Zeit gerne einräume. Wenn allerdings Eventeinladungen wie diese heute ins Haus flattern, breche ich dann natürlich gerne mal mein Schweigen, schnappe mir einen Freund oder Freundin und genieße einfach die Zeit oder nutze die Gelegenheit um andere, spannende Mode-Nasen der Branche zu treffen. Ein Glück ist es jetzt auch schon an der Zeit aufzubrechen. Cheers, nech!

Trench Jacke: Acne Studios (ähnlich hier), Bluse: H&M, Lederhose: Vintage (ähnlich hier), Boots: Topshop, Tasche: Miu Miu (ähnlich hier), Sonnenbrille: Celine 

FREITAG

Das war eindeutig zu wenig Schlaf. Während mein Köpfchen etwas zwickt und zwackt und sich auch offensichtlich noch im Stand-by-Modus befindet, schlüpfe ich an solch‘ schwermütigen Tagen am liebsten einfach in weite Kleider. Das geht fix, ist bequem und funktioniert auch ohne die Aktivität meines Oberstübchens.

Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, heute Abend mit einem Bauch voller Sushi wieder ins Bett zu fallen. Nach Feierabend düse ich nämlich noch mit Freunden zum Abendessen ins Xigon. Mein kleiner Geheimtipp, falls jemand das beste Sushi Friedrichshains sucht.

Zu meinem Glück herrscht in meinem Terminkalender absolut gähnende Leere. Danke Schicksal, echt freundlich! Es wird also ein Tag voller guter Beats auf meinen Ohren und jeder Menge durchgestrichener Punkte auf meiner To-do-Liste. Hip Hip, FRI-YAY!

Jacke: Wood Wood (ähnlich hier), Kleid: H&M (ähnlich hier), Stiefel: Zara (ähnlich hier), Clutch: Miu Miu (ähnlich hier), Ohrringe: gekauft über Zalando (ähnlich hier)

SAMSTAG

Achtung: Freak-Alarm! Ich bin tatsächlich eine dieser Kreaturen, die sich an den Wochenenden einen Wecker stellen. Unglaublich, aber es gibt sie wirklich! Freizeit ist für mich ein so kostbares Gut, dass ich schlichtweg jeden Moment komplett ausschöpfen möchte. Natürlich ist Ausschlafen wichtig, aber den Vormittag damit zu „verschwenden“ ist bei mir nicht drin.

Heute geht es mit meiner besten Freundin Anni nach Potsdam. Dort wollen wir zunächst etwas die Sonne genießen, ein Aperölchen im Holländischen Viertel darf dabei natürlich nicht fehlen, bis wir uns anschließend Pablo und seiner Jacqueline widmen. Das Barberini Museum zeigt Picassos späte Werke, die bisher kaum ausgestellt wurden. Wir stellen fest: Seine Ehefrau und Muse Jacqueline hatte anscheinend einen echt langen Hals – hat wohl auch irgendwie auf mich abgefärbt, wenn ich mir mein Outfit-Bild genauer ansehe.

Zurück in Berlin lassen wir den Abend dann bei einem Whisky Sour im Sohnemann ausklingen: eine sehr gute Bar, mit noch besseren Drinks, direkt vor meiner Haustür.

Blazer: Mango (ähnlich hier), T-Shirt: Moss Copenhagen (ähnlich hier), Jeans: Won Hundred (ähnlich hier), Schuhe: Topshop, Tasche: Miu Miu (ähnlich hier), Ohrringe: SNÖ of Sweden (ähnlich hier), Sonnenbrille: Les Specs

SONNTAG

Sonntags ticken die Uhren doch irgendwie langsamer, oder?! Rien ne va plus, wenn es um Erledigungen, Besorgungen oder andere Verpflichtungen geht. Ich mag das Gefühl sehr, denn es entschleunigt und nimmt den Druck und Stress aus unserer aller „Ich muss noch…“-Welt.

Mein arbeitsfreier Tag verläuft in der Regel nicht wirklich arbeitsfrei, denn hier nehme ich mir ganz bewusst die ein oder andere Stunde Zeit, um an meinen privaten Projekten zu schrauben und meine Kreativität auf Trab zu halten. Arbeit fühlt sich trotzdem anders an. Fotografieren, mit Worten und Fotos jonglieren oder auch den Pinsel schwingen, wenn ich nicht genau das Motiv finden konnte, welches in meinem Kopf so perfekt an dieser Wand aussehe, wie die Bilder hinter mir sind meine Tricks und Wege, um die Welt mal draußen zu lassen. Verloren und vergessen habe ich mich hierin schon etliche Male.

Um mich dabei so richtig wohl zu fühlen, gibt’s mein Lieblingskleid und nackte Füße, wann immer es geht, denn Socken und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Meinen tollen Leoparden habe ich vor einigen Jahren in einem Secondhand-Shop in New York gefunden. Vielmehr hat er mich gefunden, denn meine Kollegin, mit der ich beruflich dort war, entdeckte ihn und streckte ihn mir mit den Worten: „Das ist doch ein absolutes Funki-Kleid entgegen.“ Wie hätte ich da nur „Nein“ sagen sollen?

Kleid: Banana Republic (Vintage) (ähnlich hier), Kreolen: gekauft über Zalando (ähnlich hier), Ringe: Elizabeth & James, Eshvi

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5 Antworten auf „Closet Diary mit Elena Funk, Content Marketing Managerin“

Jeden Montag freue ich mich auf das Closet Diary. Dieses finde ich besonders schön: inspirierende Outfits, die verschiedenen Styles von Anzug über Jeans und fließendes Kleid. Sehr schön gemixt und sympathisch geschrieben, danke.

Ein sehr schönes CD – und noch besser: ihre entspannte Einstellung in Sachen Mode. Inklusive erneuter Riesenreminder an mich, wieder mehr und mutiger Gürtel zu tragen. Macht so viel aus, toll!!

Wunderbar zu lesen, außergewöhnlich aber dennoch tragbare Looks und ein Samstagsoutfit welches ich 1:1 so übernehmen würde. Ein toller Start in die Woche!

Es hat Riesenspaß gemacht dieses Closet Diary zu lesen. Dies inspirierenden Looks spiegeln eine spannende Persönlichkeit wider. Wunderschön, zum immer wieder angucken…Danke und eine schöne Woche!

Ein wirklich sehr ausführliches Closet Diary mit vielen Inspirationen.
Man kann die liebevolle Arbeit wirklich sehen. Am besten gefallen hat mir der Mittwoch-Look!
Was für eine coole Idee, da werde ich mich demnächst wohl auch in der Herrenabteilung umsehen.
Mit riesiger Vorfreude auf euer nächstes Diary kann ich jetzt glücklich in die neue Woche starten!
Ganz liebe Grüße,
Marie von HoseOnline.de

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.