Pflichttermin auf der Fashion Week: Die Show von Dorothee Schumacher, dem Erfolgslabel aus Deutschland. Kaum ein Label verkauft sich im Ausland so gut wie die Marke aus Mannheim. Deshalb sitzen in der Frontrow auch die meisten internationalen Einkäufer und Stammkunden. Nur eines war Dorothee Schumacher nie: cool. Madeleine von Schweden trägt Dorothee Schumacher, FKA Twigs trägt Marina Hoermanseder.
Aber: Das Image wandelt sich. Die letzte Saison war stark und die Kollektion weniger trutschig, mehr was für uns. Richtig aufgeregt war ich dann, als ich die Inspiration der neuen Kollektion las: der legendäre Skateboard-Pionier Stacy Peralta und die Bones Brigade. Hallo??? Das ist meine Jugend!
Wie die Show war, lest ihr hier:
Atmosphäre und Location:
Das Zelt am Brandenburger Tor, schön überheizt. Egal, dieses Mal ist die Inneneinrichtung viel hübscher geraten. Für ihre Show baute Dorothee Schumacher einen eigenen Runway mit Stufen auf, der an einen Skateboard Parkour erinnerte. Heikel für die Models, aber entgegen meiner Erwartungen hat sich niemand den Hals gebrochen.
Thema der Kollektion:
„Limitless Identity“ – etwas kryptisch. Überhaupt finde ich die meisten Presse-Infos bescheuert geschrieben, die Vertriebler auf der Premium können die Kollektionen meist besser erklären. Bei Dorothee Schumacher Herbst/Winter 2016 treffen grafische Trachtenelemente auf Skatboard-Gear, man denke an Protektoren für die Ellenbogen oder Knie. Das Signature-Print ist ein Kranich-Motiv, das von weitem wie ein Halbmond wirkt. Außerdem gibt es ein stilisiertes Camouflagemuster und Millefleurs. Besonders gefallen hat mir das Babyblau.
Die Looks:
Boho-Kleider mit Stolen, Pinafore-Kleider (Schürzen- bzw. Latzkleider), Patchwork. Hier und da erkennt man Einflüsse von Chloé und Stella McCartney.
Highlight:
Die langen Boho-Kleider, mit oder ohne Weste. „Miniature Gilets“ sind laut Dorothee Schumacher die neuen Colliers.


Gesprächsstoff:
Die Pelzpuschel-Pumps von Julia Malik.
Merken wir uns für die kommende Saison:
Einen großen Schal mit einem Gürtel als Weste binden. Gab es schon bei Dries van Noten, aber funktioniert eben.
Noch mit Fragezeichen versehen:
Patchwork-Python-Stiefel. Tragen wir doch jetzt schon (hier)!
Promis (oder andere schöne Menschen):
Julia Malik, Christiane Paul und Chiara Schoras. Von den Bloggern: u.a. Pernille Teisbaeck, Maja Wyh, Nina Suess, Fiona Jane von Spotding.

Musik:
Eine Hommage an David Bowie („Ashes to Ashes“ usw.) Fast auf jeder Show lief ein Song von ihm. Schnief.
Unter’m Strich:
Joa, hübsch – aber da geht doch noch was! Warum so vorsichtig? Ich habe nach der Ankündigung mit Stacy Peralta wildere Looks erwartet.
Mehr Bilder sowohl von der Show als auch Backstage seht ihr in der Galerie:
(Fotos: Mercedes-Benz Fashion Week Berlin, PR)
3 Antworten auf „Schauenprotokoll: Dorothee Schumacher Herbst/Winter 2016“
Die Muster finde ich sehr, sehr schön! Und auch den Farbton des Lippenstifts!
Liebst,
Katharina
Sehr gelungene Kollektion. Die Schal-Gürtel-Mantel Kombi wertet jeden Mantel auf und sieht hier in Verbindung mit dem zarten Kleid fabelhaft aus! Allerdings sollte der Schal auch von guter Qualität sein und einen schönen Fall haben. Zerknitterte Modelle oder Pilling tun der Kombi meist nichts Gutes. Mit den Python-Boots kann ich persönlich so gar nichts anfangen :/
Tolle Zusammenfassung, tolle Show und p.s. das Model mit den zweifarbigen Augen: toller Hingucker 😉
Alles Liebe,
Coco
Malene Birger hat das Schal plus Gürtel schon vor Jahren präsentiert ist trotzdem schön