
Was die Oscars für die Filmbranche sind, sind die CFDA Awards für die Modeindustrie. Seit 1962 zeichnet dort das Council of Fashion Designers of America die bedeutendsten Modedesigner aus.
Auch dieses Jahr waren auf Einladung von Diane von Furstenberg, die seit 2006 den Vorsitz der Non-Profit-Organisation inne hat, wieder das Who is Who der Branche erschienen: Models, Musen, Designer und natürlich jede Menge Schauspieler pilgerten in den Hammerstein Ballroom in New York.
Der Gewinner des Abends: Raf Simons
Die bedeutendste Person an diesem Abend war ganz sicher Raf Simons, denn der Belgier gewann als Chief Creative Officer bei Calvin Klein in New York den Preis als „Womenswear Designer of the Year“ und „Menswear Designer of the Year“. Kein Wunder, schließlich überzeugte er nicht nur als Creative Director bereits bei Jil Sander und Christian Dior, sondern besonders mit seiner neu erdachten Kreativ-Strategie für das amerikanische Label Calvin Klein. Bei seiner Debut Kollektion „Parade“ präsentierte Simons eine Kollektion, die dem minimalistischen Erbe des Labelgründers gerecht wurde, gleichzeitig aber auch jünger, gewagter und cooler daher kam (hier lest ihr noch einmal den gesamten Schauenbericht).
Accessoires Designer of the Year: Stuart Vevers
Stuart wer? Beim Gewinner in Sachen Accessoires weiß wohl nicht jeder sofort, wer Stuart Vevers ist. Dabei ist das ein Name, den man sich merken sollte. Der britische Designer hat nicht nur bei Calvin Klein, Bottega Veneta, Givenchy und Louis Vuitton gearbeitet, sondern auch als Creative Director bei Mulberry, wo er aus Taschen die It-Bags des Jahrzehnts machte (Alexa-Bag!) sowie bei Loewe.
Seit 2013 ist er als Executive Creative Director für das amerikanische Label Coach tätig und sorgt dabei besonders mit seinen aufwendigen Taschen, die bestickt, bunt und extravagant daherkommen, für Aufsehen. Seit seinem Einstieg erlebt das Label einen erneuten Aufschwung, der Preis ist also mehr als verdient.
International Award: Demna Gvasalia
Keine große Überraschung, dafür aber umso gerechtfertigter: Der Preis für den internationalen Designer ging an Demna Gvasalia, der gerade mit seinem Label Vetements und Kreativdirektor von Balenciaga in der Branche große Wellen schlägt. Die einen sind Fans, die anderen können es nicht leiden, so ist das halt, wenn man polarisiert, siehe Gucci.
Was dagegen nicht diskutabel ist, ist der finanzielle Erfolg, den Gvasalia beiden Labels eingebracht hat – kein Wunder, wenn man für eine alte, zusammengenähte Levi’s Jeans mal eben 1000 Tacken verlangt – und dementsprechend auch der Award von CFDA. Ich persönlich bin ja gespannt, wie lange sich der Hype noch hält und was Gvasalia sich einfallen lässt, um im Olymp des Modehimmels zu bleiben.
Fashion Icon Award: Franca Sozzani
Anna Wintour über Franca Sozzani
Der wohl rührendste Moment der Veranstaltung ist Anna Wintour zu verdanken, die mit ihrer Rede über die verstorbene Vogue-Chefredakteurin Franca Sozzani die Anwesenden zu Tränen rührte. Darin beschrieb sie die Errungenschaften, die Sozzani während ihrer Karriere leistete: Themen wie häusliche Gewalt, die sie furchtlos ansprach, die erste Ausgabe mit farbigen Models oder das erste Plus-Size-Cover – wie Anna Wintour betonte: Sie war unserer Zeit voraus.
Best Dressed
Wie eine Leinwand: Diane Kruger im Kleid von Gewinner-Label Monse
Ein wandelnder Traum in weißer Spitze: Elsa Hosk in Philosophy di Lorenzo Serafini
Beweist, dass man zum Abendkleid nicht immer hohe Schuhe tragen muss. Vielleicht ein neuer Trend? Gigi Hadid in The Row.
Bella Hadid überraschte nicht nur mit ihrem farbenfrohen Look, sondern auch mit Pony-Frisur. Das kleine Blazer-Kleid ging dabei auf das Konto von Designer Virgil Abloh und seinem Label Off-White.
Teint-Goals! Arizona Muse überzeugte nicht nur mit ihrem Leo-Kleid (geht immer!) von Michael Kors Collection und den filigranen Heels von Aquazurra, sondern besonders mit ihrem Glow!
Double Trouble – Schauspielerin Laura Harrier in Rosie Assoulin zusammen mit Designerin Rosie Assoulin