Am Ende der Berliner Fashion Week wird wieder mal klar, dass man sich eigentlich eine Woche Urlaub nehmen muss, um das komplette Programm zu absolvieren. Marie hat sich die ganze Zeit fast nur von Reiswaffeln ernährt, damit sie alle Termine schafft – glamourös geht also anders, aber wenn man mit Herz und Seele Modejournalistin ist, nimmt man einen drohenden Vitaminmangel in Kauf.
Im Büro nebenbei Texte zu schreiben funktioniert allerdings leider weniger gut, was aber nicht bedeutet, dass die Trends für Herbst/Winter 2017/2018 aus Berlin unter den Tisch fallen dürfen.
Deshalb an dieser Stelle eine Zusammenfassung aller noch fehlenden Highlights, die wir auf der Berliner Fashion Week im Januar 2017 gesehen haben. Als Ergänzung dazu empfehle ich euch Maries Bericht aus dem Berliner Mode Salon!
Hien Le
Wegen der Vans im Styling ein Must-see für alle Skateboard-Fans und gleichzeitig eine neue Premiere für Hien Le: Der Designer arbeitet erstmals mit Denim, Kunstleder und Fake-Fur. Die Entwürfe sind von der Sportswear der 40er- und 50er-Jahre inspiriert, wobei klassische Elemente aus der Herrenschneiderei, man denke an Mäntel und Nadelstreifen, ebenfalls mit aufgriffen werden. Vorherrschende Farben sind Beige, Grau, Nachtblau mit Akzenten in Grün und Rose.
Und die geile Musik? Für die war wieder unsere liebe Susanna Kim zuständig. Schön, dass Hien und Susanna inzwischen sogar eine Freundschaft verbindet. Hier könnt ihr die Trackliste nochmal anhören. An dieser Stelle auch der Hinweis auf Susannas Interview mit der FAZ!
Perret Schaad
„Die Töchter von Jil Sander“ wurde das Designer-Duo mal genannt. Inzwischen haben Johanna Perret und Tutia Schaad längst ihren eignen Stil gefunden, den sie in der neuen Saison grafisch stark betonen. Neben Kaschmirtuniken in XL kommen palaktive Strickmuster, auffällige Prints und changierende Techno-Materialien hinzu. Das wirkt futuristisch, großstädtisch und unglaublich chic.
Marina Hoermanseder
Zu Beginn lief eine Arie aus der Oper „Lucia di Lammermoor“ von Gaetano Donizetti als Einstimmung auf die Kollektion, in der sich die gebürtige Österreicherin nicht nur den für ihre Mode typischen orthopädischen Korsetts und Fetisch-Elementen wie Latex, sondern auch soften Materialien wie Ausbrennersamt und Organza widmete. Christian Louboutin unterstützte die Show mit Schuhen, die er gemeinsam mit Marina Hoermanseder kreierte. Ab Herbst 2017 kommen zudem die mit Wolford entworfenen Strumpfhosen in den Handel. Clever!
Lala Berlin
Nur 80 geladene Gäste durften im Rahmen eines Dinner im neuen Atelier und Showroom einen Blick auf die neue Pre-Fall Kollektion von Lala Berlin werfen, die Designerin Leyla Piedayesh am 1. Februar im Rahmen der Copenhagen Fashion Week auf dem Laufsteg präsentieren wird. Leyla ergänzt ihre Kollektion um Volants und coole Streifen- sowie abstrahierte Blumenprints, bleibt ihrem Markenzeichen, dem Kufiya-Print, weiterhin treu, und baut ihre Mantel-Kompetenz aus.
Unter den Gästen: Lena Meyer-Landrut, Aino Laberenz, Shermine Shahrivar, Eva Padberg, Julia Malik sowie Bill und Tom Kaulitz, die zusammen mit ihrer Lieblings-Hair-&-Make-up-Artistin Natalie Franz kamen. Immerhin haben Tokio Hotel für 2017 ein neues Album namens „Dream Machine“ angekündigt – da kann man die Werbetrommel schon mal ölen!
Label to watch: Julia Seemann
… oder „Die weibliche Demna Gvasalia“. Die Kollektion der Fashion-Week-Newcomerin aus der Schweiz erinnert aufgrund der Sportswear-Elemente, Patchwork-Denim-Outfits und Volants stark an die Vetements-Kollektion, aber hey: Alles was für Gesprächsstoff sorgt und so der Modestadt Berlin zu mehr Aufmerksamkeit verhilft, begrüßen wir mit Freude! Immerhin zählt Rihanna zu den Fans der Designerin, die auf Einladung von Mercedes-Benz und der Modezeitschrift Elle ihre Entwürfe in Berlin zeigen durfte.
Last but not least: Vladimir Karaleev
Der Berliner Designer präsentierte bei seiner Show mindestens drei Looks, die wir am liebsten schon jetzt tragen würden! Klassische Mäntel, Jacken und Hemden sind aus groben Wollstoffen, wie etwa Bouclé oder Tweed, gefertigt und kontrastieren mit den Seidenstoffen von Kleidern, Röcken und Hosen. Schön!
(Fotos im Header: PR)
4 Antworten auf „#MBFWB: Hien Le, Perret Schaad, Marina Hoermanseder, Lala Berlin & Co.“
JULIA SEEMANN – Ich liebe dich!
Haha, war so klar, dass dir das gefällt 😉 Typisch Kathrin.
Hauptsache die Schnürvariante der rechten Boots bei Lala Berlin wirft bei seinen Trägern keine Probleme auf. Warum? Der jahrzehnte alte Medien-Mythos: weiße Schnürsenkel = White Power-Verfechter
Definitiv mutig, sich entgegen hartnäckiger gesellschaftlicher Gerüchte zu solch einem Kollektionsteil zu entscheiden.
Liebe Alexa, 1000 Dank! <3 susanna/iamkimkong