Ein Insider-Guide für Zürich von Tine Fleischer

Die besten Restaurants, Shops und Sightseeing-Tipps

Warum in die Ferne schweifen? Wir präsentieren unsere neuen City-Guides für den Sommerurlaub 2020 trotz Corona. Wir reisen diese Woche nach Zürich. Unsere liebe Tine verrät uns exklusiv ihre Hotspots in der Stadt und was man bei einem Besuch unbedingt gemacht haben muss.

Darum Zürich

Seit Jahren rangiert Zürich im weltweiten Ranking der Städte mit der höchsten Lebensqualität ganz weit oben. Was das Leben in hier so lebenswert macht? Der Zürichsee glitzert in der Sonne, die Berge im Hintergrund, alles ist wahnsinnig sauber, die Wege sind kurz, die Züge pünktlich. Doch neben der offensichtlichen Postkarten-Idylle gibt es auch ein anderes Zürich. Die «Weltstadt im Kleinformat» ist vor allem vielfältig, multikulturell und liberal. Gut ausgebildete Expats aus aller Welt zieht es in die grösste Stadt der Schweiz, die Start-up Szene boomt, ständig eröffnet an irgendeiner Ecke ein Pop-up-Restaurant, ein Negroni kostet schon mal 20 Franken und über allem hängt immer wieder ein legaler Hauch Marihuana.

Dos & Don’ts für Zürich

😃

  • Badesachen einpacken. In dieser Stadt kann im Sommer immer und überall gebadet werden.
  • Feriengefühle im Fischer’s Fritz geniessen – in der Beiz mit wunderschöner Terrasse direkt am See gibts frische Fisch-Chnusperli und hier befindet sich auch der einzige Campingplatz der Stadt.

😖

  • „Züricher“ sagen – die Einwohner von Zürich werden „Zürcher“ genannt.
  • Sich überall lautstark darüber beschweren, dass alles so teuer ist. Deshalb an dieser Stelle ein paar deeskalierende Budget-Tipps: Gut und günstig übernachtet man in den liebevoll eingerichteten Gästezimmern des Kafi Schnaps (EZ ab 69 CHF, DZ ab 88 CHF) und statt teuer essen zu gehen, setzt man sich einfach mit einer sensationellen Pizza von  San Gennaro an die Limmat und später mit einem Wegbier auf die Josefswiese.

Zürich Innenstadt

Abseits der Touristenpfade

Wer im Sommer ein bisschen mehr Zeit zur Verfügung hat, dem lege ich einen Ausflug zum «Sihlmättli»  ans Herz. Abgeschieden auf einer idyllischen Wiese am Ufer der Sihl liegt der umgebaute Bauernhof – weithin bekannt für seine liebevoll zubereiten frischen, ganz servierten Forellen. An warmen Tagen lässt sich wunderbar auf der Sonnenterrasse verweilen oder man kühlt sich bei einem Sprung in die Sihl ab. Zur Sihlmatt kommt man auf dem Wanderweg der Sihl entlang, bis Sihlbrugg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und ab da etwa anderthalb Stunden zu Fuß.

Rosi

Frühstück, Lunch & Co.

Das türkische Frühstück im Restaurant Gül kann ich euch wärmstens empfehlen –  in gemütlicher Innenhof-Atmosphäre werden türkische Spezialitäten modern interpretiert wie beispielsweise Kaymak (Doppelrahm mit Pistazien) und Baklava mit Rhabarber-Curd sowie selbstgemachter Earl Grey Tee. Danach könnt ihr den Lunch getrost skippen (Zürich ist teuer!) und dafür versuchen, für den Abend einen Tisch im Brera zu ergattern, das mit seinem Mailänder Flair derzeit die Zürcher in Ekstase versetzt. Mein alltime-favourite ist aber das Rosi, das inspiriert von bayrischer Esskultur zeitgenössische Gerichte serviert – der Arme Ritter gesogen mit Flusskrebsen und dressiert mit Schinken und Muscheln ist schlichtweg zum Niederknien. Außerdem hat das Rosi die schönste Gartenterrasse der Stadt.

Das perfekte Wochenende

Das charmant eingerichtete Marktgasse Hotel liegt mitten im Zürcher Niederdorf  und ist die perfekte Ausgangsbasis für einen Wochenendtrip. Nach dem «Zmorge» empfehle ich einen Spaziergang durch die schmalen Gassen des Niederdorfs mit vielen kleinen Geschäften und Cafés. Und ganz wichtig im  Zürcher Sommer – Badesachen einpacken, die brauchen wir später. Zürich kann man übrigens wunderbar zu Fuss oder mit dem «Velo» erkunden.

Als nächstes geht es in die Kunsthalle, wo es zeitgenössische Kunstausstellungen zu bestaunen gibt. Im nahegelegenen Viadukt befinden sich unter den Bögen des alten Eisenbahnviadukts Boutiquen, Galerien und Delikatessengeschäfte. Weil wahrscheinlich die Sonne scheint, zieht es uns jetzt aber wieder nach draussen – im Flussbad «Oberer Letten» kühlen wir uns mit einem Sprung in die Limmat ab.

Limmat

Schwimmen macht bekanntlich hungrig, deshalb holen wir uns bei Le Cèdre in der Nüschelerstrasse ein köstlich duftendes «Schawarma bil Lahme», mariniert in Rosenblättern und Kardamom und lassen uns dessen Verzehr am besten im Alten Botanischen Garten nieder.

Marktgasse Hotel

Weiter gehts mit einem Spaziergang durch den szenigen Kreis 4 – bei Print Matters gibt es eine sorgfältig kuratierte Auswahl an Magazinen und Büchern, bei Einzigart aussergewöhnliche Designobjekte. Zum Dinner reservieren wir einen Tisch im Ristorante Italia, dessen Terrazzo-Theke ich ebenso liebe wie die «Linguine nere con gamberi, panna e pomodori». Rund um die Langstrasse bleibt Zürich wach – im ehemaligen Rotlichtquartier zeigt die Stadt der Banken und sauberen Strassen ihre andere, wilde Seite. Für Drinks empfehle ich das Central oder die Bar Sacchi beim Lochergut. Im «Nude» im Erdgeschoss des neugebauten Tanzhauses mit Blick über die Limmat und Sonnenschein bis spätabends lässt es sich dann vortrefflich auf ein gelungenes Wochenende in Zürich anstossen. 

Ristorante Italia

Edition Populaire

Insider-Shopping

Mein Highlight unter den vielen, kleinen Läden in den Viaduktbögen im Westen der Stadt ist der Concept Store Cabinet. Immer am Puls der Zeit mit ausgesuchten Mode- und Schmucklabels – mein Interior-Herz hüpft aber vor allem angesichts der fein kurarierten Auswahl an Wohnaccessoires, Kleinmöbeln und Keramik von Brands wie Valerie Objects oder Frama CPH.

Schöne, funktionale Produkte des Alltags, sorgfältig ausgewählt und erschwinglich gibts bei Edition Populaire, wie meinen Favorit: die Hocker von Martino Gamper, die als Sitzgelegenheit, Beistelltisch, Aufbewahrungsbox oder Pflanzenkübel genutzt werden können.  

Cabinet

Relax!

Eine Oase der Entspannung ist der nach ökologischen Vorgaben erbaute Hammam Basar + Salon im nördlichen Teil des Patumbahparks. Erdfarbene Töne, natürliche Materialien, spielerisch verwinkelte Räume und ein ausgeklügeltes Lichtkonzept schaffen eine sanfte und angenehme Atmosphäre. Neben dem traditionellen Hammam-Rundgang kann man sich mit Massagen oder Naturkosmetikbehandlungen verwöhnen lassen.

Sauber und entspannt geniesst man im Anschluss an das Reinigungsritual am besten im angrenzenden Salon feine mediterran-maghrebinische Speisen aus biologischen und saisonalen Zutaten. Und aus dem hauseigenen Basar kann man sich ein Stück Hammam in Form von Bio-Pflegeprodukten und Wohnaccessoires aus nachhaltiger Produktion mit nach Hause nehmen.

Rooftop Bar Ritz Carlton

Style-Guide Zürich

Mehr Inspiration aus Zurück und jede Menge Interior-Inspiration gibt es auf Tines Instagram-Account @tineinattendu und hier

Bilder via Tine Fleischer.

Text von Katharina Hogenkamp.

Kommentare (7) anzeigen

7 Antworten auf „Ein Insider-Guide für Zürich von Tine Fleischer“

Ich LIEBE Zürich und freu mich so sehr über die Tipps :-). Vielen Dank! Mein kleiner ‚Zusatz‘: Babu’s Bakery. Große Liebe!

Hallo Jessie. Danke für das Teilen deiner Reiseerfahrungen aus Zürich.
Ich habe den Artikel sehr gerne gelesen. Weiterhin viel Erfolg.
Liebe Grüße
Alina

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.