Hej Hej! Der Stockholm City Guide mit meinen 15 Insider-Adressen

Maries zweites Zuhause? Schweden! Deswegen gibt sie euch einen kleinen Einblick in Sachen Shopping, Kultur und Food-Spots

Hejsan! Gerade noch die Pariser Stadtluft geschnuppert und dort mit den Mädels für unseren City Guide fleißig durch die Restaurants der Stadt gefuttert, ging es für mich nur einen Tag später ganz weit in den Norden: nach Stockholm zu H&M.

Die Stadt ist mir allerdings alles andere als fremd, denn dank Schweden-Obsession in meiner Familie verbringen wir seit 18 Jahren jedes Jahr einen Monat in der schwedischen Provinz – und machen meist einen Ausflug in eine der drei größten Städte: Stockholm, Göteborg oder Malmö. Dementsprechend war ich sicherlich schon mindestens zehnmal in der schwedischen Hauptstadt.

Hier kommen also meine Insider-Tipps:

Hotels

At Six

Wer im Herzen Stockholms seine Basis haben will, der ist im At Six Hotel genau richtig. Das Hotel liegt in den oberen Stockwerken des Einkaufszentrums Gallerian direkt am Sergelstorg, aber keine Sorge, davon bekommt man nichts mit. Das Interior ist typisch skandinavisch schlicht und mit rosé – und goldenen Akzenten – in der Minibar finden sich nicht nur Snacks und Getränke, sondern auch Socken, Unterwäsche, Handyladekabel und was man noch so im Notfall gebrauchen kann – natürlich alles kupferfarben in der Hoteledition designt.

Weiterer Pluspunkt: das hauseigene Restaurant. Das macht nicht nur hervorragenden Lunch und Dinner, sondern vor allem auch ein tolles Frühstücksbuffet, da stehe sogar ich gerne mal früher auf, um mich in Ruhe durchzusnacken: selbstgebackene Brötchen, eine große Auswahl an warmen Speisen, glutenfreies Brot, laktosefreier Joghurt, homemade Granola und eine große Auswahl an frischgepressten Säften – ich bin rundum begeistert, auf was die Schweden alles Rücksicht nehmen.

Brunkebergstorg 6
111 51 Stockholm

Haymarket

Das Haymarket by Scandic ist noch relativ neu in der Hauptstadt, aber alleine schon durch seine Lage am Marktplatz am Hötorget in der Nähe der großen Shoppingstraße Drottninggatan – wo viele H&Ms, Åhlens, River Island und Lindex vorhanden sind –  prädestiniert für einen Journelles-Hotspot. Von der Neuzeit kriegt man im Inneren nicht viel mit, das Hotel ist nämlich im Stil der Goldenen Zwanziger eingerichtet – inklusive ganz viel Rosa und Samt, Artdeco-Vibes en masse. Am liebsten würde ich die gesamte Einrichtung im Koffer mit nach Berlin nehmen, so schön ist es dort!

Hötorget 13-15
111 57 Stockholm

Mornington

Nicht ganz so super zentral liegt das Mornington Hotel im Stadtteil Östermalm, hier sind weniger Touristen unterwegs, dafür schnuppert man mehr einheimisches Flair. Vor der Tür lief mir schon Prinzessin Madeleine vor die Füße, besonders zum Essen gehen und Vintage shoppen bietet sich der hippe Stadtteil an. Trotzdem ist man in nur zehn Minuten Gehzeit im zentralsten Stockholm und kann auf dem Weg dorthin sogar noch einen kleinen Schlenker am Wasser einlegen und dabei die wohl begehrtesten Altbauwohnungen der Stadt bewundern – mit Ausblick auf das Freilichtmuseum Skansen.

Das Hotel ist klein und intim, die Preise sehr human und das Frühstücksangebot riesig. Auch schön: die große Bibliothek in der Hotellobby. Und das Hotdog-Restaurant gleich neben dem Gebäude, das perfekt für den mitternächtlichen Snack ist – dort wird man sogar auf Deutsch bedient!

Nybrogatan 53
114 40 Stockholm

Kultur

Hallwylska Museet

Das Hallwylska Museet ist eigentlich gar kein richtiges Museum, viel mehr besucht man das Zuhause von Walther und Wilhelmina von Hallwyl, das im Jahr 1898 fertiggestellt wurde. Es ist schon fast ein bisschen gespenstisch, denn es kommt einem so vor, als ob die Familie kopfüber das Haus verlassen hätte – so detailgetreu ist alles noch eingerichtet. Ein Träumchen ist auch, dass die beiden keinerlei Budget-Beschränkungen beim Bau und der Inneneinrichtung hatten – dem Familien-Erbe sei Dank.

Jetzt ist das Museum das Zeugnis des schwedisch-viktorianischen Lifestyles und Einrichtungsstils der 1890er-1920er Jahre und ein wahres Paradies für alle Interior- und Downton-Abbey-Fans.

Hamngatan 4
111 47 Stockholm

Moderna Museet

Das Moderna Museet, auf Deutsch Museum für moderne Kunst, ist nicht nur in Sachen Architektur ein echtes Schmankerl, sondern hat auch mit seinen wechselnden Ausstellungen immer wieder etwas Neues zu bieten. Gerade da und sehr sehenswert: Marie-Louise Ekman, allerdings muss man schnell sein, die schwedische Künstlerin mit humorvollen Bildern ist nur noch bis 17. September im Museum zu bewundern. Ansonsten ist aber auch die Dauerausstellung der Institution immer einen Besuch wert, dort werde Werke von Pablo Picasso, Georges Braques, Salvador Dali und Meret Oppenheim gezeigt.

Exercisplan 4
111 49 Stockholm

Food

Riche

Das Restaurant Riche gehört im Moment zu einem der angesagtesten Lokale Stockholms, in der Nobelgegend gegenüber von Louis Vuitton gelegen. Die Stimmung ist trotzdem locker und entspannt, vielleicht tragen dazu auch die Überwachungskamera bei, die die Toiletten zeigen. Das Essen ist klassisch schwedisch mit einem modernen Touch: Hummer, Krabben, Muscheln, Fleischbällchen und jede Menge Fisch. Allerdings gibt es auch vegane und vegetarische Alternativen. Wer schwedische Topmodels oder Influencer sehen möchte, der ist dort genau richtig, die Essensqualität spricht aber auch für sich.

Birger Jarlsgatan 4
114 34 Stockholm

Paul’s

Das Paul’s gehört zum Haymarket Hotel, kann aber auch von ganz normalen Besuchern genutzt werden, was es auch sollte. Passend zum Interior-Konzept des Hotels sieht auch das Restaurant very instagrammable aus: jede Menge Samt, goldene Details, dunkle Farben, Palmenprints und rosa Decken – jag älskar dit! Das Essen ist modern und besteht aus viel Fisch, Fleisch und Gemüse. Wer dekadent frühstücken möchte, ist hier genau richtig.

Pluspunkt: Auf Extrawünsche wie glutenfrei, laktosefrei, vegan oder jede andere Allergie oder Unverträglichkeit wird extrem Rücksicht genommen. Ich bekam sogar ein laktosefreies Schoko-Dessert, himmlisch!

Kungsgatan 45
111 56 Stockholm

Saluhall

Bei meinem Kurztrip nach Stockholm in den letzten Tagen habe ich es leider nicht in die Saluhall im Stadtteil Östermalm geschafft, deswegen habe ich auch gar nicht gemerkt, dass die Markthalle nicht mehr in ihrer historischen Location ist – die immer wunderschön war – sondern in eine moderne Halle umgezogen ist. Die Stände werden aber immer noch die gleichen sein, so habe ich das jedenfalls gelesen, und da sollte man viel Zeit und einen leeren Magen mitbringen: Krebse, Salate, Elchsalami, schwedische Pralinen – hier gibt es alles, was das kulinarische Herz begehrt. Durchtesten und danach ins Foodkoma fallen.

Östermalmstorg
114 42 Stockholm

Orangeriet

Auf meinen Reisen habe ich vermutlich keine schönere Bar besucht als die Orangeriet. Man fühlt sich fast ein wenig wie bei Charlie und die Schokoladenfabrik oder Alice im Wunderland – überall stehen Orangenbäume, Pflanzen hängen von der Decke und man sitzt direkt am Wasser. Unglaublich romantisch! Aber nicht nur die Kulisse ist der Wahnsinn, ich würde behaupten, dass ich dort sogar einen besseren Aperol Spritz getrunken habe als in Italien! Das ist aber noch nicht alles: Die Orangeriet kann nämlich auch Essen und zwar auf ganz feine italienische Art. Glaubt mir, ihr habt noch nie so eine gute Trüffelsoße gegessen!

Kleiner Tipp: Unbedingt reservieren und nicht die Kamera vergessen, die Location ist definitiv ein Foto wert.

Norrmarlarstrand Kajplatz 464
11220 Stockholm

Café Entrée im NK

Das Luxuskaufhaus Nordiska Kompaniet, kurz NK genannt, lässt das Herz aller schwedischen Design-Fans höher schlagen, aber neben den Skandinaviern finden sich hier auch die klassischen Luxuslabels, die Atmosphäre ist für das sonst so lässige Stockholm relativ elitär. Ich shoppe persönlich lieber im Åhlens, aber dazu später mehr.

Das beste am NK ist allerdings das kleine Café, das rechts in der Eingangshalle liegt. Um die Mittagszeit muss man hier regelrecht um einen Platz kämpfen, aber es lohnt sich! Denn dort bekommt man nicht nur die besten Salate in der ganzen Stadt, sondern hat auch den perfekten Spot, um die Besucher des Kaufhaus zu beobachten, schwedischen gut angezogenen Frauen hinterherzustarren und Modetrends zu sichten. Ich könnte hier Stunden verbringen (mache ich auch).

Hamngatan 18-20
111 47 Stockholm

Shopping

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Åhlens City

Wie schon gesagt bin ich eigentlich kein großer Fan von Kaufhäusern im Ausland, die Labelauswahl ist meistens gleich, die Verkäuferinnen unfreundlich, wenn man nicht gerade nach Geld riecht und die Atmosphäre voll und gehetzt. Da ziehe ich Concept Stores definitiv vor. Die einzige Ausnahme neben meinem geliebten KaDeWe? Åhlens City! Denn das Kaufhaus ist sympathisch, es gibt fast nur skandinavische Designer in allen Preiskategorien und die Verkäuferin sind extrem nett und hilfsbereit. Egal ob Ganni, Samsøe Samsøe, Carin Wester, Acne Studios oder Rodebjer – meistens gebe ich hier ungewollt viel zu viel Geld aus.

Klarabergsgatan 50
111 21 Stockholm

Aplace

Ich weiß noch, wie ich vor Jahren versucht habe online die Carin Wester Bomberjacke zu ergattern und das komplette Internet auf den Kopf gestellt habe. Die Suche war vergeblich – keine Fuchsschwanz-Jacke für mich (mittlerweile kann ich sie glücklicherweise mein Eigen nennen), dafür aber jede Menge skandinavische Onlineshops. Besonders gut hat mir damals schon Aplace gefallen, ein Concept-Store, der meine liebsten skandinavischen Brands wie Acne, Ganni, Hope und ATP Atelier im Sortiment hat. Genauso gut kann ich mich auch noch an den Moment erinnern, als ich mit meinem gefüllten Warenkorb am Checkout feststellen musste, dass der Shop nicht nach Deutschland liefert. Mittlerweile kann man natürlich auch bei uns ganz umkompliziert bestellen und via Paypal bezahlen, yay!

Norrlandsgatan 11
11143 Stockholm

Acne Archive

Jaja, so ein richtiger Geheimtipp ist das Acne Archive nicht mehr, dafür gehört er einfach in einen guten Stockholm Guide hinein. Im etwas außerhalb gelegenen Store gibt es auslaufende Modelle, Archiv-Sachen, Runway-Pieces und extra angefertigte Show-Pieces zu einem günstigen Preis. An sich ist Acne ja in Schweden schon mit regulären Preisen günstiger als bei uns, aber dort locken Rabatte mit bis zu 70 Prozent, allerdings muss man ähnlich wie bei der Schatzsuche Glück haben – mit bestimmten Vorstellungen darf man dort nicht hingehen. Wer etwas findet, der wird aber mit dem Glücksgefühl hoch zehn belohnt.

Torsgatan 53
113 37 Stockholm

H&M Home

Okay, okay, H&M Home kann man im Internet bestellen und es gibt auch ein paar Abteilungen bei uns. Einen ganzen Store gibt es tatsächlich bis jetzt nur in Stockholm – und der ist riesig. Dort gibt es für jeden Raum der gesamten Wohnung alles was das Interior-Herz begehrt und noch viel mehr. Was es mir auch angetan hat? Dass man dort die Möbel, die im Laden stehen wie Esstische oder Betten, von einer lokalen Firma kaufen kann. Ich spare dann schon mal, ich habe dort nämlich meine Traum-Schlafstätte gesehen, in der Albträume dann der Vergangenheit angehören.

Drottninggatan 56
111 21 Stockholm

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Totême Store

Da wäre Ari bestimmt gerne dabei gewesen, denn sie ist im Team unser größter Totême-Fan. Wer kann es ihr beim Anblick von Elin Kling auch verdenken? Erst vor Kurzem hat die ehemalige Modebloggerin einen eigenen Laden eröffnet und der ist mehr Wohnzimmer als Boutique – die harmonische Einrichtung lädt zum Verweilen ein: da probiert man gerne stundenlang weiter an – gar nicht gut für den Kontostand!

Tegnérgatan 37A
111 61 Stockholm

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (2) anzeigen

2 Antworten auf „Hej Hej! Der Stockholm City Guide mit meinen 15 Insider-Adressen“

Hey Marie, tolle Tipps für Stockholm. Somit ist die Stadt doch mal wieder eine Reise wert, Danke ???

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.