Trendjournal: Die wichtigsten Tendenzen für den Herbst 2015

Die Trends für Herbst/Winter 2015 sind wie ein bunter Strauß Laub: Für jeden ist etwas dabei – wer mag, kann durch den Modegarten toben und den persönlichen Stil täglich wechseln. Denn eine Regel bewahrheitet sich in der Mode mehr und mehr: Es gibt keine Regeln mehr. Das ist schön, aber macht die Sache nicht einfacher.

Die Trends für Herbst/Winter 2015 sind wie ein bunter Strauß Laub: Für jeden ist etwas dabei – wer mag, kann durch den Modegarten toben und den persönlichen Stil täglich wechseln. Denn eine Regel bewahrheitet sich in der Mode mehr und mehr: Es gibt keine Regeln mehr.

Das ist schön, aber macht die Sache nicht einfacher. Ein guter Überblick ist umso wichtiger, damit jeder seine Lieblingsteile schnell herauspicken und umsetzen kann.

Die Pre-Fall Trends haben wir euch bereits vorgestellt, nun wird die Liste um einige Details erweitert – dabei handelt es sich um Appetithäppchen, mit denen wir das Herbst-Special auf Journelles einläuten. Wir freuen uns die neue Jahreszeit und all die wunderbaren Dinge, die sie mit sich bringt!

70ties Boho vs. 80ties Glam

Der Hippie-Vibe bleibt uns erhalten und geht mit bodenlangen Patchwork-Kleidern, Overknee-Boots aus Wild- oder Glattleder und Mänteln mit Pelzstulpen (siehe Header) an den Ärmeln in die Vollen. Wer jetzt noch keine Schluppenbluse im Schrank hat: Das ist das erste Must-Have für diese Saison, das ihr euch zulegen solltet.

Chloe Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Chloe.com)
Chloe Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Chloe.com)

 

An den 80er-Trend muss man sich erst einmal wieder gewöhnen, sollte den Look aber für die bevorstehende Partysaison im Hinterkopf behalten. Dabei geht es in erster Linie nicht um toupierte Haare, Schulterpolster und Rouge-Balken, sondern Großspurigkeit in Sachen Farbe Farbe: Violett, Pink, Türkis, Orange… Wenn irgendwo noch ein breiter Taillengürtel dazwischen passt, perfekt!

Balmain Herbst/Winter 2015/16
Balmain Herbst/Winter 2015/16


Goldene Knöpfe vs. Faltenröcke

Der Spießerlook wird entstaubt! Nicht nur Club Jackets, sondern auch Jacken im Military-Stil erleben ein Comeback. Die Einsteigerversion: eine klassische Cabanjacke mit polierten Knöpfen aus Metall. Spätestens wenn Anfang November die #HMBalmanation lanciert wird, wollen alle diesen Look tragen.

Michael Kors Herbst/Winter 2015/16
Michael Kors Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)

 

Neu sind Falten- oder Plisseeröcke, die dank Gucci & Co. in Sachen Coolness massiv zulegen. Allerdings bestehen sie im Herbst 2015 aus Leder oder Lurexwolle.

Christopher Kane Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)
Christopher Kane Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)
Gucci Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Gucci.com)
Gucci Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Gucci.com)


Mary Janes vs. Midi Boots

Die beiden wichtigsten Schuh-Trends für die neue Jahreszeit sind Mary-Janes, also Riemchenballerinas mit Blockabsatz und Midi Boots, sprich Ankle Boots mit längerem Schaft. Bei Prada und Dior bestehen die Schuhe aus gummiertem Leder oder Voll-Latex, was Geschmackssache ist. Brav war gestern.

Prada Kampagne Herbst/Winter 2015/16
Prada Kampagne Herbst/Winter 2015/16
Christian Dior Herbst/Winter 2015 (Foto: Vogue.com)
Christian Dior Herbst/Winter 2015 (Foto: Vogue.com)

 

Kick Flares vs. Marlenehosen

Zu den Hochwasserhosen (die mit Schlag heißen „Kick Flares“) passen jeder Art von Midi Boots. Marlenehosen – gerne aus maskulinen Herrenstoffen oder mit Goldknöpfen bestückt, dann heißen sie Sailor Pants – sind dagegen stylingtechnisch eine Herausforderung. Wir finden, man sollte am besten flache Schuhe dazu tragen (auch wenn dafür die Hose gekürzt werden muss), sonst sieht man wie eine Schachfigur aus. Merke: Schuhtrends orientieren sich immer an den Hosentrends.

MSGM Herbst/Winter 2015/16
MSGM Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)
J.Crew Herbst/Winter 2015/16
J.Crew Herbst/Winter 2015/16

 

Kleid vs. Hose

Herrje, der Lagenlook ist wieder angesagt. Chanel und Giambattista Valli machen es vor, wie chic das plötzlich wieder aussehen kann. Ob man ein transparentes Abendkleid über die Buxe zieht oder einen Minirock als Zwischenstufe einbaut: Man sollte beide Varianten ausprobieren und sich von dem Effekt überraschen lassen. Fazit: Wir finden den Trend großartig!

Chanel Herbst/Winter 2015/16
Chanel Herbst/Winter 2015/16
Giambattista Valli Herbst/Winter 2015/16
Giambattista Valli Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)

 

Samt vs. Wildleder

Viele von euch werden Samt mit einem Stoff für Vorhänge oder Sofas verbinden. Diese Vorurteile gilt es zu überdenken, denn das flauschige Stöffchen kommt zurück, aber wie! Für den ersten Va-Va-Voom Moment sorgte Diane Kruger bei den Filmfestspielen in Venedig. In einem dunkelroten Samtkleid von Hugo Boss sah die Schauspielerin fantastisch aus. Am schönsten wirkt Samt abends, tagsüber wirkt es zu aufgesetzt. Das gilt auch für den dunkelgrünen Samtanzug von Weekday, über den wir bereits berichtet haben.

Ein von HUGO BOSS (@hugoboss) gepostetes Foto am

 

Wildleder ist die Variante für tagsüber, denn von der Oberflächentextur sind sich Samt und Wildleder ähnlich. Jacken, Hemden, Kleider, Schuhe, Taschen – es gibt nichts, dass es die Saison nicht aus dem feinen Material gibt. Immer schön daran denken, dass Wildleder zwar edel, aber auch ziemlich empfindlich ist.

Chanel Herbst/Winter 2015/16
Chanel Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)


Turtleneck vs. Ringelshirt

Nicht nur Rollkragenpullover, sondern auch diese dünnen Rollis zum Darunterziehen werden wichtig. Selbst in Weiß zieht man sie heutzutage nicht mehr nur zum Skifahren an – der Rolli ist salonfähig geworden und ebenso im Büro wie auch zur Dinnerparty tragbar. Darüber sehen Seidentops oder Kleider in A-Linie gut aus, siehe Zara Fall Report.

See by Chloe Herbst/Winter 2015/16
See by Chloe Herbst/Winter 2015/16

 

Tatsächlich gibt es das Ringelshirt (auch „Mariniére“) in so vielen Varianten, dass es auf dieser Liste nicht fehlen darf. Für den Winter gerne dann auch in die Minikleid-Version aus Wolle.

J.Crew Herbst/Winter 2015/16
J.Crew Herbst/Winter 2015/16
Isabel Marant Herbst/Winter 2015/16
Isabel Marant Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)


Python vs. Karo

Nach Camouflage handelt es sich bei dem Schlangenlederprint um ein Comeback, mit dem wohl niemand so richtig gerechnet hat. Anfang der 2000er Jahre gab es eine große Python-Phase, die damals von Gucci mit Kleidern und Kostümen aus Schlangenleder eingeläutet und tausendfach kopiert wurde. Jetzt kommt das Material in kleinen Dosen wieder: Für uns am schönsten in Form von diesen Midi-Boots.

Marni Herbst/Winter 2015/16 (Fotos: Marni.com)
Marni Herbst/Winter 2015/16 (Fotos: Marni.com)

 

Ganz groß diese Saison wieder: Karo. Isabel Marant legt den Bestseller „Gabrie Coat“ in Rot und Grün wieder neu auf, Red Valentino zeigt Grunge-Girls mit Karo-Capes, bohèmen Maxi-Kleidern und derben Boots.

Red Valentino Herbst/Winter 2016/16
Red Valentino Herbst/Winter 2016/16


Senf vs. Curry

Curry ist das neue Marsala! Balmain, Fendi, Gucci, Céline: sämtliche Labels setzen auf warme Gelb- und Orange-Töne. Diese Farben passen nicht nur gut zum Herbst, sondern sind Teint-Schmeichler.

Fendi Herbst/Winter 2015/16
Fendi Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)


Strickkleider vs. Oversize Strick

Was mit dem bunt-gestreiften Céline Strickkleid („Das Sienna Miller Kleid“) begann, wird im Herbst/Winter 2015 mit noch mehr Strickkleidern fortgesetzt. Dazu keinen Fall Pumps tragen, sondern Slip-ons oder Herrenschuhe.

Céline Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)
Céline Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)
Suno Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)
Suno Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)

 

Wer einen großzügigen Pullover mit boxy Schnitt und idealweise Rollkragen besitzt, für den ist die neue Jahreszeit schon geritzt – denn darin ist man in dieser Saison immer gut angezogen. Wenn die Ärmel zu lang sind, bloß nicht krempeln, sondern hängen lassen. Starke Kollektion: Tibi!

Tibi Herbst/Winter 2015/16
Tibi Herbst/Winter 2015/16 (Foto: Vogue.com)

Journelles-Trends-Herbst-Winter-2015-Tibi-6

(Fotos im Header: Dior, Tibi, Philosophy di Lorenzo Serafini, Céline via Vogue.com)

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

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4 Antworten auf „Trendjournal: Die wichtigsten Tendenzen für den Herbst 2015“

Endlich wieder Herbst! Vor allem die Farben sind dieses Jahr der Hammer! Endlich nicht nur triste graue dunkle Farben, sondern auch hellere Highlights!
Küsschen Elena
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Der letzte Look gefällt mir am allerallerbesten!!! Danke fürs zeigen, denn ich weiß jetzt vor allem, dass ich das meiste davon noch im Kleiderschrank finde. Denn meine Cabanjacke liebe ich schon seit Jahren genauso wie Pliseeröcke oder Rollkragen und Strickkleider mit OTK Boots. Und was die 80 angeht, habe ich mal tief durchgeatmet und mich dann mal an die Rüschenbluse herangewagt. Ist wie vom 3er Springen damals 😉 LG Sabina | Oceanblue Style

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.