Vor fünf Jahren standen in den Tuileries in Paris durchaus Streetstyle-Fotografen: der Facehunter, Sartorialist, Tommy Ton und Phil O neben zahlreichen Japanern. Von Saison zu Saison wurden es mehr und immer wieder sagten wir: Wahnsinn, mehr geht doch gar nicht. Geht doch: Bei der Show von Rochas haben wir diese Woche am Place Vendome vorbei geschaut und staunten nicht schlecht: die Fotografen werden immer noch mehr (und ich meine keine, die es Hobby-mäßig betreiben). Um die auffälligen Girls bilden sich riesige Halbkreise, jeder knipst denselben Look, auch wenn er nicht mal schön ist. Die Faustregeln lauten nach wie vor: Aufmerksamkeit erhaschen meterhohe Heels, bunte Kombinationen, knallige Mäntel, nackte Beine und grosse, schlanke Frauen.
Da ist es kein Wunder, dass die Nachwuchs-Möchtegern-It-Girls ohne Einladung vor den Show-Locations auf und ab traben, um aus jeder Perspektive und möglichst von jedem anwesenden Fotografen geknipst zu werden. Anders ist es bei den bereits etablierten „Streetstyle Stars“, die auf dem Weg zur Schau sind. Dann rennen die Fotografen wie wild gewordene los, um den Look noch von vorn zu schiessen. Als Yasmin Sewell über den Platz kommt, folgt ihr eine riesige Traube. Auch bei der Russin Natasha Goldenberg geht’s ab wie ein Zäpfchen. Im Headerbild seht ihr sie telefonierend in der Masse stehen: „I don’t see you“, flötet sie ins Handy. Kein Wunder, sind ja auch 40 Fotografen um sie herum.
Sie dreht sich also im Kreis, schaut mal suchend, dann beschäftigt, geht zwei Meter, macht den Schulterblick. Ich habe in der Zwischenzeit die Fotografen fotografiert:
Streetstyle-Fotografin Sandra Semburg ist auch vor Ort und sagt: „Paris ist die schlimmste Stadt. Dagegen ist Mailand nichts.“
In Bewegtbild sieht der Zirkus so aus:
Und was trägt Natasha nun? Alessandro Dell’Acqua.
2 Antworten auf „Streetstyle-Zirkus in Paris: Natasha Goldenberg“
hahaha, sehr geil! und das obwohl das outfit nicht mal ein foto wert ist!
Das Outfit ist schlimm, finde ich auch!