Sephora Beauty Tutorial – Der Look der Französinnen

Sephora gibt es jetzt endlich in Deutschland. Zur Feier haben wir ein klassisches French Make-up für euch geschminkt

Vergangene Woche herrschte bei uns im Team helle Aufregung – Konzentration am Vormittag versuchten wir vergebens, denn es stand ein dick umkreister Termin bei uns im Kalender: das Sephora Opening in Berlin. Seit Donnerstag hat die französische Kosmetikkette jetzt auch eine Filiale in Berlin, nachdem in den letzten Monaten schon Shops in München, Düsseldorf, Hamburg und Bonn eröffnet haben. Mit Begeisterung tigerten wir also wie im Wolfsrudel zum Event und fanden uns kurz danach im Paradies wieder.

Denn in dem Store in Galeria Kaufhof am Alexanderplatz sind die ganz großen amerikanischen Brands auf einmal ganz nah: Becca, Make Up For Ever, Kat von D, Marc Jacobs Beauty, Too Faced, Huda Beauty und Co. lassen das Herz eines jeden Beauty-Junkies höher schlagen – kein Wunder, dass ich mich nicht zurückhalten konnte und mächtig zugeschlagen haben.

Das Ergebnis meines Shoppingwahns ist ein kompletter Beauty-Look für euch. Alltagstauglich, klassisch – das typische Make-up der Französinnen halt. Denn was würde zu der französischen Beautykette, die schon 1969 gegründet wurde, besser passen, als ein feiner Lidstrich und knallrote Lippen? Exactement!

Das Step-by-Step-Tutorial für den Parisian Look:

Beauty begins in the moment
you decide to be yourself

Coco Chanel

1. Primer

Ich starte den Look mit einem feuchtigkeitsspendenden Primer von Make Up For Ever – besonders im Winter ist das praktisch, da die Foundation auf trockener Haut nicht so gut hält und der Primer so eine glatte, ebenmäßige Grundlage für das folgende Make-up schafft. Im Alltag trage ich zwar keine Foundation, an Tagen, an denen ich mich sehr fahl oder blass fühle (was im Winter häufiger vorkommt), mache ich aber schon mal eine Ausnahme.

Bei Sephora habe ich allerdings auf die Schnelle keine Foundation gefunden – ich schlage allerdings bestimmt bald bei der Erborian BB-Creme aus Korea zu – daher verwende ich meine normale getönte Tagespflege nach dem Primer. Das reicht vollkommen, deckt kleine Unreinheiten ab und spendet einen gleichmäßigen Teint.

2. Concealer

Ein guter Concealer kann Leben retten, na gut, jedenfalls fast. Ich benutze den Make Up For Ever Ultra HD Concealer in der Farbe Y23. Die ist im Moment zwar dank anhaltendem „Sommerteint“ noch sehr hell und daher für Unreinheiten nicht geeignet, ihren hellen Aufheller-Effekt mache ich mir aber unter den Augen zunutze. Eine minimale Menge reicht, denn das Produkt ist sehr gut pigmentiert und besitzt eine hohe Deckkraft – gutes Verblenden ist hier ein Muss.

3. Bronzer

Auch hier muss ich ein kleines bisschen schummeln, denn den Bronzer habe ich nicht in Berlin bei Sephora gekauft, sondern in einer Filiale in Texas. Aber keine Sorge, auch in den deutschen Shops gibt es Marc Jacobs Beauty und das Kult-Produkt. Die Textur ist weich und matt und eignet sich aufgrund der neutralen Farbe nicht nur bestens zum Aufwärmen des Gesichts, sondern auch für eine leichte Kontur. Deshalb trage ich den Bronzer mit einem großen, fluffigen Pinsel in Form einer Drei auf mein Gesicht auf die Sonnenterrassen auf: Stirn, Wangenknochen und Kinnlinie. Macht gleich wacher, oder?

4. Lidschatten

Lidschatten ist bei dem Look zwar kein Muss, aber ein bisschen Kontur um die Augen macht einen wacheren Eindruck und öffnet optisch den Blick. Die Sweet Peach Palette von Too Faced hat eine tolle Farbauswahl, denn mit einer guten Mischung aus matten Nuancen und Glitterpartikeln bietet sie für jede Gelegenheit das passende Make-up, außerdem riecht sie himmlisch nach süßen Pfirsichen. In die Lidfalte gebe ich den matten Ton Puree, der ein warmes Braun ist. Mit einem fluffigen Pinsel verblende ich das ganze gut, so dass nur ein leichter Schatten zurückbleibt, der nicht vom darauffolgenden Lidstrich ablenkt.

Auf den ersten Blick macht der nächste Step keinen großen Unterschied, auf den zweiten dann aber doch sehr: In den Augeninnenwinkel gebe ich mit dem gleichen Pinsel den hellsten Ton der Palette. White Peach ist elfenbeinfarben und matt und setzt ein dezentes Highlight.

5. Lidstrich

Der Lidstrich ist die Königsklasse unter den Make-up-Profis und was soll ich sagen, auch mir ging bei dem Gedanken das live vor der Kamera zu machen ganz schön die Muffe. Mein Motto: „Das sind nur Schwestern, keine Zwillinge“, denn nur selten gelingen mir zwei ideale und identische Linien und Wings auf beiden Seiten. Diesmal hat es relativ gut geklappt (ich klopfe mir gerade selbst auf die Schulter), aber das liegt vor allen an der ultrafeinen Spitze des Tattoo Liners von Kat von D – der eine extrem gute Haltbarkeit hat und überhaupt nicht abfärbt oder verläuft. Große Kaufempfehlung!

6. Mascara

Auch wenn ich sonst ein Fan des No-Mascara-Looks bin und an sechs von sieben Tagen in der Woche auf sie verzichte, bei einem Lidstrich führt kein Weg an ihr vorbei. Die Better-Than-Sex-Mascara von Too Faced macht ihrem Namen alle Ehre und macht einen Va-va-va-voom-Augenaufschlag in Nullkommanix.

7. Rouge

Jetzt fehlt noch ein wenig Farbe im Gesicht. Der wasserfeste Beach Tint von Becca für Lippen und Wangen stand schon lange auf meiner Wunschliste und ist der ideale Sommerbegleiter für Urlaubszeiten, in denen man am Strand frisch aussehen möchte. Aber auch im Winter schadet ein wenig Rot auf den Apfelbäckchen nicht, die flüssige Textur lässt sich super verblenden und sorgt auch auf den Lippen für den angesagten Lip Tint Effekt à la Glossier.

Der natürliche Look für den Alltag

An dieser Stelle ist der natürliche Look für den Alltag schon fertig. Hat doch gar nicht lange gedauert, n’est-ce pas? Ein dezenter Lidstrich sorgt für einen schönen Augenaufschlag, das Rouge auf Lippen und Wangen für Frische und der Bronzer für einen sonnengeküssten Teint. Auf Extras wie Highlighter, falsche Wimpern und Co. kann man da verzichten.

8. Lippenstift

Was wäre eine Französin nur ohne ihren roten Lippenstift. Richtig, sicherlich verzweifelt! Auch bei mir geht ohne die Knallfarbe nichts, ich habe immer ein rotes Exemplar in meiner Handtasche für unerwartete Events, Meetings, Fotosessions oder Partys. Bei Sephora kam ich am Stand von Huda Beauty nicht vorbei, im YouTube Segment geht ohne die Marke aus Dubai gar nichts mehr. Die matte Textur hält gut auf den Lippen, die Farbe Heartbreaker ist sehr intensiv: me like!

Et voilà, der klassische französische Look ist fertig! Hier findet ihr nochmal alle Produkte in der Übersicht zum Nachshoppen:

Verratet mir doch mal: An welchem Produkt könntet ihr bei Sephora nicht vorbeigehen?

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (14) anzeigen

14 Antworten auf „Sephora Beauty Tutorial – Der Look der Französinnen“

Chère Marie,
merci für diesen schönen Beitrag, der (mal wieder) das Herz meiner inneren Französin höher schlagen lässt.
Und was mal gesagt werden musst: Du bist selbst ungeschminkt eine Schönheit – Neidfaktor 100! 🙂

Ich wünsche einen guten Start in die Woche
Bonne semaine 🙂
Julia

Sehr tolles Make-Up an einer sehr schönen Frau.

Als Halbfranzösin (Mutter stammt aus Lyon, ich habe selber zum Studieren und danach für 3,5 Jahre in und nahe Paris gelebt) muss ich mit einem Augenrollen sagen: An diesem Look ist gar nichts „französisch“. Es gibt nicht DEN Look der Pariserinnen. Das ist ein Klischee, oft reines Marketing oder eine naive Phantasie. Es ist so, als würde man einen „Deutschen Look“ stylen und dem Model rote Apfelbacken und blonde Gretelzöpfe verpassen.

Dieses Ding mit „alle Pariserinnen“ tragen Bretonshirt mit Ringel, dunklen Trenchcoat, Baskenmütze und roten Lippenstift plus Baguette unter dem Arm ist echt absurd! Ich habe viele Freundinnen in Paris, auch drei aus der Mode-Industrie. Keine davon entspricht optisch diesem Klischee. Das einzige, was ich in Paris immer wieder feststelle: Ich sehe kaum Frauen, die Foundation auftragen. Aber wieder: Das ist vielleicht auch ein Zufall…

Drollig: französischer Laden, französischer Look, aber es gibt jetzt alle Ami-Marken und benutzt werden auch nur die:-))!
Als ich das 1. Mal im Sephora am Champs Elysées war, war ich echt geflasht. So einen riesigen Beautytempel hatte ich vorher noch nie gesehen!!
Wobei ich dann die Auswahl in NYC noch besser fand, da gab es tatsächlich Parfums, die ich heute noch benutze und wo ich richtig Stress habe, sie mir wieder zu besorgen, weil es die in Europa kaum gibt.
Wir haben uns schon ewig gefragt, warum Sephora nicht nach D bzw. nach Berlin kommt. Allerdings finde ich die Location am Alex in dem fiesen Kaufhaus vorsichtig formuliert suboptimal. Für mich echte no-go Area. Außerdem sind die Kaufhaus Dependancen zB in Spanien (fast jeder Corte d’Inglés hat eine) eher schäbig, da kommt nicht das pompöse Sephora-Palast-Gefühl auf;-).
Wie ist das in B gelöst? Ist jetzt zumindest eine halbe Etage schwarz weiß gestreift??

Der Sephora Bereich ist ein kleiner abgetrennter Bereich in der Beauty-Abteilung. Wie ein normales Shop-in-Shop-Konzept.

In Look der Französinnen sind wir (fast) alle verliebt, ein schöner Beitrag, ich persönlich kann mich nicht satt sehen und freue mich jedes Mal, wenn ich bei YouTube oder in diversen on-line Magazinen und Blogs solche Beiträge entdecke.
Die Beiträge über den Still von Französinnen sind eigentlich eine Liebeshymne und ein Ausdruck der Bewunderungen, oder zumindest so verstehe ich es. Ich räume an dieser Stelle ein, dass unterschiedliche Leute eben unterschiedliche Meinungen haben. Ich finde es aber zunehmend besorgniserregend, viele, richtig bissige Kommentare bei diversen Beiträgen hier bei Journelles regelmäßig zu finden. Klar, es gibt Klischees und ganz sicher schminken sich alle Französinnen nicht so wie hier dargestellt. Es geht eigentlich viel mehr darum, Französische Still-Ikonen zu würdigen und die haben eben Lippenstift in Rot und Nude, rauchige Smokey Eyes und Breton – Shirts getragen. Was nicht bedeutet, dass alle so sind. Es ist aber keinen Grund dafür, Mädels bei Journelles, die sich bemühen, unseren Alltag schöner zu machen, dermaßen anzukeifen. Warum sind wir Frauen gegenüber anderen Frauen latent feindlich? Ich finde es enttäuschend. Wenn es mir nicht gefällt, dann muss ich nicht reingucken. Und wenn ich nichts Schönes sagen kann, dann möchte ich auch nichts Böses sagen. Das Leben ist kompliziert genug. Und wenn ich doch was sagen muss, dann wertschätzend und nicht verletzend. Stop hating and start learning!

Hallo und guten Morgen,

als 50+ stille Leserin würd mich doch mal die Farbe des Nagellackes interessieren.
Und des weiteren ob das Naturnägel sind oder eventuell Naturnagel mit gemachtem Shellac ?

Lg Heidi

Hallo ihr beiden! Das ist Shellac, daher weiß ich auch leider die Farbe nicht! Ich nehme immer den dunkelsten Rotton, den es gibt!

Ich finde es schade, dass die Bilder so einen intensiven Rotstich haben. Gerade bei Beauty-Posts fände ich es wichtig, dass die Farbe nicht verfälscht wird.

Hallo Marie,

ich hab mal eine Frage, wie stylest du deine Haare, dass sie so fallen, wie sie fallen? Oder stylest du sie überhaupt?

LG

Hey, in dem Tutorial habe ich sie gar nicht gestylt. Ich gehe im Winter eigentlich immer mit handtuchtrockenen Haaren schlafen und wache dann irgendwie auf. Mal liegen sie, mal gar nicht. Ist wie Lotto spielen 😉

Bald kommt aber auch ein Artikel, in dem ich zeige, wie ich meine Haare style, wenn ich es dann mal mache!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.