JOURgarderobe: Closet Diary mit Lilian von Trapp, Schmuckdesignerin

Happy Monday! Wir sind wieder zurück in unserer liebsten Hauptstadt und legen direkt los mit den 7 Looks von Schmuckdesignerin Lilian von Trapp

Spätestens nach unserem Karriere-Interview mit Lilian von Trapp war klar, die Schmuckdesignerin weiß was sie will und arbeitet bei jedem ihrer Werke mit viel Liebe zum Detail. Ihr Ziel? Zeitlosen und nachhaltigen Schmuck zu produzieren, der umweltfreundlich ist und ihren Kunden lange Freude bereitet – egal welche Trends kommen, denn die gehen ja auch bekanntermaßen wieder schneller als man gucken kann.

Ihre Schmuckstücke sind klassisch, filigran und besonders, ganz nach dem Motto: It’s all about the details! Aber wie sieht es in Sachen Mode bei der 30-jährigen Berlinerin aus? Eines steht jedenfalls fest: ihre Vorliebe zu Vintage macht sich sowohl in ihrem Schmuck, als auch in ihrem Stil bemerkbar.

Deswegen freut euch auf einen Mix aus wahren Flohmarkt-Schnappern, gemopsten Boyfriend-Shirts, gefundenen Schätzen aus Mamas Kleiderschrank und natürlich wunderschönen Accessoires. Jetzt lassen wir die liebe Lilian aber mal selbst zu Wort kommen:

[mgl_instagram_gallery type=“user“ number=“5″ cols=“5″ cache=“3600″ cut_text=“80″ username=“lilianvontrapp“]

Ihr werdet sofort sehen, ich liebe Jeans! Gleich vier meiner Looks der Woche bestehen aus Jeans und dann auch noch fast immer dasselbe Modell! Aber nehmt mir das nicht übel, das hat nichts mit Einfallslosigkeit zu tun, ich habe einfach meine Lieblingsjeans gefunden und wer zu den Glücklichen gehört, denen es ebenso geht, der weiß: in der Lieblingsjeans möchte man ja am liebsten leben. Ich fühle mich in Jeans am wohlsten, sie sind unkompliziert und je nach Schuhen und Accessoires tagsüber wie abends stylebar.

Neben Jeans liebe ich Vintage-Mode – das ist nicht nur nachhaltig, sondern dazu auch noch ziemlich freundlich zum Geldbeutel. Dabei achte ich immer auf gute Qualität und tolle Schnitte, sodass ich lange viel Freude an der Kleidung habe und sie für meinen individuellen Look vielseitig einsetzen und stylen kann. Aber ich muss gestehen, dass mir das Stöbern und Suchen nach einem ganz bestimmten Teil einfach am meisten Spaß macht.

Natürlich lebe ich in einer Großstadt und bin verwöhnt von der Vielzahl an tollen Second-Hand-Shops und Flohmärkten. Aber ich finde auch viele meiner Sachen auf Reisen oder im Internet. Gerade da gibt es ja immer mehr tolle Plattformen, auf denen man seltene Schätze entdecken kann.

MONTAG

Heute gibt es keinen easy Start in die Woche, denn ich gehe in die Werkstatt, um mit meiner Goldschmiedin neue Entwürfe und Prototypen für die nächste Kollektion durchzusprechen.

Mein Look muss also unkompliziert, aber vor allem bequem sein. „Werkstadt-tauglich“ eben. Den Anfang macht, wen wundert’s: die Jeans! Diese hier ist vom amerikanischen Label Re/Done. Wie der Name schon erahnen lässt, arbeiten die Macher alte Levi’s Jeans zu neuen Schnitten auf. Das Konzept finde ich klasse, zumal es mir hier der Schnitt besonders angetan hat: Der Schlag streckt das Bein optisch und sie sind durch den Schlitz an der Seite auch super mit Turnschuhen kombinierbar. Wo wir schon beim nächsten sind: Sneaker. Ich bin eigentlich kein typischer Turnschuhträger, konnte mich auch von den Hypes um neue Sneaker nie mitreißen lassen. Aber dieses Modell von Balenciaga habe ich schon seit Jahren und sie bewähren sich immer noch. Dazu überzeugen sie vor allem in einem Punkt: sie sind super gemütlich! Und damit der beste Begleiter für einen praktischen Arbeitstag. Die Vintage-Tasche von Fendi ist groß genug für mein Notizbuch, Schlüssel und Co., aber auch keine riesige Shopper-Bag, in der man verzweifelt nach einer Stecknadel im Heuhaufen suchen muss.

Ah, und als Accessoires darf ich die Uhr nicht vergessen, ein Erbstück von meinem Vater. Sie ist für mich in kreativen Prozessen ein emotionaler Begleiter, der mich erdet. Ich liebe sie natürlich vorrangig deswegen, aber auch das Design finde ich toll – der Kontrast aus dem grauen Stahl und den goldenen Zeigern passt auch zu weiß- und gelbgoldenem Schmuck.

Darüber trage ich ein altes Männer Hemd von Margiela, das ich meinem Mann abgeluchst habe. Ich fand sowieso immer, dass ihm die Farben nicht so ganz standen, also eine absolute Win-Win-Situation.

Hemd: Maison Martin Margiela (ähnlich hier), Jeans: Re/Done, Sneaker: Balenciaga (ähnlich hier), Tasche: Fendi, Uhr: Rolex (ähnlich hier), Schmuck: Lilian von Trapp

DIENSTAG

Gestern ist eine neue Sammlung Vintage-Diamanten angekommen, also verbringe ich den ganzen Morgen damit, sie zu sichten und zu sieben. Da das Sieben ganz schön ermüdet, brauche ich mittags dringend einen Tapetenwechsel an der frischen Luft. Ich hole mir einen Kaffee um die Ecke und laufe durch die umliegenden Galerien, um den Kopf ein bisschen frei zu bekommen.

Ich habe meine liebste Jeans von Levi’s an, dazu eine Vintage-Bluse von Céline. Die Chanel Slingbacks habe ich mir auf einem Mädelstrip in Paris gekauft. Eine gute Investition, die zu allem passt und die ich noch lange tragen werde. Dazu eine Dior Saddle Bag. Es ist schon irgendwie ironisch, dass die Taschen, denen man in seiner Jugend und zu SATC Hochphasen sehnsüchtigst nachträumte, heute für ein Zehntel des damaligen Preises zu haben sind. Und diese kleine nostalgische Erinnerung ist ein besonders schöner Nebeneffekt.

Mit den Pumps und der Dior Saddle Bag fühle ich mich sofort angezogen und gar nicht wie der Schreibtischmuffel vom Morgen.

Bluse: Céline (ähnlich hier), Jeans: Levi’s, Schuhe: Chanel, Tasche: Dior

MITTWOCH

Heute morgen arbeite ich hauptsächlich am Laptop, beantworte E-Mails, spreche mit meiner PR-Agentur kommende Termine ab und telefoniere mit meiner Produktion in Portugal, um den nächsten Besuch vor Ort zu koordinieren. Am Nachmittag fahre ich noch schnell zu einer befreundeten Stylistin, um ihr für ein neues Projekt meine Samples zu bringen. Da wir anschließend noch einen Feierabenddrink nehmen, wähle ich zur Lieblingsjeans eines meiner allerliebsten Fundstücke: die roten Samt-Manolos. Die Chanel-Tasche ist ein Erbstück meiner Großmutter, ich habe sie in einer Taschenmanufaktur aufarbeiten lassen und jetzt ist sie wieder einwandfrei. Ich trage sie am liebsten crossover, dann habe ich bei Besorgungen meine Hände frei.

Body: Just Female (ähnlich hier), Jeans: Levi’s, Tasche: Chanel (ähnlich hier), Schuhe: Manolo Blahnik (ähnlich hier)

DONNERSTAG

Nachmittags treffe ich meinen Fotografen, um die nächste Kampagne zu besprechen und unseren Ideen mal freien Lauf zu lassen. Da ich im Anschluss auf ein Geburtstagsdinner gehe, style ich zu dem Jeans-Look am Morgen nun statt Sneakern die Manolo Pumps und eine schwarze Fendi Baguette. Beides durch den Strass ein schöner Kontrast zu dem Jeans-Allover-Look. Den letzten Schliff macht der rote Lippenstift, der für ein bisschen Farbe sorgt. Sowieso, roten Lippenstift zu Jeans finde ich einfach super.

Jacke: Levi’s, T-Shirt: H&M, Jeans: Levi’s, Schuhe: Manolo Blahnik (ähnlich hier), Tasche: Fendi, Gürtel: Balmain

FREITAG

Heute lass ich die Jeans mal im Schrank hängen und greife, oh ha, zu einem Rock! Dieses Exemplar habe ich bei meinem letzten Besuch in London in meiner liebsten Second-Hand-Boutique gekauft, der hatte es mir richtig angetan. Die Struktur ist toll und er ist durch den Reißverschluss sogar variierbar. Obwohl ich eigentlich nie Röcke trage, fühle ich mich in diesem richtig wohl.

Mittags habe ich einen Lunch-Termin mit einem Kunden für eine Sonderanfertigung, daher möchte ich etwas Klassisches und für den Termin Angemessenes wählen. Der Issey-Miyake-Rock kombiniert mit der weißen Bluse wirkt professionell, die Strenge wird durch die Logo-Dior-Tasche im Military Stil abgeschwächt. Die Tasche, eine meiner Jugendlieben, habe ich im Internet entdeckt. Ich mag den Bruch durch die Logos und den Military-Effekt zu dem sonst eleganten Outfit. Dazu klassische Slingbacks von Manolo, ebenfalls in meinem Londoner Second-Hand-Shop erstanden.

Am Nachmittag hat ein befreundeter Künstler seine erste Ausstellungseröffnung, dafür ist der Look dann ebenso passend, ich kann also direkt nach meinem Kundentermin weiter zur Vernissage.

Bluse: Haider Ackermann (ähnlich hier), Rock: Issey Miyaki (ähnlich hier), Tasche: Dior (ähnlich hier), Schuhe: Manolo Blahnik

SAMSTAG

Heute mache ich frei und fahre mit Freunden an den Scharmützelsee. Wir haben hier ja so viele schöne Seen in der Berliner Umgebung und endlich ist es nach einer sehr wechselhaften Woche auch wieder richtig schön sonnig draußen. Meine Mopshündin Holly ist mit von der Partie, denn für sie als Stadthund ist so ein Ausflug immer ein Highlight.

Da wir alle baden gehen, will ich es unkompliziert und trage meinen weißen Bikini schon unter dem Kaftan. In meiner Korbtasche stecken Wechselwäsche, ein paar Snacks und ein Rosé. Den Kaftan habe ich auf einem Markt in Marokko gekauft, er ist luftig und leicht. Der einzige Nachteil: Er ist leider nicht so perfekt mit schwarzen Hundehaaren kombinierbar – leider lässt sich Holly meist nicht von ihrem Lieblingsplatz auf meinem Schoß fern halten.

Die Korbtasche von Balenciaga habe ich schon fast zehn Jahre, gerade wurde das Modell wieder neu aufgelegt. Ursprünglich war sie mal rot, mittlerweile hat die Sonne sie richtig ausgeblichen, wobei mir das sogar jetzt fast besser so gefällt. Nur am Inneren lässt sich noch die ursprüngliche Farbe erahnen. Die Espadrilles hatten es mir aufgrund der Samtschnürung besonders angetan.

Kleid: aus Marokko (ähnlich hier), Tasche: Balenciaga (ähnlich hier), Schuhe: Castaner

SONNTAG

Ich bin nicht nur Secondhand-Mode verfallen, sondern liebe auch Vintage-Möbel und auf Antikmärkten nach Schätzen zu stöbern.

Heute geht es früh raus, wir wollen die umliegenden Märkte besuchen. Daher verzeiht meinen leicht verschlafenen Blick, aber gestern wurde es spät und wenn man noch die guten Teile ergattern will, heißt es, früh aus den Betten!

Da es ein langer Tag wird und wir viel zu Fuß unterwegs sein werden, sind meine Turnschuhe ein Muss. Dazu ein Ensemble aus einem Top meiner Mutter von Issey Miyake und einer Pleats-Hose.

Ich habe zum Glück viele Sachen meiner Mutter aufgehoben und bin richtig froh, sie immer noch tragen zu können. Da wir am Nachmittag meine Schwiegereltern treffen, darf es aber nicht zu leger sein, daher greife ich zu meinem Blazer für alle Fälle. Der Blazer kostete zwar ein kleines Vermögen, dafür ist er noch immer wunderschön und einfach perfekt geschnitten. Ein wahres Investment-Piece. Meine Tasche ist zwar nicht wirklich marktgerecht, aber vielleicht ist es ja auch besser, wenn ich nicht gleich mit beiden Händen zugreifen kann…

Blazer: Blazé Milano (ähnlich hier), Top: Issey Miyake, Hose: Just Female, Schuhe: Balenciaga (ähnlich hier), Tasche: Fendi (ähnlich hier)

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (17) anzeigen

17 Antworten auf „JOURgarderobe: Closet Diary mit Lilian von Trapp, Schmuckdesignerin“

Liebe den Freitagsoutfit 🙂

Wie heißt nun dieser London Laden? Muss unbedingt hin.

Grüße

Jenny

Liebe Jenny, der Laden heißt Retro Woman in der Pembridge Road / Notting Hill. Viel Spaß! Liebste Grüße, Lilian

Tolle Looks!! Kannst Du bitte verraten wo Du die Chanel Tasche aufarbeiten hast lassen? Ich habe auch so ein Goldstück zu Hause, das dringend gepflegt gehört!

Es gibt in Berlin die Unikat Taschenmanufaktur, die ist nicht billig, macht es aber sehr hochwertig und gründlich! Bei teuren Taschen perfekt!

Ich habe mich immer gefragt, wer eigentlich diese 90er-Jahre Designertaschen auf VestiaireCollective noch kauft und – tada – da kam die Antwort frei Haus. Irgendwie cool, aber so gar nicht meins. Vielleicht bereuen wir es alle in 2-5Jahren, wenn die ihr Comeback feiern 😉

Genau das hab ich mir auch gedacht – cool aber muss bei mir nicht sein… Allerdings sind die Preise für die jeweiligen Designer schon echt verlockend und eben, vielleicht bereuen wir es bald arg! Vor allem, wenn ich die vielen Artikel über Baguette Bags sehe, auf thisisjanewayne zum Beispiel oder manrepeller… Die wissen ja meistens, wo es trendmässig langgeht bzw. setzen die Trends selbst.

Ganz toller Style! Ich liebe die 90er-Jahre Taschen einfach! Denke auch seit längerem über eine Fendi Baguette oder Dior Saddle Bag nach. Was die Preise angeht, sind die Modelle ja echt erschwinglich und man sieht sie (noch) nicht an jeder Ecke.

Ich finde es super das Lilian anscheinend nicht jeden Trend nacheifert sondern ihren eigenen Look aus ausgewählten Kleidungsstücken gekonnt rüberbringt. Hat mir sehr gut gefallen 🙂

Die Looks sind traumhaft! Toller Style! Ich habe auch grade die Fendis und Saddlebags wiederentdeckt und bin total begeistert! 🙂

INDIVIDUELL! Und so fantastisch! Ein Mega closet diary! Ich liebe es sehr! Und wünsche mir eine Hometour mit Lilian!!! Unbedingt und bitte bitte!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.