Im heutigen Closet Diary wird es wunderbar sonnig – und persönlich. Sissi Rasche ist Hebamme – ein Beruf, der nicht nur unheimlich wichtig, sondern immer rarer wird und leider bedroht ist. Vor meiner Schwangerschaft habe ich mich mit dem Thema nicht auseinandergesetzt, kann mich im Nachhinein aber sehr glücklich schätzen, Sissi als Beleghebamme bekommen zu haben. Sie ist mehr als eine gute Seele, die mit Rat und Tat an meiner Seite stand und regelmäßige Check-Ups gemacht hat, mich als Beleghebamme ins Krankenhaus begleitet, mein Kind auf die Welt gebracht und auch im Wochenbett Übermenschliches geleistet hat. Wenig Schlaf, Allzeit-bereit, verrückte Arbeitszeiten, noch dazu wandelndes Baby-Lexikon: die zweifache Mama liebt ihren Job, kann sich nichts Besseres vorstellen und ist zu meiner persönlichen Heldin mutiert.
Natürlich unterhält man sich in dieser sehr intensiven Zeit auch über andere Dinge: Mode zum Beispiel. Oder ihr Zweitprojekt, die Babybox Winzig & Klein, in der sie die wichtigsten Kleider für Neugeborene zusammen stellt (es ist einfach die beste Geschenkidee). Es ist noch kein Tag vergangen, an dem Sissi nicht Wolle-Seide empfohlen hat! Ihr guter Geschmack für Babykleider kommt nicht von ungefähr, sie liebt klassische Looks, die Farbe Dunkelblau und sieht, wenn sie im Kreißsaal nicht den Kittel überzieht (wobei, selbst dann), immer herrlich entspannt und stilsicher aus.
Weil Sissi in ihrem stressigen Alltag nicht auch noch Foto-Shootings unterbringen konnte, habe ich ihr kurzerhand ein To-Do für den Urlaub in Kapstadt mitgegeben: ein sonniges Closet Diary für die Extraportion Vitamin D. In Südafrika hat sie ihren Jahresurlaub mir der Familie genossen, denn viel Auszeit lassen ihr die Berliner (future) Mamas nicht mehr. Liebsten Dank – auch für die schönen Kapstadt-Tipps.
Eine kleine Sissi-Intro!
„Als Jessie mich gefragt hat, ob ich allen Ernstes ein Closet Diary machen möchte habe ich mich zuerst irre gefreut, da es ja auch ein „kleiner Ritterschlag“ für den eigen Stil ist, aber ich habe auch direkt überlegt, wie ich das bloß in meinen Alltag mit zwei kleinen Kindern (5 & fast 7), meinem Mann und vor allem meinen Beruf einbauen soll. Der rettende Einfall kam schnell und ich habe Jessie gefragt, ob ich das eventuell auch im Urlaub machen kann und sie fand die Idee tollerweise genauso gut wie ich.
Aber kurz zu mir. Ich heiße Franziska, aber seit ich denken kann nennen mich Familie und Freunde Sissi und natürlich liege auch ich jedes Jahr mit meinen Liebsten in der Weihnachtszeit auf der Couch und wir schauen lachend und weinend den Klassiker mit Romy Schneider. Ich bin freiberufliche Hebamme in Berlin und gehöre zu den Menschen, die ihren Beruf wirklich als eine Art Berufung bezeichnen. Mein Praktikum in der Oberstufe habe ich bei einer Hebamme absolviert und da war es praktisch um mich geschehen.
Von da an war mir klar, dass ich nichts anderes in meinem Leben machen möchte. Nach weiteren Praktika und einer absolvierten Ausbildung kam ich 2008 nach Berlin und habe seitdem das unbeschreibliche Glück, hier ganz wundervolle Frauen und ihre Familien bei Hausgeburten oder als Beleghebamme im Vivantes Friedrichshain betreuen zu dürfen. Seit 2016 bin ich Markenbotschafterin für den Babypflege Start-Up Lillydoo und im November 2017 habe ich mit zwei Freundinnen den Online-Shop BabyBox by winzig&klein für hochwertige Neugeborenen-Erstausstattung gelauncht. Ach ja, zweifache Mutter und Ehefrau bin ich auch noch ;-). Ihr seht schon, weswegen ich etwas skeptisch war, noch ein Closet Diary nebenbei zu machen. Deswegen gibt es jetzt eine Mischung aus Reisebericht und Modeblog.
Wir haben das große Glück, schon zum dritten Mal in Folge über Weihnachten 2-3 Wochen in Südafrika zu verbringen. Zum ersten Mal sind wir im Dezember 2015 über Istanbul nach Kapstadt geflogen. Man muss immer ein wenig schauen und wirklich früh buchen, denn die Flüge sind um diese Jahreszeit leider am teuersten, da jeder im Ausland lebende Südafrikaner nach Hause möchte und natürlich immer mehr Touristen & „Elternzeitler“ die Strecke fliegen. Vor drei Jahren war Cléo 2 und Hugo 4 und für all die, die uns immer fragen: Es ist wirklich kein Problem mit dem langen Flug. Wie immer wenn man mit kleinen Kindern reist, es ist alles eine Sache der Vorbereitung und hin und wieder gehören gute Nerven eben dazu. Die Flüge gehen immer abends, man ist am frühen Morgen in Istanbul und hat dort 2-3 Stunden Aufenthalt. Der zweite Flug ist dann der längere und man kommt am späten Vormittag in Kapstadt an. Dadurch, dass es zu Deutschland nur eine Stunde Zeitverschiebung ist, gibt es weder beim Ankommen noch bei der Rückkehr Probleme mit dem Jetlag und man kann sofort starten.
Es ist unbeschreiblich schön, wenn man im Dezember bei 20-25 Grad und wunderbarem Licht aus dem Flughafengebäude tritt und alle um einen herum nur strahlen. Ich hatte mir für das Diary natürlich ein paar Sachen eingepackt, aber ich habe bei den letzten beiden Besuchen z.B. auf dem „The Old Biscut Hill Market (aka Neighbourhood Market), in kleinen Shops lokaler Designer und bei Country Road wunderschöne Sachen gekauft.“
Sissi Rasche auf Instagram: @hebammesissirasche
MONTAG
Heute fahren wir ganz spontan nach Pater Noster zirka zwei Stunden nordwestlich von Kapstadt. Der Ort besteht fast ausschließlich aus weißen Häusern, erinnert ein wenig an ein griechisches Dorf und es gibt einen riesigen Sandstrand.
Mein Outfit ist ein „Sissi-Klassiker“, denn ich liebe die Farbe Dunkelblau. Die Shorts ist aus Leinen und das T-Shirt aus Öko-Baumwolle. Die Brille ist ein klassisches Model, das mein Mann beim letzten Besuch in Südafrika in einem kleinen Laden in Konstantia entdeckt hat. Obwohl das Outfit nicht wirklich nach Strandtag aussieht, verbringe ich darin entspannt den ganzen Tag im Sand und sammle gefühlt zehn Kilo Muscheln mit meinen Kindern. Auf der Rückfahrt entdecken wir am Straßenrand ein kleines Coca-Cola-Haus. Schwupps, wir nutzen die Gelegenheit, fahren direkt ran und machen noch mal ein Foto vom Komplett-Look.
DIENSTAG
Heute ist es mal nicht so windig und wir fahren zu unserem absoluten Lieblingsstrand. Llandudno liegt hinter Camps Bay und ist eigentlich eine kleine Bucht umgeben von wunderschönen Privathäusern. Der Strand ist schöner als jedes Bild und bei Surfern ebenso beliebt wie bei unseren Kindern, die entweder am Wasser spielen oder auf den Felsen klettern.
Mein Strandkleid von Copplia ist ein Mitbringsel von unserem ersten Kapstadt-Trip, das Tuch leihe ich mir jedes Mal von meinem Sohn, da sich mit Hüten so schlecht verreisen lässt. Der Bikini ist von Princesse Tamtam und natürlich Dunkelblau. Am Strand trage ich wenig Schmuck, aber ohne meine liebevoll handgemachten Armbänder von WF Berlin gehe ich eigentlich nie aus dem Haus.
MITTWOCH
Tagsüber schlendern wir über die Kloof Street im Stadtteil Gardens und kommen einmal mehr nicht an „Unframed Icecream“ (45C Kloof Street) vorbei, ohne etwas zu essen. Das Pistazieneis und das Sweet Lemon sind wirklich unglaublich gut. Gleich nebenan gibt es einen Sonnenbrillenladen, in dem ich wieder einmal fündig werde. Später dazu mehr. Am Abend geht es dann in den „Pot Luck Club“ (ein Muss für jeden Foodie! Wichtig: rechtzeitig buchen) zum early Dinner, weshalb ich mich ein wenig chic gemacht habe.
Overall: KOKOMO (ähnlich hier), Schuhe: Zalando (ähnlich hier), Tasche: Céline (ähnlich hier), Sonnenbrille: Berlyn (ähnlich hier), Armbänder: WF Berlin (ähnlich hier)
DONNERSTAG
Heute ist ein Laid-Back-Tag und dementsprechend auch mein Outfit. Wir fahren nur kurz um die Ecke ins Gardens-Einkaufscenter und kaufen für ein typisch südafrikanisches Braii ein, das ist ein BBQ. Im Gardens gibt es einen Woolworths Food Stores. „Woolys“, wie die Südafrikaner sagen, ist eine Supermarktkette aus Australien und wir fragen uns jedes Mal, warum sich noch kein deutscher Supermarkt ein Beispiel an Sortiment, Verpackung und Ladendesign genommen hat.
Mein Outfit heute ist meine geliebte, alte Levis Shorts, Ledergürtel mit handgestanzten Initialen von Stockton Goods, T-Shirt von Malaikaraiss und abgerockte Converse. Die Uhr ist eine Rolex Air King aus meinem Geburtsjahr und wie auch der Céline „Knot“ Armreif, ein Geschenk meines stilsicheren Mannes.
FREITAG
Heute ist wieder Ausflugtag und es geht zu einem der schönsten Weingüter außerhalb von Kapstadt. Babylonstoren ist zweifelsohne eine außergewöhnliche Oase in den sogenannten Winelands. Es verfügt über einen wahnsinnig großen und wunderschönen Garten, durch den man stundenlang spazieren kann. Dieser Tag ist der heißeste unseres Urlaubs.
Das Thermometer zeigt über 30 Grad an, so dass wir uns mehr im Schatten aufhalten und dann im Garden Restaurant unter den Bäumen essen. Fast alle in den Küchen verwendeten Salate, Kräuter, Gemüse und Früchte stammen aus den eigenen Gärten und jedes Haus, jedes Möbelstück und jedes noch so kleine Detail ist aufeinander abgestimmt. Wegen der Hitze trage ich einen luftigen Overall von Hannah und eine Sonnenbrille. Auf Ausflügen dieser Art ist der Rucksack von Herschel ein willkommenes Accessoire, da sich darin alles Nötige gut verstauen lässt.
Overall: Hannah (ähnlich hier), Sonnenbrille (ähnlich hier), Schuhe: K. Jacques (ähnlich hier), Rucksack: Herschel (ähnlich hier)
SAMSTAG
Früh aufstehen fällt in Kapstadt wirklich nicht schwer, denn ist wird sehr früh sehr hell und die unheimlich schönen Farben ermutigen (fast) immer dazu, schon zeitig in den Tag zu starten. Vor allem samstags, wenn wir auf den Neighbourgoods Market im Stadtteil Woodstock fahren, empfiehlt es sich früh da zu sein, da es ab 11 Uhr sehr voll wird.
Das Foto entstand vor dem Restaurant Test Kitchen auf dem Hinterhof des Marktes und ich trage meine geliebten Stan Smith und Céline Trio Bag.
T-Shirt: Mevrou & Co (ähnlich hier), Rock: Thone Negrón (ähnlich hier), Schuhe: Stan Smith, Tasche: Céline (ähnlich hier), Sonnenbrille: Berlyn (ähnlich hier)
SONNTAG
Es ist, wie um diese Jahreszeit üblich, sehr windig in Kapstadt, weshalb man gut beraten ist, immer eine leichte Jacke dabei zu haben. Auf dem Weg zu Kapstadts neuer kultureller Sehenswürdigkeit halten wir am besten italienischen Deli der Stadt für Sandwich und Capuccino und dann gehts weiter ins Zeitz MOCCA – das Museum of Contemporary Art Africa.
Ein Wahnsinnsgebäude in der Nähe der Waterfront, atemberaubende Architektur und ein sehr tiefer künstlerischer Einblick in die afrikanische Seele der jüngeren Generation. Heute trage ich eine leichte Sommerjacke, eine Vintage Sonnenbrille, Top und Hose des lokalen Designers Graydawn und meine Handykette von xouxou Berlin.
Top: Graydawn (ähnlich hier), Jacke: American Apparel (ähnlich hier), Hose: Graydawn (ähnlich hier), Schuhe: Country Road (ähnlich hier), Sonnenbrille: Vintage (ähnlich hier), Handykette: xouxou Berlin
Alle Fotos: Christian Rasche und Danilo Dürler @nino_berlin
10 Antworten auf „JOURgarderobe: Closet Diary mit Sissi Rasche, Hebamme“
Schöne, sympathische Looks!
Kreißsaal, nicht Kreissaal. Kommt von „kreißen“ (in den Wehen liegen), nicht von Kreis. Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen, weil ich es immer wieder lese. 🙂
<3 Die Outfits mit den Overalls sind am schönsten. Und das Partnerlook-Outfit mit ihrer kleinen Tochter ist auch süß!
Oh da bekommt man Lust auf Sommer! Sehr schön und beneidenswert
Allerdings hoffe ich sehr, dass sie im Wochenbett nicht Unmenschliches sondern Übermenschliches geleistet hat, wäre sonst ja eher schrecklich 😉
Haha!
Schön, große Sissi- und Cape Town Liebe <3
Ach Sissi, du bist einfach wunderbar !! Ich habe zwar selber leider keine eigenen Kinder, bin aber leidenschaftliche Patentante !! …und verfolge dich und deinen Blog mit großer Leidenschaft und werde auch gleich etwas bei Babybox Winzig und klein bestellen !!
Und deinen Urlaubskleidungsstil finde ich wie dich selbst auch so wunderbar entspannt !! Danke dir!! LG aus HH.
Tolles Closet Diary, liebes Journelles Team!?
Tolles Closet Diary, tolle Frau und toll, dass sie diesen so wichtigen Job mit so viel Liebe macht!
Wo ist denn das italienische Deli? – Ich bin eine dieser „Elternzeitler“ in Kapstadt! ?
Der Deli heißt Giovanni‘s und ist um die Ecke vom Stadion. Wenn du ein „Foodie“ bist, solltest du unbedingt auch auf den Oranjezicht Farmers Market am Stadion gehen. Der findet jeden Samstag statt und ist ein Träumchen…#cra
Sehr cooler Stil, Vorbild in Mode als auch im Anpacken! Eine Bemerkung zum Muscheln sammeln, da viele es nicht wissen: Auch leere Muscheln die rum liegen tragen zum dortigen empfindlichen Ökosystem bei (einfach mal englishce fachartikel googeln). Wenn jeder Tourist das machen würde, dann hätten die Organismen vor Ort ein Problem. Lieber dem Spruch ‚Leave no trace‘ folgen, wenn die nächste Generation das bereits lernt, dann wird es auch in der Zukunft gesunde, vor Diversität strotzende Strände geben.