Journelles Maison: Original vs. Replika – der Eames Plastic Chair

Es gibt wohl kaum einen Stuhl, den man so häufig sieht, wie den Eames Plastic Side Chair. Gerade ist das Buch Stilikonen unserer Zeit – Wohn- und Lebensgeschichten besonderer Frauen erschienen, in dem u.a. auch Jessies Wohnung vorgestellt wird. Und was steht da vier Mal hübsch um den Esstisch? Genau, der Eames Chair. Das Ergebnis:

Es gibt wohl kaum einen Stuhl, den man so häufig sieht, wie den Eames Plastic Side Chair. Gerade ist das Buch Stilikonen unserer Zeit – Wohn- und Lebensgeschichten besonderer Frauen erschienen, in dem u.a. auch Jessies Wohnung vorgestellt wird. Und was steht da vier Mal hübsch um den Esstisch? Genau, der Eames Chair. Das Ergebnis: Ich möchte auch einen haben, am liebsten in „Elephant Grey“ mit Holzbeinen. Das Problem: So ein Stühlchen ist kein Schnäppchen.

Original-Modelle des amerikanischen Anbieters Herman Miller gibt es in Berlin bei Chairs – hier habe ich schon Max Herre beim Shoppen gesichtet  – zu kaufen. Inhaber Said Sennine hat sich auf Möbel-Klassiker des 20. Jahrhunderts spezialisiert und so findet man hier alle Designer, die Rang und Namen haben: Charles und Ray Eames, Eero Aarnio, Arne Jacobsen oder Eero Saarinen. Der Preis für einen Vintage Fiberglas-Stuhl mit Ahornholz-Gestell liegt bei rund 400 Euro. Ich schaue weiter.

Im Onlineshop von achtgrad aus Krefeld, ein Tipp von meiner Kollegin und mehrfachen Eames-Chair-Besitzerin Melanie Petersen, gibt es Vintage-Stühle im 4er Set zum Preis von knapp 2.000 Euro. Wenn man genügend Geld auf der hohen Kante hat, findet man hier die Einrichtung seiner Träume.

Seit 1957 vertreibt die Schweizer Firma Vitra die Eames Chairs in Europa. In Onlineshops wie Cario, Connox, Designikonen, Ikarus oder Smow finde ich das „neue Original“ für 335 Euro und verliere bei all den Modell-Kürzeln schnell den Überblick. Hoffentlich mache ich jetzt keinen Fehler! So wie ich verstanden habe, gibt es zwei Typen: eine A-Schale mit Armlehnen (Eames Plastic Armchair) und eine S-Schale ohne Armlehnen (Eames Plastic Side Chair). Für beide Varianten entwarf das Ehepaar Eames verschiedene Untergestelle, entweder aus Holz oder Stahl sowie Polster, mit denen man die organisch geformten Sitzschalen kombinieren kann. Was ich toll finde: Der Eames Chair funktioniert sowohl im Ess- als auch im Kinderzimmer, als Bürostuhl, in der Küche, im Flur usw.

Eames Chair: Interior-Klassiker! (Foto via Herman Miller)

 

Und dann finde ich einen Preisknüller: Bei Vertigo Interiors in UK kostet ein „Eames Style Chair“ nur 36 Pfund, also umgerechnet 41 Euro. Wie kann das sein? Replika sind die exakte Kopie des Original-Designs. Also ein Fake? Jein, denn ein Fake wäre nicht legal. Die Gesetzgebung in Ländern wie Großbritannien erlaubt die Herstellung und den Verkauf von Replikaten von Designer-Möbeln, deren Entwürfe älter als 25 Jahre sind. Voilá: Der Eames Plastic Side Chair wurde Ende der Fünfziger Jahre entworfen. Aber die offizielle Lizenz haben diese Hersteller im Gegensatz zu Herman Miller und Vitra nicht, deshalb muss es immer „Eames Style Chair“ heißen.

Ich frage meine Freundin Sandra Piske, Design- und Reise-Journalistin, was sie davon hält: „Poser-Style – Repliken gibt es auch in Italien eine ganze Menge. Das ist halt wie mit den Louis-Vuitton-Handtaschen. Wer Bock hat, dass Leute denken, man hätte einen Eames Chair, kauft solche Stühle – auch wenn das vielleicht fragwürdig ist. Viele finden auch den Look gut, haben aber nicht genug Geld für ein Original und drücken deshalb bei der Verarbeitung ein Auge zu.“

Sandra erklärt weiter, warum die Investition in ein Original lohnt: „Bei den Möbeln läuft es ein bisschen anders als in der Mode. Schon allein, weil nicht alles nach einer Saison wieder out ist. Vitra oder Herman Miller verpflichten sich zu einer qualitativ hochwertigen Produktion. Von daher hat man die Garantie gute Ware zu bekommen. Beim Engländer weiß man ja nicht, wie er produziert. Bricht das Plastik schon beim ersten Frühstück durch? Ist das Plastik giftig, wenn das Baby dran rumlutscht?“

Dieses Argument von Sandra finde ich besonders interessant: „Replika verstoßen eigentlich auch gegen die Prinzipien von Design, weil sich Design immer mit Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Verbrauch von Ressourcen und der Umwelt – also dem großen Ganzen beschäftigt. Nicht weil es gerade im Trend liegt, sondern schon immer. So ein Stuhl soll nach Möglichkeit eine halbe Ewigkeit halten und gerne weitervererbt werden. Wenn billig produziert wird, landet der Plastikabfall dann wahrscheinlich doch schnell auf dem Müll.“

Eames Chair: Interior-Klassiker! (Foto via Solebich.de/Mitglied ankahh)

Letzte Frage: Warum ist der Eames Chair so begehrt bzw. was rechtfertigt den Preis? „Ein Stuhl, den man sich 60 Jahre nach Markteinführung ins Wohnzimmer stellt und der die Bude immer noch MODERN aussehen lässt – das ist Wahnsinn. Man kann einen Eames super mit aktuellen Designs kombinieren. So einen Kracher will natürlich jeder Designer schaffen. Das können auch nur wenige Möbel. Der Barcelona Chair von Mies van der Rohe zum Beispiel, obwohl der noch älter ist“, sagt Sandra.

Was denkt ihr: Auf einen Design-Klassiker sparen oder für den gleichen Preis fünf Replikas kaufen? Ich lasse mich erst noch einmal von den vielen Interior-Beispielen, u.a. aus der Wohn-Community SoLebich.de, inspirieren.

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

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44 Antworten auf „Journelles Maison: Original vs. Replika – der Eames Plastic Chair“

Ich stimme Sandra in ihrer Aussage voll und ganz zu. Ich arbeite selbst in der Designbranche und erlebe leider viel zu oft, dass Design und sein Preis nicht wertgeschätzt wird. Allerdings kann ich auch nachvollziehen, warum sich jemand eine Replik kauft. Manche Designobjekte sind schlicht nicht bezahlbar für die meisten. Und ob man sich dann einen Ikeastuhl oder Replika in die Bude stellt, macht vom ökologischen Gesichtspunkt wahrscheinlich kaum einen Unterschied.

Definitiv auf den Klassiker sparen, sagt die Studentin ohne Einkommen.
Ich finde bei Möbeln ist es schlichtweg eine Ehrensache in die Originale zu investieren.

ganz meine meinung! bis ich das geld habe und es mir angemessen empfinde, einen stuhl für eineinhalb monatsmieten zu besitzen, kaufe ich 2ndhand möbel. man muss ja auch nicht gleich zu ikea rennen. und wenn ich irgendwann das original besitze, werde ich es lieben und weiter vererben (: darauf spare ich mit freuden!

Eigentlich stimme ich auch zu, dass man immer das Original kaufen sollte, doch was die Qualität angeht, kann ich leider nicht meckern. 6000 Euro für einen Barcelona Chair ist happig. Und gebraucht sieht es da leider auch nicht viel besser aus. Das Replika Modell kostete in der Premium Version etwa 700 Euro und die Verarbeitung ist tatsächlich erste Sahne. Die Lieferzeit von fast 7 Monaten war dabei aber auch happig. Mein Fazit: Moralisch wäre ich definitiv beim Original, allerdings verdient soweit ich weiß hauptsächlich Vitra an den Möbeln und nicht der Designer/dessen Erben? Korrigiert mich wenn ich da falsch liege.

Ich kann den Gedankengang auf jeden Fall nachempfinden, dass man für das Design auf jeden Fall den entsprechenden Preis zahlen sollte. Dies versuche ich so oft als möglich umzusetzen, egal ob bei Kleidung, Schuhen, Möbeln. Jedoch kommt es immer auf den Preis an. Sicherlich werde ich mir gewisse Dinge nie leisten können und dann auf ein Replik zugreifen.

Lange schleiche ich schon um einen Eames Chair. Da es machbar ist, auf einen Eames Chair zu sparen, werde ich mir irgendwann einfach nur einen zulegen, diesen dann aber lieben, hegen und pflegen. Und mein Schminktisch freut sich bestimmt auch darüber, hehe!

Ich verstehe euch sehr gut, aber ich kaufe auch sehr gerne gute Designernachbildungen anstatt echte. Ich habe vor einem Monat einen Eames chair bei Popfurniture gekauft. Super Qualität und sehr guter Service. Ich bin einfach super glücklich mit meine Entscheidung. http://www.popfurniture.com/pu_de/ Meiner Meinung nach sollte der Preis für eine Replikation nicht zu hoch sein und der Stuhl trotzdem auch Qualität bieten. So hatt man eine gute Replikation anstatt ein Orignales.

Wir haben uns vor ein paar Monaten für die Repliken entschieden. Natürlich lohnt sich der Klassiker grundsätzlich viel mehr, aber ich denke, man sollte da auch ein bisschen differenzieren. Wir (einmal Berufseinsteiger, einmal Student) brauchten noch sechs einheitliche Stühle für unseren Esstisch, klassisch sollten sie sein, hell aber auch ein bisschen modern bzw. anders als die langweiligen Esstischstühle in den Läden, die für uns finanziell in Frage kamen. Nach langer Suche haben die Repliken dann das beste Preis-Leistungs-Verhältnis geboten. Beim großen Schweden zahl ich locker 50 bis 100 Eur für einen halbwegs ansehnlichen Stuhl, den ich sicherlich auch nicht mein ganzes Leben besitzen werde und den, zumindest in meiner Umgebung, dann jeder Zweite auch in der Wohnung hat. Da sind die Repliken einfach was Anderes und noch dazu kann ich bei der Qualität bisher wirklich nicht meckern.

Ich habe vor 4 Jahren 6 Eames-Repliken bei Vertigo Interior gekauft (die liefern übrigens nach Deutschland, unglaubliche zwei Tage nach der Bestellung waren die Stühle da!!!).
Nach vier Jahren kann ich sagen: Ich bereue den Kauf keineswegs, alle 6 Stühle halten wie am ersten Tag, sind bequem, quietschen nicht, ich musste keine Schraube nachziehen. Einzig bei den weißen Exemplaren macht sich langsam eine leichte Vergilbung des Plastiks bemerkbar. Das wäre bei den Originalen sicherlich nicht der Fall.

Ich stimme auch zu! Die sind ihr Geld wert. Kann mir nicht vorstellen, dass ich meine irgendwann mal zum Sperrmüll bringe. Das ist fast schon zeitlose Kunst.

Ich mag die Vintage Eames Chairs aus Fiberglas ganz besonders. Das Material und die Farben sind einfach toll – ich finde sie wirken wärmer als die neuen, matten Kunststoff-Schalen. Ich würde in den echten Eames Chair investieren – der ist und bleibt ein Klassiker, an dem man sich sicher nicht so schnell sattsehen wird. Und wenn doch, hat man aufgrund von Wertsteigerung und Originalität gute Karten beim Wiederverkauf.

Die Repliken von Vertigo sind super verarbeitet. Hat noch niemand bemerkt, daß es keine Originale sind. Die hätte ich auch lieber. Aber wenn man für einen Stuhl einfach keine 400€ ausgeben kann, was dann? Dann kauf ich nur noch bei Möbel Schulenburg oder was? Ich bin großer Designliebhaber und werde mir sofort Originale besorgen, wenn ich die Kohlen übrig habe. Aber diese elitäre Haltung geht mir gehörig auf die Nerven.

Wenn man die Kohle für klassisches Design und Spass daran hat, dann das Original. Zumal sich Klassiker im Regelfall auch gut wieder verkaufen lassen; wir haben gerade-auch altersmäßig- von bunten Fritz Hansen auf bunte Mart Stam upgegradet; die Hansens konnten wir gut verkaufen;-).
Wenn man die Kohle nicht hat oder aber „nur“ auf den Look achtet und den auch gerne mal wieder ändert, habe ich kein Problem mit Replika. Und wenn der Gebrauchsmusterschutz oder wie auch immer das heißt abgelaufen ist, können die Dinger nun mal nachgebaut werden. Ich kaufe auch das Asprin von Boots und nicht das von Bayer. Ohne schlechtes Gewissen übrigens.
Und dieses Geschwätz von Nachhaltigkeit des Designs in puncto Umwelt, Ressourcen etc bla bla bla kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr hören. Da hat Mart Sam echt drüber nachgedacht, als er Ende der 30iger meinen Esszimmerstuhl entwarf……Plastik ist Plastik, schwarzer Pressspan bleibt Teufelszeug, bunt ist bunt, Farbe ist Farbe, das ist alles Chemie ohne Ende.

Für Studenten-Buden dürfen es auf jeden Fall auch mal Replikas sein, ansonsten empfehle ich auf jeden Fall immer originale von herman miller, vitra oder knoll. Die qualität ist unangefochten, meine mutter hat ihren saarinen esstisch mit eames stühlen und andere „bekannte“ möbel bald auch schon 30 jahre. meine design-klassiker kaufe ich dank begrenztem budget auf auktionen und ebay sowie ebay kleinanzeigen, mit geübtem auge (eben wegen der replikas) findet man echte schnäppchen! Ansosten vertragen sich gerade eames stühle unheimlich gut mit anderen, so kann man seinen esstisch auch nach und nach damit ausstatten und muss gar nicht gleich alle auf einmal kaufen

was ist denn bitte noch »original« und was »replik«, wenn drei hersteller den stuhl lizensiert oder auch nicht – wir erinnern uns: gebrauchsmusterschutz abgelaufen – herstellen? wird »original« über den preis definiert? da gibt es im text eine ganz schöne lücke. ja, design als kreative leistung, die entlohnt werden soll, wird viel zu gering geschätzt. aber hier geht es um einen entwurf von vor 60 jahren und nicht um jungdesigner, die ihres einkommens beraubt werden! es würde allen mal durchaus helfen, sich eine einfache frage zu stellen: »wem nützt es?«

HI Critique,

ich verstehe deinen Standpunkt, aber das ist dann auch irgendwie eine eine weitere Diskussion, wem was nützt.
Herman Miller und Vitra teilen sich die Rechte da, hermann miller anfangs für die USA produziert hat und vitra für den europäischen Markt – da man in den 50ern/60ern noch nicht von globalisierung sprechen konnte. Ich habe mit meinem ersten Comment eher die Qualität gemeint. Klar, ist es super wenn man junge Designer unterstützt, aber wenn einem die alten Entwürfe gut gefallen, spricht doch auch nichts dagegen da rein zu investieren. Vor allem wenn ihen mal überdrüssig wird und sie dann immernoch zu einem relativ guten preis verkaufen kann.

Danke! Endlich jemand, der das Thema richtig anpackt.

Es gibt keine Eames- Stühle vom Ehepaar Eames.
Vitra stellt lizensierte Nachbauten her!
Was bedeutet hier „Original“?

Ich halte nicht viel von Repliken, aber ebenso wenig von den Preisen die Vitra heute für die Stühle verlangt – denn das entspricht in keinster Weise der damaligen Philosophie von Charles & Ray Eames. Und nein, die Material- und Herstellungskosten rechtwertigen den Preis ebenfalls in keinsterweise. Schön finde ich diese lizensierten Reproduktionen jedenfalls nicht. Aus Polypropylen sind auch eure WC-Bürsten, soviel dazu.

Anders steht es um die Originale aus Fiberglas, diese werden nunmal nicht mehr produziert und der weltweite Bestand kann sich nur noch verringern. Das rechtfertigt die Preise, die hierfür verlangt werden. Optisch und qualitativ machen sie auch weitaus mehr her. Durch die große Nachfrage sind die Preise in den letzten 2-3 Jahren aber auch hier ordentlich in die Höhe geschossen.

Wir besitzen selbst fünf Fiberglas-Sidechairs und einen Wire Chair. Allerdings haben wir diese mit viel Geduld bei eBay und Kleinanzeigen-Seiten geschossen und die Bases nachträglich gekauft. Letztendlich haben wir dadurch im Vergleich zu einem Kauf bei einem Händler einiges gespart. Eine Kompromiss muss man bei den Gestellen machen, die Walnuss-Variante als Original zu finden ist sehr schwierig, vor allem einzeln ohne Sitzschale, also haben wir zu Reproduktionen von http://www.modernconscience.com aus den USA gegriffen – bei denen sich übrigens auch viele deutsche Händler für Möbel-Klassiker bedienen.

Genau – die Fiberglasstühle von früher altern auch viel schöner mit der Zeit und man bekommt sie wirklich relativ günstig aud Ebay. Im Vergleich zu den Kunststoffausführungen sehen sie wertiger und wärmer aus, wie ich finde.

Bei dem Laden in Krefeld luge ich immer in das Schaufenster, mein Freund zieht mich dann weg, weil er das Design nicht mag. Dort gibt es noch weitere tolle Läden für die Einrichtung der eigenen vier Wände.

Kann man klassische Möbelstücke mit Modeklassikern vergleichen?
Wenn ja, würde ich lieber für ein original Teil sparen (oder in dem Fall für mehrere Stühle). Natürlich es ist viel Geld, aber wenn man sich daran erfreut und nicht nach ein paar Stunden satt gesehen hat, finde ich es vollkommen legitim sich diesen Wunsch zu erfüllen. Auch wenn man es nicht direkt tun kann.

Es ist auch zu unterscheiden, ob man es für sich kauft oder um anderen zu zeigen, dass man a) Ahnung von Möbelklassikern hat und b) es sich leisten kann (Nein, das soll kein Angriff gegen die Postverfasserin sein, falls es hier jemand gerade so interpretieren sollte, möchte ich hiermit den Wind aus dem Segel nehmen).

Toller Artikel! Wäre er nur ca. drei Monate früher erschienen, denn zu diesem Zeitpunkt haben mein Mann und ich uns genau die gleiche Frage gestellt: Vitra oder Replik? Dank Schwiegereltern haben wir nun Vitra in unserer neuen Wohnung und hoffen, dass uns die Stühle lange erhalten bleiben und auch zukünftige Kinder überleben 😉

Ich bin auch immer für Qualität und nachhaltige Produktion. Wenn man das Geld nicht hat, dann spart man. Besonders wenn es etwas ist was man nicht ‚dringend‘ braucht. Aber: Soll ich solang auf dem Boden sitzen bis ich mir das Original leisten kann? Und ja: Studentin ohne eigenes Einkommen.
Ich bin für die Replika. Bis ich einen richtigen Job habe und mir das Original leisten kann. Oder im Lotto gewinne.

Wie in der Mode so gilt auch hier der Spruch (zumindest für mich) : Ein Original kauft man für sich selbst, einen Fake nur für die Anderen!

Also, Eames-Chairs findet man zu wirklich guten Preisen auf EBay. Vor allem welche aus Fiberglas und nicht aus Kunststoff, wie die modernen. Wir haben Eames Side Chairs für 160 Euro pro Stück erstanden, ist allerdings 2 Jahre her.

Ein Original aus Fiberglas sieht in jedem Fall hochwertiger aus als alle Replikas oder neuere VITRA Produktionen. In Berlin gibt es alte Originale DSW’s auch bei http://www.twiggydeluxe.de zu kaufen. Dort bekommt man immer einen guten Preis und einen sehr guten Service mit langer Garantie auch auf 40 Jahre alte Stühle.
Man sollte jedoch anrufen um den aktuellen Bestand von Farben und Gestellen zu erfahren, da laut Aussage des sehr netten Verkäufers die Schalen rein und sofort wieder raus gehen.

Das Argument stimmt nur bedingt. Ich habe vor der gleichen Frage gestanden – Replik oder Original. Ich habe auf dem Vitra-Stuhl gesessen und auf einer Kopie. No difference at all. Könnte in der gleichen chinesischen Fabrik gefertigt sein, bis auf den Vitra-Aufkleber an der Unterseite. Ich würde nicht das Vierfache für die Vita-Version ausgeben, insbesondere nicht, weil es NICHT im Geiste des Designs ist. Vita schreibt passenderweise auf seiner Seite über den Eames Chair: „Dieser entstand in Zusammenarbeit mit Zenith Plastics für den Wettbewerb „Low Cost Furniture Design“ des Museum of Modern Art und war der erste industriell gefertigte Stuhl aus Kunststoff.“ 343 Euro? Well, no. One more thing: Das Original ist aus Fiberglas und es gibt tolle Fiberglas-Replika da draußen, die die Hälfte vom Vita-Stuhl kosten, sich originaler anfühlen und qualitativ sogar besser sind. Just my 2 cents.

Kann ich nur zustimmen. Der hohe Preis von Vitra kann weder durch die Original-Idee des Designers noch durch eine angeblich höhere Qualität rechtfertigt werden, letztendlich geht es hier mehr um Lizenzgebühren/-rechte, die bezahlt werden müssen. Es gibt unter Umständen unterschiedliche Qualitäten bei den Repliken und Nachteil könnte nur sein, dass man diese nicht überall vorab begutachten kann. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Repliken von Vertigo und von ItaliaDesigns gemacht, die Stühle und Lounge Sessel haben wir schon seit 7 Jahren und sitzen nach wie vor gut drin. Wenn es gerade um Design geht, dürfte es keinen Unterschied machen, ob eine Replik nach Lizenz oder nach anderen Landesrechten angefertigt werden darf. In diesem Sinne sind Repliken eine durchaus vertretbare Alternative.

Gegen das Original spricht… die Sitzhöhe. Der Originalentwurf bietet hier nur 41 cm, was der seinerzeitigen Ergonomie entsprach, aber heute nicht mehr recht passt. Die meisten Tische sind inzwischen für höhere Stühle ausgelegt. Mit den Vitras sind Sitzriesen gut bedient, für andere kann es auf Dauer doof werden. Die Repliken kommen mit 44 cm oder sogar den aktuellen 46,5 cm daher und passen zu aktuellen Tischen daher deutlich besser. Wer aus nachvollziehbaren Gründen zum „Original“ greifen möchte prüfe daher zunächst sorgfältig, ob der Stuhl zum Tisch und zum Menschen passt, bevor er sich ewig bindet.

So unproblematisch, wie das Ganze hier dargestellt wird, ist es nicht.

Generell gilt: wer im guten Glauben eine Kopie erworben hat, kann diese auch mit einführen. Wer sich allerdings bewusst ist oder bewusst sein muss, dass es sich um ein Fake handelt (zum Beispiel durch einen viel günstigeren Preis) kann sich nicht auf den guten Glauben berufen.

Zudem kann es sein, dass die Replik vom Zoll herausgefischt wird (der Zoll wird auch innerhalb der EU aktiv). Denn auch für einen Spediteur kann es strafbar sein, die Kopien zu transportieren..

http://www.rechtslupe.de/strafrecht/gewerbsmaessige-urheberrechtsverletzung-beim-grenzueberschreitenden-verkauf-348929

Danke für den Artikel. Trotz öfterem und längerem googlen bin ich noch immer nicht völlig durchgestiegen wer nun die Originale, die es ja eigentlich nicht mehr gibt, nachbaut. Ok Vitra ist „Original“, so weit klar. Aber was ist mit Voga beispielswiese? Hier kann man doch auch Stühle aus Fieberglas kaufen? Kein Original? Und by tge way… besitzt jemand die voga fieberglas Stühle und kann mir sagen ob man gut ein Weinabend lang drauf sitzt? Das Design ist geil, keine Frage, aber sitzt es sich auch gut?? Danke danke

Ich bin nach meiner ganzen suche auf diesen Bericht gestoßen.
Also mich würde mal interessieren wer hat alles solch Stühle bei
Vertigo interiors und bei popfurniture bestellt und hat diese schon etwas länger?
Wie hat es mit der Lieferung geklappt insbesondere bei Vertigo und gibt es da Zoll Probleme?
Wie zufrieden seit Ihr mit der Qualität nach einiger Zeit? Und gibt es gerade bei den weißen Schalen Ansätze von verbleichen?
Würde mich sehr freuen einige Erfahrungen zu lesen dazu.

Ob „Original“ oder „Replik“ ist meiner Meinung hier nicht die Frage. Denn alle Stühle im Markt, ob von Vita oder Connox & Co. sind „Nachbauten“. Vielmehr geht es doch um die Frage welche Qualität zu welchem Preis. Und auch hier kann es kein richtig oder falsch geben, sondern nur das für jeden sinnvolle, tragbare und vernünftige Verhältnis dieser beiden Parameter. Und wenn es dann doch noch einen winzigen Aspekt FÜR die „Billigmodelle“ geben sollte, dann vielleicht das Ziel und die Absicht von Charles Eames beim Entwurf des Stuhls: einen günstigen, bequemen und zugleich schönen Stuhl zu schaffen (Wikipedia: The chair was intentionally designed for the ‘International Competition for Low-Cost Furniture Design). Und von günstig kann bei einem Preis jenseits der 400 € für mich nicht mehr die Rede sein. Insofern stelle ich dann hier schon die Frage, was dem wirklichen Original und seiner Idee am nächsten kommt…

Hello,
ich habe seit zirka 4 Jahren zwei Schaukelstühle – Replikate. Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte mir zuvor die Originale angeschaut und stelle bis auf den Markenaufkleber keine äußeren Unterschiede fest. Unser Hund fand als Welpe die Füße der Schaukelstühle super zum darauf herumkauen, das war zwar ärgerlich, hat aber im Geldbeutel und Herzen letztendlich dann nicht soooo wehgetan. Ich bin auch ein großer Fan von Design-Klassikern und möchte für unseren Esstisch aktuell Stühle kaufen, aber um mir 6 – 8 Originale kaufen zu können, müsste ich schon länger sparen. Für mich sind gute Replikate total vertretbar und empfehlenswert, vorallem für den etwas kleineren Geldbeutel. Kann jemand aktuell einen guten Online-Shop empfehlen? Danke!

Als Designer und gelernter Stulbauer (und seit beinahe 20 Jahren DM bei großen Markenartiklern) muss ich sagen – die Mischung machts! Früher hätte der Rat gelautet: GUTES IKEA Design + Original gebraucht/restauriert zu kaufen, aber die Zeit und die Welt haben sich verändert. Verbraucher kaufen „smart“, Hersteller haben sich mit Kosten und Innovationsstau (ja auch und vor allem Vitra) in die Ecke manövriert, IKEA macht nur noch internationale „crowd-pleaser“, die jegliche Originalität vermissen lassen… Daher: neuer Rat: Originale & Kopien mischen – und zwar ohne schlechtes Gewissen: Die Hersteller der „Originale“ haben eine Monopolstellung, die nur sehr selten auch den Designern zugute kommt: z.B. 70 Jahre Schutz auf das Design – aber Lizenzverträge für Designer, die nur 10, max. 20 Jahre laufen, sind üblich! Nimmt ein Hersteller ein „Original“ vom Markt, so wird der Gesellschaft das Kuturgut Design de facto entzogen: in der Literatur hätte der Einzelne dann z.B. das Recht auf einer vollständige Kopie des nicht mehr verlegten Werkes für seinen persönlichen Gebrauch. Nicht jeder ist aber Schreiner, könnte eine hypothetische Entsprechung der „persönlichen Kopie“ also gar nicht anfertigen. Daher sind „Kopisten“ derzeit auch jene, die dazu beitragen können, dass die Ideen der Designer jene Verbreitung finden, die ihnen einmal zugedacht war.

Ich finde, man sollte dieseloriginalgetreuen Nachbauten verbieten und das auch juristisch verfolgen. Es ist und bleibt eiene Fälschung!
Ich kann zwar gut verstehen, dass die Nachfrage nach ähnlich designten Stühlen da ist, und ÄHNLICHE Nachbauten finde ich auch nicht schlimm. Sie sollten aber schon auf der ersten Blick deutlich anders sein. Es gibt solche günstigen ähnlichen Nachbauten auch zu kaufen. Jedoch sind Forum der beine und/oder Sitzschale schon etwas anders. Auswahl ist kein Fälschung, sondern ein Nachbau des Designs. Das finde ich ok. So kann sich jemand, der nicht so viel Geld ausgeben möchte, einen günstiges Möbel mit ähnlicher Optik kaufen.

Aber wenn es augenscheinlich GLEICH ist, ist es eine Fälschung und nicht zu tolerieren. Ausserdem frage ich mich immer, wer braucht solche Fälschungen?? Das ist doch das selbe, wie kit gefälschten LV-Taschen aus der Türkei. Wer sich so was kauft will doch zeigen, dass er sich was leisten kann, kann es aber in Wirklichkeit nicht! Mehr Schein als sein! Wer hat sowas nötig? Pure Angeberei. Wenn ich wenig Geld habe, nehme ich ein ähnliches Produkt und keine Fälschung. Oder ich nehme das Original. Alles andere finde ich äußerst armselig und peinlich!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.