JOURgarderobe mit Alexandra Link, Managing Editor Elle Digital

Das erste Mal bin ich Alexandra Link während der Berliner Fashion Week im Juli über den Weg gelaufen. Es war bitterkalt und die Show von Lala Berlin wurde im Garten des Kronprinzenpalais gezeigt. Alex sah in ihrem Kleid wie eine Modejournalistin aus, die im Hochsommer zu einer Modenschau eingeladen ist, ich in Bomberjacke und Wollpullover

Das erste Mal bin ich Alexandra Link während der Berliner Fashion Week im Juli über den Weg gelaufen. Es war bitterkalt und die Show von Lala Berlin wurde im Garten des Kronprinzenpalais gezeigt. Alex sah in ihrem Kleid wie eine Modejournalistin aus, die im Hochsommer zu einer Modenschau eingeladen ist, ich in Bomberjacke und Wollpullover dagegen wie der Gärtner, der die Heckenschere sucht. Seitdem ist sie eine meiner persönlichen Traumkandidatinnen für das Closet Diary.

Als Managing Editor kümmert sich die 35-Jährige um den reibungslosen Ablauf des Redaktionsalltags von Elle.de, wobei sie bereits seit 2007 für die Frauenzeitschrift im Einsatz ist. Zuvor war sie nach ihrem Studium in Berlin als Autorin bei dem Berliner Kunst- und Mode-Magazin Sleek tätig.

„Ich wollte eigentlich immer zur Tageszeitung und gar nicht so explizit Moderedakteurin werden, obwohl mich Mode immer interessiert hat. Das hat sich dann von alleine ergeben“, erzählt die gebürtige Mainzerin. Vielleicht liegt hier das Geheimnis ihrer natürlichen Lässigkeit. Alles kann, nichts muss.

Auf ihrer Wunschliste für Weihnachten steht die Fendi Peekaboo Bag. „Ein wahnsinniges Investment, aber eine Tasche fürs Leben. Und einen der hübschen Siegelringe der dänischen Designerin Maria Black, die ich letztens entdeckt habe. Den trägt man am kleinen Finger – finde ich mega chic.“

Ihre Outfits funktionieren aber auch ohne diese beiden Accessoires ziemlich gut – das sind 7 Tage, 7 Looks mit Alex Link!


MONTAG

Closet Diary Journelles Alexandra Link

Heute startet eine wilde Woche: Es sind Press Days. Das heißt: Ich düse quer durch die Stadt – von Termin zu Termin, um mir die neusten Looks für die kommende Frühjahr/Sommer 2016 anzusehen und neue Trends aufzuspüren. Dazwischen: Boxenstopp im Büro, um noch ein paar Texte ins Netz zu stellen. Mein Outfit dafür: Eine Mischung aus bequem, warm und businesstauglich. In den dicken, warmen Pulli hab ich mich auf einer letzten Shoppingtour verliebt. Es ist ja bald Winter. Ganz akzeptieren kann ich das nicht, deshalb kombiniere ich meinen Pencil Skirt dazu und zwar ohne Strümpfe.

Ich bin an den Beinen komischerweise keine Frostbeule, manchmal schummle ich aber auch – es gibt von Falke hautfarbene Strumpfhosen, die aussehen als hätte man keine an. Eine super Erfindung! Dazu trage ich meine neuen Lackboots mit Acrylabsatz. Inspiriert sind die Schuhe ja von den aktuellen Dior Boots. Die durfte ich während der Fashion Show in Paris schon hinter den Kulissen bewundern, als ich dort für einen Backstage-Bericht recherchiert habe. Um meine Schulter hängt meine Vintage Céline Tasche, die ich auf Vestiaire Collective ergattert habe.

Pullover: & Other Stories (hier in Grau), Pencilskirt: Zara (so ähnlich hier), Tasche: Céline, Schuhe: Zara (so ähnlich hier)


DIENSTAG

Journelles-Closet-Diary-Alex-Link-Donnerstag.JPG

Im Karo-Anzug gehts heute ins Büro. Um 9 Uhr haben wir immer eine kleine Konferenz, in der wir die Themen für den Tag besprechen und dann wird auch schon flink losgetippt. Ab dem späten Nachmittag bin ich wieder auf den Press Days unterwegs und abends noch zu einem Presse-Essen eingeladen. Seit neuestem finde ich Ensembles – also Anzüge mit Blazer und Hose oder aber auch Oberteil und Rock – aus demselben Material oder mit dem gleichen Muster besonders spannend.

Den Anzug habe ich bei Topshop entdeckt. Ich liebe es, ihn im Komplett-Look anzuziehen und das am besten mit Turnschuhen, denn das sorgt für einen schönen Stilbruch. Manchmal trage ich aber auch nur die Hose oder den Blazer als Einzelstück. Das Investment hat sich wirklich gelohnt, denn man kann damit viele unterschiedliche Outfits zaubern.

Anzug: Topshop, T-Shirt: H&M (so ähnlich hier), Schuhe: Adidas


MITTWOCH

Closet Diary Alexandra Link

Oh Mann, war das Essen gestern Abend lecker: Wir waren in der Pescheria in München. Super schönes Ambiente und tolles italienisches Essen. Ergebnis: Ich muss heute wirklich was Bequemes anziehen. Das Ledertop hat meine Freundin Sarah gemacht. Sie ist gelernte Schneidermeisterin und Modellmacherin und hat ihr Atelier Kaldewey unten bei uns im Haus, in dem ich wohne. Ich habe mir schon so lange ein Lederoberteil gewünscht und ihr immer ein paar Bilder von Oberteilen geschickt. Daraus hat sie dann das Schnittmuster gefertigt.

Für das Leder sind wir zusammen zu einem tollen Lederladen hier in München gefahren. Und weil ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich das Oberteil auch noch in Schwarz. Dazu trage ich meine Kick Flares und wieder meine heißgeliebten Lackboots. Heute bin ich nur im Büro. Auf meiner To-do-Liste: Ein Artikel darüber, wie man Blusen jetzt trägt (gaanz weit aufgeknöpft!) und die Vorbereitungen zu einem Sport-Video, das wir selber drehen wollen.

Ledertop: Atelier Kaldewey (in Schwarz hier), Kick Flare Jeans: H&M (so ähnlich hier), Boots: Zara ( so ähnlich hier)


DONNERSTAG

Closet Diary Alexandra Link

Wollt ihr mitkommen auf eine kleine Zeitreise? Ziel: Die 70er! Das Jahrzehnt haben sich die Designer ja als Inspiration für diese Saison genommen. Der Wildleder-Trenchcoat ist ein Erbstück meiner Mama und stammt tatsächlich aus diesem Jahrzehnt. Tipp: Solche Mäntel findet man in gut sortierten Secondhand-Läden.

Ich habe noch viele Kleidungsstücke meiner Mutter. Sie war super modisch und ist meine Stilikone. Dazu kombiniere ich eine High Waist-Schlaghose und ein Vintage-Seidentuch von Céline. Mein Tag heute ist vollgepackt mit Terminen. Wenn alles geschafft ist, treffe ich mich abends mit meinen Mädels auf einen Marrakesch Mule im Kismet – meine Lieblingsbar.

Closet Diary Alexandra Link

Mantel: Erbstück von meiner Mama (so ähnlich hier), Schlaghose: Citizens of Humanity, Seidentuch: Vintage Céline über Ebay.de (so ähnlich hier)


FREITAG

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Endspurt Richtung Wochenende! Letztens habe ich mich noch mit meiner Kollegin Vivi über Overknees unterhalten: Ich dachte, ich sei zu klein. Sie meinte: „Nein“. Sie hatte Recht. Jetzt besitze ich ein super bequemes Paar von Zara.

Das Tolle an den Schuhen: der Absatz. Sie haben einen kleinen Blockabsatz und wirken daher nie vulgär, sondern immer cool. Overknees sind tricky zu stylen. Zu Röcken sind sie mir oft zu sexy – ich trage sie am liebsten zu Skinny Jeans mit Bluse. Heute habe ich mich für ein Jeanshemd und meinen Lieblings-Poncho von René Lezard entschieden. Beides entschärft ein bisschen die sexy Overknees und macht das Outfit einigermaßen bürotauglich. Im Büro bereiten wir heute die Artikel fürs Wochenende vor und später gehe ich noch zum Yoga.

Poncho: René Lezard, Jeanshemd: H&M (so ähnlich hier), Skinny Jeans: Levi’s, Overknees: Zara (so ähnlich hier), Tasche: Chloé


SAMSTAG

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Ich bin zum Frühstück verabredet, dann mache ich mich auf Shoppingtour für diverse Geburtstagsgeschenke und abends treffe ich meine Freundin Karo, die auch schon ihren Kleiderschrank für Journelles geöffnet hat. Mein Outfit: Muss heute vor allem bequem sein! Die Acne Boots besitze ich schon seit Jahren und in denen kann ich kilometerweit laufen.

Dazu kombiniere ich meinen neuen Mantel von Sarah beziehungsweise Atelier Kaldewey. Wie schon bei den Overknees dachte ich, ich sei zu klein für einen Long Coat. Falsch gedacht! Sarah ist spezialisiert auf Maßanfertigungen und ihre Mäntel ein absoluter Traum. Da funktioniert auch bei mir ein bodenlanger Mantel. Ich liebe monochrome Outfits – deshalb bin ich heute von Kopf bis Fuß in Schwarz. Einziger Farbklecks in meinem Outfit: die rote Valentino-Tasche.

Mantel: Atelier Kaldewey (so ähnlich hier) Longsleeve: COS, Jeans: Topshop, Schuhe: Acne Studios, Tasche: Valentino (so ähnlich hier)


SONNTAG

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Meine Freundin Steffi – sie wohnt auf der gleichen Etage neben mir – ist zum Frühstück rübergekommen. Wir klönen, trinken Tee und lesen Zeitung. Später wollen wir noch ins Ballett-Workout und danach belohnen wir uns mit selbstgemachtem Apple Crumble bei unserer Freundin Christina.

Das Outfit für einen entspannten Sonntag: Mein neues Lieblingskleid von Lacoste, das wie eine kleine Zeitreise ist. Ich liebe ja Sweatshirts und Trainingsanzüge – ich habe 14 Jahre lang Kunstturnen gemacht und das war praktisch meine Uniform.

Das Kleid erinnert mich ein bisschen daran und ist auch wieder von den 70ern inspiriert. Dazu kombiniere ich meine weißen Sneaker mit Klettverschluss. Solche hab ich als Kind auch immer getragen.

Kleid: Lacoste Runway Collection, Schuhe: Topshop (so ähnlich hier)

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

Kommentare (16) anzeigen

16 Antworten auf „JOURgarderobe mit Alexandra Link, Managing Editor Elle Digital“

Ach, wie nett, eine Kollegin von mir, zumindest aus demselben Verlagshaus! 🙂 Das freut mich sehr, hier mal jemanden zu sehen, denn man sogar vom Sehen kennt! :-))) Ein schönes Closet-Diary, das auch zeigt, wie großartig man seine Lieblingsstücke jederzeit wieder in die Garderobe „einarbeiten“ kann. Das finde ich gut, denn genau diese Lieblingsstücke machen den eigenen Stil ja auch aus!
Daumen hoch, liebe Alex! 🙂
LG,
Nicki

Ok, jetzt will ich, jetzt brauche ich einen Karoanzug. Toll sieht sie darin aus, ich bin ganz neidisch und auch wenn ich nicht glaube, dass du wie ein Gärtner ausgesehen hast, so kann ich dich verstehen! 😀

Ich glaube liebstes Closet Diary bislang!

Liebe Grüße und einen schönen Dienstag,
Carla von http://www.fourthoughts.de

Sehr hübsch. Gefällt mir. Und endlich mal jemand, der zugibt, bei kälteren Temperaturen auch zu den ach so bösen hautfarbenen Strümpfen zu greifen. Besagte Falke-Strümpfe sind auch Teil meiner Garderobe – sieht echt kein Mensch, dass man welche trägt. Juhu!

Liebe Nina, solche „Sonnenspiegel“ gibt es u.a. bei Westwing oder Vintage bei Ebay. LG Alexa

Ein ganz wunderbares Closet Diary! Sehr alltagstauglich und wirklich mal „aus dem Leben gegriffen“. Sympathische Frau, toller Stil. Danke euch! 🙂

Alles Liebe aus Hamburg
Nori

Eine schöne Frau mit toller Haltung – sowohl als auch gesprochen 😉
Hier stimmt die Mischung aus Highend und Highstreet, für meine Verhältnisse zumindest. Sie sieht wirklich immer gut aus, nie angestrengend, nie Fashion-victim. Super!
Sehr gut gefällt mir die Mode ihrer Freundin im Haus – Mantel und Lederoberteil sind ein tolles Extra, die echt besonders sind.

Wow! Tolle Outfite, sehr stimmig! Kein Outfit wirkt aufgesetzt, und die Zara Overknees sehen super aus, die hab ich mir gleich bestellt 🙂

Die Looks sehen jeden Tag toll aus. Vor allem gefällt mir der lange schwarze Mantel. So einen ähnlichen findet ihr auch auf meinem Fashion Blog, unter diesem Link Ich würde mich freuen wenn ihr vorbei schauen würdet. Kussi Anna

Sehr coole Looks – im übrigen ist das Closet Diary meine absolute Lieblingskategorie !

Macht weiter so ! Wie würde meine Tochter sagen.. „love it“ 😉

LG
Alex

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.