Meine 5 Cent zur Berliner Modewoche: Anstrengend und schön war’s. Wenn auch recht zäh, denn diesmal wurden an vier Tagen Schauen gezeigt, los ging es jedoch schon Sonntagabend. Ein paar Gedanken:
- Die Modewoche ist keine sehr schonende Angelegenheit: Man wird gemustert, angestarrt, es wird getuschelt – und doch findet man im Gewusel immer wieder Freunde und liebe Bekannte, die all die merkwürdigen Gestalten vergessen lassen.
- Wieso ticken die Medien nur zur Modewoche aus und fragen mitten im Trubel Interviews an, wollen „Modeblog-Stories“ für kommerzielle Nachrichtensendungen drehen und tun ernsthaft noch so, als wären Modeblogger Paradiesvögel oder die neue Elite in der Frontrow? Langweilig. Dann doch lieber Expertenmeinungen abgeben und sich an einem Sonntagabend über viel Traffic freuen.
- Was mir diesmal nicht auf die Nerven ging waren die C-Promis, denn die gab es bei den Schauen, die ich mir angesehen habe, glücklicherweise nicht. Bis auf grosses Blitzlichtgewitter für Boris Becker bei Malaikaraiss ging es schön ruhig zu.
- Vor lauter Cocktails, Schauen, Messen, Veranstaltungen, komischen Gestalten und zu viel Trara im Mercedes-Zelt darf man die Highlights aber nicht vergessen, denn die gab es und das ist meine Top 3:
- 1. Achtland, 2. Lala Berlin, 3. Perret Schaad. Alle drei bestachen mit höchst professionellen Locations und Kollektionen mit dem gewissen Etwas.
- Bewusst haben wir nicht über jedes Event berichtet, sondern nur über wirklich spannende Schauen. Der Vollständigkeit halber aber erwähnenswert: Den Start your Fashion Business Award hat Bobby Kolade gewonnen. Namen merken!
- Alle Schauenberichte und Interviews zur Berlin Fashion Week findet ihr gesammelt hier.
- Immer wieder wird man gefragt: Welche Trends gibt es bei der Berliner Modewoche und näher, werden hier überhaupt Trends gesetzt? Nein. Das kann man mit Sicherheit behaupten. Das muss die Berliner Modewoche aber auch nicht leisten. Vielmehr geht hier jeder Designer seinen eigenen Weg, mit eigenem Kopf. Wenn man aber unbedingt eine Berliner Trendprognose hören möchte, dann wird der Sommer 2014 Gelb, Gelb und nochmals Gelb.
- Ein weiterer Lesetipp: Über die wirtschaftlichen Aspekte, die Messen und Einkäufer berichtet profashionals. „Den Designern kann man nur raten, dranzubleiben, jedes Mal ein bisschen besser zu werden, auf kommerzielle Verständlichkeit zu achten und Geduld und Kraft mitzubringen. Die Szene wird sich noch sortieren. Aber Berlin und seine Protagonisten werden eines Tages einen festen Platz in der Modewelt einnehmen.“ Ein gutes Schlusswort.
(Headerfoto: Issever Bahri)
3 Antworten auf „Mercedes-Benz Fashion Week Berlin – Highlights und persönlicher Rückblick“
Lala Berlin fand ich unglaublich gut! Die Farbkombis, der leichte Bohemian Touch… toll!
Hey Jessie,
insgesamt war die Fashion Week-Berichterstattung
auf Journelles sehr angenehm! Man bekommt ein Bild der vergangenen
Woche, wird aber nicht zugeschüttet mit Kollektionsbeschreibungen und
schlecht belichteten Schauenfotos mit Hinterköpfen drauf. Schauenprotokolle
und Designertagebücher sind genau die richtige Dosis.
Und vor allem stehen dabei zwei Dinge nicht so sehr im
Vordergrund: Das Trara und die komischen Gestalten. 😉
Und zu
Deiner persönlichen Zusammenfassung: Pointiert und ehrlich, gut so! Das
macht Journelles wirklich authentisch und interessant.
Liebe Grüße!
Gelb, gelb, gelb? Das klingt ja interessant! Bin mal gespannt auf die Umsetzung in den Läden nächstes Jahr. Besonders massentauglich ist die Farbe ja eigentlich nicht. Aber da ich das auch von neon-gelb gedacht hatte und es mittlerweile trotz Blässe selber trage, lasse ich mich gerne überraschen 🙂
http://www.insachenmode.de