Wir erinnern uns: Letzte Saison konnte mich Miuccia Prada nicht mit ihrer Kollektion umhauen, die Kampagne hingegen war der Knüller. Mit Spannung haben wir gestern die neuen Entwürfe für den Winter 2014 im Livestream erwartet und als es dann los ging, haben Julia und ich uns natürlich, jeder vor seinem Bildschirm sitzend, ausgetauscht. Hier ist das Protokoll unseres Gesprächs.
Jessie: Geht los, geht los! Natasha Poly eröffnet in grauem Rollkragenpullover, roten Boots und einem – Satin-Überwurf?! Um den Hals gebunden ist ein schmales Tuch, wirklich überall gerade. Die nächsten Models tragen ein rotes Tuch, strenge Haare, Military-Mäntel. Erster Gedanke: Pfadfinder?
Julia: Und diese übertuschten Wimpern wie Fliegenbeine, das Puppen Make-Up sieht man auch immer mehr. Was wohl die Inspiration war, Asien?
(Das Rätselraten geht weiter.)
Jessie: Mutet teilweise auch nach DDR an.
Julia: Total, die Tapetenmuster auf den Kleidern, die streng nach hinten gebundenen Haare, die Halstücher…
(In dem Augenblick beginnt eine deutsche Frauenstimme zu singen.)
Jessie: Marianne Rosenberg ist da!
Julia: Auf instagram hat jemand die Credits gepostet. Moment – es ist Barbara Sukowa, Theater- und Filmschauspielerin!
Jessie: Von den bunten Ledermänteln mit Shearling-Besatz kommt Miuccia aber auch nicht los.
Julia: Die kastigen maskulinen Jacken gefallen mir, allerdings eher die schlichten und nicht mit Pelz eingefassten Modelle.
Jessie: Mein Lieblingslook ist der gepimpte Spießer: Grauer Rolli unter dem, na, sagen wir mal triple V Pullunder zum Rock. V is eVerywhere.
Julia: Da ist Paulina King, sie ist Deutsche! Mit ihr haben wir das Lookbook für Odeeh geshootet und bei Lala Berlin war sie auch. Sie ist 16!! Ihr Look ist mein Favorit.
Julia: Insgesamt fand ich die Musik sehr anstrengend und muss erst mal überlegen – fürchte, dass es mir auch auf den zweiten Blick nicht gefällt.
Jessie: Ich finde die Kollektion insofern beeindruckend, als dass immer viel los ist; der Look kann gar nicht auf Anhieb begriffen werden, die Kunst-Referenzen sind zahlreich, auch spielten hier diverse Zeitalter eine Rolle. Was war es denn nun: 30er Jahre, Art Deco oder Ostdeutschland in den 60ern?
Julia: Alles auf einmal? Die Kollektion fordert den Geschmack heraus und ist eine provokante Ästhetik. Macht Miuccia Prada ja immer und das ist auch gut so.
Jessie: Schauen wir uns die Bilder noch mal an. Und gehen jetzt erst mal zum Koreaner!
Eine Antwort auf „Mailand: Ein Gespräch beim Livestream über Prada Winter 2014“
schöne gespräschsform 😉 ich glaube ich mag die kollektion, bin mir aber noch nicht sicher