Neu im Kleiderschrank – Team Journelles war für den Herbst shoppen

Der Herbst ist da und deswegen sind bei uns ein paar neue Saison-Lieblinge eingezogen

Im Office stellen wir die Heizung wieder an, teilen uns alle schwesterlich mein Heizkissen, trinken Chai Latte und kuscheln uns in die ersten Pullover – der Herbst ist nämlich in Berlin so richtig da, inklusive kaltem Wind, ekligem Regen und jeder Menge grauem Himmel.

Nach einer kleinen Sommerdepression haben wir unser Tief überwunden und freuen uns mittlerweile richtig auf die neue Saison. Denn der Wetterwechsel ist natürlich die ideale Ausrede für ein klein bisschen Shopping. Hier kommt also eine neue Episode „Neu im Kleiderschrank“ in der Herbst-Edition.

Jessie

„Jessie, bring bitte deine neu gekauften Kleider der Saison mit ins Büro zum Shooten“, flötete Marie mir noch kurz vor meiner Abreise nach Stoupa zu, woraufhin ich mit einem großen Fragezeichen auf der Stirn vor meinem Kleiderständer stand und ernsthaft überlegen musste, was wirklich neu ist. Das letzte Mal habe ich offline im The Store geshoppt: ein Geburtstagsgeschenk, einen Bikini im Sale und ein Halstuch für Levi von Alex Eagle. Aber das ist ja nicht unbedingt saison-aktuell.

Und dann fiel mir mein ultimativer Herbstkauf ein, den ich bereits im Juni getätigt habe: der Mantel von Stella McCartney, den ich secondhand bei Vestiaire Collective gefunden habe. Mehr Zufall als eine echte Suche, wobei ich den Mantel schon vor drei Jahren unbedingt haben wollte, das Preisschild aber ein „unmöglich“ rief. Das einzig Doofe: Ich bin mir nicht sicher, ob der Mantel nicht zu groß ist. Werde es mit einem Wollpulli drunter noch mal neu testen. 

Unter „New in“ darf auch ein Geschenk nicht fehlen: der perfekte Übergangsmantel von Raey (der Eigenmarke von Matches Fashion). Auf keinen Parka wurde ich je so oft angesprochen! Leider schon ausverkauft, aber sollte er noch mal kommen, gebe ich Bescheid. 

Zu guter Letzt habe ich noch den Pullover von Closed bei Marie abgegeben und erneut festgestellt, dass ich einen deutlichen Pulloverüberschuss habe. Niemals werde ich all meine schönen Pullover in einem Winter durch tragen können, aber wie hätte man bei diesem rosa melierten Träumchen widerstehen können? Besonders gut daran finde ich die Länge, denn die schließt genau mit der dazugehörigen Jeans ab.

Pullover: Closed, Jacke: Raey, Mantel: Stella McCartney, Armband: Akkesoir via April First

Marie

Nachdem ich wirklich unter richtiger Sommermädchen-Depression litt, mit Wehmut meine armen, viel zu kurz gekommenen Kleidchen im Schrank betrachtete und der sockenfreien Zeit hinterher trauerte, kam mit der ersten richtig schlimmen Erkältung der Saison die Einsicht: der Herbst ist da und ich kann nichts dagegen tun, basta!

Also wird jetzt nicht mehr rumgejammert, sondern seit ein paar Wochen nach den ultimativen Basics für meine Garderobe suchen. Insofern bin ich mit meinen Käufen, die getätigt wurden, sehr zufrieden, denn ich habe kein einziges Trendteil gekauft, sondern nur in hochwertige Klassiker investiert.

Das erste Basic, was ich unbedingt brauchte, waren Schuhe. Ich hab zwar Zuhause zwar Unmengen an Sneakern, habe mich aber im letzten Jahr daran satt gesehen. Loafers mussten her und da wurde ich schnell bei COS fündig. Ansonsten durften dank Vestiaire Collective noch die Isabel Marant Cluster Boots einziehen – die passen perfekt zu Kleidern und Röcken.

Ansonsten durfte auch der Trenchcoat aus der J.W.Anderson x Uniqlo Kollektion bei mir einziehen. Den hat gegenüber einem Burberry-Mantel den großen Vorteil, dass er auch gewendet getragen werden kann und dann im Karo-Look erstrahlt, siehe Instagram.

Das Kleid von COS in Rostrot ist perfekt für Meetings und Dinner mit Freunden, die Cordhose habt ihr getragen schon in der letzten Office Gear gesehen. Das Hemd von Ba&sh gefällt mir so gut, weil es von vorne ganz schlicht ist, aber von hinten den filigranen Schriftzug hat. Fehlt noch auf meiner Wunschliste für den Herbst: ein schöner dicker Wollblazer und DIE perfekten schwarzen Wildlederboots, die sowohl zu Levi’s Jeans gut aussehen, als auch zu Kleidern und Röcken. Vorschläge anyone?

Trenchcoat: Uniqlo x J.W.Anderson, Kleid und Loafers: COS, Cordhose: & Other Stories, Hemd: Ba&sh, Boots: Isabel Marant

Charlotte

Meine Neuzugänge im Kleiderschrank erfüllen eine Muster-Mission. Eine karierte Anzughose habe ich schon seit Längerem gesucht und mich vor zwei Wochen für dieses Modell entschieden. Mir gefällt der Woll-Look und die Naturtöne lassen sich super zu vielen Teilen kombinieren. 

Wo ist Charlotte? Mit meinem neuen Ringelshirt kann ich mich ab sofort ins Getummel begeben und dem Wimmelbuch-Helden „Walter“ des britischen Autors Martin Handford Konkurrenz machen. Jetzt fehlt nur noch die Pudelmütze. 

Die blau-weiß gestreifte Bluse war ein Spontankauf vor meinem letzten Urlaub in Frankreich. In die raffinierte Schnürung habe ich mich direkt verguckt, nicht zuletzt, weil sie mich an eine alte Kollektion von Jacquemus erinnert. 

Hose: Zara (Alternative hier), Shirt: Zara (ähnlich hier), Bluse: Weekday 

Ari

Nachdem ich mich von einem riesigen Berg Klamotten getrennt und erstmalig meine Garderobe in Sommer und Winter geteilt habe, fühle ich mich für die neue Saison bestens vorbereitet. Aus Platzgründen hatte ich alle meine Klamotten in einem Schrank auf 1,5 Metern Pax verteilt – leider drängten sich die Bügel so dicht an dicht, dass ich zum Teil manche Teile gar nicht mehr wiedergefunden habe. Das musste sich dringend ändern und so sortierte ich letztens zwei große Stapel Sommersachen weg in unsere fertig gebaute Stauraumwand im Flur! Nun ist wieder Luft im Schrank und ich kann tatsächlich sehen, was nun darin hängt und gestapelt ist. Manchmal kann es doch so einfach sein!

Zwar war der Plan nicht gleich, wieder shoppen zu gehen und alles vollzuhängen, aber bei diesen Teilen handelt es sich immerhin um Lieblingsstücke, die oft zum Einsatz kommen werden.

Der Blazer. Diesen Herbst geht wohl nichts ohne karierten Blazer. Wer mich kennt, weiß, dass ich Blazer als „Office Uniform“ schon seit Jahren trage – nur die Jeans dazu sind etwas weiter geworden. Diesen Zweireiher habe ich bei Zara erstanden – ich mag die Farben und bezogenen Knöpfe!

 

 

Blue Jeans. Ich liebe Jeans und muss aufpassen, nicht ständig eine neue zu kaufen. Mein aktuelles Lieblingslabel ist Re/Done, das ich während  unseres Kalifornientrip lieben gelernt habe. Und da ich die überarbeiteten Vintage Jeans dort auch endlich mal anprobieren konnte, war es direkt um mich geschehen. Bei einem Onlinesale und Secondhandshop habe ich mir insgesamt gleich drei Paar für einen Bruchteil des Preises zugelegt und trage sie seither rauf und runter. Mein liebsten Modelle? High Rise Crop und Straight Skinny. Wer überlegt sich eine zuzulegen, dem können Marie und ich nur auf den Weg geben: obenrum sitzen die Jeans meist true to size, aber sobald man ein bisschen mehr Wade hat, dann sind die High Rise Crop Modelle oft zu eng und man muss eine Nummer größer wählen.

 

 

Regenmantel. Keine Jacke trage ich im Herbst so oft wie meine Babourjacke oder einen Regenmantel – es ist einfach das praktischste, wenn man morgens mit dem Lastenrad zur Kita düst oder nachmittags auf dem Spielplatz steht. Ich besitze zwar schon eine gelbe Petit Bateau Regenjacke aber nicht jeder Tag fühlt sich nach gelb an und so habe ich mir noch ein khakifarbenes Rains Modell im Lieblingsladen im Kiez gekauft. (So stolz mal wieder etwas offline gekauft zu haben!) Die Mäntel und Jacken von Rains sind übrigens in Dänemark überall zu sehen – das recht junge Label wurde von von Philip Lotko, Pernilles Teisbaeaks Ehemann, gegründet.

 

Marlene

Den Mantel von Carven wollte ich letzten Winter unbedingt haben. Der Ärger war groß, als er mir nichts dir nichts überall ausverkauft war. Als ich dann bei unserem Paris-Trip routinemäßig den Carven-Outlet betrat, hing er auf einmal da. Das musste Schicksal sein!

Die Bluse von Black Velvet Circus war Liebe auf den ersten Blick. Klar, One-Line-Drawings sind schon lange nichts mehr Neues. Dennoch besaß ich bis jetzt nichts mit der Trendskizze drauf. Also beschloss ich, dass der Trend mittlerweile zu den Klassikern unserer Generation verordnet werden sollte. Schließlich will ich später nicht meinen Kindern erklären müssen, wieso ich nicht so ein Teil besaß, dass sie jetzt Vintage tragen können. Außerdem produziert das deutsche Label alles fair in Portugal und die Bluse gehört zu der aktuellen Selflove-Kollektion. Das kann man gar nicht nicht unterstützen!

Meine Aladin-Loafer von About Arianne habe ich in den letzten Wochen bereits rauf und runter getragen und sind eine schöne Urlaubserinnerung. Sie funktionieren wie Zauberschuhe und geben jedem Outfit das gewisse Extra, das man sich gerade wünscht. Ab sofort trage ich sie einfach mit bunten Socken und Strumpfhosen.

Diejenigen, die denken, dass sie genügend Sonnenbrillen besitzen, muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Als ich das französische Label Jimmy Fairly bei meinem Streifzug im Le Bon Marche entdeckte, dachte ich nur: „Wie kann es sein, dass ich diese Marke nicht kenne?“. Für jedes gekaufte Paar kommt jemanden in Not eine Lesebrille zu. Die Auswahl ist riesig, die Preise bezahlbar, man tut etwas Gutes und die Sonne löst sich mit Herbstanfang ja schließlich nicht in Luft auf. Kurz: musste ich haben! Ja, das schlechte Gewissen lässt sich manchmal schneller beruhigen als einem lieb ist.

Die kleine Umhängetasche von Bally erinnert an eine Popcorn-Tüte und war ein Geschenk von meiner lieben Schwester zum bestandenen Bachelor. Handy, Geld, Schlüssel und Lippenstift passen gerade so rein. Bevor Berlin sich wieder in gedeckteren Farben auflöst, setze ich gerne ein buntes Statement.

Mantel: Carven, Weiße Bluse mit One-Line-Drawing: Black Velvet Circus, Schuhe: About Arianne (ähnlich hier), Sonnenbrille: Jimmy Fairly (ähnlich hier), Tasche: Bally

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

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7 Antworten auf „Neu im Kleiderschrank – Team Journelles war für den Herbst shoppen“

super schöne Sachen <3 Aber ich warte immer noch sehnsüchtig auf eine Vorstellung von Charlotte 🙂

Hello Marie,
wie sind denn die Isabel Marant Boots geschnitten? Eher groß oder eher klein? Hab sie nurmehr in einer 39 gefunden, habe aber eigentlich 40…
danke schonmal!

Ich habe eine 39 und sie auch in einer 39 gekauft. Ich finde sie fallen größengerecht aus, ich hoffe das hilft dir!

@ari: vielen Dank! wie ist denn der karierte Zarablazer von der Größe her? Fällt er normal aus oder kann man ihn auch eine Nr. kleiner nehmen.

Hej! Ich habe eine S genommen, auch wenn nichts anderes da war 😉 , aber ich passe ganz gut rein. Normalerweise habe ich eher so ne L bei Zara.

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.