Travel Guide Israel: 9 Tage Tel Aviv und Jerusalem

Lisas Travel Guide zu ihrer 9-tägigen Reise nach Tel Aviv und Jerusalem. Mit Berichten, Tipps und Tricks rund um das Reisen nach Israel

So überraschend, wie ich meine Urlaubspläne dem Team Journelles ankündigte, so spontan kam der Trip nach Israel auch für mich. Nach der leidigen Diskussion über das Ob, Wohin und Wann denn nun Urlaub, hatten mein Freund und ich in einer Art Kurzschlussreaktion einfach sonntags auf den „Jetzt Buchen”-Button geklickt – und es stand fest: Israel, here we come!

Israel, endlich! Seit meinem ersten Besuch vor inzwischen sechs Jahren konnte ich es kaum erwarten, dieses Land wieder zu bereisen. Selten nämlich hatte mich ein Trip so erfüllt, nachdenklich, ehrfürchtig und beeindruckt hinterlassen, wie die zweiwöchige Reise durch Israel.

Hierzu muss ich sagen, dass es sich damals, 2012, nicht um einen schlichten Familienurlaub handelte. Vielmehr war es eine Bildungsreise mit einem befreundeten Archäologen der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Neben den Städten Jerusalem und Haifa standen damals auch Tiberias am See Genezareth, Kafarnaum, Betlehem, Akko und die Ein Gedi Wüste auf dem Programm. Somit lernte ich damals verständlicherweise gefühlt alles zur Geschichte Israels, den Konflikten im Land, den vielen verschiedenen Denominationen, die sich die zahlreichen heiligen Orte dieses Landes irgendwie teilen und nicht zuletzt sah ich mit eigenen Augen, wie tief sich der Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern bis in den Alltag beider Bevölkerungsgruppen gefressen hat.

LOS GEHT’S

Gesagt, gebucht. Neun Tage Israel also. Schnell stand für uns fest, dass wir unseren Besuch auf Tel Aviv und Jerusalem aufteilen würden. Zu toll waren meine Erinnerungen an die Altstadt bei Nacht, die duftenden Souks und die überall gelebte Religion. Nach vier Stunden Flug landeten wir schließlich auf dem Ben Gurion International Airport und starteten unser Abenteuer.

Ich bekam aber auch eine Ahnung davon, wie es ist, als junger Mensch in diesem Land aufzuwachsen und von all diesen Problemen umgeben zu sein. Leider war es nur eine Ahnung, denn viel Kontakt zu jungen Einheimischen hatte ich während dieser Reise nicht.

Umso wichtiger war es mir, bei meinem zweiten Besuch nicht nur Tel Aviv zu erkunden, die Stadt, von der alle sagen, sie sei im Prinzip wie Berlin, nur am Mittelmeer. Vielmehr wollte ich in Kontakt mit Menschen kommen, die in Israel, beziehungsweise dem Westjordan Land, leben.

 

 

 

 

TEL AVIV

Unsere schlechte Planung kam uns direkt nach unserer Landung in die Quere. Denn obwohl die Religion im Alltagsleben der Tel Avivis keine große Rolle spielt, heißt es an Sabbat trotzdem: Schotten dicht. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als mit dem teureren Taxi vom Flughafen zu unserem Airbnb nach Neve Tzedek zu fahren.

Während der Fahrt entpuppte sich Tel Aviv als sehr laute Stadt. Wer sagt, dass Berlin viele Baustellen hat, der sollte der gar nicht mal so großen Metropole im Nahen Osten unbedingt einen Besuch abstatten. Denn: Da geht noch einer! Die Stadt ist im Aufbruch. Hochhäuser werden hochgezogen, die Strandpromenaden werden aufgemöbelt und ganze Stadtteile sprießen nur so aus dem Boden.

Stress, Lärm und Hektik also? Mitnichten! Die Tel Avivis lassen sich nämlich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und wer sich die Zeit nimmt und in das trubelige Stadtleben eintaucht, der wird mit unglaublich leckerem Essen, tollen Gesprächen, interessanten Entdeckungen und dem ein oder anderen Kater belohnt. Denn eines wird in Tel Aviv sehr gerne gemacht: gefeiert!

Das Tolle an Tel Aviv ist, dass man im Prinzip alles zu Fuß machen kann. Unser Airbnb würde ich nicht empfehlen, aber die Lage war optimal. Gelegen in Neve Tzedek, zwischen Carmel Market und dem Strand, hatten wir für eigentlich alle Vorhaben den perfekten Startpunkt. Neve Tzedek ist der „angesagte” Stadtteil Tel Avivs und obgleich unser Gastgeber noch nie in Berlin war, würde ich den Bezirk mit einer Mischung aus Neukölln und Mitte beschreiben. Viele kleine Bars, der wuselige Markt, teure Restaurants und liebevoll geführte Boutiquen machen Neve Tzedek zum „Hipster-Zentrum”. Natürlich gibt es aber auch andernorts genug zu sehen. Zum Beispiel rund um den Rothschild Boulevard, wo die Bauhaus Architektur der 30er Jahre weiterlebt oder in der Altstadt Yafo, wo Trödelmärkte und leckeres Essen locken.

Tel Aviv am Tag: Top 7

Ein Tag in Tel Aviv bietet das perfekte Programm aus gutem Essen, Stadterkundungen, Kultur und Natur. Ein Besuch am Strand ist natürlich Pflicht, aber es gibt noch viel mehr:

  • Shaffa Bar – wer hier nicht mindestens ein Mal zum Shakshuka-Frühstück hinkommt, hat was verpasst. Es ist SO lecker! Die Bedienung ist SO nett und das Publikum eine bunte Mischung aus Einheimischen, Touristen und einer Menge Kinder.
  • Bauhaus Architektur gucken rund um den Rothschild Boulevard – Entweder auf eigene Faust durch die Seitenstraßen und über den Boulevard schlendern oder an einer geführten Tour teilnehmen. Diese starten regelmäßig am Bauhaus Center nahe des Dizengoff Square und kosten etwa 20 Euro.
  • Carmel Market – der Carmel Market eignet sich nicht nur hervorragend, um als Selbstversorger frisches Obst und Gemüse zu kaufen, sondern auch zum Schlendern, Gucken, Kaufen und natürlich: essen! Falafel, Shakshuka, Blumenkohl-Salat, Hummus, Pitabrote … es gibt eigentlich nichts, was es hier nicht gibt. Meine zwei Geheimtipps? Kommen hier:
  • HaCarmel הכרמל – ein kleiner Imbiss mit dem wirklich besten Pita, das ich je hatte! Wenn ihr dort seid, sagt David doch Guten Tag, dem Freund unseres netten Gastgebers.
  • Food Bar Ochel – noch nie habe ich Blumenkohl erstens so schön und zweitens sooo lecker zubereitet gegessen. Die Food Bar Ochel ist zwar eher ein Streetfood-Stand, hat aber mit einer vielseitigen Speisekarte und fairen Preisen überzeugt. Yum!
  • Tel Aviv Museum of Art – Fans von klassischer, zeitgenössischer und israelischer Kunst kommen hier auf ihre Kosten. Zur ständigen Sammlung gehören unter anderem Werke von Max Ernst, Gustav Klimt, Emil Nolde, Wassily Kandinsky oder Jackson Pollock. Die laufend wechselnden Ausstellungen sind mühsam kuratiert.
  • Helena Rubinstein Pavilion for Contemporary Art – ein wenig ist er in die Jahre gekommen, der Pavillon, doch es handelt sich tatsächlich um eine Galerie DER Helena Rubinstein. Hier können Kunstwerke vor allem israelischer, aber auch internationaler Künstler betrachtet werden. Klein, fein, oftmals kritisch und? Kostenlos!
  • Shabazi Street – die wahrscheinlich angesagteste Straße der Stadt bietet Shoppinglustigen alles, was das Herz begehrt. Viele kleine Boutiquen, Designerläden, teure Secondhand-Stores und viele Restaurants. Außerdem ist die Shabazi Street sehr grün und stellenweise verträumt dörflich. Einziges Manko: Es mutet alles ein wenig bekannt an, denn das Verständnis von hip und modisch wird international immer gleicher. Dennoch einen Besuch wert!

Tel Aviv am Abend: Top 4

Wenn es eine Sache gibt, die man in Tel Aviv wirklich sehr, sehr gut machen kann, dann ist es gut essen gehen. Mit Clubs kann ich hier leider nicht dienen, davon habe ich in Berlin genug, weshalb wir das mal ausgeklammert haben.

  • Meshek Barzilay – das Restaurant liegt in einer Seitenstraße der Shabazi Street und ist eines der führenden vegetarischen Bio-Food-Spots der Stadt. Vom Frühstück bis zum Dinner gibt es hier feinste israelische und internationale Küche. Nicht preiswert, aber sein Geld defintiv wert.
  • Port Sa’id – DER Hipstertreffpunkt der Stadt. Wir waren nicht dort essen, da es wirklich unglaublich voll war, aber das Port Sa’id wurde uns von allen Seiten ans Herz gelegt. Abends trifft sich hier die coole Bohème der Stadt vor dem Lokal, hängt ab, isst und trinkt. Wir sind vorbeigelaufen und haben uns dann schon etwas geärgert.
  • Old Man and The Sea – auch hier spreche ich eine Empfehlung aus zweiter Hand aus. Denn auch das Old Man and The Sea wurde uns von allen Tel Avivis empfohlen, da es aber am Hafen liegt und wir jeden Abend meist in genau einer anderen Ecke der Stadt waren, sollte es nicht sein. Falls es jemand kennt, kommentiert doch gerne, ob man dem Hype glauben darf.
  • Mozner – gemütlich, unprätentiös, nicht zu teuer – trotzdem schick eingerichtet und mit einem niedrigen Touristenaufkommen. Man kommt schnell ins Gespräch mit seinen Tischnachbarn, kann in Ruhe an seinem Wein oder Bier nippen und die Bedienung fragen, was man sich noch alles anschauen muss in Tel Aviv.

Achtung, teuer!

Allen, die denken, sie könnten in Israel günstig Land und Kultur erkunden, muss ich leider sagen: Vergesst es. Israel ist teuer und gerade die Preise für Essen und Alkohol haben es in sich. Für ein gutes Abendessen mit Vorspeise, Hauptgang und ein, zwei Gläsern Wein, könnt ihr gut mindestens 80 Euro pro Person einplanen. Unser eher schlichtes Shakshuka-Frühstück in der Altstadt kostete uns zirka 20 Euro. Für ein großes Bier in einer Bar wandern etwa neun Euro über die Theke, bei Wein wird es gerne doppelt so teuer. Plant also genug Budget ein, damit ihr euren Urlaub genießen könnt, ohne ständig euer Geld zu zählen.

TEL AVIV -> JERUSALEM

Wenn man nicht gerade noch jeden Club und alle Restaurant mitnehmen möchte, ist man mit drei, vier Tagen Tel Aviv ausreichend bedient, da die Stadt tatsächlich viel kleiner ist, als man denkt. Und so reisten wir am vierten Tag direkt morgens weiter nach Jerusalem. Das ging ziemlich einfach mit Egged, der öffentlichen Busgesellschaft von Israel. Tatsächlich sind Busreisen das einzige, was nicht so teuer ist. Eine Fahrt von Tel Aviv nach Jerusalem kostet fünf Euro und dauert etwa eine Stunde. Da kann man jetzt nicht meckern, oder?

JERUSALEM

Die israelische Hauptstadt ist nicht nur fast doppelt so groß wie Tel Aviv, in Jerusalem ist auch die Religion viel sichtbarer und bestimmt ganz erheblich den Alltag der dort lebenden Menschen. Hinzu kommt, dass die Stadt nur so überquillt vor Pilgern und Touristen. Auch der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ist unübersehbar. Das fängt mit der Mauer an, an der man entlang fährt und die die West Bank, beziehungsweise das Westjordanland, vom Rest Israels abgrenzt, und endet mit der allgegenwärtigen Militärpräsenz in der Stadt. Dennoch muss ich betonen, dass ich mich zu keinem Zeitpunkt unwohl oder bedroht gefühlt habe, im Gegenteil. Bei unseren Spaziergängen sind uns weder die Moslems, die Juden, die Palästinenser oder die Israelis mit Abneigung oder Aggression begegnet. Wir hatten viele schöne, kleine Gespräche und alle waren hilfsbereit und freundlich.

Jerusalem hat im Prinzip zwei Gesichter. Das der Neustadt und das der Altstadt. Während in der Altstadt die Geschichte und geballte Religion und Tradition auf einen niederprasseln, fühlt man sich in der Neustadt mit seiner Tramlinie, den vielen Geschäften, Restaurants und dem Alltag ein wenig wie in einer normalen Großstadt.

Extrem fallen im Straßenbild die orthodoxen Juden auf mit ihren Hüten, Schtreimeln und den langen Koteletten. Und es sind wirklich viele. Es scheint fast unvorstellbar, dass sie vor weniger als einhundert Jahren auch das deutsche Straßenbild mit prägten. Ebenfalls auffallend sind die vielen, blutjungen Soldaten und Soldatinnen, die, ihre Maschinengewehren umgehängt, an vielen Ecken positioniert sind. In Israel gilt die Wehrpflicht für alle. Männer gehen direkt nach der Schule drei Jahre zur Armee, Frauen zwei. Es sind solche Dinge, über die man nachdenken muss, die einen aber nicht daran hindern sollten, den Aufenthalt zu genießen und Anstoß geben sollten, alles, was man sieht, zu hinterfragen und für sich einzuordnen.

Denn Jerusalem ist eine wunderschöne, facettenreiche Stadt und es gibt immer etwas zu entdecken. Unser niedliches Airbnb lag in einem ruhigen Innenhof im angesagten Stadtteil Nachalot, direkt neben dem Mahane Yehuda Market (hierzu später mehr). Und auch hier war die Lage wirklich optimal, um zu allen anvisierten Zielen des Tages zu starten. Der Busbahnhof und die Altstadt sind nicht weit und notfalls auch zu Fuß zu erreichen und die Tram hält auch ums Eck. Glück gehabt! 😉

Jerusalem am Tag und am Abend: Top 10

Ich versuche jetzt gar nicht erst alles aufzuzählen, was man alleine schon in der Altstadt gesehen haben müsste. Diese Liste würde eure Browser sprengen. Ich habe mich daher entschlossen, die Aktivitäten ein wenig zu unterteilen, damit es übersichtlich bleibt. Und da wir während Purim in Jerusalem waren, was in etwa dem Straßenkarneval gleich kommt, waren wir tatsächlich auch nur ein Mal abends wirklich essen, da ansonsten um unsere Wohnung die Luzie steppte.

Essen tagsüber

  • Tahini Hummus – bevor man überhaupt irgendetwas auch nur andenkt zu tun, geht man bitte ins Tahini Hummus und holt sich seine Portion Falafel und Hummus für den Tag ab. Es ist SO lecker! Alles vegetarisch und in verschiedenen Varianten erhältlich. Ich schwöre euch, ihr möchtet darin baden.
  • Mahane Yehuda Market – der größte Markt in Israel lässt keine Wünsche offen. Ob Obst und Gemüse, warmes Essen, Snacks, Alkohol, Bars, Restaurants oder Souvenirshops – hier seid ihr richtig. Viele Events finden zudem hier statt, dann wird der Markt am Abend zu einer riesigen Partymeile.

Kultur / Geschichte

  • Die Altstadt von Jerusalem – verschachtelte, kleine Gassen, Souks voller Gemüse, Essen und Geschäften mit Klimbim und über allem thront der Felsendom mit seiner strahlenden, goldenen Kuppel. Die Altstadt von Jerusalem ist Weltkulturerbe und hat eine ganz ätherische und geheimnisvolle Magie, die mich damals komplett aus den Socken gehauen hat. Inzwischen ist es touristischer geworden. Die Läden haben alle etwa das gleiche Sortiment, aber die Geschichte ist noch da. Diese Orte solltet ihr auf jeden Fall besuchen:
  • Die Grabeskirche (steht dort, wo Jesus laut Überlieferung gekreuzigt wurde und wo sich also der Berg Golgota befand), die Klagemauer (es ist kein Problem, als Nicht-Jude dort zu beten, man wird freundlich empfangen und bekommt ein Papier, auf das man sein Gebet aufschreiben und welches man in eine der Ritzen der Klagemauer stecken kann.) Männer müssen Kopfbedeckung tragen, es gibt Kippas umsonst. Die Erlöserkirche (eine deutsch-evangelische Kirche mit Turm. Für kleines Geld kann man auf den Turm steigen und die ganze Stadt überblicken), der Tempelberg (der Zugang ist nur über das Marokkaner-Tor an der Klagemauer und zu ganz bestimmten Zeiten möglich. Aber: unbedingt machen, es ist atemberaubend! Auch toll: Zum Ruf zum Freitagsgebet in der Nähe sein und die Moslems beobachten, die in einem nicht enden wollenden Strom zur Al Aqsa Moschee hasten.)
  • Der Ölberg – es ist ein guter Marsch, aber man wird mit einer tollen Aussicht belohnt. Vom Ölberg aus kann man die komplette Altstadt überblicken, unter sich abertausende Steingräber. Ignoriert nur die Touristenfänger mit ihren Kamelen.
  • Yad Vashem – kein Jerusalem-Besuch ohne die Holocaust-Gedenkstätte zu besuchen. Yad Vashem ist (gerade für uns) Pflicht. Nirgendwo ist die Shoa so lückenlos und emotional dokumentiert wie hier. Es erfordert mitunter starke Nerven, ist aber so wichtig. Der Besuch in Yad Vashem ist kostenlos, gegen eine kleine Gebühr gibt es Audio Guides, die ich sehr empfehle. Die Tram Linie 1 bringt einen direkt zum Mount Herzl, von hier ist es nur noch ein kurzer Fußmarsch.

Essen abends

  • Menza – eine Brasserie ganz nach meinem Geschmack. Modern mit frischen Meeresfrüchten, Fisch, Fleisch und fairen Preisen. Die Bedienung ist jung und hip, die Einrichtung geschmackvoll minimalistisch und unser Essen war richtig lecker! Sehr empfehlenswert.

Sabbat! Und jetzt?

An Sabbat steht das Leben in Israel, vor allem aber in Jerusalem, still. Und mit still, meine ich: still. Keine Busse, keine Bahnen, so gut wie keine geöffneten Geschäfte oder Supermärkte und auch fast keine Restaurants.

Der Sabbat beginnt Freitag mit dem Untergang der Sonne und ist, dank einer lauten Sirene, die über die Stadt dröhnt, eigentlich nicht zu überhören. Mit Sonnenuntergang am Samstag endet dann der Sabbat und viele Supermärkte haben wieder bis Mitternacht geöffnet. Die Straßen sind dann wieder voller Leben und die Israelis haben vor allem eine Mission: essen gehen. Daher empfiehlt es sich, bei gefragten Restaurants einen Tisch zu reservieren.

Was aber, wenn der Sabbat die Abenteuer-Pläne durchkreuzt? Wie wäre es mit einem Trip nach Betlehem! Die arabischen Busgesellschaften fahren nämlich auch an Sabbat, klar. Und ein Besuch in Betlehem heißt auch: Ein Besuch in der West Bank, entlang der Mauer und das ist eine Erfahrung, die man machen sollte. Denn wer das Land besser verstehen möchte, muss auch die andere Seite der Mauer sehen: die palästinensische Seite.

Ich möchte nicht zu weit auf den Konflikt eingehen, da es wirklich ein Fass ohne Boden ist. Es passieren viele Ungerechtigkeiten von Seiten der Israelis und ich habe manchmal das Gefühl, dass es alle wissen, aber gerade in Deutschland sich niemand recht traut, es auszusprechen.

Ein Besuch in Banksys Walled Off Hotel gibt Hintergrundinformationen in einer kompakten, aber gut gemachten Ausstellung. In der hauseigenen Galerie kann palästinensische Kunst erworben werden. Direkt gegenüber: Die Mauer, die beide Gebiete (West Bank und Israel) teilt und die komplett mit Graffities besprüht ist. Wir sind einen Tag auf den Spuren Banksys unterwegs gewesen und hatten viele nette Gespräche und Treffen mit den Einwohnern Betlehems.

Wichtig: Bei JEDEM Trip in die West Bank unbedingt den Reisepass mitnehmen! Es wird kontrolliert.

Raus, vor die Tür! Ab ans Tote Meer

Von Jerusalem kann man hervorragend einen Tagestrip in die nahegelegene Ein Gedi Wüste und an das Tote Meer machen. Einfach am Busbahnhof in den Bus Nummer 486 springen, zirka zehn Euro bezahlen und los geht die 50-minütige Reise. Seit meinem letzten Besuch ist das Tote Meer um sechs Meter zurückgegangen, da es etwa einen Meter pro Jahr sinkt. Strände, die damals noch da waren, sind einfach verschwunden, beziehungsweise ausgetrocknet, und die Gebiete für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich, da man einbrechen kann. Es wird ein großer Raubbau betrieben und es wurde nicht zeitig darüber nachgedacht, wie man dem tiefsten Meer der Welt wieder Wasser zuführen kann.

Leider ist kein Strand wirklich schön, es ist eben das Tote Meer, da ist der Name Programm. Nackter Sand, gigantische Hotelkomplexe und seltsam unfertige Strandabschnitte. Dennoch sollte man wenigstens ein Mal hinfahren, um sich in das spiegelglatte Wasser zu legen und tote*r Mann*Frau zu spielen. Tatsächlich ist es außerdem sehr angenehm auf der Haut. Wir waren in En Bokek. Das ist etwas weiter weg, als der erste Strand auf der Busstrecke, dafür aber auch etwas ruhiger.

Wer mit dem Toten Meer nicht allzu viel anfangen kann, der steigt einfach Nahal David aus und wandert zu den David Springs oder fährt Gondel in Masada.

Allgemeines

Jeder weiß, dass Israel kein Land wie jedes andere ist. Man kann hier einen wunderbaren Urlaub verbringen, aber man sollte einige Dinge beherzigen:

  • Um den Konflikt und die Probleme wissen und vor diesem Hintergrund alles, was man sieht und auch tut, hinterfragen und mit Rücksicht und Bedacht bewerten.
  • Bei aller Ausgelassenheit eine gesunde Vorsicht walten lassen und vor allem in der Jerusalemer Altstadt den Anweisungen der Armee folgen (sollte man in diese nicht unwahrscheinliche Situation kommen).
  • Angemessene Kleidung ist, na klar, Pflicht. Vor allem an religiösen Orten oder der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
  • Das Gespräch suchen zahlt sich aus! Ja, es ist nicht immer leicht mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und einfach Leute auf der Straße ansprechen, ist verständlicherweise nicht jedermanns Sache. In einer Bar oder beim Abendessen über einem Glas Wein kann man jedoch leicht ein bisschen ins Gespräch kommen und erfährt auf diese Weise eine Menge über Land und Leute und staubt den ein oder anderen Insider-Tipp ab.
  • So abgedroschen es klingen mag: Raus aus der Komfort-Zone! Ihr sollt nicht in den Gaza-Streifen reisen, um ein Abenteuer zu erleben. Doch sich ein bisschen fallen lassen wird oftmals belohnt. Wir waren an Purim nachts in Jerusalem unterwegs. Die Stadt war voller Soldaten und es war teilweise beklemmend, aber die Ausgelassenheit und positive Energie der Jerusalemer war so ansteckend und schön, dass die Nacht für mich immer in Erinnerung bleiben wird.
  • Nur mit fundiertem Wissen urteilen. Gerade der Konflikt in Israel ist so unglaublich verworren, kompliziert und reicht so weit zurück, dass es sehr, sehr schwer ist, ihn komplett zu begreifen und zu verstehen, wenn man sich nicht sehr lange und intensiv damit beschäftigt hat. Ein Urlaub in Israel macht einen auch nicht zum Nahost-Profi, man bekommt aber ein Verständnis für beide Seiten und kann manche Dinge mit Sicherheit besser einordnen.
  • Für die Ein- und Ausreise ordentlich Zeit und Vorlauf einplanen. Wer von Berlin fliegt, sollte um die zwei Stunden einrechnen. Von Frankfurt am Main haben wir damals länger gebraucht. Wer mit der staatlichen Airline El Al fliegt, muss sich außerdem auf ziemlich bohrende Interviews einstellen. Gleiches gilt für die Ausreise, wo wir mittelschwer „gegrillt“ und befragt wurden. Daher ist es auch empfehlenswert, alle Stationen und Adressen der Reise griffbereit zu haben und zu wissen, wann man in den letzten Jahren wohin gereist ist.
  • Apropos Reisen: Entgegen vieler Foren im Netz stellen frühere Reisen nach Marokko oder Jordanien KEIN Problem dar. Anders sieht es bei Libyen aus, da würde ich mir einen neuen Pass besorgen. Die Israelis stempeln bei Ein- und Ausreise die Pässe nicht mehr, man erhält stattdessen kleine Aufenthaltsgenehmigungen (gut aufbewahren!). Somit ist man wiederum bei Reisen in ein arabisches Land auf der sicheren Seite mit seinem Pass.
  • Neugierig bleiben 😉
Kommentare (71) anzeigen

71 Antworten auf „Travel Guide Israel: 9 Tage Tel Aviv und Jerusalem“

Das ist der interessanteste Reisebericht, den ich bisher auf Journelles gelesen habe, endlich mal kein gehyptes
Reiseziel mit (für mich) eher langweiligen Sand, Strand, Meer-Bildern, sondern ein Bericht voller wertvoller
Infos und vor allem auch viel Kultur. Man kann Dein Interesse und Deine Begeisterung spüren und vor allem auch nachvollziehen.
Vielen Dank dafür! Hannah

Liebe Hannah,

vielen dank. Ich hätte noch viel mehr schreiben können, es ist ja fast nich möglich, sich hier kurz zu fassen.
Ich freue mich, dass du den Artikel gern gelesen hast. Vielleicht habe ich ja die Reiselust in dir geweckt 🙂

Liebe Grüße,
Lisa

Ich bin auch unfassbar dankbar für den Reisebericht. Er ist inhaltsvoll, interessant und spannend geschrieben und macht noch mehr Lust auf meine bevorstehende Israelreise im Mai! Tausend Dank dafür! Er ist schon abgespeichert und es werden sicher einige Punkte davon abgeklappert! Ein wirklich toller Bericht!

Ich freue mich auf mehr von Dir!

Liebe Sophia,

danke für das Lob! Schön, dass der Bericht also genau zur Rechten Zeit kommt für deinen Trip. Hab ganz viel Spaß und vielleicht hast du danach ja noch einige Ergänzungen 🙂

Liebe gRüße,
Lisa

Love it!
Ein ganz ganz toller, spezieller und außergewöhnlicher Reisebericht!
Schön, dass ihr uns mit über den „Tellerrand“ blicken lasst. Es wird definitiv keine 08/15 Reise mehr gebucht.
Seid gedrückt.

By the way. Tolle Bilder und Worte Lisa.

Liebe Marla,

vielen Dank! Ich hatte erst Sorge, dass meine iPhone-Bilder nicht reichen (ich konnte keine gute Digitalkamera mehr ausliehen), daher ist es schön, dass sie trotzdem die Atmosphäre bestmöglich vermitteln 🙂

Liebe Grüße,
Lisa

„Es passieren viele Ungerechtigkeiten von Seiten der Israelis…“
Welche Ungerechtigkeiten sind das denn?

Liebe Laura,

um nur einige zu nennen: die Blockierung des Gaza-Streifens, der Siedlungsbau im Palästinenser-Gebiet, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit der im Westjordanland lebenden Palästinenser aber auch die Inhaftierung von Israelis, die aus Gewissengründen keinen Wehrdienst leisten wollen. Die Liste ist noch länger und es ist durchweg politisch und ich schere hier nicht ein ganzes Land über einen Kamm. Anderhersum kommt es ebenfalls zu Provokationen, auf beiden Seiten zu Gewalttaten. Es ist, wie gesagt, sehr kompliziert. Man kann aber nicht leugnen, dass es ein Ungleichgewicht gibt.
Weitere Informationen gibt es z.B. auf Amnesty International, wenn du gerne mehr nachlesen möchtest.

Die Blockierung des Gaza-Streifens eine Ungerechtigkeit zu nennen ist auch eine interessante Aussage. Ich finde den Reisebericht eigentlich sehr nett, aber solche Aussagen machen es dann leider wieder wett. Wenn man sich einmal während dem Krieg in Israel aufgehalten hat, oder sich mit Menschen die an der Grenze zu Gaza leben unterhält, dann überdenkt man solch eine Aussage wohlmöglich. Aber klar, das sind „Provokationen“, mehr nicht.

Liebe Nina,

ich warte schon auf die politische Diskussion, die hier mit Sicherheit noch kommen wird. Ich sage aber vorab, dass ich mich hier nicht beteiligen werde und, wie Artikel erwähnt, dieses Thema nicht unter einem Reisebericht stattfinden lassen möchte, das es zu groß ist.
Mir ist klar, dass das Wort „Ungerechtikeit” all dem nicht gerecht wird. Doch bitte ich darum, mir nachzusehen, es in diesem Umfang dabei zu belassen. Erstens traue ich mir selbst keine fundierte Diskussion zu dem Thema zu, da mein Wissen bei weitem nicht ausreicht und ich nur aus eigenen Erfahrungen sprechen kann. Zweitens handelt es sich hierbei in erster Linie um einen Reisebericht eines Urlaubs, den ich in Israel gemacht habe.
Wer das Bedürfnis hat, hierzu mehr zu sagen, dem möchte ich das Wort nicht verbieten. Einsteigen werde ich in die Diskussion aber nicht.

Liebe Grüße,
Lisa

Du hasst es ganz eindeutig eingebaut. Und zwar ganz einseitig und nicht zu überlesen. Das ist ein Pro-Palestina Bericht und sehr politisch geschrieben…
Ich musste wirklich schlucken. Gerade jetzt, wo es in D so eine große Anti Israel Stimmung ist…

Liebe Ava,

wenn du das so siehst, ist das schade. Es stimmt nicht. Punkt. Es ist ein Reisebericht, in dem ich meine Erlebnisse in einem tollen Land mit euch teilen möchte.
Daraus kannst du nun machen, was du möchtest, aber dann ohne mich.

Liebe Grüße,
Lisa

Liebe Lisa, danke für deine Antwort, die ich verstehe. Ich gebe dir auch Recht, es geht um den Reisebericht (den ich wirklich toll finde). Ich finde es einfach nur schwer, bei solchen Aussagen ruhig zu bleiben, ich kenne die Realität vor Ort und es stört mich, dass solche Untertöne sofort mitschwingen, sobald es um Israel geht. Vielleicht fällt dir das nicht auf, aber für und scheinbar auch andere wird es sehr schnell deutlich. Es ist ok, man muss hier nun nicht in eine Diskussion abdriften, aber ich finde, dass du dies trotzdem überdenken solltest. Ich danke dir nochmal für deine nette und verständliche Antwort. Alles Liebe!

Wenn dein Wissen nicht ausreicht um dich einer Diskussion zu stellen (wie du selbst geschrieben hast), mach dir vorher darüber Gedanken bevor du so einen unmöglichen Satz schreibst!

Ein wahnsinnig toller, ausführlicher und inspirierender Reisebericht. Werde Israel jetzt wieder ganz oben auf die Agenda setzen und fühle mich mit deinem Bericht bereits jetzt ganz wunderbar vorbereitet und informiert.
Vielen Dank für den tollen Artikel!

Danke, liebe Lilli.

Ja, besuch das Land unbedingt, es ist so toll!

Liebe Grüße,
Lisa

Liebe Lisa, nach ziemlich langweiligen Wochen hier ohne interessanten content, endlich mal wieder ein richtig, richtig toller Bericht! Bitte geh öfter auf Reisen und nimm deine Leser mit. Das ist soooo viel besser, authentischer und wertvoller als die Reiseberichte, in denen es nur um Luxushotels an abgelegenen Stränden geht und sich mit der Kultur so gar nicht auseinander gesetzt wird. Und offensichtlich bin ich nicht die einzige, die diese Art der Berichterstattung viiiiiel besser findet. Toll geschrieben, weiter so und gerne mehr davon! VG Tanja

Liebe Tanja,

danke dir für das Lob, das nehme ich mir zu Herzen und freue mich, dass ich dich auf die Reise „mitnehmen” konnte!
Liebe Grüße,
Lisa

Das war einer der besten Reiseberichte, den ich hier bislang gelesen habe, wenn nicht der beste. Toll beschrieben, ich habe mich fast vor Ort gefühlt, dazu interessante Bilder und Tipps. Und ich bin froh, dass Du, liebe Lisa, dieses „heiße Eisen“ politischer Dimension und das Risiko, dass diese Reise birgt, auch angesprochen hast, ohne Dich zu einer einseitigen Aussage hinreißen zu lassen. Sondern Du empfiehlst, offen zu sein und sich darauf einzulassen. Life-Motto! Insofern kann ich den politisch gefärbten Kommentaren oben nichts abgewinnen. Dein Bericht ist nicht Pro-Palästina, sondern (zurecht) bemüht neutral! Dickes Danke dafür. Und dafür, dass ich jetzt auch nach Israel reisen will.

Liebe Christin,

vielen Dank für deinen Kommentar und das große Lob, das freut mich wirklich sehr, dass dir der Artikel gefällt. Vor allem, da es mein erster Reisebericht ist und man natürlich immer versuchen möchte, die eigenen Eindrücke möglichst ungefiltert zu teilen. Auch politisch habe ich mich bewusst zurück gehalten, so gut es geht. Schön, dass es bei den meisten auch so ankommt.
Liebe Grüße!
Lisa

liebe Lisa,
Ich hab mich schon seit deiner Abreise auf diesen Artikel gefreut, denn Tel Aviv steht (wie bei gefühlt ALLEN in Berlin momentan 😛 ) ganz oben auf meiner Reiseziel-Wunschliste.
Danke für die Tipps/ den Bericht!
LG Carla

Liebe Carla,

vielen Dank, das freut mich! Ja, gefühlt sind gerade alle im Israel-Fieber, das liegt mit Sicherheit auch an den günstigen Flügen 🙂
Ich drücke die Daumen, dass die Bucket-List dann in diesem Punkt bald von dir abgehakt wird.

Liebe Grüße,
Lisa

Ich mag es grad sehr, dass du auf alle Kommentare eingehst liebe Lisa 🙂 – das fehlt mir bei Journelles leider manchmal. Ich lesen nach dem Post meist sehr gerne die Kommentare, auch um vielleicht auf Punkte im Artikel aufmerkasam gemacht zu werden, die ich überlesen habe- manchmal kommt da gar keine Reaktion aus der Redaktion.
Klar, ihr müsst nicht auf alles antworten und ja, ich verstehe, dass ihr wirklich viel zu stemmen habt (und vielleicht lese ich die Kommentare auch einfach bevor das Journelles Team geantwortet hat), aber es wirkt manchmal so als würden die Artikel „rausgeschickt“ und dann direkt veregssen/als „done“ markiert und auf gehts zum nächsten Post.
Hier merke ich an deinen Rückmeldungen, dass dir der Artikel wirklich wichtig war und du mitfieberst wie er aufgenommen wird- me like!

Liebe Carla,

danke, das ist schön, dass du dir darüber Gedanken machst. Es ist in der Tat so, um mal in die Bresche zu springen, dass das Beantworten von Kommentaren sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und gerade bei etwas älteren Artikeln neue Kommentare nicht gesehen werden im Alltag. Aber wir geben uns alle stets Mühe, hier möglichst am Ball zu bleiben und in Konverstation mit euch zu sein.

Hab einen schönen Abend und liebe Grüße,
Lisa

Danke liebe Lisa für den spannenden Bericht. Wir reisen auch bald nach Israel und werden sicher den ein oder anderen Tipp von dir ausprobieren. Und: Natürlich kann man nicht über Israel schreiben ohne ein Wort zum angespannten Verhältnis zu verlieren. Ich glaube dabei ist es egal, wie vorsichtig man sich ausdrückt, igendwer wird sich immer falsch verstanden fühlen. Bitte lass dich von der Kritik nicht davon abbringen uns in Zunkunft mit Reiseberichten zu versorgen. Herzlichst, Carina

“Es passieren viele Ungerechtigkeiten von Seiten der Israelis und ich habe manchmal das Gefühl, dass es alle wissen, aber gerade in Deutschland sich niemand recht traut, es auszusprechen“

– Wenn das nicht politisch einseitig ist, dann weiß ich es nicht besser.
Und, die jüdische Bevölkerung vor ’33 lag bei ca. 550.000 Menschen, ja, wenig. Diese Leute unterschieden sich nicht von der übrigen Bevölkerung…Schläfenlocken gehörten nicht zum Stadtbild! Es waren nicht die Fremden, die anders Aussehenden! Es waren jüdische Normalos, die in D gelebt haben :/

Liebe Ava,

wie gesagt, ich steige nicht darauf ein. Ich mache meinen Standpunkt klar und wenn du daraus eine Pro-Palästina-Haltung heraus liest bzw. eine Anti-Israel-Haltung, dann sieh es eben so.

Meine Aussage über das Straßenbild basiert auf Oringalaufnahmen, die ich in Yad Vashem gesehen habe und die das Leben Europas bzw. Deutschlands vor dem zweiten Weltkrieg zeigen. Das hat mich beeindruckt und erstaunt.
Falls die Aufnahmen nicht korrekt sind, kannst du dich ja an die zuständigen Kurartoren wenden, du warst anscheinend damals vor Ort.

Eine halbe Million finde ich übrigens nicht wenig, immerhin fast 1% der damaligen deutschen Gesamtbevölkerung.

Liebe Grüße,
Lisa

Nein, ich war damals nicht vor Ort! Sehr zynisch, denn nach meinem Kommentar müsste Dir klar sein, welchen Hintergrund ich habe

Liebe Ava,

nein, wie soll mir das klar sein. Ich bekomme gerade von mehreren Seiten in etwa die gleichen Vorwürfe.
Ich weiß nicht, was du mit diesem Kommentar jetzt genau bezwecken möchtest, aber ich habe das Gefühl, du möchtest mich in eine Ecke schieben.

Dann schiebe mal, ich weiß ja, wer ich bin.

Liebe Grüße,
Lisa

Ach Ava, Du kannst es nicht lassen… Die Art Deiner Reaktion ist der Grund, aus dem kein Mensch mehr Lust hat, die Ungerechtigkeiten seitens Israels offen auszusprechen. Du erreichst mit Deiner ungerechtfertigten Anklage Lisa gegenüber genau das Gegenteil.
Ich fühle mich spontan an Megaphone erinnert, den pro-israelische Webdienst, den es mal gab. Kaum wird Kritik geäußert, gehen die Alarmglocken an. Es existiert aber nun mal nicht nur eine Seite der Medaille!

Großartiger Bericht! Endlich mal eine Bloggerin unserer Generation die sich für Kultur interessiert, neugierig und wissbegierig ist und auch so Urlaub macht. Tausend dank für diese Offenheit. Grade bei einem hipster Urlaubsziel wie Israel frage ich mich immer wie die Berliner es „schaffen“ hier nur essen, Yoga und Party zu machen und dann wieder nach Hause zu fliegen….

Liebe Katharina,

danke dir. Zur Verteidigung der Party-Touristen muss ich sagen, dass auch das sicher eine spannende Sache ist. Vor allem in Tel Aviv. Aber generell möchte ich beim Reisen etwas Neues kennen lernen und meinen Horizont erweitern. Da sind wir also auf einer Wellenlänge 🙂

Liebe Grüße,
Lisa

Dein Artikel als Reisebericht ist ziemlich gut geschrieben- Ja.
Aber es ist nicht ok, wider besseren Wissens, ein politisches Statement zum Konflikt abzugeben.
Die Reaktionen darauf sind klar vorhersehbar und somit nimmst Du sie in Kauf.

@Simone: Wieso ist es denn nicht okay, ein politisches Statement abzugeben? Warum wird daraus direkt ein Aufruf zu Konflikt gelesen? Ich finde es unfassbar wichtig, dass wir uns trauen, unsere politische Meinung zu äußern. Lisas Kommentar ist bewusst offen gehalten und ganz klar als ihre persönliche Meinung erkennbar, eingebettet in einen sensibel verfassten Artikel, der an mehrer Stelle zu Offenheit aufruft. Eine Meinung ist ja nicht sofort etwas Bedrohliches, nur weil sie sich nicht mit der eigenen deckt. Darf man erst eine Meinung haben, wenn man ein Thema zu 100% durchdrungen hat und sich traut öffentlich als Experte aufzutreten? Eine Meinung kann sich ja auch ändern und weiterentwickeln, besonders leicht in der Auseinandersetzung mit anderen Meinungen.

vielleicht wäre es klug, wenn man als redakteurin begreift, dass es leserinnen gibt, die sehr viel mehr über bestimmte themen wissen bzw. involviert sind, und deswegen sehr wohl das recht haben diese äusserung unpassend zu finden.
deswegen nicht sich bei denen bedanken-@leonie-, die einem beispringen, sondern wirklich offen sein für kritik.

Liebe Simone,

ich bin offen für Kritik und ich habe nie behauptet, dass es hier niemanden gibt, der über das Thema besser Bescheid weiß. Ich bin, soweit das möglich war in meiner Zeit heute, auf fast alle Kommentare eingegangen, auch die kritischen. Und bei denen, die meinen Reisebericht, weil das ist es am Ende des Tages, schön finden und daraus Inspiration ziehen, habe ich mich bedankt, da es mich freut.

Als Leserin wäre es klug zu wissen, dass ich sehen kann, mit welcher IP-Adresse schon öfter unter zahlreichen Namen kommentiert wurde und dass ich darauf basierend für mich einordnen kann, ob jemand die Anonymität der Internets nutzt, um einfach ein bisschen schlechte Stimmung zu machen oder ob ein Kommentar ernst gemeinte Kritik ist. Und auf diese Kritik gehe ich dann auch gerne ein.

Diesen Reisebericht aber Pro-Palästina und „durch und durch politisch“ zu nennen, wie es auch getan wurde, geht einfach zu weit und ist in meinen Augen ein wenig hysterisch.

Ich denke, meine Liebe sowohl zu dem Land und den Leuten, egal auf welcher Seite der Mauer sie leben, wird deutlich. Wer das nicht sieht, macht die Augen nicht richtig auf.

Mal was anderes: spätestens ab Mai werdet ihr mit der neuen Datenschutzgesetzverordnung keine Ip-Adressen mehr speichern dürfen welche Personen direkt zugeordnet werden können. Ich nehme mal an das ist dem Team bewusst 😉 Ich muss mich aus beruflichen Gründen ebenfalls damit beschäftigen.

Liebe Milli,

wir speichern keine Adressen und haben auch keine Background-Info, wie Name oder Anschrift, nicht mal Region oder Land.
Gut möglich, dass das dann nicht mehr geht, ich bin da nun auch nicht so tief drin.

Liebe Grüße,
Lisa

ich kommentiere fast nie, aber gerade muss ich meinem ärger luft machen. du gibst zwar den ratschlag „Nur mit fundiertem Wissen urteilen“ (sehe ich genauso!) und schreibst dann im text: „Es passieren viele Ungerechtigkeiten von Seiten der Israelis und ich habe manchmal das Gefühl, dass es alle wissen, aber gerade in Deutschland sich niemand recht traut, es auszusprechen.“ Sorry, aber mehr unwissenheit geht wohl nicht. Es scheint so als hättest du leider rein gar keine ahnung von dem konflikt, was ja per se nicht schlimm ist, aber warum äußerst du dich dann überhaupt dazu? belass es doch einfach bei einem netten reisebericht, der es ohne frage war. aber sich selbst so zu positionieren ohne erkennbar irgendetwas verstanden zu haben, ist schlichtweg nicht nachzuvollziehen. gerade in der heutigen zeit solch schlichte propaganda nachzuplappern, lässt mich etwas ratlos zurück.

Liebe Anne,

warum denkst du, habe ich kein Recht, mich bei gewissen Dingen zu positionieren, wenn es mein Empfinden ist? Etwa die Tatsache, dass weiterhin illegal Siedlungen im Palästinenser Gebiet gebaut werden. Das finde ich schlicht nicht in Ordnung. Ich kam auch erneut ins Grübeln, als ich den Tag in Betlehem verbracht habe, da hier eine Mene Menschen leben, die nie die andere Seite der Mauer sehen können. Auch das ist ein Fakt. Und es hat nichts mit meinem Respekt gegenüber dem Judentum als Religion oder den Israelis als Bevölkerung zu tun, wenn diese Art von Politik mir ein flaues Gefühl im Magen macht.
Für mich gibt es, im Gegenteil, wenige Länder, die schöner sind und deren Einwohner sympathischer, alle Einwohner.

Auch was du genau mit „schlichter Propaganda” meinst, darfst du mir gerne erläutern. Welche Propaganda? Von wem wo propagiert? Und warum heißt es, dass ich unwissend bin, wenn mich das Gesehene eben beschäftigt und ich darüber nachdenke? Erkläre mir das alles gerne, ich freue mich über mehr Hintergrundwissen, das ich nicht habe.
Was ist dein Background und inwiefern kennst du dich im Konflikt aus? Das interessiert mich und das meine ich ernst.
Liebe Grüße,
Lisa

Liebe Lisa,
du darfst dich gerne politisch positionieren. Allerdings solltest du, wenn deine Verbalisierung einer Verschwörungstheorie gleicht, auch mit der darauf folgenden Kritik rechnen.

„Es passieren viele Ungerechtigkeiten von Seiten der Israelis“ = du verurteilst hier pauschal alle Israelis

„ich habe manchmal das Gefühl, dass es alle wissen, aber gerade in Deutschland sich niemand recht traut, es auszusprechen.“ = hier erweckst du den Eindruck eines großen, dunklen Geheimnisses, welches du aufklärerisch mit uns teilst, das jedoch vertuscht werden soll

Auf beiden Seiten geschehen in diesem Konflikt schlimme Dinge und viele Israelis sind mit der Politik ihrer aktuellen Regierung nicht einverstanden. Die Beschreibung deiner Eindrücke im letzten Kommentar ist nachvollziehbar, aber der ursprüngliche Kommentar ist einseitig negativ wertend.

so habe ich es leider auch gelesen. da war sie wieder, zwischen den zeilen, die große jüdische weltverschwörung! fakt ist, dass israel die einzige echte demokratie in der region ist und von ländern umgeben ist, die sie auslöschen möchten. palästina unterstützt finanziell inhaftierte terroristen und die familien von selbstmordattentäter. und in bezug auf den immer wieder zu hörenden vorwurf, israel würde das land der palästinenser rauben: vorausgegangen waren furchtbare terrorakte in der westbank. das nur zum kontext.

Hello ihr beiden,

ja, es war unglücklich formuliert, aber in Anbetracht des kompletten Kontextes wird denke ich zur Genüge klar, dass ich kein Problem mit Israel oder den Israelis habe oder an eine „große jüdische weltverschwörung” glaube (was ist das berhaupt, erkläre das doch mla bitte)?
Und dann finde ich es einfach etwas hysterisch, mir teilweise Antisemitsmus vorzuwerfen. Die Kritik an meinem Ausdruck nehme ich an. Hier schaukeln sich alle immer so hoch, das habe ich selten erlebt.

Und liebe Anne, dieser Satz ist einfach nicht korrekt: „vorausgegangen waren furchtbare terrorakte in der westbank (wann denn? in der West bank? wo denn genau? warum sollte das die israelis jucken, die leben doch nicht in der west bank? oder meinst du in den sedlungen? erklär doch mal bitte). das nur zum kontext. (dein kontext ist also, dass da unten das alles nur passiert, wegen der terroranschläge in der west bank …….. genau)” So macht man sich die Welt natürlich leicht.
Denn, wie gesagt, der Konflikt geht VIEL weiter voraus und hat eine Menge mit der Einmischung Großbritanniens als Besatzermacht in dem Land zu tun. Im Übrigen ist neben Israel auch Jordanien ein stabiles Land in der Region (wenn auch keine Demokratie) und ich finde eben nicht, dass man etwa diese Angst als Entschuldigung für alles,w as man tut, verwenden kann. Fertig.

Bei Deinem Bericht möchte ich sofort meinen Koffer packen und ab in den Flieger.
Ich hatte Jerusalem bzw. Tel Aviv bisher nicht so auf dem Schirm. Das hat sich jetzt allerdings geändert.

Lieben Dank und noch viele tolle und wertvolle Reisen
Gruß
Catrin

Lieben Dank, Catrin. Das freut mich und ja, unebdingt hin nach Israel!

Liebe Grüße,
Lisa

Toller Bericht! Ich nehme immer was mit aus allen Reiseberichten hier – sei es eben auch nur mal ein Tipp für ein Café. Aber der hat echten Mehrwert und ist greifbarer als viele andere. und toll ist auch, dass du so super auf alles eingehst auf eine sehr neutrale und wertschätzende Weise den Kommentaren gegenüber trittst.

Lass dich nicht ärgern von denen, die wieder mal alles besser wissen und richtig machen. Auch für dich gilt die freie Meinungsäußerung und abgesehen davon ist das hier ein Modeblog. Dass man bei einer Reise in so ein Land auch ein bisschen auf den Konflikt und Kultur eingeht, ist doch absolut nachvollziehbar. Hättest du es unerwähnt gelassen, hätte man dir wahrscheinlich unterstellt, dass das auch unmöglich sei ;). Und an ALLE die hier eine politische Diskussion starten wollen – meint ihr nicht, dass es dafür eine bessere Plattform gibt als Journelles?! Also bitte!
Toller Worte, schöner Bericht, eine Freude zu lesen und Fernweh geweckt ;). Lg Nina

Liebe Lisa,
auch von meiner Seite ein grosses Lob und vor allem: Du hast für uns während Deines Urlaubs recherchiert, wo man sicher auch einfach nur mal abschalten möchte. Umso mehr ein grosses Dankeschön dafür. Ich war selbst schon in beiden Städten und mein Mann macht mittlerweile das beste Shakshuka selbst. Auch toll, dass Du gegen negative Kommentare positionierst. Du bereicherst das Journelles Team sehr, insbesondere was guten und wirklich lesenswerten Content angeht. Alles Liebe weiterhin.

nochmal ein kurzes Wort zur politischen Lage, ich finde keiner hat das recht über eine situation/mensch/wohnen zu urteilen oder beurteilen aufgrund seines Wissens aus den Medien oder kurzen Reiseaufenthalts .
Die die wirklich Ahnung was los ist , sind die menschen die da leben oder längere zeit gelebt haben , Punkt .
Fakt ist, dass dir israel so gut gefallen hat, ist weil eben die israelis/ Juden diesen lifestyle da leben und kulturell viel zu bieten haben. mach doch mal eine reise in die Pali gebiete und berichte mal. interessiert mich sehr stark

Hallo Hamdouchi,

ich urteile und verurteile nicht. Ich habe gesagt, wie ich es empfinde und ich finde, das Recht dazu habe ich, wenn ich es gesehen und erlebt habe. Dein Kommentar macht keinen Sinn, da ich sehr ausführlich darauf eingehe, wie mein Trip nach Betlehem gewesen ist und unter anderem auch davon spreche, dass da eine ziemlich präsente Mauer steht. Ich denke, es kommt auch rüber, dass ich da nicht nur happy-pappy Partylife gemacht und mich darüber gefreut habe, dass die Tel Avivis so gern feiern und teuer essen gehen.
Auf meiner ersten Reise war ich ebenfalls in den Pali-Gebieten, unter anderem beim Herodion, in Hebron, Betlehem und Bait Sahur.
Daher kommt meine auch kritische Einstellung. Ich glaube, du hast den Artikel nicht richtig gelesen.

Und dass die Menschen, die dort leben, es besser wissen ist klar, was soll ich mit dieser Aussage nun anstellen?

Liebe Lisa, vielen Dank für deinen Bericht. Ich war vor 5 Jahren ebenfalls in Israel – unser Programm sah ziemlich ähnlich aus. Und auch wenn ich mir selbst (wie du dir ja auch) abspreche, fundiert urteilen zu können, bleibt bis heute der Eindruck, dass von israelischer Seite viele Ungerechtigkeiten passieren (und diese Seite sich recht schnell auf den Schlips getreten fühlt, wenn man ein wenig Kritik übt). Vor allem der Besuch in Bethlehem und viele Gespräche mit (christlichen) Palästinensern genau wie mit Israelis haben mir einfach dieses ganz subjektive Bild vermittelt. Und warum sollte man das in einem persönlichen Reisebericht nicht schildern? Mit Urteilen hat das lange nichts zu tun.
Mach weiter so und lass dich nicht verunsichern.

Liebe Grüße
Svenja

Liebe Svenja,

danke und ja, so ist es einfach. Das heißt ja auch nicht, dass man ein ganzes Volk oder Land kritisiert.
Ich hatte auch Gespräche mit Israelis, die es ähnlich sehen. Denn auch innerhalb des Landes gibt es einen kritischen Umgang mit der eigenen Politik.
In erster Linie sollte es aber ein Reisebericht sein. Es ist schade, dass hier so oft Sachen dermaßen zerpflückt werden, bis der komplette Sinn hinter einem Artikel weggestänkert wurde.
Schön auch zu sehen, dass diese Diksussionen und Angriffe immer hier passieren, dabei könnte man doch auch wunderbar auf Facebook kommentieren 😉
Von daher hält sich meine Verunsicherung in Grenzen, denn anonym angreifen ist einfach.
Schade ist es dennoch.

Liebe Grüße!!
Lisa

Hallo Lisa, ich will hier in keine Kerbe hauen, fand den Bericht extrem spannend und seit wirklich Langem, mal wieder ein Artikel auf Journelles, der mit Herz und Begeisterung geschrieben war. Aber als ich den, in den Kommentaren bereits vielzitierten Abschnitt las (Es passieren viele Ungerechtigkeiten von Seiten der Israelis und ich habe manchmal das Gefühl, dass es alle wissen, aber gerade in Deutschland sich niemand recht traut, es auszusprechen.“), dachte ich sofort „‚Auweia, das wird haarig!“ Das Du als Autorin eines Reisebereichts auf einem Lifestyle-Blog keine Position in Hinblick auf die politische Lage beziehen willst, glaub ich Dir sofort und das wäre auch abstrus. Dafür musst Du Dich m.E. nicht rechtfertigen und deine Hinweise, dass man sich bewusst sein sollte, wie komplex die Lage ist, man aber keine Angst haben muss, sondern sich nur aufmerksam bewegen und reflektiert sein soll, ist eines Reiseberichts angemessen.
Die Kritik, dass Dir aber eine Wertung „rausgerutscht“ ist, die musst Du Dir gefallen lassen und da hilft auch keine Verwunderung darüber, dass dies kommentiert wird – ob nun auf Facebook oder hier, ist doch schnuppe. Ob ich die Art und Weise der Kommentare immer für angemessen halte, steht auf einem anderen Blatt. Summa summarum – Keine ist unfehlbar und ich würde sagen no harm done, aber da hilt nur, beim nächsten Mal aufmerksamer sein.
Viele Grüße
Romy (ohne FB-Account)

Liebe Lisa,

vielen Dank für Deinen tollen und informativen Reisebericht. Dieser hat in mir die Lust geweckt, auch nach Israel zu fahren bzw. zu fliegen. Ich habe vor kurzem die Serie „The baker and the beauty“ gesehen, einfach nur toll.

Bzgl. Deine sehr hitzig diskutierten Kommentares: Ich verstehe, was Du mit dieser Äußerung ausdrücken wolltest.
Ich selbst komme aus Kroatien. Wenn dort über den Krieg gesprochen wird, sind in der Regel die anderen Schuld. Die anderen haben während des schrecklichen Krieges die schrecklicheren Taten begangen, nicht unsere braven Soldaten, usw. und so fort.
Genauso denken hier auch die Kommentatoren, die Dich so massiv angreifen.
Du hast an keiner Stelle geäußert, dass Israel ALLEINE Schuld an dem dortigen Konflikt hat. Aber auf beiden Seiten werden unschöne Dinge getan. Nur will die eine Seite dies meist nicht hören. Dies finde ich schade znd traurig.
Man merkt Deinem Bericht an, wie sehr Dir diese Reise gefallen hat.
Ich werde in den nächsten Jahren dieses wunderschöne Land mit meinem deutschen Freund besuchen. Wir werden jedoch nur in Israel bleiben, da mich nur dieses Land sehr interessiert. 🙂

Herzliche Grüße und bitte, dies ist keine politische Abhandlung über den Konflikt,

Melanie

Liebe Melanie,

danke für deinen Kommentar und ich freue mich, dass mein vielleicht naiv formulierter Satz trotzdem verständlich angekommen ist.
Schön, dass du auch bald eine Reise nach Israel machen kannst, es ist auf jeden Fall ein tolles Ziel.

Liebe Grüße!
Lisa

Einfach ein toller und ausführlicher Reisebericht, erstens vielen Dank, es wird allen, die nach Israel wollen sehr nutzen und dazu gehören such mein Mann und ich, Israel steht schon lange auf unserer Liste. Zweitens hat dieser Reisebericht etwas persönliches, etwas authentisches, du hast deine persönliche Eindrücke mit viel Energie vermittelt. Als Kind aus ehemaligen Jugoslawien und dazu noch eine Serbin habe ich jahrelang unter verschiedenen Sichtweisen des Kriegs gelitten, bis mir such viel Blödsinn meines eigenen Volkes bewusst geworden ist; jeder Krieg ist schmutzig und es gibt auf allen Seiten keine Unschuldige. Ich finde es mutig, dass du deine eigene Sichtweise kommuniziert hast, egal, wie heikel das Thema ist. Ich bin zwar eine Immigrantin, sehe es aber wirklich nicht ein, dass heutige Generationen in Deutschland, die mit dem Krieg absolut und gar nichts zu tun haben, das Thema „Juden“ immer mit Samthandschuhen anfassen muss. Wenn etwas verkehrt ist, dann ist es verkehrt, egal um was es geht. Was viele nicht verstehen, auch viele in meinem Volk, es gibt Unterschiede zwischen Patriotismus und Nationalismus. Danke für deine Ehrlichkeit und Mut, deine Meinung offen zu sagen, wer dadurch beleidigt ist, hat ein Problem mit Toleranz, und Toleranz ist keine Einbahnstraße.

Liebe Maria,

danke, das sehe ich genau so und danke auch für den interessanten Einblick in deine Vergangenheit. Ich hoffe, dass da einige Inspiration für euren Urlaub dabei war und empfehle euch unbedingt, bald nach Israel zu fliegen.

Liebe Grüße!
Lisa

Liebe Lisa,
Wirklich vielen Dank für diesen Bericht ! Ich finde es wundervoll einen Reisebericht in dieses Land zu lesen der auch auf die andere Seite eingeht ! Und es ist nicht wie manche andere oben geschrieben haben einseitig!! Auf keinen Fall! Es passieren schreckliche Dinge, das kann und sollte man nicht verschweigen, aber wie gesagt auf beiden Seiten ! Und wie du auch geschrieben hast wird über die Seite der Palästinenser in Deutschland nicht öffentlich geredet.
Und wenn du noch mal nach Bethlehem oder ins Westjordanland fahren solltest gibts sowohl in Bethlehem als auch zB in Ramallah sehr coole Cafés und Bars wo man Tage und Abende verbringen kann.
LG

Liebe Merit,

danke, ich freue mich, dass er dir gefällt 🙂
Denn das war der Sinn der Sache, dass ich das Land erlebbar mache und auch durch kommt, wie toll ich es finde und wie gerne ich dort bin.
Und natürlich Inspiration und Tipps.

Liebe Grüße!
Lisa

Liebe Lisa, ärgere dich nicht, manche Menschen möchten einen nicht verstehen und beharren starr auf eigener Interpretation, da kommt man auch mit guter Argumentation nicht gegen an. Dein Artikel ist weder fremdenfeindlich, noch gibt er eine politische Meinung wieder. Du machst einfach das, was ein Journalist in einem Kommentar machen sollte, du beschreibst und lässt eigene Eindrücke einfließen.
Mir gefällt dein Artikel, interessanter, authentischer Reisebericht. Danke dafür. Gruß

Liebe Ariane,

danke, das ist aber ein tolles Kompliment!

Liebe Grüße und Frohe Ostern,
Lisa

Liebe Lisa, ich hatte nur den Titel deines Artikels gelesen und dachte „oh weia, die arme Lisa, egal, was sie schreibt, es wird unzählige strenge Kommentare der selbsternannten PC-Wächterinnen regnen…“ Und bumm, 60 Kommentare bis jetzt allein.

Tel Aviv und Jerusalem reizen mich aus verschiedenen und ganz persönlichen Gründen überhaupt nicht als Reiseziele, dennoch habe ich deinen tollen Bericht sehr gerne und sehr interessiert gelesen. Du bist in jeder Hinsicht so ganz anders als der Rest des Journelles-Teams, und ich empfinde dich als ganz grosse Bereicherung und lese alles von dir supergern. Toll, dass du dabei bist, ich freue mich auf noch viel mehr von dir!

Liebe Katja,

vielen Dank, das waren sehr liebe Worte und ich freue mich natürlich, wenn ich dein Interesse wecken konnte. Auch, wenn es als Reiseziel nichts für dich wäre.

Liebe Grüße und frohe Ostern!
Lisa

Liebe Katja, ich schließe mich Deinem Kommentar an, der Artikel ist super!! Lisa empfinde ich auch als intellektuell und aufgeschlossen- nicht nur die Tunika vergessen und die falschen Schuhe eingepackt.-((
sehr richtig und wichtig finde ich auch-Kritik muss erlaubt sein, ohne gleich als Nazi abgestempelt zu werden!!
Mehr davon bitte!!
Christiane

Ich schließe mich ALLEN positiven Kommentaren hier an und möchte noch ergänzen, dass ich deinen selbstbewussten , coolen Umgang mit den Erhobener-Zeigefinger-Kommentaren weiter oben als sehr stark empfinde. Umso mehr Lust habe ich weiterhin von dir zu lesen, weil du ganz offensichtlich dir deine Meinung selber bildest und diese auch vertreten kannst und nicht nur wohlgefälligsten Common Sense nachplapperst.

Ein toller Bericht und klasse Bilder. Außerdem ein Kompliment an dich, wie du mit den Kommentaren umgehst. Ganz viel Liebe und weiter so <3

Liebe Lisa,
Danke für den Bericht. The Old Man and The Sea ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Die Vorspeisen sind einfach der Hammer und der Fisch super lecker! Mein Mann hat ein Jahr in Jerusalem gelebt, bei jedem Besuch war ein Essen dort Pflicht! Wenn ich dran denke, bekomme ich auch schon wieder Hunger und Fernweh!
Liebe Grüße, Sonja

Toller Bericht und ich finde es schön, dass du am Ende noch extra darauf eingehst, dass es wichtig ist sich gut zu informieren und nicht vorschnell zu urteilen.
Aus dem bereits viel zitierten Satz kann man dann zwar ein Urteilen deinerseits herauslesen, man kann es aber auch einfach mal gut sein lassen, den schönen Artikel genießen und anderen Menschen ihre politischen Einstellungen lassen.
Ein Lob von mir!

Mir hat deine Reisbericht auch gut gefallen, vor allem da Jerusalem ganz oben auf meiner Liste steht.

Ich finde es auch gut und richtig, das du kurz deinen Eindruck/Meinung zur politischen Lage wiedergibst. Vor allem höre ich genau das nicht zum ersten Mal (von Jerusalem Reisenden) und bin auch sonst deiner Meinung.
Finde es sehr schade wie Leute mit anderer politischer Meinung auf dich eindreschen, was auch sehr bezeichnend ist.

Liebe Grüße

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.