Mama Streetstyle: Ari von Primer & Lacquer im Gespräch

Am Wochenende habe ich meine Freundin Ari von Primer & Lacquer (hier geht es zu meinem Beauty Visit bei ihr) mit ihrer Tochter Luca getroffen. Eine schöne Abwechslung vor der stressigen Modewochen-Schedule und der perfekte Anlass, mit Ari über Mode zu quatschen – was verändert sich eigentlich in modischer Hinsicht nach der Geburt und wie ist

Am Wochenende habe ich meine Freundin Ari von Primer & Lacquer (hier geht es zu meinem Beauty Visit bei ihr) mit ihrer Tochter Luca getroffen. Eine schöne Abwechslung vor der stressigen Modewochen-Schedule und der perfekte Anlass, mit Ari über Mode zu quatschen – was verändert sich eigentlich in modischer Hinsicht nach der Geburt und wie ist Ari ausgestattet? Enstanden ist ein Plausch zum Auftakt der Berlin Fashion Week – mal aus einer ganz anderen Perspektive!

Liebe Ari, wir kennen uns schon lange und haben einen sehr ähnlichen modischen Geschmack. Seit rund 7 Monaten bist du nun Mama – wie hat sich dein Stil verändert?

Eigentlich gar nicht wirklich. Ich bin mir und meinem ohnehin schon unkomplizierten Stil sehr treu geblieben. Ich achte nur noch ein bisschen mehr darauf, dass es praktisch ist und ich alles damit machen kann.

Worauf musst du modisch inzwischen verzichten?

Da ich Luca immer noch voll stille, kann ich leider noch keines meiner Kleider wieder tragen. Auch Seidenblusen sind noch schwierig, da sie nach 10 Minuten vollgespuckt sind. Das wird mit Brei aber sicher nicht einfacher. Flache Schuhe sind besser als hohe, da ich mit Luca viel unterwegs bin und sie öfter mal tragen muss. Kleine Absätze sind aber für ein paar Stunden völlig in Ordnung. Ach, und wenn ich ehrlich bin, vermisse ich meine zarte Spitzen-Unterwäsche von früher manchmal sehr. Zum Glück kommt das alles irgendwann wieder!

Was trägst du heute?

Eine typische Ari-Uniform. Eine Skinny Jeans von BLK DNM, Boots von Chloé, ein Hemd und einen Mantel von Isabel Marant Étoile sowie einen Schal von Acne.

Mir ist auch aufgefallen, dass sich dein Stil kaum verändert hat. Dafür aber wohl alles andere, oder?

Luca hat einmal alles auf den Kopf gestellt. Aber im guten Sinne. Am Anfang musste ich mich ganz schön daran gewöhnen, dass ich nicht mehr alles machen kann, was mir vorher wichtig war. Für sie habe ich aber gerne alles hinten anstehen lassen. Jetzt, wo wir schon ein bisschen besser wissen, wie alles läuft, erlange ich ein paar kleine Freiheiten zurück. Dennoch war ich noch nie länger als drei Stunden von ihr getrennt und habe diese gewonnene Freizeit dann eher genutzt, um Schlaf aufzuholen oder die Wohnung aufzuräumen. Irgendwann demnächst möchte ich mal für ein paar Stunden abends ausgehen oder mit Rainer einen richtigen Date-Abend mit Kino und Essengehen haben.

Ich liebe ja wie gut du ausgestattet bist und dass sich Kinderwagen und Trage easy deinem Stil angepasst haben. Für welche Ausstattung hast du dich entschieden? 

Danke! Wir haben uns für den Bugaboo Cameleon3 entschieden, da wir so viel Gutes aus unserem Bekanntenkreis über das Modell gehört haben und ich plötzlich nur noch Bugaboos in Berlin gesehen habe. Das musste ja einen Grund haben. Tatsächlich sind wir auch mehr als zufrieden und können ihn mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Mal abgesehen vom schlichten und schönen Design, ist er sehr leicht, klein und wendig. Andere Kinderwagen muss man ganz schön umherwuchten. Den Bugaboo kann ich zumindest ohne Kind allein in die 2. Etage hochtragen. Außerdem lässt er sich prima ohne Hilfe zusammenlegen und schnell wieder aufbauen. Wir haben ihn daher auch auf unseren Reisen immer dabei. Auf Flugreisen hatten wir ihn in der Transporttasche als Sperrgepäck eingecheckt und er kam heil wieder an. Mittlerweile haben wir den Kinderwagen auch schon für Luca umgebaut, da sie im Sportsitz sitzen kann. Das Sonnendach ist aus der limitierten Bugaboo und Andy Warhol Cars Collection.

Eine Babytrage ist Gold wert. Die erleichtert sehr viele Wege und ist prima, wenn sich das Baby schlecht ablegen lässt. Dann kann man sich wenigstens mal in Ruhe ein Brot schmieren oder die Wäsche aufhängen. Wir haben drei unterschiedliche Tragen! Alle sind toll, aber der Ergo Baby ist mein Favorit. Für den Anfang hatten wir dafür einen Neugeboreneneinsatz.

Die rosa Decke und die Sitzauflage sind ja herzallerliebst, passend zu Lucas Mütze!

Ja, total. So eine Decke hätte ich am liebsten auch etwas größer für unser Sofa! Für die Übergangstage hat Luca die tolle Sitzauflage aus Schaffell mit dieser kuscheligen Merinowolldecke von Bugaboo aus der Merino Wool Collection bekommen. Die haben wir bei den frühlingshaften Temperaturen heute gleich mal getestet. An kälteren Tagen stecken wir sie aber in ihren molligen Fußsack. Die Kinderwagenkette ist übrigens ein Geschenk von einer Freundin. Sie hat für Luca extra häkeln und stricken gelernt und ihr bereits zur Geburt einen Panda und Tiger geschenkt.

Wo kaufst du am liebsten Babykleidung ein?

Bisher haben wir einiges an Kleidung von meiner Schwester bekommen, die schon zwei Kinder hat. Auf Flohmärkten oder im Secondhandladen entdecken wir aber auch hin und wieder Sachen. Basics habe ich ab und an bei H&M gekauft. Da würde ich aber in Zukunft gerne von Abstand nehmen, da wir noch mehr auf fair Produziertes achten wollen. Jüngst habe ich ein paar Teile von Anny Who, einem jungen, deutschen Öko-Label gekauft. Die Sachen sind ganz süß – ich bin etwas in Löwen vernarrt. Eines unserer Lieblingsteile für Luca ist aber definitiv der Walkoverall von Disana oder Engel. Den werden wir wohl noch in größeren Größen nachkaufen. Meine liebsten Adressen für Kinderkleidung sind Mjot in Kreuzberg, der neu eröffnete Tiny Store in Mitte und online Smallable und Coquito.

Morgen beginnt die Berliner Modewoche – gehst du hin, und wenn ja, wie organisierst du alles mit deiner Tochter Luca?

Die Modewoche besuche ich seit vielen Jahren und sie gehört zu meinem Job – genau so wie für Rainer. Letzten Sommer haben wir beide pausiert, da war Luca gerade mal 11 Tage auf der Welt. Jetzt freuen wir uns beide wieder darauf, etwas Fashion Week Luft zu schnuppern und teilen uns irgendwie ein. Einer von uns beiden nimmt das Kind und geht im Park spazieren während der andere im Zelt ist. Rainer macht natürlich mehr Shows – ich konzentriere mich auf das Backstage-Geschehen. Ein, zwei Shows von befreundeten Designern schauen wir uns dennoch gemeinsam an. Da muss dann vielleicht die Omi mal kurz auf Luca aufpassen.

Hoffentlich finde ich dann am Abend genug Zeit, um wie früher meine Backstage-Beiträge schnell zu veröffentlichen.

Welche Schauen siehst du dir an und wie funktioniert dein Alltag mit Bloggen und Baby? 

Neben ein paar Offsite-Veranstaltungen wie dem Wald-Dinner und dem Eyeko-Event werde ich mir die Präsentationen von MalaikaRaiss, Augustin Teboul, Lala Berlin, Isabell de Hillerin und Perret Schaad anschauen. In den Vorjahren habe ich fast alle Shows gemacht, aber das geht mit Baby leider gar nicht. Deshalb lasse ich Rainer den Vorrang.

Da ich rund um die Uhr eigentlich mit Luca beschäftigt bin, fällt mir das Bloggen eher schwer. Das hatte ich mir früher einfacher vorgestellt. Während Luca ihr Mittagsschläfchen hält, stehen meist andere Sachen an. Also muss ich entweder ganz früh oder abends Artikel schreiben, wenn sie wieder im Bett liegt. Dafür braucht es einiges an Disziplin, die ich ehrlich gesagt nicht immer habe, da ich müde bin. Das finde ich oft schade, aber am Ende genieße ich lieber so viel Zeit wie möglich mit Luca. Denn die (Eltern-)Zeit fliegt und schwups sitze ich wieder den ganzen Tag am Büroschreibtisch…

Lieben Dank!

–> Themverwandt ist übrigens unser Interview mit Camilla von Mummy Mag <–

Von Jessie

Ich bin Jessie Weiß, 32 Jahre jung, lebe verheiratet in Berlin, bin Mama von Levi (1), schwanger mit dem zweiten Kind sowie Gründerin von Journelles. Ich liebe Phoebe Philo, Stella McCartney und Isabel Marant, kann aus anatomischen Gründen nicht auf hohen Schuhen laufen, habe einen Céline-Taschentick, tanze und höre leidenschaftlich gern Hip Hop, kann mir selten Ironie verkneifen, leider immer noch kein Französisch sprechen, obwohl ich Paris für die schönste Modestadt der Welt halte, gucke am liebsten Jimmy Fallon, Jan Böhmermann, Game of Thrones oder entspanne beim Serienmarathon auf Netflix, bin ein kleiner Workaholic mit Multitaskingtalent, professionelle Instagram-Durchscrollerin, in jeder Lebenslage tollpatschig, habe ein Faible für skandinavisches Interior und einen Kissen-Tick, bin groß im Wellness machen und wäre daher noch lieber professionelle Hoteltesterin. Mode ist meine grosse Liebe, aber meine Kohle investiere ich eher in Reisen und Essen – und neuerdings fast ausschliesslich in mein Kind.

Als alter Bloghase – 2007 habe ich LesMads mitbegründet – ging im Oktober 2012 mein persönlicher Traum in Erfüllung: Ich habe mich mit "Journelles" selbstständig gemacht. Das Blogazine ist mein digitales Zuhause, News-Plattform, Modetagebuch und tägliche Anlaufstelle für spannenden Content rund um die Themengebiete Interior, Reisen, Beauty und sowohl High Fashion als auch Contemporary Labels und Highstreetmode.

Nebenbei habe ich die Modesendung It's Fashion auf EinsPlus von der ARD moderiert, berate Firmen im Social-Media-Bereich, halte Vorträge und reise um die Welt, um euch täglich den schönsten Content zu präsentieren. Im Juni 2015 habe ich mein eigenes Modelabel JOUUR. gegründet.

2016 ist mein Sohn Levi auf die Welt gekommen. Baby-Themen werden seither auf Mini Journelles behandelt und das nun auch wieder intensiver, da unser zweites Kind unterwegs ist.

Journelles ist inzwischen gewachsen: Wir sind ein sechsköpfiges Redaktionsteam im Berliner Prenzlauer Berg und haben im Sommer 2018 unseren ersten temporären Concept-Store, den Journelles Marché, eröffnet.

Mein Credo: Mode muss Spaß machen, auf Augenhöhe funktionieren und sollte sich nicht so ernst nehmen.

Mehr über mich findet ihr im Presse-Bereich, auf Instagram und ab und an auf YouTube. Subscribe!

Aktuelles Presse-Feature:

VOGUE.DE: "Influencer im Portrait: Jessica Weiß - Alles, nur kein Stillstand"

Kommentare (14) anzeigen

14 Antworten auf „Mama Streetstyle: Ari von Primer & Lacquer im Gespräch“

Ari, lass den Bugaboo nicht aus den Augen!! Das Ding wird echt im Minutentakt geklaut – erst letzte Woche wieder einer Freundin passiert!

Toll wie diese jungen Mama´s sich das immer alles so leisten können – „ein ganz normales Alltagsoutfit“ (Chloe, Marant, Acne) und das in einem Beruf wie Visagistin oder Redakteurin (macht Ari nicht so etwas…?) Mit meinem BWL Studium bin ich sicherlich in einem ganz guten Beruf gelandet, aber dies ermöglicht mir noch lange nicht, stets mit den o.g. Labels ausstaffiert zu sein… ein normales Alltagsoutfit wäre vermutlich eher Zara, Drykorn, MoP… o.ä.
Wie geht das also? Kann ich mich auch noch als Redakteurin bewerben und mit einem Nettogehalt von 4000€ rechnen? Das müsste man ja fast haben um sich regelmäßig mit Marant und Co. zu schmücken…

Ich glaube, die Devise ist Qualität statt Quantität. Ich bin ein großer Ari-Fan und wer regelmäßig ihren Blog liest, weiß, dass sie bewusst einkauft, auf Klassiker setzt, Schnäppchen auf Ebay macht etc. Aber dafür halt nicht pro Woche 4 Teile bei Zara shoppt. Da kommt man auch ohne 4000 Euro netto aus. Und falls Ari die verdient, würde ich es ihr gönnen 😉

Das Blog von Ari und ihr instagram Account zeigen, dass sie einige Sachen bei ebay gekauft hat und sie shoppt nicht wie eine Wilde, sondern bewusst, was ich bewundere.
Bevor man mit so einer Kritik anfängt, sollte man sich über die Person informieren (soweit es möglich ist).

das ist gar nicht als kritik gemeint – viel mehr wollte ich meine verwunderung zum ausdruck bringen, wie das die mädels immer so machen … und selbst über ebay sind doch solche teile auch nicht ganz günstig und dann auch noch in der „elternzeit“… ich dachte immer, da hätte man etwas weniger geld, weil man ja auch nicht arbeitet ;)))

hach die ari,
sieht wie immer ganz bezaubernd aus und alles zusammen ergibt ein schönes rundes familienmamibild*** sie macht wohl alles richtig, toll!
und zu der „nichtkritik“ natürlich darf man darüber nachdenken, wie man sich solch tolle kleidungsstücke leisten kann, jedoch berichtet ari tatsächlich immer wieder von sale und ebayfunden, mistet regelmäßig aus und verkauft nicht mehr getragenes und wäre all das nicht so, gönnte ich ihr auch noch mehr euro in netto.
ari hat mich dazu inspiriert meine elternzeit und sicher die zeit darüber hinaus, dazu zu nutzen, keine unnützen kleidungsstücke mehr zu kaufen und eher in tolle basics und hochwertige Einzelstücke zu investieren. mein kleiderschrank platzt aktuell aus allen nähten….!

danke für das interview.

Hübsche Mami (lese den Blog seit Jahren), hübsche Kleidung (Qualität statt Quantität funktioniert einfach) und was noch nicht erwähnt wurde: WAS EIN SÜSSES BABY!! 🙂 Bei Instagram hat man bis jetzt nicht so viele Aufnahmen von Luca gesehen und ich bin jetzt noch verliebter und entzückter als vorher. Wundersüßes Baby! 🙂

Ari <3 Luca <3 Hach! Und ich kann mich den Anderen nur anschließen. Ari ist eine Inspiration in Sachen Klamotten-Kauf. Sie shoppt gezielt, mistet unentwegt aus und hantiert einfach unglaublich geschickt mit ihrem Budget. Und sie kauft eben statt 5 x Zara 1 x Marant im Sale…

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.