Mode-Mythen: Fazit und Nachklapper – diese Zertifikate empfehlen die Experten

Was ich im Rahmen der Mode-Mythen auf Journelles gelernt habe: Die Textilkette ist vielschichtig und komplex. Kaum eine Marke oder Designer kann die Produktionskette lückenlos dokumentieren. Vom Garn über das Färben bis hin zum Nähen – die Produktion läuft in vielen kleinen Schritten und in unterschiedlichen Abteilungen, Firmen und Ländern ab. Das macht es so schwierig,

Was ich im Rahmen der Mode-Mythen auf Journelles gelernt habe: Die Textilkette ist vielschichtig und komplex. Kaum eine Marke oder Designer kann die Produktionskette lückenlos dokumentieren. Vom Garn über das Färben bis hin zum Nähen – die Produktion läuft in vielen kleinen Schritten und in unterschiedlichen Abteilungen, Firmen und Ländern ab. Das macht es so schwierig, die gesamte Textilherstellung zu kontrollieren und zu zertifizieren bzw. euch zu sagen: Label X dürft ihr kaufen – aber Hersteller Z bloß nicht! Diese Einschätzung bestätigten sowohl Edith Gmeiner von Fairtrade Deutschland als auch Prof. Thomas Meyer zur Capellen (AMD).

Fazit: Der erste Schritt ist getan, wenn man als Konsumenten sein Bewusstsein schärft, beim Shoppen anspruchsvoller wird und möglichst auf Textilsiegel achtet (siehe Galerie). Wenn die Klamotte nicht mehr Informationen als das Material und den Preis hergibt, gilt es als Verbraucher seine Einflussmöglichkeit zu nutzen und im Geschäft nachzufragen: Wer bezahlt dafür, dass wir zu solchen Preisen aktuelle Mode kaufen können? Kleidung kann aus pflanzlichen, tierischen oder synthetischen Fasern gemacht sein. Es kommt nicht nur darauf an, woher die Fasern kommen, sondern wie sie erzeugt und verarbeitet wurden. Synthetikfasern sind hauptsächlich aus Erdöl gemacht, eine nicht erneuerbare Energie, und ihre Herstellung erfordert den Einsatz vieler Chemikalien. Bei pflanzlichen Fasern wie Baumwolle, Hanf und Leinen sollte man darauf achten, dass sie kontrolliert biologisch angebaut und fair verarbeitet wurden. Tierische Fasern wie Wolle, Alpaka oder Seide sollten immer aus artgerechter Tierhaltung stammen. Bei Leder und Pelz muss jeder eine moralische Entscheidung für sich persönlich treffen.

Was den Look anbelangt, bleibt der Bereich „Öko-Mode“ auf jeden Fall ausbaufähig. Coole Labels wie Ica Watermelon oder Honest by Bruno Pieters gibt es noch zu wenige oder das Angebot beschränkt sich auf T-Shirts und Kleider. Fast-Fashion-Produzenten bieten allenfalls ab und an Sonderkollektionen wie etwa H&M die „Conscious Collection“, die aber nicht immer 100% „grün“ und fair sein müssen. Falls also jemand eine Business-Idee sucht: Wie wäre es mit einem ansprechenden Onlineshop für Eco Fashion auf dem Niveau von Asos oder Mytheresa?

Zu guter letzt seht ihr in der Galerie eine Auswahl von Textilsiegeln, die unsere Experten als verlässlich und gut einschätzen. Danach haltet in Zukunft Ausschau. Denn wie der Designer Bruno Pieters im Interview „Billiger ist besser als bio“ mit ZEIT Online richtig sagte: „Die Konsumenten sind nicht die anderen – das sind wir!“

Mehr zu den Siegeln erfahrt ihr in den Bildunterschriften.

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

Kommentare (2) anzeigen

2 Antworten auf „Mode-Mythen: Fazit und Nachklapper – diese Zertifikate empfehlen die Experten“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.