Closet Diary mit Miryam Baha-Kernchen, Interior-Influencerin

Ich weiß gar nicht mehr so genau, wann wir Miryam Baha-Kernchen für ein Closet Diary entdeckt haben … was wohl daran liegen muss, dass wir ihr schon seit einer halben Ewigkeit folgen. Aber an das wie? Daran kann ich mich noch gut erinnern.

Denn es war ihr Zuhause, in das wir uns zu aller erst verliebt haben. Eine Gründerzeitvilla aus dem Jahr 1880, in der sich unter eingezogenen Decken, Wänden und Böden wunderbare Deckenmalereien, Stuck, venezianischer Putz und andere Künste der alten Zeit versteckten. Ein wahrer Altbauschatz, den Miryam während des Schreibens ihrer Masterarbeit in Bremen entdeckt hat und nun gemeinsam mit ihrem Mann ihr Zuhause nennen darf. Daraus ist eine kleine Selbstständigkeit im Bereich Inneneinrichtung sowie ihre Social-Media-Präsenz bei Instagram entstanden, wo sie den Sanierungsprozess auf ihrem Kanal @magnolian_pigment teilt.

cc: @magnolian_pigment
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Und was ihren Modestil betrifft? Auch da können wir uns inspirieren lassen. „Ich mag es edel aber immer mit dem gewissen Twist. Ich experimentiere gerne, habe keine Angst vor ein wenig Provokation und trage am Ende einfach nur das, worin ich mich an einem bestimmten Tag am attraktivsten fühle“, sagt Miryam. „Dinge, die fest zu meiner Stil-Identität gehören, sind mein Goldschmuck, dunkelrot-braune Fingernägel, traditionelle Schals und Tücher sowie Mäntel und Absatzschuhe – alles Merkmale, in denen ich meine Großmütter in mir wieder erkenne.“

Und was soll ich sagen, egal ob ein nude-farbenes Satinkleid (mein Lieblingsoutfit!), ein Hut oder Leo-Rock – sie sieht in allem großartig aus. Hereinspaziert zu Miryams sieben Looks, die uns in den Sommer zurückversetzen:

MONTAG

Nachdem das Wochenende unglaublich arbeitslastig war, habe ich mir am Montag etwas Zeit für mich genommen. So habe ich die anstehende Woche in Ruhe planen können, bevor es danach wieder an den Schreibtisch ging. Wenn neben meinem hohen Workload doch mal ein wenig Zeit für Me-Time bleibt, dann gehe ich sehr gerne in den Rosengarten – sitze, lese, plane, überlege.

Ich trage ein Outfit, in dem ich mich einfach wohl und „ich selbst“ fühle: Leopardenprint gehört für mich wie schwarz und weiß zu den neutralen Farbtönen! Ich weiß, Leo ist natürlich keine Farbe, aber ich zähle ihn trotzdem zu den „neutrals“ bzw. zur Basisausstattung in meinem Kleiderschrank und auch in meiner Einrichtung: Denn: Ich finde, man kann ihn schick aber zurückhaltend zu fast allem kombinieren. Dazu trage ich eine Strickjacke von Sezane zugeknüpft als Pullover und meine liebsten COS Plateausandalen (so bequem).

Ich habe eine große Schwäche für traditionelle Textilverarbeitung, Prints und besondere Webtechniken. An meiner ruhigen Isabel Marant Crossbody Tasche gefällt mir bestimmt deswegen das asymmetrisch gewebte Muster aus Bast so gut.

Mein Outfit zusammengefasst:

Strickjacke: Sezane, Rock: Sezane, Schultertasche: Isabel Marant, Schuhe: COS, Ohrringe: Missoma

DIENSTAG

Dienstag war ein unspektakulärer Tag im Büro. Ich mag einen gewissen Office-Schick, zurechtgemacht und gepflegt, ohne dabei eingestaubt oder spießig zu wirken. Dieser Zweiteiler von Ulla Johnson ist eins meiner Lieblingsensembles für den Sommer. Ich finde es genial, wie elegant und doch cool das detailreiche Oberteil in die weitgeschnittene Hose übergeht oder fast schon überfließt. Highlight ist natürlich das gekräuselte Schößchen des Oberteils.

Auf der Suche nach einer praktischen aber schönen Tasche, in die mein Laptop passt, habe ich mir diese uralte Aktentasche vor Jahren Secondhand in Paris gekauft. Meine Schwäche für besondere Textilien (vor allem aus anderen Ländern) zeigt sich auch in meiner Tuchsammlung. Hier trage ich eines meiner Seidentücher ganz klassisch um den Taschengriff gebunden. Das Tuch mit Magnolineprint habe ich mir von einer Thailandreise mitgebracht. Meine geliebte Sonnenbrille ist auch aus Paris. Sie ist von Jimmy Fairly und war ein Geschenk meiner Schwester.

Nicht mehr aus meinem (Arbeits-)alltag wegzudenken, ist mein KPM To-go-Becher mit passendem Carrier! In unserer Provinz bekommt man leider nirgends Hafermilch, also nehme ich mir einfach meinen eigenen Cappuccino mit!

Mein Outfit zusammengefasst:

Top: Ulla Johnson (ähnlich hier), Hose: Ulla Johnson, (ähnlich hier), Sonnenbrille: Jimmy Fairly, To-go Becher: KPM Berlin, Carrier für To-go Becher: KPM Berlin, Choker: Laura Lombardi, Aktentasche: Secondhand aus Paris (ähnlich hier), Seidenschal: Souvenir von Thailandreise

MITTWOCH

Auch Mittwoch habe ich den ganzen Tag am Schreibtisch gesessen, allerdings im Home Office. Das Highlight des Tages war ein verabredetes Date mit meinem Mann nach der Arbeit: Wir sind zu den Maritimen-Tagen in unsere Heimat Bremerhaven gefahren.

Das was für andere Taschen oder Schuhe sind, das sind für mich Mäntel aller Art! Weil ein Blazerkleid ein wenig zu schick für den Anlass gewesen wäre, habe ich dieses vom klassischen Trenchcoat inspirierte Cape über einem schlichten Outfit aus Rock und Top getragen. Was gibt es Smarteres, als eine doppelreihige Knopfleiste, ein tolles Revers und einen gut sitzenden Kragen! Der Minirock von COS ist aus Scuba und die Schultertasche von Guess mit dem schönen Schultrerriemen habe ich mir bei meiner Schwester ausgeliehen, die im selben Haus wohnt und deren Kleiderschrank somit freizugänglich für mich ist. Meine Sockbootstiefel habe ich letzte Saison bei &Other Stories gefunden. Sie haben einen halbmondförmigen Absatz und sind genau das, was ich unter einem klassischen hohen Stiefel verstehe.

Mein Outfit zusammengefasst:

Top: COS, Cape: someday, Rock: COS, Stiefel: & Other Stories (ähnlich hier), Schultertasche: Guess, Uhr: Rosefield

DONNERSTAG

Donnerstag war ich den ganzen Tag unterwegs: Arbeit, Termine, Einkauf und Fliesen für das neue Bad in 1000 Läden angeschaut. Getragen habe ich ein für mich typisches Alltagsoutfit, allerdings bestehend aus direkt drei meiner Favoriten! Favorit eins ist meine alte Stoffhose von Filippa K. Wenn ich Hosen trage, dann fast immer weite Stoffhosen, am liebsten mit Bügelfalte. Wenn ich ein Must-have wählen müsste, dann wäre es definitiv genau so eine Stoffhose, denn man sieht direkt angezogen aus!

Favorit Zwei ist meine gepunktete Bluse mit den durchsichtigen langen Ärmeln, die einst meiner wunderschönen afghanischen Großmutter gehörte. Sie wird für immer mein großes Mode-Vorbild sein!

Favorit Drei ist seit Jahren fester Bestandteil meiner Garderobe. Und zwar handelt es sich um meine Voss Lacksandalen von Dr. Martens mit Plateauabsatz und der wichtigen Portion Attitüde! Ist bereits mein drittes Paar, so sehr mag ich sie.

Um mein Einkaufsnetz von Longchamp praktischer zu machen, habe ich mir eines meiner großen Tücher in das Netz geknotet. So wird es nicht nur zur richtigen Handtasche, sondern auch zu einem Einzelstück!

Mein Outfit zusammengefasst:

Bluse: Von meiner Oma übernommen (ähnlich hier), Hose: Filippa K, Schuhe: Dr. Martens (ähnlich hier), Tasche: Longchamp Paris,
Ohrringe: Missoma, Seidentuch: Souvenir von Thailandreise

FREITAG

Am Freitag war ich wieder den ganzen Tag zu Hause und habe gearbeitet, die Schlafzimmersanierung vorangetrieben und als Belohnung den späten Nachmittag im Garten zwischen meinen Blumen und Bienen verbracht.

An Tagen, an denen ich nirgends hin muss, trage ich sehr gerne lange leichte Kleider oder Kaftane, so wie diesen hier von COS. Gerade wenn es so warm ist, mag ich alles Leichte, das man sich nur locker überwerfen kann, ohne Hose oder Top darunter tragen zu müssen. Schön möchte ich mich natürlich trotzdem fühlen!

Ich denke, dass ein „Gammellook“ nicht gammelig aussehen muss!
Da mein Schnittblumenbeet unter dem Unwetter gelitten hat, musste ich einige Dahlien schneiden. Das zählt zwar nicht als Handtasche, aber ich liebe den Sussex-Trug von Manufactum für das Lagern meiner Schnittblumen mehr als alle meine Handtaschen zusammen!

Sonnenschutz hat große Priorität für mich! Halte ich mich im Garten auf, trage ich gerne Strohhüte wie diesen hier von Eugenia Kim, den ich durch das lange Tuch gut an meinem kleinen Kopf festbinden kann. Für richtige Gartenarbeit ist er natürlich nichts.

Shoe of the day (of every day at home really) sind die alten Birkenstock Sandalen, die ich von meiner Schwester übernommen habe, als diese ins Ausland gegangen ist. Herrlich bequem, wissen wir doch alle!

Mein Outfit zusammengefasst:

Kaftan: COS, Strohhut: Eugenia Kim, Schuhe: Birkenstock, Korb: Manufactum

SAMSTAG

Samstag war ich Gastgeberin. Das hieß, einen halben Tag in der Küche stehen und den Rest des Tages eine kleine, aber feine Gartenparty bewirten und den Sommer im Kreise meine Liebsten genießen. Es war so heiß, dass eigentlich kein Outfit das richtige war. Am Ende ist es dann ein super leichtes Midi-Kleid aus Seide und Baumwolle von Ulla Johnson geworden.

Wenn am Abend die Scharen an Mücken rauskommen, werfe ich mir gerne einen Schal als Schutz über. Diesen traditionellen bestickten Schal habe ich mir in Indien gekauft, dem Land, das nicht nur große familiäre Bedeutung für mich hat, sondern in dem ich auch während meines Studiums selbst eine Zeit lang leben durfte.

Schuhe habe ich so gut wie gar nicht getragen, denn an Sommertagen wie diesen bin ich am liebsten barfuß zu Hause. Meine Ohrringe mit Süßwasserperlen sind handgemacht von der talentierten und wuderbaren Künstlerin Theresa Zerck, die alles zu Gold macht, was sie anfässt!

Mein Outfit zusammengefasst:

Kleid: Ulla Johnson, Ohrringe: Zerck, Schuhe: COS, Schal: Bestickter Schal aus Indien

SONNTAG

Sonntag ist Markttag! Batallion (mein Mann) und ich stehen Sonntags gerne früh auf, um auf Wochen-, Blumen-, Antik- öder Trödelmärkte zu gehen. Vor 15 Jahren haben wir damit begonnen, damals haben wir aber noch selbst verkauft. Mittlerweile sind wir die, die lieber selbst über den Markt schlendern und nach Kuriositäten und alten Schätzen für unsere Altbauvilla suchen.

Bei der anhaltenden Hitze habe ich mich wieder für ein oversize Schlupfkleid aus Satin entschieden, welches ich mir recht neu bei Arket bestellt habe. Mules und Tasche bringen durch den Klecks Farbe die nötige Balance ins sonst sehr schlichte Outfit. Rosa und Pink sind eigentlich fast nicht existent in meiner Garderobe, aber als ich die Mules mit ihren perfekten Kitten Heels und die kleine Tote Bag mit dem schönen Faltendesign bei COS gesehen habe, da habe ich erst das Loch verstanden, das bis dahin in meinem Kleiderschrank existierte. Ein Muss für jeden Markttag ist natürlich ein großer Shopper oder eine praktische Basket Bag, wie diese hier von Arket.

Mein Outfit zusammengefasst:

Kleid: Arket, Schuhe: COS, Handtasche: COS, Shopper: Arket

Dankeschön, dass du dabei warst, liebe Miryam!

Von Alexandra

Schreiben sollte mir eigentlich leicht fallen, könnte man meinen. Doch wenn es darum geht, etwas über mich selbst zu erzählen, bin ich – ja sagen wir mal – überfordert. Wo fange ich an? Ich habe bei Journelles als Praktikantin angefangen. Danach ging es weiter in die Moderedaktion vom Tagesspiegel und dann wieder zurück an die Uni und dann wieder zurück zu Journelles ;-)

Ich mag Mode und Beauty: Ich liebe neue Trends, spannende Outfits und (zugegeben) auch etwas Shopping. Doch fast noch mehr mag ich es, Mode als Phänomen zu betrachten: Wieso gibt es diesen Trend? Woher kommt er? Welchen Einfluss hat die Politik oder Gesellschaft auf die Mode? Und umgekehrt! Ebenso finde ich es spannend, über großartige Frauen und ihre noch so unterschiedliche Errungenschaften zu berichten, sie kennenzulernen, von ihnen zu lernen ...

Wenn ihr meine Texte lesen solltet: Dankeschön! Es gibt nichts Schöneres, als zu wissen, dass meine Artikel gelesen werden. Und bitte seid gnädig mit mir, wenn ich Fehler mache. Ich lerne noch ... das wird sich wohl auch nie ändern ;-)

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2 Antworten auf „Closet Diary mit Miryam Baha-Kernchen, Interior-Influencerin“

Wie wunderschön ist bitte diese Frau? Schwer zu übertreffen (wenn überhaupt durch das Zuhause oder den wunderschönen Garten). Ich bin begeistert und habe das Gefühl, dass sich hier jemand vorgestellt hat der mit sich und der Welt im Reinen ist und dadurch mit lässiger Eleganz so wundervolle Outfits präsentiert. I’m a fan 🙂

LG Mel

Ich kann mich nur anschließen. Wunderschön. Das nenne ich Stil. Der Blick des Dackels sagt alles. Bitte weiter so.

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.