
Ihr Lieben,
Wir sind in Woche 15 mit den Kindern zuhause angekommen. Fast vier Monate betreuen wir unsere Kinder also nonstop alleine, viele Wochen davon ohne soziale Kontakte, Freunde, Ausflüge. Tägliche Spaziergänge und die Natur, die Änderung meiner Arbeitszeiten und der Möglichkeit, neu zu sortieren und zu reflektieren haben mich die ersten Corona-Wochen durchstehen lassen. Die Erweiterung von zahlreichen Inhalten auf Journelles, neuen Herangehensweisen, Interviews, Live-Chats und Video-Formaten auf IGTV, unsere Community und das bewegende LeserInnen-Feedback haben mit so richtig Fahrtwind gegeben.
Ich habe durchgearbeitet, mir privat mehr Sport verschrieben, auch noch meine Ernährung umgestellt und pausenlos Inhalte kreiert – ohne auch nur einen Tag zu ruhen, denn auch gedanklich bin ich immer „hier“.
2020 ist ein verrücktes Jahr, eines, das unangenehm ist, das man aber dringend braucht. Die aktuelle Rassismus-Debatte und das klare Positionieren sowie aktive Anti-Rassismus-Arbeit stehen nun noch dringlicher auf unserer Agenda und ich bilde mich dahingehend immer weiter fort – und es ist ein langer Weg. Einer, der nicht mit dem Posten eines schwarzen Quadrats aufhört, sondern gerade mal anfängt. Für mich ist es der erneute Weckruf, noch mehr zu hinterfragen, zu überprüfen, mich weiterzubilden. Und auch Journelles zu durchleuchten und unsere Diversität besser zu gestalten.
Dieses Jahr ist ein nicht enden wollender, unangenehmer Prozess. Und so überfällig, auf allen denkbaren Ebenen. Wer möchte ich sein, wie möchte ich leben, wie überprüfe ich mich und wie kann ich dazu lernen?
Dieses Zitat von Leslie Dwight empfand ich passend:
Ich habe durch die Gestaltung meines viel persönlicheren Inhalts und den zahlreichen Eindrücken meines Familienlebens einen unglaublichen Zuspruch, so viele Komplimente, Liebe und konstruktive Kritik erhalten wie (höchstens!) ganz zu Beginn meiner Karriere. Dass ihr, meine lieben LeserInnen, auf Instagram aber auch per Post, Mail und in den Kommentaren so viel zurück gebt, macht mich irre glücklich und stolz. Und ich habe das Gefühl, mehr denn je meine Positionierung wieder gefunden zu haben und hinsichtlich der Themenvielfalt und Möglichkeit, ehrlich und offen zu kommunizieren, eine grundlegend neue Art des subjektiven Mode- und Lifestyle-Journalismus für mich persönlich begonnen zu haben.
Und hier geht es nun erst weiter; ich freue mich sehr, den Lernprozess und meinen Weg weiter mit euch teilen zu dürfen! Dazu gehören für mich, seitdem ich Kinder habe, immer wieder kleine Verschnaufpausen. Deshalb pausieren wir unsere Inhalte für eine Woche auf Journelles und sind Mitte Juni wieder mit vollem neuen Elan für euch da.
Über Anregungen, was ihr dann sehen, hören, lesen möchtet, freue ich mich in der Kommentarspalte!
BISOUS,
eure Jessie
6 Antworten auf „Kleiner Editor’s Letter, kurze Pause“
Liebe Jessie, liebes Journelles-Team,
tatsächlich folge ich Euren Social-Media-Accounts seit Corona und dem etwas veränderten Content noch lieber als zuvor und halte die Inhalte für ungemein authentisch (vielleicht und gerade auch als baldige zweifach-Jungs-Mama).
Ich verbinde das mit einem Pippifax-Wunsch: macht doch mal was zu schönen Hausschuhen (nicht nur Birkenstock, aber gerne auch), im ständigen Homeoffice frieren meine Füße, aber was ich da so spontan auf dem Markt finde, geht wirklich nicht. Danke!
Ansonsten macht bitte einfach so weiter!! Eine schöne Auszeit wünsche ich Dir und Deinem Team!
„Ein Jahr das man dringend braucht… “
Kurzarbeit, drohender Jobverlust, Angst vor der Zukunft und eine Spaltung der Gesellschaft die mich jeden Tag erneut schockiert und zum Teil zum heulen bringt. Bitte glorizfiere dieses Jahr nicht. Danke.
Ich denke, hier wird eher das Besinnen und Dankbar-sein – wenn eben nicht genau diese schlimmen Schicksalsschläge eintreffen – glorifiziert. Liebe Grüsse, Anna
Ich wünsche dir eine Pause der Erholung und der Ruhe- ohne dass das Hirn ständig arbeitet.
Meiner Meinung nach ist 2020 ein wichtiges Jahr für alle, denn es zeigt uns, was zählt, dass wir Beständigkeit ausbauen müssen, wie fragil unser System ist. Leider offenbart es aber auch glashart, was uns fehlt, woran wir arbeiten müssen.
Deshalb alles Liebe und bis bald
Nicole
Ich folge Dir schon seit LesMads und bin fasziniert, wie Du Dich immer wieder selbst neu erfindest.
Erfolg hast Du, weil Du so authentisch bist.
Deinen neuen Content mit dem Familienleben mag ich sehr, auch weil Du die Privatsphäre Deiner Kinder wahrst.
Einzig die Roomtour durch die Kinderzimmer ging mir etwas weit – das ist privater Rückzugsraum.
Ach Mensch, eine Woche nur?
Ich habe mit mindestens einem Monat gerechnet und hätte dir auch das absolut gegönnt!
Genieß die kleine Auszeit. 🙂