JOURgarderobe: Closet Diary mit Nora Rochlitzer, Mitgründerin von V.Communication

Bonjour Lundi! Wir begrüßen die neue Woche mit einem ganz schön tollen neuen Closet Diary mit Nora

Die Einleitung für unser neues Closet-Diary schreiben? Ein Kinderspiel bei dieser tollen Kandidatin. Nora Rochlitzer ist nämlich eine absolute Powerfrau: Sie ist die Mitgründerin der PR-Agentur V.Communication und arbeitet schon seit unfassbaren 20 Jahren in der Branche. Zu ihren Kunden gehören Fendi, Jimmy Choo, Furla oder auch Lala Berlin.

Als PR-Profi darf sich Nora dementsprechend hauptberuflich mit den schönen Dingen des Lebens beschäftigen – und das geht auch in Sachen Stil nicht spurlos an ihr vorbei.

Irgendwann war mir klar, dass ich in klassische Teile investieren muss. Qualitativ hochwertig und zeitlos. Heißt nicht, dass in meinem Schrank nur Schwarz zu finden ist. Gerade für den Sommer in Berlin braucht man bunte Gute-Laune-Teile.

Bei Schuhen setze ich seit Längerem auf flach. Sneakers, Loafer und Sandalen. Obwohl ich High-Heels so herrlich zickig finde.

Hier kommen die 7 Tage und 7 Looks:

MONTAG

Diese Woche beginnt mit April Wetter im Juli. Irgendwie will der Sommer ja dieses Jahr nicht so richtig. Heißt, gute Laune und ein easy Look mit dem olivgrünen Trenchcoat, in den man auf jeden Fall investieren kann, weil er zeitlos ist. Dazu einfach Jeans und ein simples weißes Shirt: zwei Klassiker, von denen in meinem Schrank Stapel zu finden sind.

Die lilafarbene Peekaboo habe ich seit zwei Jahren und langsam bekommt sie ein wenig Patina. Ich liebe die Farbe! Bei Accessoires erlaube ich mir gern ein paar Aussetzer. Sie hat die perfekte Größe für das Büro, da sie den Laptop und meine Ansammlung an unnützen Dingen beherbergen kann.

Komplettiert wird das ganze mit Sneakern. Von wegen Trends hinterherhecheln… Okay, dieser Kelch ging nicht an mir vorbei. Die Yeezys mussten einfach sein!

Trenchcoat: Lala Berlin (ähnlich hier), Jeans: Levi’s ,T-Shirt: No Name (ähnlich hier), Tasche: Fendi, Sneaker: Yeezy

DIENSTAG

Heute wird es busy, ich muss zu Leyla (von Lala Berlin), um die nächsten Wochen mit ihr zu besprechen. Sie ist zwar meine Kundin, aber auch eine langjährige Freundin und ich habe ziemlich viel von ihr gehortet – manchmal glaube ich, erahnt sie, was ich gerne in der Kollektion hätte – ich liebe Kimonos und Kaftane und zudem das Gefühl von Seide auf der Haut.

Der Kimono mit der entsprechenden Hose ist einfach so ein mega schöner, bequemer Look und macht Spass. Drunter kommt ein Seidentop mit Spitze, das habe ich gleich in fünf Farben gekauft. Passt zu allem und nimmt vor allem keinen Platz weg.

Die Superstars von Adidas in Python-Optik sind mir eigentlich ein bisschen zu groß, aber ich musste sie einfach haben – das Outfit ergänzen sie perfekt, Sandalen oder Loafer wären zu homogen.

Kimono: Lala Berlin (ähnlich hier), Top: Intimissimi (ähnlich hier), Hose: Lala Berlin (ähnlich hier), Schuhe: Adidas

MITTWOCH

Mitte der Woche! Und yes,  gutes Wetter und ein Lunch-Termin im Cecconis. Perfekt dafür? Mein knapp zehn Jahre altes hellblaues Herrenhemd aus den Anfangszeiten von Michalsky und Seidensticker. Es hat all die Jahre überlebt und ist einfach ein Klassiker.

Heute kombiniere ich es mit einem Spitzenrock. Ein Look, der auch abends gut funktioniert mit simplen Pumps. Für das Büro werden es die Chucks aus weißem Leder, man sieht ihnen an, dass sie geliebt und häufig getragen werden. In die kleine Longchamp passt so gut wie nichts, aber irgendwie bekomme ich Handy, Schlüssel und Co. nicht anderweitig verstaut. Der Rechner wird einfach unter den Arm geklemmt. Die beiden Ringe lege ich nie ab: den Cartier Trinity habe ich zum 30. Geburtstag bekommen, und den kleinen Ring mit dem Turmalin habe ich mir mal von Saskia Diez gekauft. 

Hemd: Michalsky (ähnlich hier), Rock: Sandro , Schuhe: Converse, Tasche: Longchamp (ähnlich hier), Ring: Cartier und Saskia Diez

DONNERSTAG

Donnerstage enden fast immer im Grill Royal, daher schaue ich schon bei der Auswahl, dass der Look tagsüber und abends funktioniert.

Die Schluppenbluse aus Seide kombiniere ich auch gern zum Bleistiftrock für den ultimativen Sekretärinnen-Look. Heute muss eine hochgeschnittene Levi’s herhalten, alles andere wäre für die Termine im Büro zu aufgesetzt. 

Lederjacken im Bikerstil sind nicht neu, aber auch die gehören in diversen Ausführungen zum Rochlitzerschen Equipment. Diese Schwarze ist von Drykorn und ist so schön weich. Die dunklen Loafer mit dem feinen Paisley sehen sowohl im Alltag als auch fürs Dinner immer angezogen und stylisch aus, nicht?

Lederjacke: Drykorn (ähnlich hier), Bluse: Fendi, Jeans: Levi’s, Loafer: Jimmy Choo

FREITAG

Wenn ich freitags, wie diese Woche, in Berlin bin, arbeite ich meist von daheim und versuche mir keine Termine zu legen.
Dafür kann ich mich dann für den Abend aufhübschen und Überraschung, in Heels bzw. in diesem Fall Plateaus von Jimmy Choo schlüpfen. Das Kleid ist ein Langzeitliebling. Das habe ich vor Ewigkeiten in einem Vintage-Laden in London ergattert. Es ist auch der perfekte Reisebegleiter, weil es zu 100 Prozent knitterfrei bleibt.

Wir sind bei Freunden zum Housewarming eingeladen, deshalb habe ich die Hortensien dabei. Sind Blumen nicht eh das schönste Accessoire? Ich träume von einem eigenen Blumenladen. Irgendwann in der Zukunft.

Die Ohrringe sind von Lilian von Trapp, einer Berliner Schmuckdesignerin und Freundin – ich trage eigentlich kaum Schmuck, aber die Schlichtheit hat mich überzeugt.

Kleid: Vintage (ähnlich hier), Plateaus: Jimmy Choo, Korb: No Name (ähnlich hier), Ohrringe: Lilian von Trapp

SAMSTAG

Endlich Wochenende! Samstagmorgen, leicht aber angenehm verkatert laufe ich rüber zum kleinen Markt an den Hackeschen Höfen, um für das Dinner einzukaufen. Viele Produkte stammen von Bio-Bauern in der Umgebung. Wer denkt, ich hätte mein Nachthemd angelassen, der irrt. Es ist ein All-Day-Long-Dress, welches man einfach immer tragen kann. Je nach Styling ist es casual oder schicker. An diesem warmen Tag kommt einfach ein Kimono drüber und der Look stimmt.

Mit Gürtel oder Kummerbund kann dieser übrigens auch richtig chic und elegant gestylt werden. Meine Liebe für alte und neue Kimonos ist ungebremst. Big love!

Kleid : & Other Stories, Kimono: Lala Berlin (ähnlich hier), Schuhe: Birkenstock, Korb: No Name (ähnlich hier)

SONNTAG

Finally Urlaubszeit! Eine Woche Italien mit meinen Mädels. Da ich irgendwie nicht weiß, was ich mitnehmen soll, entscheide ich mich für Maßlosigkeit und wähle den großen schwarzen Koffer, in dem die Hälfte meiner Garderobe verstauen kann.

Zum Fliegen selbst trage ich fast immer Jeans. Am liebsten die ganz bequemen, T-Shirts oder Hoodies und Loafer. Diesmal die Schönen in Gold – geht ja nach Italien, da darf man schon mal. Die kann ich dann fix ausziehen und gegen Socken aus Cashmere austauschen, falls es mich im Flieger fröstelt. Ein schwarzer Blazer gehört zur Standard-Ausrüstung und ist ein Keypiece meiner Garderobe: für kühle Nächte oder um „angezogen“ auszusehen. Ich habe bestimmt zehn Stück, die ich regelmäßig trage bzw. eigentlich über die Schultern hänge. 

Ein kleiner Tipp: Selbst die beste Reinigung kann einen Blazer schon mal übel zurichten. Schulterpolster dort immer mit Sicherheitsnadeln befestigen lassen!

Rockstar-Shirts sammle ich seit Jahren. Alte, Neue, Zerrissene, ich habe eine große Auswahl von ACDC bis hin zu Guns N´Roses, von denen war ich auch wirklich mal Fan. Irgendwie schön, wenn unter dem Sakko etwas passiert.

Blazer: Balmain x H&M (ähnlich hier), Jeans: talkabout, Shirt: H&M (ähnlich hier), Loafer: Gucci 

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

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22 Antworten auf „JOURgarderobe: Closet Diary mit Nora Rochlitzer, Mitgründerin von V.Communication“

Großartig!
Eine tolle Frau mit einem erwachsenen und gleichzeitig coolen Stil.
Das, was sie an Kleidung und Accessoires trägt, wirkt auf mich auch so, als ob sie sehr in sich ruht und es nicht nötig hat, die jeweils aktuellen Statussymbole haben zu müssen. Sehr sympathisch!

Witziger Looks dabei, für mich gehört der Stil nach München, weil ein bisschen tussig,a der auch hemdsärmelig zugleich… und: ich liebe die Brille!

Gott ich liebe das Outfit von Samstag und den Satz „angenehm verkatert“. Genau so ging es mir am Samstag auch, diese Beschreibung ist echt sehr passend 😉 Der Look ist sooo entspannt und dennoch schick und anders, beide Daumen hoch. Auch die anderen Outfits sind sehr gelungen, eine tolle Frau mit einem sehr schönen, individuellen und eigenen Stil.

Di und Sa sind großartig! Der Rest nicht ganz so meins und dem Kommentar von Sara („für mich gehört der Stil nach München“) kann ich mich anschließen.
Meiner Meinung nach wäre Frau Rochlitzer eine Kandidatin für ein Karriere Interview 😉

Super Looks! ALLE! Und die Brille!!! Mögt ihr mal fragen, woher die ist? Oder Nora, falls du es liest: verrätst du es?

liebe linda,
ist meine nachricht durchgegangen, hatte dir bzgl der brille geantwortet!
sonst melde dich bitte nochmal. LG nora

Eines des besten Stylediaries überhaupt. Bin ganz verliebt in die Kimonos!
Woher ist das Kleid von Samstag denn wirklich? Das other Stories hat vorne keinen Schlitz.

LG, Jenny

So „München“ find ich das gar nicht. Für Goldloafers und Kimonos im Kufiya-Print, erntet man südlich des Weißwurstäquators vermutlich nur verwunderte Blicke. –> Klischee, olé!
Modischer Stil an einer erwachsenen und sehr attraktiven Frau, die weiß, wie es geht. Ein Lächeln würde ihr aber auch gut stehen.
Nur bei „Donnerstage enden fast immer im Grill Royal“, musste ich schmunzeln und es wird klar, dass sie in einer anderen Liga spielt. Gegönnt sei’s ihr!

Liebe Romy, interessehalber: was heisst „dass sie in einer anderen Liga spielt“? Bin Nicht-Berliner 😉

Liebe Grüße Anne

Im Grill Royale trifft die Bohème auf den Geldadel, die Kreativbranche zeigt sich und techtelmechtelt mit erfolgreichen (Jung)Lobbyisten, die gerade in der Stadt sind.
Ein lustiges Treiben da, leicht elitär, man bekommt nicht immer einen Tisch, wenn man nicht wen kennt, der wen kennt und in der Preiskategorie gehen wohl die wenigsten jede Woche mal dinieren.
Man bleibt im Grill Royal gern unter sich und das mein ich nicht mit einem neivollen Unterton, sondern entspringt meiner Beobachtung von den 3-4 Malen, die ich (meist geschäftlich) dort war und das Treiben ganz fasziniert beobachtet habe. Essen war gut, Entertainmentfaktor hingegen spitze:-)
Google doch einfach mal, wenn es Dich interessiert.

Endlich mal ein Outfit Diary was mir von Anfang bis Ende zusagt,
die Frau ist wirklich wunderbar 🙂 Dieser coole Blick rundet alles ab!

Lg, Mel

Denke seit 24 Stunden über Eure Anmerkungen zu ‚München‘ und ‚tussig‘ etc. nach….
Bedeutet m.E., dass man nicht trägt, was man gerade selbst mag, sondern sich dem Look der Stadt anpasst. Beugt. Und eigentlich ist es GENAU das, was mich in Hamburg, Berlin oder sonst wo stört: Einförmigkeit, Uniformität, immer wieder die gleichen Styles, einmal durch dekliniert.
Wenn es gerade Slides sein müssen, dann sollen gefälligst gleich alle sie tragen. Und jeder kommt sich dann SUPER INDIVIDUELL vor.
Also, ich finde auch dieses CD GROSSARTIG. Und zwar gerade, weil es nicht die üblichen Teile nur wieder neu mischt…
su

Ich finde München super, der Einheitsbrei der Berliner Hipster ist doch viel anstrengender und laaaaangweilig. Die Frau hat jedenfalls einen tollen Style!

Hi! Kann man den Kimono vom Dienstagsoutfit noch irgendwo Second Hand kaufen? 🙈🥴 Ich habe mich verliebt, nicht nur in das Teil, sondern in all deine Looks! 😍 Liebe Grüße

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.