Wenn es um meine Heimatstadt Bonn geht, muss ich – gerade hier in Berlin – immer die Werbetrommel rühren. Neben der schönen Altstadt, den Biergärten am Rhein und der rheinischen Frohnatur gibt es jetzt einen weiteren, wirklich guten Grund nach Bonn zu fahren: Bis zum 13. September 2015 ist in der Bundeskunsthalle die u.a. von Lady Amanda Harlech kuratierte Ausstellung „Karl Lagerfeld Modemethode“ zu sehen. Warum man sich die Kleider und Accessoires von Chanel, Fendi und Chloe unbedingt anschauen sollte, erfahrt ihr hier:
1. Faszination Haute Couture: Wer so wie ich noch nie ein echtes Haute Couture-Kleid aus der Nähe gesehen hat, der kommt in der Ausstellung aus dem Staunen nicht mehr raus. Tausende kleine Perlen, mühsam auf einen Umhang gestickt, eine Robe aus purem Gold, die ein Teil der Haute Couture-Kollektion für Frühjahr/Sommer 1996 war oder ein bodenlanges Gewand im Empire-Stil, das den Betrachter sofort in seinen Bann zieht – kein Wunder, dass Karl Lagerfeld all die Pariser Handwerksbetriebe wie Maison Michel (Hüte), Lesage (Stickereien), Desrues (Knöpfe), Lemarié (Federschmuck) nicht nur aufgekauft hat, sondern deren Fertigkeiten jedes Jahr in der „Métiers d’art“-Show zelebriert, wie zuletzt in Salzburg bzw. New York.

2. The Little Black Jacket: Man begreift, warum die Chanel-Jacke ein Klassiker ist. Zusammen mit meiner Mutter habe ich angesichts der in einem Kreis ausgestellten Modelle ein Spiel gespielt: Welche Jacke würdest du nehmen, wenn du dir eine aussuchen dürfest? Wir beiden fanden das schwarz-weiße Modell aus der Herbst/Winter-Kollektion für 1986/1987 am besten.

3. Karl Lagerfeld, das Jahrhundert-Genie: Nicht nur der gelbe Mantel mit Gürtelverschluss am Kragen und tiefem V-Ausschnitt am Rücken, mit dem Karl Lagerfeld 1954 den 1. Preis des Internationalen Wollsekretariats in der Kategorie „Mantel“ gewann und der ihm eine Assistenz-Stelle bei Pierre Balmain bescherte, machen es deutlich, sondern sowohl die Fendi- als auch Chloe-Abteilung, in denen der Umfang seines jahrzehntelangen Schaffens und Ideenreichtum, egal ob es sich dabei um Pelze, Handtaschen wie die Boy Bag oder Abendkleider handelt, sichtbar gemacht werden. Nicht zu vergessen seine eigene Linie, für die er auch noch entwirft!

4. Forever Chloe: Lagerfelds Entwürfe für das französische Label sind aktueller denn je – zahlreiche Designs, wie u.a. die Perlen-Stickerei „Bugatti“ von 1983 oder das Zickzack-Motiv aus den Neunziger Jahren werden mmer wieder von Clare Waight Keller, der aktuellen Kreativdirektorin des Labels, aus den Archiven geholt und neu interpretiert.

5. Paper Art: Die Papier-Kunst von Wanda Barcelona, ein international bekanntes Design Studio, im Haute Couture-Raum ist atemberaubend. Die Girlanden aus Gmund Papier wurden mit Laser-Technik ausgeschnitten und sind absichtlich an den Rändern angekokelt. Hier schließt sich der Kreis: Karl Lagerfeld ist für seine Papier-Liebe (Zeichnungen, Fotografie, Bücher) bekannt.

Original-Zeichnungen, It-Bags wie die Fendi Peekaboo Bag und die schönsten Kleider für Chloe und Chanel: Noch mehr Fotos der „Karl Lagerfeld Modemethode“-Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn seht ihr in der Galerie:
2 Antworten auf „Karl Lagerfeld Modemethode: 5 Gründe, warum man die Ausstellung in der Bundeskunsthalle sehen muss“
Ich war über Ostern in der Ausstellung und ich war total begeistert und verzaubert. Total toll in diese Welt hineinzuschlüpfen und zu Träumen!
Liebe Grüße
Nach meinem Kolloquium (hoffentlich Mitte Mai), fahre ich als Belohnung mit einer Freundin hin. Schön, dass es in Bonn ist, sind nur um die 100 km, wäre es in Berlin, hätten wir uns das abschminken können.