Trend du JOUR: Wir fordern absolute Transparenz

Mehr Transparenz! Dieser Forderung sind die Designer und Labels im sprichwörtlichen Sinne nachgekommen.

Ich sehe was, was du auch siehst … in nahezu allen Bereichen unserer Gesellschaft ist der Ruf nach mehr Transparenz ja immer sehr laut. In der Steuerpolitik etwa oder bei der Verarbeitung und Herstellung unserer Nahrung. In der Werbung ebenso wie, na klar, in der Mode. Dass letztere Branche das Thema nun aber wortwörtlich umsetzt erscheint einerseits wie ein Scherz, ist andererseits aber zu einem handfesten Trend geworden. Kerstin hat es bereits erkannt und bei uns fällt nun auch der Groschen.

Wo wir auch stehen, gehen und klicken: Es wird durchsichtig. Einerseits schön, weil man den sprichwörtlichen Durchblick hat, andererseits frage ich mich, warum ich etwa für eine Plastiktüte von Céline einen dreistelligen Betrag über die Ladentheke wandern lassen soll. Schuld ist meiner Meinung nach ein gewisser Demna Gvasalia, der es geschafft hat die Modewelt dermaßen an der Nase herumzuführen, dass auch die gewöhnlichsten Alltags- und Gebrauchsgegenstände plötzlich zu Objekten der Begierde wurden. Diese schöne Ironie haben nach Vetements und Balenciaga inzwischen auch andere Marken erkannt.

Plastic-Fantastic tragen die It-Girls von Instagram aber nicht nur in Form von Taschen spazieren, sondern ebenso als Capes, Gürtel, Mäntel oder an ihren Füßen. Erinnert mich teilweise an die kleinen Plastik-Rucksäcke, die damals in der Schule alle haben wollten. Mit der kleinen Bubble-Bag von Mango ist dieser Trend, wenn auch in leicht abgewandelter Form, auch bei mir schon eingezogen. Hätte ich sowohl die Waden als auch den Geldbeutel wären mit Sicherheit auch die transparenten Stiefel von Chanel in allen Ausführungen in meinem Schuhregal zu finden.

Ich verstehe alle, die nun laut die Umweltkeule schwingen und stimme hier teilweise zu. Vor allem vor dem Hintergrund, dass gerade Plastiktüten zu den größten Verschmutzern der Weltmeere gehören und meiner Meinung nach komplett abgeschafft werden sollten. Dann wiederum würde vermutlich niemand von uns eine Kunststofftasche von Chanel oder Céline in den Mülleimer befördern, oder?

Das Problem sehe ich dennoch beim Look an sich und der Message, die er transportiert, sowie bei den vermutlich nicht immer sehr langlebigen Exemplaren der Copy Cats, die nun die Highstreet-Stores fluten werden.

Wie man es macht, scheint man es verkehrt zu machen … oder sollten wir mal alle Fünfe gerade sein lassen und diesen Trend genießen?

Leandra Medine, Gala Gonzales und Reese Blutstein sind bereits Fans. Kommt ihr auch an Bord?

Plastic Fantastic in den Onlineshops:

Kommentare (5) anzeigen

5 Antworten auf „Trend du JOUR: Wir fordern absolute Transparenz“

Schöner Post! Ich persönlich sehe den Trend gerne an anderen, kann mich selbst aber nicht so richtig damit anfreunden… Am coolsten finde ich den „Durchblick“ an Schuhen, Sandalen & Co. Bei Taschen mag ich es nicht so gerne.

Liebste Grüße
Jil

Ich persönlich kann an dem Trend nichts finden. Ich fand es schrecklich als Student in unserer Bib extra immer Plastiktaschen in jeglicher Variante mihaben zu müssen, sei es die crystal bag oder was anderes…Naja, jedem so wie es ihm gefällt…

ich mags optisch total! fand ich schon immer klasse, weiß nicht wieso. das sieht so schön clean aus.
sind die kassiererinnen in der metro mit ihren transparenten taschen ja voll im trend 😉

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.