Interview mit den Gründerinnen der Crowdbuying-Plattform Newniq

In Berlin ist es nicht aussergewöhnlich, dass man bei Freunden auf dem Sofa immer mal wieder von neuen Start-Up-Ideen hört, Bekannte sich selbstständig machen und ihren kleinen grossen Traum bald endlich verwirklichen wollen. Im vergangenen Jahr erzählte Julia Depis, eigentlich Art Direktorin und Illustratorin, immer wieder von den Vorbereitungen zu Newniq, einer Crowdbuying-Plattform, die Jungdesigner-

In Berlin ist es nicht aussergewöhnlich, dass man bei Freunden auf dem Sofa immer mal wieder von neuen Start-Up-Ideen hört, Bekannte sich selbstständig machen und ihren kleinen grossen Traum bald endlich verwirklichen wollen. Im vergangenen Jahr erzählte Julia Depis, eigentlich Art Direktorin und Illustratorin, immer wieder von den Vorbereitungen zu Newniq, einer Crowdbuying-Plattform, die Jungdesigner- und Labels unterstützt.

Zusammen mit ihrer Freundin Judith Trifonoff hat sie die Website kürzlich aus der Taufe gehoben und ich hab schnell nachgehakt – worum geht es denn auf eurer Plattform, ihr Lieben?

Was ist Newniq? 

Skeptiker könnten sagen, eines von vielen neuen Berliner Start-ups. Wir sagen, Newniq ist etwas, das schon lange gefehlt hat: ein Crowdbuying-Portal, das neue und exklusiv angefertige Designproduke aus Mode-, Produkt- und Grafikdesign anbietet. Das sagt auch der Name: Newniq – eine Mischung aus „new“ für „neu“ und „unique“ für „einzigartig“.

Wie funktioniert die Plattform? 

Super einfach. Für beide Seiten, Käufer und Verkäufer. Letztere sind die Designer. Sie stellen auf Newniq.com ihre Produktidee als Aktion in Form von Fotos und einer kurzen Beschreibung vor. Gleichzeitig geben sie an, wie viele Käufer sie benötigen, damit sich die Produktion auch lohnt. Dann ist der Käufer dran. Er entscheidet sich für ein Produkt und überweist die Kaufsumme, z.B. via Paypal. Doch erst, wenn sich – Stichwort „Crowdbuying“ – genügend Käufer gefunden haben, wird das Geld auch für die Produktion aufgewendet. Sollten sich ausnahmsweise leider nicht ausreichend Interessenten gefunden haben, gibt es umgehend das Geld von uns zurück. Sprich: no risk, lots of fun!

Wie kam euch die Idee dazu? 

Durch Julias Job als Designerin und ihr Umfeld haben wir gemerkt, wie viele tolle kreative Ideen es gibt, die niemals umgesetzt werden, weil dies zu teuer wäre. Denn massig Ersparnisse haben ja, seien wir ehrlich, die wenigsten Designer. Ein echter Jammer – das ganze ungenutzte kreative Potential. Wir wollten, dass sich das ändert. Indem wir gleich die Abnahme sichern. Zusammen mit Judiths kaufmännischem Background war so schnell klar, dass wir Abhilfe schaffen wollen – und können.

Gründen in Berlin – Zuckerschlecken oder Angstzustände?

Wir haben definitiv mehr Ahnung vom Zuckerschlecken als von Angst – zumindest was unseren Süßigkeitenverzehr in letzter Zeit angeht. Aber Spaß beiseite, es ist eine Mischung aus beidem, die wohl niemals besser Erfüllung findet als in Berlin, wo jeder einfach sein Ding macht; aber auch überall die Worte „exit“ und „Übernahme“ fallen oder von Riesenbeträgen die Rede ist. Trotzdem, die Neugier und Abenteuerlust hat überwogen. Und das ist gut so. So hat unser Freudentanz, als die erste Aktion erfolgreich war, mehr als zehn Minuten gedauert. Und sah wahrscheinlich reichlich komisch aus.

 

Was ist euer Alleinstellungsmerkmal? 

Wir sagen: no pay, no pain. Und meinen damit die Tatsache, dass es bis dato keine Plattform gibt, die Designer darin unterstützt, schon vor der Produktion sicher Kapital zu generieren, was hohe Vorausleistungen vermeidet. Andererseits wirken wir so der Überproduktion entgegen, weil das produziert wird, was auch wirklich Abnehmer findet.

Newniq in einem Satz? 

Nomen est Omen: Exklusive Designerstücke, die durch eine bestimmte Anzahl an Käufern zum Leben erweckt wird.

Wie wichtig ist die (Jung-)Designer-Unterstützung in Berlin? 

Immens. Nicht nur in Berlin, sondern deutschlandweit gibt es viele Talente mit großartigen Ideen, die noch klein gehalten werden, weil sie irgendwo in der Schublade schlummern. Das muss sich einfach ändern.

Was wünscht Ihr euch für euer Start-up? 

Dass uns noch viele weitere tolle Designer mit ihren Ideen unterstützen (zur Bewerbung geht es hier entlang)  und in Folge natürlich erfolgreiche Aktion en masse – für eine, zumindest optisch, schönere Welt.

Viel Erfolg! Ist ja schon gut los gegangen, die Tasche von James Castle beispielsweise wird produziert und auch die Sommerhunde finden statt.

Von Jessie

Ich bin Jessie Weiß, 32 Jahre jung, lebe verheiratet in Berlin, bin Mama von Levi (1), schwanger mit dem zweiten Kind sowie Gründerin von Journelles. Ich liebe Phoebe Philo, Stella McCartney und Isabel Marant, kann aus anatomischen Gründen nicht auf hohen Schuhen laufen, habe einen Céline-Taschentick, tanze und höre leidenschaftlich gern Hip Hop, kann mir selten Ironie verkneifen, leider immer noch kein Französisch sprechen, obwohl ich Paris für die schönste Modestadt der Welt halte, gucke am liebsten Jimmy Fallon, Jan Böhmermann, Game of Thrones oder entspanne beim Serienmarathon auf Netflix, bin ein kleiner Workaholic mit Multitaskingtalent, professionelle Instagram-Durchscrollerin, in jeder Lebenslage tollpatschig, habe ein Faible für skandinavisches Interior und einen Kissen-Tick, bin groß im Wellness machen und wäre daher noch lieber professionelle Hoteltesterin. Mode ist meine grosse Liebe, aber meine Kohle investiere ich eher in Reisen und Essen – und neuerdings fast ausschliesslich in mein Kind.

Als alter Bloghase – 2007 habe ich LesMads mitbegründet – ging im Oktober 2012 mein persönlicher Traum in Erfüllung: Ich habe mich mit "Journelles" selbstständig gemacht. Das Blogazine ist mein digitales Zuhause, News-Plattform, Modetagebuch und tägliche Anlaufstelle für spannenden Content rund um die Themengebiete Interior, Reisen, Beauty und sowohl High Fashion als auch Contemporary Labels und Highstreetmode.

Nebenbei habe ich die Modesendung It's Fashion auf EinsPlus von der ARD moderiert, berate Firmen im Social-Media-Bereich, halte Vorträge und reise um die Welt, um euch täglich den schönsten Content zu präsentieren. Im Juni 2015 habe ich mein eigenes Modelabel JOUUR. gegründet.

2016 ist mein Sohn Levi auf die Welt gekommen. Baby-Themen werden seither auf Mini Journelles behandelt und das nun auch wieder intensiver, da unser zweites Kind unterwegs ist.

Journelles ist inzwischen gewachsen: Wir sind ein sechsköpfiges Redaktionsteam im Berliner Prenzlauer Berg und haben im Sommer 2018 unseren ersten temporären Concept-Store, den Journelles Marché, eröffnet.

Mein Credo: Mode muss Spaß machen, auf Augenhöhe funktionieren und sollte sich nicht so ernst nehmen.

Mehr über mich findet ihr im Presse-Bereich, auf Instagram und ab und an auf YouTube. Subscribe!

Aktuelles Presse-Feature:

VOGUE.DE: "Influencer im Portrait: Jessica Weiß - Alles, nur kein Stillstand"

Kommentare (5) anzeigen

5 Antworten auf „Interview mit den Gründerinnen der Crowdbuying-Plattform Newniq“

Crowdfunding hat ja mittlerweile ziemlich viele Plattformen – aber ich würde trotzdem sagen „jein“, denn die Spezialisierung auf Design ist den Newniqs natürlich eigen (Kickstarter hat ja eine viel größere Bandbreite an Projekten).

Das klingt mir wie Williamsburg, wo der freiberufliche, barttragende Webdesigner auch auf dem Nebenplatz im Cafe seinem anzugtragenden Kunden, die tolle Webpage illustrierte. Den Selbständigen wünsche ich immer besonders gern viel Glück. Sabina Styleblog So nur in Frankfurt

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.