New York: Backstage bei Tibi und Interview mit Amy Smilovic

Chic Sportswear, die mich momentan begeistert? Klare Antwort: Tibi! Das amerikanische Label hat gerade bei der New York Fashion Week präsentiert und ich habe die Gründerin und Chefdesignerin Amy Smilovic im Vorfeld per Email interviewt und mit ihr über den deutschen Markt, Traum-Frontrows und instagram geplaudert. Liebe Amy, dein Label gibt es bereits seit 1997.

Chic Sportswear, die mich momentan begeistert? Klare Antwort: Tibi! Das amerikanische Label hat gerade bei der New York Fashion Week präsentiert und ich habe die Gründerin und Chefdesignerin Amy Smilovic im Vorfeld per Email interviewt und mit ihr über den deutschen Markt, Traum-Frontrows und instagram geplaudert.

Liebe Amy, dein Label gibt es bereits seit 1997. Wie würdest du deine Karriere in den letzten 15 Jahren beschreiben? 

Ich bin gesegnet, seit 15 Jahren das zu tun, was ich liebe. Ich habe ein großartiges Team, das mir mit dem Aufbau meiner Marke geholfen hat. Es ist eine Mischung aus harter Arbeit, Fokussierung und dem Wunsch, schöne Kleider zu designen, in denen sich Frauen wohl fühlen. Ich habe in dieser Zeit unheimlich viel gelernt – als Designerin und als Geschäftsfrau. Jeden Tag erwartet mich ein neues Abenteuer!

Tibi in 5 Adjektiven?

Feminin, authentisch, abwechslungsreich, modern und tragbar.

Seitdem Tibi mit Elin Kling zusammen gearbeitet hat (sie hat eine Kollektion für den Runway gestylt), ist die Tür ein Stückchen weiter für Social Media und die Blogosphäre geöffnet worden. Wie wichtig war dieser Schritt?

Vor etwa 5 Jahren habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass individuelle Stilblogs Einfluss auf die Modeinustrie nehmen.  Auch ich habe begonnen, einigen Blogs zu folgen, aber besondere Beachtung hat bei mir von Anfang an Leandra Medine von The Man Repeller gefunden.

Ohne Zweifel haben die Blogosphäre und Social Media einen Umbruch in der Modebranche in Hinsicht auf Einfluss und Blickwinkel eingeleitet. Die Industrie ist nun wesentlich breiter ausgelegt, denn viel mehr Menschen können an ihr teil haben. Viele Blogger haben riesige und treue Leserschaften, die sie beeinflussen und zu Kunden machen können. Diese Kanäle geben uns direktes Feedback, inwiefern ein Teil dem Konsumenten gefällt und wie der Markt auf Kollektionen reagiert. Der Dialog ist intim, ungezwungen und freundschaftlich – und nicht zuletzt unbezahlbar für uns.

Welcher Social-Media-Kanal ist dein liebster? 

Instagram ist der Favorit in unserem Büro! Pünktlich zur NYFW haben wir unser erstes instagram-Video vom Modelcasting veröffentlicht. Das war super!

Welches Blog liest du momentan besonders gern?

Another Magazine.

Was können wir von der neuen Saison bei Tibi erwarten?

Die Frühjahrskollektion 2014 ist ein bildlicher Road Trip durch die Natur von Asien bis Arizona – die Kollektion zeigt den Spaß aber auch die Härte einer Reise. Die wichtigsten Elemente: das Grau von Reifenspuren, die Reflexion des blauen Himmels auf Reisfeldern, Sukkulenten und Wüstenskylines.

Tibi zeigt diese Saison natürliche Materialien und Pflanzenfarbstoffe wie Leinen, raw denim und Baumwollpopeline, um sie mit modernen Prints und Stickereien zu kombinieren, die von Reifenspuren, Kakteen und dem Himmel inspiriert sind. Die Tibi-DNA bleibt natürlich erhalten: die Kleider sind einerseits funktional, andererseits feminin.

Dein favorisiertes Key-Piece aus der Kollektion? 

Der Leinenblazer mit abnehmbaren Laschen.

Alle Fotos: Sandra Semburg.

Deine Traum-Frontrow diese Saison?

Ich liebe unsere Frontrow – Miroslava Duma, Elin Kling und Hanneli Mustaparta sind gute Freunde des Hauses und kommen jede Saison. Wünschen würde ich mir außerdem Kate Bosworth oder Dasha Zhukova.

Wann genau wirst du vor der Show nervös?

Am Morgen! Bevor ich zur Show-Venue fahre, gehen mir nur noch Fragen wie: Ist die Kollektion angekommen? Werden die Models pünktlich erscheinen? durch den Kopf — sobald ich da bin, ist alles gut und ich bin wieder ruhig.

Musstest du jemals harsche Kritik für deine Kollektion einstecken? Und wie gehst du damit um? 

Zuweilen stimme ich gewisser Kritik nicht zu, aber ich respektiere jede Meinung, sei sie positiv oder negativ. Am Ende muss ich meiner Designvision treu bleiben und eine Kollektion designen, die Frauen schön und selbstbewusst wirken lässt.

Tibi gibt es immer mehr auch in Deutschland zu kaufen, online bei EMEZA, zum Beispiel. Gibt es weitere Pläne für Tibi und den deutschen Markt?

Deutschland ist ein sehr wichtiger Markt für uns. Wir werden weiter mit unseren bisherigen Retail-Partnern arbeiten und neue für den richtigen Mix hinzufügen. Wir wollen auch mit deutschen Blogs und deutscher Presse arbeiten, um den Dialog mit deutschen Kunden auszubauen.

Was glaubst du werden besonders wir Deutschen aus deiner Kollektion lieben?

Wir lieben deutsche Kundinnen, weil sie Tibi so kaufen, wie wir uns die Marke vorstellen! Europäer im Allgemeinen mögen den Fokus auf Sportswear; sie kaufen Essentials, die eine Garderobe abwechslungsreich aber auch stylisch machen. Gleichzeitig haben deutsche Kundinnen keine Angst, Statement Pieces zu mixen. Im Frühjahr 2014 werden wohl unsere Baumwollröcke, Cape-Tops – und Jacken beliebt sein.

Vielen Dank für das Gespräch!

Wer wissen möchte, wie Amy mit ihrer Familie in Connecticut lebt, der sollte mal bei The Coveteur vorbeischauen.

 

Von Jessie

Ich bin Jessie Weiß, 32 Jahre jung, lebe verheiratet in Berlin, bin Mama von Levi (1), schwanger mit dem zweiten Kind sowie Gründerin von Journelles. Ich liebe Phoebe Philo, Stella McCartney und Isabel Marant, kann aus anatomischen Gründen nicht auf hohen Schuhen laufen, habe einen Céline-Taschentick, tanze und höre leidenschaftlich gern Hip Hop, kann mir selten Ironie verkneifen, leider immer noch kein Französisch sprechen, obwohl ich Paris für die schönste Modestadt der Welt halte, gucke am liebsten Jimmy Fallon, Jan Böhmermann, Game of Thrones oder entspanne beim Serienmarathon auf Netflix, bin ein kleiner Workaholic mit Multitaskingtalent, professionelle Instagram-Durchscrollerin, in jeder Lebenslage tollpatschig, habe ein Faible für skandinavisches Interior und einen Kissen-Tick, bin groß im Wellness machen und wäre daher noch lieber professionelle Hoteltesterin. Mode ist meine grosse Liebe, aber meine Kohle investiere ich eher in Reisen und Essen – und neuerdings fast ausschliesslich in mein Kind.

Als alter Bloghase – 2007 habe ich LesMads mitbegründet – ging im Oktober 2012 mein persönlicher Traum in Erfüllung: Ich habe mich mit "Journelles" selbstständig gemacht. Das Blogazine ist mein digitales Zuhause, News-Plattform, Modetagebuch und tägliche Anlaufstelle für spannenden Content rund um die Themengebiete Interior, Reisen, Beauty und sowohl High Fashion als auch Contemporary Labels und Highstreetmode.

Nebenbei habe ich die Modesendung It's Fashion auf EinsPlus von der ARD moderiert, berate Firmen im Social-Media-Bereich, halte Vorträge und reise um die Welt, um euch täglich den schönsten Content zu präsentieren. Im Juni 2015 habe ich mein eigenes Modelabel JOUUR. gegründet.

2016 ist mein Sohn Levi auf die Welt gekommen. Baby-Themen werden seither auf Mini Journelles behandelt und das nun auch wieder intensiver, da unser zweites Kind unterwegs ist.

Journelles ist inzwischen gewachsen: Wir sind ein sechsköpfiges Redaktionsteam im Berliner Prenzlauer Berg und haben im Sommer 2018 unseren ersten temporären Concept-Store, den Journelles Marché, eröffnet.

Mein Credo: Mode muss Spaß machen, auf Augenhöhe funktionieren und sollte sich nicht so ernst nehmen.

Mehr über mich findet ihr im Presse-Bereich, auf Instagram und ab und an auf YouTube. Subscribe!

Aktuelles Presse-Feature:

VOGUE.DE: "Influencer im Portrait: Jessica Weiß - Alles, nur kein Stillstand"

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.