Boom, boom, Rio! So war die Louis Vuitton Cruise 2017 in Niterói, Brasilien

Am Samstagnachmittag präsentierte Nicolas Ghesquière in einem von Oscar Niemeyer entworfenen Kunstmuseum in Niterói, nahe Rio de Janeiro die Louis Vuitton Cruise Collection 2017 – sowohl für Mode- als auch Architekturfans ein Augenschmaus und damit ein Paradebeispiel dafür, wie man Kleidung heute inszenieren muss, damit sie von der jungen, nachwachsenden Generation als Kulturgut verstanden wird.

Am Samstagnachmittag präsentierte Nicolas Ghesquière in einem von Oscar Niemeyer entworfenen Kunstmuseum in Niterói, nahe Rio de Janeiro die Louis Vuitton Cruise Collection 2017 – sowohl für Mode- als auch Architekturfans ein Augenschmaus und damit ein Paradebeispiel dafür, wie man Kleidung heute inszenieren muss, damit sie von der jungen, nachwachsenden Generation als Kulturgut verstanden wird. Nicht elitär in kleinen Salons, sondern als großes, buntes Spektakel vor einer Ufo-ähnlichen Kulisse, das für jedermann per Livestream oder den Insta-Hashtag #LVCruise zugänglich ist.

So ist das Thema der neuen Cruise Collection wenig verkopft, sondern macht direkt Spaß: Es geht um die exotischen Landschaften Brasiliens vom Zuckerhut bis Ipanema, sportlichen Helden wie Jahrhundertfußballer Pelé oder Rennfahrer Ayrton Senna. Das kapiert jeder. Für den Wiedererkennungswert sorgt indes das Key Piece der Kollektion: eine Boombox bestehend aus Louis-Vuitton-Koffern.

(Fotos: Louis Vuitton)
(Fotos: Louis Vuitton)

 

Die Location wirkte wie ein gerade gelandetes Raumschiff aus dem hübsche Aliens steigen, die uns Menschen die Zukunft der Mode präsentieren. Klingt abgefahren und das war es auch:

(Fotos: Louis Vuitton)
(Fotos: Louis Vuitton)
(Fotos: Louis Vuitton)
(Fotos: Louis Vuitton)

Manch einen erinnerte die rote Rampe an eine Wasserrutsche, als „Stühle“ dienten bunte Kisten – eine Hommage an die Favelas der Millionenstadt Rio, die trotz Zika-Virus und erheblicher Sicherheitsmängel nach wie vor der Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2016 sein soll.

 

Fazit der Science Fiction-Looks mit Cut-outs, Rüschen, kaleidoskopartigen Prints oder und Schachbrettmuster: Louis Vuitton gibt sich dem Zeitgeist entsprechend betont sportlich. Vorbei sind die Zeiten, an denen man mit den braun-beigen Logotaschen Reichtum signalisierte – oder vortäuschte.

Louis Vuitton Cruise 2017 (Fotos: Louis Vuitton)
Louis Vuitton Cruise 2017 (Fotos: Louis Vuitton)

 

Das Ergebnis dieser Show: Die Marke wirkt sympathisch und unkompliziert. Da will man als junger Mensch doch mal in die Läden gucken, wie die Teile in echt aussehen. Ein Beachball-Set diente übrigens als Einladung, noch ein Indiz dafür, dass Nicolas Ghesquière seine Entwürfe viel eher am Strand, als an der Champagner-Bar sieht:

 

Zu verdanken ist das neue Gesicht nicht nur Nicolas Ghesquière, sondern einer Frau, die im Hintergrund die Fäden spinnt: Marie-Amelie Sauvé. Die Stylistin ist seine langjährige Partnerin in crime. Zusammen hatten die beiden einst ein verstaubtes, spanisches Modehaus namens Balenciaga wieder zu einer der Top-Brands der Mode und Lieblingsmarke vieler Promis für Red-Carpet-Events gemacht.

Seit 2013 sorgen die beiden nun behutsam für die Modernisierung der Grand Dame der französischen Gepäckwaren, die von Marc Jacobs bereits mit Bravour eingeleitet wurde, man denke nur an die Taschenkollektionen mit bekannten Künstlern wie Richard Prince, Takashi Murakami, Stephen Sprouse, Comme des Garcons und last but not least Sofia Coppola.

Jetzt kommen neue Vertriebswege dazu: Wie Burberry setzt Louis Vuitton auf die „See Now, Buy Now“-Strategie. Weniger als 24 Stunden nach der Show in Brasilien war eine limitierte Auswahl an Taschen mit Illustrationen des brasilianischen Künstlers Aldemir Martins online verfügbar.

Dass man eine große Marke wie Louis Vuitton nicht innerhalb von einer Saison gegen den Strich bürsten kann, zeigte die kluge Wahl der eingeladenen Gäste: Sowohl die alte Garde, als auch die neue Generation war anwesend, angefangen von diversen brasilianischen TV-Stars und Supermodels wie Isabeli Fontana und Alessandra Ambrosio, bis hin zu Louis Vuitton Model und Promisproß Jaden Smith, Oscarpreisträgerin Alicia Vikander, Chiara Ferragni, Carine Roitfeld und der französischen Filmdiva Catherine Deneuve, mit ihren 72 Jahren so etwas wie das Maskottchen der Show war.

 

Apropos Kulturgut: Im Anschluss an die Show unterstützt Louis Vuitton mit vier Ausstellungen das künstlerische Programm des Niterói Contemporary Art Museum (MAC).

Die besten Looks der Promis:

Chiara Ferragni

 

Zendaya

(Fotos: Louis Vuitton)
(Fotos: Louis Vuitton)

 

Isabeli Fontana

Liu Wen

(Fotos: Louis Vuitton)
(Fotos: Louis Vuitton)

 

Alicia Vikander

(Fotos: Louis Vuitton)
(Fotos: Louis Vuitton)

 

Alessandra Ambrosio

(Fotos: Louis Vuitton)
(Fotos: Louis Vuitton)

Mehr Bilder und Details seht ihr in der Galerie:

(Fotos: Louis Vuitton)

 

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

Schreibe den ersten Kommentar
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.