Rewardstyle Conference – 10 Dinge, die ich in Dallas gelernt habe

Meetings, Konferenzen, Fortbildungen – Marie war 5 Tage bei der Rewardstyle Konferenz in Dallas fleißig und hat diese 10 Sachen über das Bloggen und die Bloggercrew gelernt

In den letzten zwei Wochen bin ich acht Mal geflogen. München, Frankfurt, Dallas, Frankfurt, München – in anderen Branchen heißt das Geschäftsreise, bei uns Jetset-Blogger-Life, wie Lexi es liebevoll nennt. Auch wenn es von außen schnell so wirkt, als würde man sich nur amüsieren und von einen zum anderen Event hüpfen: Tatsächlich ist es harte Arbeit. Denn Rewardstyle lud zur fünften #rsthecon ein, wo die 250 erfolgreichsten internationalen Blogger zusammenkommen, um mehr über die Branche zu lernen.

Der Wecker klingelte jeden Morgen um 6 Uhr, dann wurden bis zum Frühstück Artikel geschrieben und um 8 Uhr ging es los mit der Konferenz, Kundenmeetings, Workshops, Lunch-Terminen und ganz viel Networking. Ich habe mich also nicht nur bestens amüsiert (die Party des Jahres war mal wieder mit Liketoknow.it und wir haben getanzt, was das Zeug hielt, inklusive blutender Knie), sondern auch jede Menge gelernt. Was genau? Das erfahrt ihr jetzt:

5 Dinge, die ich auf der RewardStyle Konferenz über das Bloggen gelernt habe

  1. Wir arbeiten in Deutschland schon sehr professionell
    Denn auf den Workshops wurde mir zwar viel Wissen wieder in Erinnerung gerufen, wirklich neue Sachen habe ich aber nicht gelernt. Vieles war aber für die amerikanischen Blogger ganz neu, z.B. dass man seine Bilder für SEO-Optimierung umbenennen muss. Da hab ich nicht schlecht gestaunt und muss unserem Team Journelles mal stolz auf die Schulter klopfen, denn für uns sind diese Dinge grundlegend und selbstverständlich.
  2. Dein Blog ist immer noch das wichtigste Medium
    Das hat Jessie schon vor zwei Jahren bei der Konferenz mitgenommen und seitdem hat sich daran nichts geändert. Ganz schön interessant, wenn man bedenkt, dass der Beruf „Influencer“ immer bedeutungsvoller wird und uns Bloggern oft suggeriert wird, dass das einzige was zählt die Instagram-Reichweite sei. Umso schöner zu erfahren, dass das Blog seine Stärke nicht verliert und Blogposts sowie Artikel immer noch am liebsten gelesen werden.
  3. Support your local blogger gang! 
    In allen Branchen ist es Gang und Gäbe, dass man sich gegenseitig unterstützt und pusht. Nur in der Bloggerszene ist das noch nicht ganz angekommen, hier herrscht immer noch ein großer Konkurrenzdruck. In Dallas habe ich das aber nicht gemerkt, in der deutschen Bloggercrew mit Aylin König, Laura von Designdschungel, Shoppisticated und Vicky Wanka herrschte pure Harmonie.
  4. Cupcakes sind des Problems Lösung – für alles
    In meinem Workshop über „Earned Media“, also wie man seine Medienpräsenz als Blogger erweitern kann, war die klare Ansage: Tricksen was das Zeug hält! Fake-Anrufe vom Management, Cupcake-Lieferungen an Redaktionen – die Amerikaner ziehen alle Register. In Deutschland haben wir diese Bestechungskultur Gott sei Dank nicht nötig.
  5. Genieße den Augenblick und pack auch mal das Handy zur Seite
    Was man lernt, wenn man 5 Tage von morgens bis abends mit den Top-Bloggern verbringt? Ohne Handy geht nichts: Immer auf der Suche nach dem nächsten Instagram-Bild, der besten Location oder dem #instagramable Lunch-Spot, bin ich jetzt bei meiner Rückkehr ganz froh, dass ich das Handy auch mal zur Seite legen und mein Mittagessen genießen kann, ohne mir Gedanken bei der Bestellung zu machen, ob dieses Gericht fotogen ist.

5 Dinge, ohne die amerikanische Blogger nicht leben können

  1. Ohne High Heels geht nichts
    Schon am ersten Tag war mir klar, ich steche hier raus. Denn tatsächlich hatte ich nur ein Paar High Heels mit und so richtig zählten die nicht, weil es Espadrilles waren. Damit war ich aber auch so ziemlich die einzige und an den flachen Schuhen war die deutsche Bloggercrew immer zu erkennen – wir mögen es halt klischeehaft bequem.
  2. Das Klischee: Blond und Beach Waves
    Als ich eines Vormittags in einem Classroom saß und eine Vorlesung hatte, habe ich einem Freund ein Foto geschickt, auf dem man meine „Klassenkameradinnen“ sah. Seine Antwort: „Muss man blond sein, um deinen Job zu machen?“ Ja, ich glaube schon. Denn die Amerikanerinnen hatten ausschließlich blonde, extrem lange Haare (Extensions!), die jeden Tag zu den perfekten Wellen aufgedreht wurden. Individualität geht anders.
  3. Temperaturen? Egal!
    Auch hier kommt vielleicht die Deutsche in mir hervor, aber wenn es kalt ist, trage ich eine Jacke, wenn die Sonne scheint eine Sonnenbrille und wenn es regnet habe ich einen Regenschirm dabei. Den Ami-Bloggerinnen war das Wetter aber vollkommen egal: Als es einen Tag auf 15 Grad abkühlte und wir draußen einen Lunch hatten, trugen alle trotzdem Sommerkleidchen und Wedges. Da können wir mit unserer Flanking-Diskussion einpacken.
  4.  Je brauner desto besser
    Deutsche Käsebeine forever! Denn als ich ankam, unterschied sich mein Hautton von dem der Amerikanerinnen um ungefähr 20 Nuancen. Selbstbräuner ist in den USA selbstverständlich und nicht wie hier ein Ding, an das man sich erst einmal ran trauen muss. Mit unseren Favoriten kann aber fast nichts schief gehen.
  5. Natürlichkeit – Was ist das?
    Nachdem ich in Dallas mehrmals gefragt wurde, ob ich ein Model aus London bin, wurde mir klar: Anscheinend ist Natürlichkeit hier ein Zeichen dafür, dass man Model ist. Kein Wunder, denn was ich in den Gesichtern der Amis sah, waren Tonnen von Make-up, Fake-Lashes, Contouring en masse und #eyebrowsonfleek. Da lobe ich mir doch unsere europäischen Natural Beauties!
Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (13) anzeigen

13 Antworten auf „Rewardstyle Conference – 10 Dinge, die ich in Dallas gelernt habe“

Da treffen sich also die „50 erfolgreichsten internationalen Blogger“(ich vermute mal, nicht nur Frauen) und fünf von zehn Dingen, die eine davon gelernt hat, ist: Nicht-Europäerinnen tragen High Heels, haben lange blonde Haare, tragen selbst bei niedrigen Temepraturen luftige Kleidchen, sind mit Selbstbräuner zugekleistert und insgesamt einfach künstlich. Bravo! Warum sich darüber aufregen, dass Männer Frauen auf ihr Äußeres reduzieren, wenn man das auch selbst machen kann?

Liebe Jule,

das ist natürlich mit einem großen Augenzwinkern zu verstehen 😉

LG Marie

Model aus London ist doch das schönste Kompliment! : )
Aber ansonsten: Goodness, diesen Zirkus stelle ich mir seeehr anstrengend vor!
Wünsche dir eine hoffentlich ruhigere Woche back in Berlin,
Lena

Es ist auf jeden Fall in gewisser Weise ein Zirkus, aber auch sehr interessant zu beobachten. Man lernt ja schließlich nie aus und es ist toll, dass es solche Konferenzen für Blogger gibt! Da merkt man, dass die Branche sich immer weiter entwickelt und professioneller wird. Das finde ich großartig!

Was für ein charmanter, augenzwinkernder Review! Danke sehr! :-)) Waren denn außer amerikanischen und deutschen Bloggerinnen noch andere Nationalitäten anwesend?

Ja, es waren noch ganz viele andere Nationalitäten da, z.B. Blogger aus England, Taiwan, China, Australien und Co.
Das war super interessant!

Besonders die Blogger aus Asien fand ich unglaublich sympathisch und vor allem so gut gekleidet. Ich musste sehr oft nachfragen, woher die Handtasche und Co. ist, weil sie so tolle Sachen getragen haben.

Dieser Post liest sich insgesamt etwas unschoen, was vor allem an der „Wir Deutschen sind die Besten“-Attitude liegt (und die scheint auch mit einem Augenzwinkern durch). Kulturelle Unterschiede und Eigenheiten zu betrachten und zu beschreiben ist an sich ja ne schoene Sache, aber ich finde hier mutet es eher etwas gehaessig und leider zu Ungunsten der Autorin an. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auf dieser Konferenz jede Menge Eindruecke gab (oder eher Reizueberflutung), aber auf das Inhaltliche wird ja hier kaum eingangen.
Jessie’s Artikel von vor zwei Jahren hatte da irgendwie ne bessere Balance und hat vor allem nochmal den Business-Aspekt des Ganzen unterstrichen.

Hm. Gehässig finde ich eher diesen Kommentar hier. 🙂 Ich fand das Posting amüsant! Und auch erhellend, wie anders amerikanische Bloggerinnen offenbar auftreten!

Man muss nicht Mitglied in der „deutschen Bloggercrew“ sein, um zu wissen, dass dort alles andere als eitel Sonnenschein herrscht. Wer mit wem und wer die meisten Likes hat ist doch auch hier überall omnipräsent. Wirklich schade und echt oberflächlich sich dann dort als BFF zu präsentieren, wenn man noch 1 Jahr davor neidisch auf den anderen und seine „Follower“ geschielt hat :/

Blondierte Haare und Beach Waves, Zahnpastalächeln und Selbstbräuner …
Na da hat sich die Reise über den Teich aber gelohnt. Das sind ja unglaubliche Erkenntnisse.
Meine ich natürlich mit einem Augenzwinkern.

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.