Beauty Notes: Multi-Moisturizing – Warum eine Feuchtigkeitspflege nicht genug ist

Noch so ein Beauty-Begriff, der gerade in aller Munde ist, aber kaum einer weiß, was es damit auf sich hat

Manchmal kann sich die Suche nach der richtigen Hautpflege ein wenig wie in dem Märchen „Goldlöckchen und die drei Bären“ anfühlen: Diese Creme ist zu fettig, diese zu schwer und die andere spendet nicht genug Feuchtigkeit. Dabei sind wir ständig auf der Suche nach der EINEN Pflege, die genau richtig ist.

Langsam sollten wir uns wohl von dem einem Lifesaver verabschieden und dem sogenannten Multi-Moisturizing eine Chance geben. Was das genau bedeutet? Verraten wir euch!

Was ist Multi-Moisturizing?

Multi-Moisturizing heißt, dass man sich seinen eigenen Mix kreiert – abhängig davon, was die Haut braucht. Eigentlich logisch, schließlich haben verschiedene Gesichtszonen normalerweise auch unterschiedliche Bedürfnisse. Zum Beispiel kann man sehr trockene Stellen auf den Wangen haben, aber auch mit einer sehr fettigen T-Zone kämpfen. Eine leichte Feuchtigkeitscreme kann den Bedarf nicht decken, während eine intensive Pflege die Haut nur noch fettiger macht.

Wer es mit Multi-Moisturizing versuchen möchte, sollte erstens: Das Konzept, das ein Produkt alle Hautprobleme richtig behandelt, aufgeben. Zweitens: Stattdessen sollte man auf die spezifischen Bedürfnisse der Haut eingehen. „Deine Haut hat wie deine Persönlichkeit verschiedene Facetten. (…) Die klassische ‚Hauttypisierung‘ von trocken, ölig, normal und kombiniert ist etwas archaisch“, erklärt Dr. Nancy Samolitis, Dermatologin und Mitbegründerin von Facile. „Die meisten Menschen haben eine komplexere Kombination, die je nach Genetik, verwendeten Produkten oder sogar saisonalen Wetteränderungen variieren kann.“

👋🏼 @heleneisfor

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Wie geht man vor?

Ein einfacher Trick um herauszufinden, welche Bereiche mehr Feuchtigkeit benötigen, ist, das Gesicht zu waschen. Wenn die Haut trocknet, spannen einige Bereiche im Gesicht mehr als andere. Und die, die spannen, brauchen normalerweise mehr Feuchtigkeit. So sind leichtere feuchtigkeitsspendende Seren, die beispielsweise Hyaluronsäure enthalten, oder spezielle Cremes für Mischhaut ideal für die T-Zone. Für die Wangen, den Hals und um den Mund herum sind vor allem intensivere Cremes und sogar ein Öl oder Serum besser.

Wer weniger eine ölige/trockene Kombination und mehr eine trockene/trockene Haut hat, könnte von einer cleveren Produktschichtung profitieren. Dabei ist die Reihenfolge wichtig. Zuerst mit einem Öl oder Serum beginnen, da die Wirkstoffe so am besten in die Haut eindringen können. Darauf dann eine intensive Feuchtigkeitscreme legen. Auf diese Weise erhält die Haut alle Inhaltsstoffe des Öls und die Creme versiegelt sie für einen zusätzlichen Feuchtigkeitsschub. Falls eure Tagespflege keinen Lichtschutzfaktor enthält, könnt ihr danach eine zusätzliche Creme mit UV-Schutz nehmen.

Vorsicht vor einer Überpflegung! Übertreibt es nicht mit zu vielen Produkten. ‚Viel hilft viel‘ – trifft bei der Hautpflege nicht zu. Multi-Moisturizing hat seine Vorzüge, doch wer es mit den Cremes, Seren & Co. zu gut meint, kann die Haut überpflegen. Eine Überpflegung (medizinischer Name: Periorale Dermatitis) erkennt man meist an kleinen roten Knötchen rund um den Mund. Dann solltet ihr die Produkte abstellen und zum Hautarzt gehen.

Besondere Pflege für Augen und Lippen

Die zarte Haut an unseren Augen kann uns ganz schön ärgern, müde aussehen lassen und uns daran erinnern, dass man nicht jünger wird. Da die Haut der Augenpartie viel dünner und empfindlicher ist als die im Rest des Gesichts, ist eine Augencreme sinnvoll. Sie enthält neben pflegenden Mitteln und Anti-Aging-Substanzen abschwellende Inhaltsstoffe, die den Lymphfluss anregen. Außerdem sind Augencremes frei von Ölen und Fetten, die im Auge reizen könnten.

TIPP: Die Augencreme auch auf sowie um die Lippen schmieren! Die Haut um die Augen ist genauso dünn wie die Lippenhaut. Außerdem polstern Augencremes dank Hyaluronsäure, Kollagen oder anderen Inhaltsstoffen die kleinen Trockenheitsfältchen rund um die Lippen auf – und sie wirken praller.

Besonders gut gefallen uns diese Produkte, die preislich alle unterschiedlich sind.

  • Weleda Skin Food: Die Formel der Creme ist keineswegs besonders modern und seit ihrer Einführung im Jahr 1926 weitgehend unverändert geblieben. Das Geheimnis liegt in einer Mischung aus Lanolin, Mandelöl, Bienenwachs und Glyzerin, die die Haut in einen schützenden Kokon hüllt. Ein Extrakt aus Wildem Stiefmütterchen spendet der Haut Feuchtigkeit, Auszüge aus Calendula- und Kamillenblüten lindern Rötungen und Entzündungen. Rosmarinblattextrakt, ein natürliches Antiseptikum, beschleunigt den Heilungsprozess der Haut und fördert die Durchblutung. Zwei Tuben sind schon leer!
  • Dr. Hauschka Rosen Tagescreme: Beim Blick auf die Inhaltsstoffe fällt auf, dass wir kein chemisches Wörterbuch benötigen: 100% zertifizierte Naturkosmetik. Ist genau so klasse, wie es klingt. Super auch für alle, die unter zu Rötungen und erweiterten Äderchen leiden, da die Rosencreme eine schützende Hülle aufbaut, während trockene Stellen mit Feuchtigkeit versorgt werden.
  • Die Gesichtscreme von Grown Alchemist mit pflegendem Kamelien- und Hagebuttenkernöl. Der Effekt ist super (feine Linien werden geglättet) und die Tube jeden Cent wert.
  • Das Drops Discovery Set von Dr. Barbara Sturm ist eine gute Ergänzung für jede Hautpflegeroutine, um die Haut zu hydratisieren, zu schützen und sie bei der Regeneration zu unterstützen. Zum einen die Sun Drops, die uns vor schädlichen UV-Strahlen schützen (Sonnenschutz ist ein Muss!), die Anti-Pollution Drops, die für den Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen sorgen, und die Glow Drops für eine natürliche Leuchtkraft. Man braucht nur wenige Tropfen. Top!

Multi-Moisturizing – Was haltet ihr davon?

Im Allgemeinen gilt: Höre auf deine Haut und die Signale, die sie dir sendet. Nicht jeder verträgt Gesichtsöle, andere reizen intensive Seren, wieder andere vertrauen nicht auf Anti-Aging-Substanzen. Gesunde Haut ist das A und O. Denn ist die Hautbarriere intakt, stimmt auch der Feuchtigkeitsgehalt – und dann stören selbst Fältchen nicht. Denn gesunde und gepflegte Haut sieht bis ins hohe Alter gut aus.

Von Alexandra

Schreiben sollte mir eigentlich leicht fallen, könnte man meinen. Doch wenn es darum geht, etwas über mich selbst zu erzählen, bin ich – ja sagen wir mal – überfordert. Wo fange ich an? Ich habe bei Journelles als Praktikantin angefangen. Danach ging es weiter in die Moderedaktion vom Tagesspiegel und dann wieder zurück an die Uni und dann wieder zurück zu Journelles ;-)

Ich mag Mode und Beauty: Ich liebe neue Trends, spannende Outfits und (zugegeben) auch etwas Shopping. Doch fast noch mehr mag ich es, Mode als Phänomen zu betrachten: Wieso gibt es diesen Trend? Woher kommt er? Welchen Einfluss hat die Politik oder Gesellschaft auf die Mode? Und umgekehrt! Ebenso finde ich es spannend, über großartige Frauen und ihre noch so unterschiedliche Errungenschaften zu berichten, sie kennenzulernen, von ihnen zu lernen ...

Wenn ihr meine Texte lesen solltet: Dankeschön! Es gibt nichts Schöneres, als zu wissen, dass meine Artikel gelesen werden. Und bitte seid gnädig mit mir, wenn ich Fehler mache. Ich lerne noch ... das wird sich wohl auch nie ändern ;-)

Kommentare (5) anzeigen

5 Antworten auf „Beauty Notes: Multi-Moisturizing – Warum eine Feuchtigkeitspflege nicht genug ist“

Das ist ein total interessanter Artikel, liebe Alex. Das Thema beschäftigt mich z.Z. sehr. Ich dachte natürlich auch immer, eine Creme reicht. Dabei leide ich selbst unter einer eher milden Form der Perioralen Dermatitis (keine Knötchen, nur starke Rötungen im Nasobialbereich im Winter) und bin deshalb auch beim Hautarzt in Behandlung. Das liegt aber tatsächlich nicht nur an Überpflegung, sondern auch an der trockenen Heizungsluft, Sauna etc.
Ich war diese Woche auch bei der Kosmetikerin und die hat mir empfohlen, für die fettige T-Zone und trockenen Wangen eine Creme für Mischhaut (Rosmarin-Creme von Charlotte Meentzen) zu nutzen und für die Haut zwischen Mund und Nase sowie Kinn nutze ich nun die Avène Tolérance Extrême Crème für hypersensible Haut. Mal sehen, wie das so zusammen funktioniert.

Hii Caro! Hach, da sind wir schon zwei! Ich leide ebenfalls immer wieder an der Überpflegung – und benutze so gut wie gar nichts. Aber gut zu wissen, dass es auch andere Gründe haben kann. Danke für deinen Tipp! Mir hilft es, die Stellen mit schwarzem Tee abzutupfen. Liebst, Alex

Sehr gut zu wissen liebe Carolin, auch ich leide trotz weniger Pflege (nur Roche Posay) und kaum Make Up unter dieser Perioralen Dermatitis und bin schon lange auf der Suche nach der optimalen Pflege dafür! Eine fettige T-Zone ist da auch leider nicht gerade hilfreich 🙂 liebe Grüße!

Toller Post! Das Thema Hautpflege interessiert und beschäftigt mich sehr, da ich so empfindliche Haut habe. Meine allerliebste Tagespflege ist die Rosencreme von Dr.Hauschka, aber je nach Bedürfnis mische ich an manchen Tagen eine Maske dazu, besonders um die geröteten Wangen zu beruhigen 🙂 Augencreme auf den Lippen muss ich definitiv ausprobieren!

Liebe Grüße, Esra

Klingt eigentlich super logisch! Im Moment nehme ich nur Hyaluronsäure von Vtaminexpress.org/de/hyaluronsaeure ein, um gegen die ersten Anzeichen der Hautalterung anzugehen. Das funktioniert auch super gut gegen die Falten, leider fehlt mir aber die pflegende Wirkung einer Creme. Es gab einfach keine passende Creme, die für mein ganzes Gesicht gut gewesen wäre. An manchen Stellen waren die Cremes immer entweder zu fett oder zu trocken. Ich kam überhaupt nicht auf die Idee, verschiedene Cremes für verschiedene Gesichtszonen zu nehmen. Das werde ich jetzt mal ausprobieren! Ich werde die Hyaluronsäure weiter nehmen und mal schauen, welche Cremes ich an welchen Gesichtspartien ausprobiere. Vielen Dank für deine viele Mühe, ich werde mich mal durch deine Empfehlungen durchklicken. 🙂

Viele Grüße,
Diana

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.