Kaviar Gauche ist neben Labels wie Lala Berlin oder Achtland eines der wichtigsten Zugpferde für die Modestadt Berlin. Es gibt kaum eine Frau, die nicht binnen weniger Sekunden dem Charme der Abend- und Brautkleider erliegt, die man in den Schaufenstern der Boutiquen in Berlin und München am liebsten stundenlang bewundern möchte. Letztes Jahr sorgte die Kollaboration mit Zalando für Furore.
Fragt sich: Wie haben Johanna Kühl und Alexandra Fischer-Roehler ihr Label erfolgreich gemacht? Und wie kann man Teil ihres Teams werden? Im Interview mit Journelles geben die beiden Designerinnen einen Einblick in ihre Arbeit.
Erinnert ihr euch noch an euren ersten Arbeitstag als „Kaviar Gauche“? Wie, wo und wann war das?
Ja, das war im Januar 2004 in Berlin-Mitte!
Wie habt ihr damals angefangen: Zuhause am Küchentisch, in einem kleinen Büro..?
So ungefähr, nur ein wenig schlimmer. Wir haben halb illegal eine kleine Wohnung gemietet – die Toilette war draußen, auf halber Treppe.
Heute gilt Kaviar Gauche als Aushängeschild der Berliner Modeszene: Es gibt Boutiquen in Berlin und München, einen Onlineshop und Promis wie Heike Makatsch oder Alexandra Neldel tragen eure Kleider: War das alles Teil eines Plans?
Ehrlich gesagt, hatten wir eine Vision, aber keinen konkreten Plan. Die Maschinerie ging direkt ab Tag 1 mit voller Power los und hält bis heute ohne große Verschnaufpause an.
Warum ist Modedesign für euch ein Traumberuf?
Design bedeutet ständig neue Herausforderungen zu meistern. Mode geht über Kleidung hinaus und macht darüber hinaus noch Spaß.
Allein in Berlin gibt es acht Modeschulen, ihr habt euch auf der ESMOD kennengelernt. Auf welche Ausbildung achtet ihr bei euren Bewerbern?
Je nach ausgeschriebener Stelle zählen zum einen die Qualifikation und genauso die Person selbst – egal, von welcher Modeschule sie kommt.
Was sind eurer Meinung nach die besten Schulen der Welt?
Wenn man sich für das Handwerk interessiert, ist bestimmt die Deutsche Meisterschule für Mode in München sehr zu empfehlen. Design kann man ziemlich gut an der Esmod Berlin lernen und danach am besten im Ausland, z.B. am London Fashion of College.
Wie bewertet ihr die deutschen Modeschulen im internationalen Vergleich?
Natürlich gibt es große Modeschulen – das Mod’art International in Paris oder das Instituto Europeo di Design S.R.L. in Mailand, dennoch brauchen wir uns hier in Deutschland nicht zu verstecken – weder im Design noch handwerklich. Gerade weil Berlin mittlerweile zu einer der wichtigsten Modemetropolen zählt.
Gibt es für Designer bestimmte Referenzen, Stationen oder Erfahrungen, die in der Branche zählen? Wie wichtig sind euch Auslandserfahrungen bzw. Aufenthalte in Modestädten wie Paris, Mailand oder New York?
Erfahrungen jeglicher Art sind natürlich sehr wichtig. Die Mode ist eine internationale Branche – Auslandsaufenthalte sind sehr hilfreich, genauso wie erlernte Fremdsprachen. Ein Auslandssemester in einer der großen Modestädte oder ein Praktikum – es gibt kaum eine bessere Referenz.
Welchen Nutzen zieht ihr aus dem Studium für Eure Tätigkeit heute? Und welches Fach hat euch im Nachhinein auf dem Stundenplan gefehlt?
Wenn man so darüber im Nachhinein nachdenkt, hätten ein paar Semester BWL nicht geschadet.
Welche Art von Jobs gibt es bei Kaviar Gauche – bildet ihr auch aus? Welche beruflichen Perspektiven könnt ihr frischgebackenen Absolventen bieten?
Generell bieten wir Jobs in allen Unternehmensbereichen an: Design, Schnitt, Produktionsmanagement, Marketing, PR und Organisation. Zudem werden wir ab Februar 2014 als offizieller Ausbildungsbetrieb bei der IHK gelistet werden.
Was sollte ein Bewerber, der bei euch arbeiten will, mitbringen?
Auf jeden Fall Motivation, Engagement, Freude an der Mode und Teamgeist sind sehr wichtig, da wir alle an einem Strang ziehen müssen und man zu Zeiten der Show-Vorbereitung eng miteinander arbeitet. Ganz wichtig ist auch Flexibilität, da man immer davon ausgehen muss, dass nicht alles nach Plan läuft.
Wie regelt ihr Praktika bei euch im Haus? Und wie sieht es mit Vergütung und einer späteren Übernahme aus?
Wir bieten jede Art von Praktika bei uns an. Vom Schülerpraktikum bis hin zum längerfristigen Praktikum. Drei bis sechs Monate sind der Standard – je länger desto besser, denn so wird man am ehesten Teil unseres Teams, kann eingebunden werden und lernt auch am meisten. Vergütet wird bei uns nach Qualifikationen und wenn ein Praktikum gut läuft, kommen wir immer gerne auf unsere Praktikanten zurück!
Wie wichtig ist der persönliche Look des Designers? Ihr tretet oft im Partner-Look auf. Was steckt dahinter?
Das macht vieles einfacher und stellt die eigentliche Mode in den Vordergrund.
Die Zeit vor der Berlin Fashion Week ist besonders stressig. Was bereitet euch schlaflose Nächte?
Meist der Wettlauf mit der Zeit.
Und was ist nach wie vor das Schöne an eurem Job?
Sich in einem kleinen, aber gut funktionierenden Team kreativ auszuleben. Gemeinsam eine Kollektion aufzubauen und diese am Ende der Saison vor begeisterten Gesichtern auf dem Catwalk zu sehen. Und natürlich, wenn unsere Kleidung glückliche Trägerinnen findet.
Welche berufliche Perspektive oder Zukunft wünscht ihr euch für Kaviar Gauche und auch persönlich?
Natürlich wünscht man sich Erfolg und Wachstum für das Unternehmen, wer tut das nicht?! Wir persönlich möchten einfach gerne so weitermachen wie bisher.
Vielen Dank für das Interview, wir wünschen euch alles Gute und freuen uns auf die kommende Berlin Fashion Week vom 14. bis 19. Januar 2014!
2 Antworten auf „Karriere-Interview: Johanna Kühl und Alexandra Fischer-Roehler von Kaviar Gauche“
eehm, besonders in den ersten Fragen von euch sind jede Menge Fehler…und die Fragen bauen auch nicht wirklich auf einander auf – wirkt alles etwas unfertig??
sonst aber sehr interessant!
hallo rosa, hilf mir mal…ich habe eine neue brille!