JOURgarderobe: Closet Diary mit Erin Meehan, Designerin bei Agolde

It's Vintage, Baby! 70er, 80er, 90er – eine Reise durch die Zeit! In unserem Closet Diary kommen Los Angeles Vibes auf

Eine rosé-farbene Bluse mit Volants von James Galanos, eine rote Bundfaltenhose von Armani, ein gestreiftes Hemd von Valentino – keine Wunschliste, sondern Erin Meehans Vintage-Fundstücke. Die Amerikanerin ist häufig auf Schatzsuche und hat ein gutes Gespür, wenn es darum geht, die schönsten Teile in den Vintage-Shops zu entdecken. Ob diese Spürnase angeboren ist oder muss man diese Fähigkeit erlernen? Bei der Designerin von Agolde Jeans liegt die Mode jedenfalls in den Genen, ihre Oma war erst Näherin in Kuba, später in Miami. Als Teenager verbrachte sie ihre gesamte Freizeit damit, ihre Wände mit Editorials aus Zeitschriften zu pflastern.

Aber nicht nur die Oma war eine Weltenbummlerin, auch Erin selbst. Sie kommt aus Florida, zog dann nach New York und lebt momentan in Los Angeles. Hier lebt sie ihre Hobbies aus: sammelt alte Kameras und arbeitet als Designerin bei der amerikanischen Denim-Marke Agolde. Wer von dem Label bis dato noch nichts gehört hat, der wird sie spätestens jetzt genauer verfolgen. Denn die kalifornische Brand steht für coole, urbane Jeans, die lässig in Szene gesetzt werden und damit den Nerv der Zeit treffen.

Lockige braune Haare, ein Pony bis über die Augenbrauen, leger, lässig, rockig, amerikanisch. Erins Stil ist eben vielseitig – mal eher typisch 70er-, dann wieder 80er- oder dann doch an die 90er-Jahre erinnernd. Hach, auf dieses Closet Diary habe ich mich schon seit Wochen gefreut. Und ich hoffe, ihre Looks bereiten euch genauso viel gute Laune wie mir. Happy Erin Day!

@erin_e_meehan

[mgl_instagram_gallery type=“user“ number=“5″ cols=“5″ cache=“3600″ cut_text=“80″ username=“erin_e_meehan“]

MONTAG

Montag Morgen und ich habe sehr viel Arbeit für die Woche: Wir beginnen mit dem Konzept für unsere Herbst-Kollektion 2018. Das heißt: Meetings mit Fabriken am Morgen, Recherche nach Inspiration am Nachmittag. Nach der Arbeit treffe ich mich mit Freunden zum Karaoke. Deshalb wollte ich einen Casual-Look, der bequem genug für die Arbeit und gleichzeitig schick für den Abend ist. Seit einer Weile liebe ich es, Naturtöne mit einem Hauch von Rot zu mixen, und nicht zu vergessen dazu noch Denim!

Blazer: Acne Studios (ähnlich hier), Top: Vintage Valentino (ähnlich hier), Jeans: Agolde, Schuhe: Marni, Mütze: Vintage (ähnlich hier) und Sonnenbrille: Acne Studios (ähnlich hier

DIENSTAG

Heute geht es zu unserem Showroom – wir haben einige Meetings und planen ein Shooting für unser Magazin. Mich hat der 80er-Jahre Preppy-Schul-Look inspiriert, daher habe ich viele Shops nach dem perfekten Vintage-Karohemd durchforstet. Ich liebe den Instagram-Account Simplicity City, weil sie tolle Modefotos aus den 80ern und 90ern posten.

Top: Vintage Ralph Lauren (ähnlich hier), Hose: Vintage (ähnlich hier), Schuhe: Churches, Gürtel: Gucci, Tasche: J.W.Anderson und Sonnenbrille: Ahlem Eyewear (ähnlich hier)

MITTWOCH

Ein Freund aus New York ist zu Besuch. Daher mache ich heute früher Feierabend und treffe mich mit ihm in Los Feliz für ein frühes Abendessen. Wir sind von meinem Appartement aus zum Restaurant gelaufen und haben dieses coole Auto entdeckt. Da mussten wir direkt ein paar Fotos machen. Der Oldtimer schien meinen All-Denim-Look gut zu ergänzen! Ein zusammenpassendes Jeans-Outfit gehört zu meinen liebsten Looks. Wir haben die Jeansjacke so designt, dass sie wie eine Bluse eng am Körper sitzt. Mein Freund hatte eine Mickey Mouse Mütze aus seinem Shooting dabei. Ich dachte, ich setze sie mir mal einfach auf den Kopf – immerhin sind wir in Kalifornien!

Jeansjacke: Agolde, Rock: Agolde und Schuhe: Churches

DONNERSTAG

Hump Day!

Los geht’s wieder zur Arbeit – aber vorher noch ein kurzer Stop an meiner Garage für ein bisschen Posing. Wegen dem Herbstwetter ist mir heute nach einem All-Black-Look. Ich höre in letzter Zeit viel 90er-Hip Hop – umso begeisterter war ich, als ich das Tupac-T-Shirt im Vintage-Shop gefunden habe.

Ansonsten muss ich viel an meinen Skizzen und der Entwicklung der Stoffe arbeiten. Danach gehe ich zum Zebulon im Echo Park, um die Band meines Freundes spielen zu hören.

Jeansjacke: Agolde aus der Männerabteilung, Top: Vintage (ähnlich hier), Jeans: Agolde (ähnlich hier), Schuhe: Balenciaga (ähnlich hier) und Sonnenbrille: Rigards (ähnlich hier)

FREITAG

TGIF! Thank God It’s Friday!

Was ist besser, als den Freitag mit einer Leoparden-Hose aus Samt zu feiern? Ich habe das auffällige Paar mit einem Vintage-Shirt kombiniert, um es alltagstauglich zu machen. Hinter mir steht meine Kollektion von alten Kameras im Bücherregal. Ich habe Fotografie in New York studiert und habe daher eine ziemlich große Sammlung an Kameras. Das Skateboard hat mir mein Freund geschenkt, weil er es nicht mit auf seinen Flug zurück nach Paris mitnehmen wollte.

Top: Vintage (ähnlich hier), Hose: Dries Van Noten (ähnlich hier), Schuhe: Balenciaga und Sonnenbrille: Acne Studios

SAMSTAG

Ich bin im Innenhof von meiner Wohnung in Los Feliz. Das Haus ist ein wunderbares historisches Denkmal von 1928.

Heute fühle mich sehr nach den späten 70er-Jahren und da ich zu einer Galerieeröffnung gehe, wollte ich mich ein bisschen aufstylen. Ich liebe es einen sanften Rosé-Ton mit Rot zu kombinieren und die Gucci-Loafers trage ich sowieso nonstop. Die James Galanos Bluse habe ich in einem meiner liebsten Vintage-Shops gefunden: The Way We Wore. James Galanos war bekannt dafür, die reiche Elite von Frauen einzukleiden, die sich gerne zum Lunchen trafen.

Top: Vintage James Galanos (ähnlich hier), Hose: Vintage Armani (ähnlich hier), Schuhe: Gucci und Sonnenbrille: Miu Miu

SONNTAG

Heute geht es zu einem Charity-Event, wo Arbeiten von Künstlern aus Los Angeles versteigert werden. Ich habe das Top mit mehreren Sachen anprobiert – am Ende mag ich es mit der Jeanshose. Sie macht den Look mehr casual, so ist das Outfit nicht so over the top. Ich trage unsere Jeanshose in Riley Fit und sie ist auch eine meiner liebsten, da sie hoch und cropped geschnitten ist – perfekt also für Statement-Schuhe wie diese.

Top: J.W. Anderson (ähnlich hier), Jeans: Agolde und Schuhe: Dries Van Noten (ähnlich hier)

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (12) anzeigen

12 Antworten auf „JOURgarderobe: Closet Diary mit Erin Meehan, Designerin bei Agolde“

Zwischen dem Closet Diary von letzter Woche und diesem hier liegen doch Welten, nicht?! In meinen Augen ist das hier wahrer Style. Ich find’s großartig.

Was für eine tolle Frau! Die Klamotten, die Haare, die Ausstrahlung…klasse!
An ihr sehe ich die Entspanntheit und Authentizität, die mir beim letzten Closet Diary ein wenig gefehlt hat.

Wahnsinnig toll! Finde Erins Outfits sehr inspirierend! Und ihre Online-Tipps sind super. Neben ihrem eigenen tollen Account ist ihr Instagram-Tipp zu Simplicity City auch sehr spannend. Man merkt einfach, dass bei ihem Stil etwas dahinter steckt…

Ich finde den Vergleich zwischen dieser und letzter Woche ein wenig unpassend. Klar sehen die Outfits stylish aus und werden mit einer wahnsinns Lässigkeit getragen. Dennoch sind ein zwei Outfits meiner Meinung nach nicht wirklich tragbar und oft auch ein wenig too much.
Finde beide Frauen toll, dennoch sollte man nicht außer Acht lassen das Erin in LA lebt wo bekanntlich ein anderer Wind weht. Die Frisur ist der Hammer !

Grandioses Closet Diary! Und AGOLDE macht so gute Jeans. Ihrem Vintage Store Tipp werde ich doch direkt nächste Woche mal einen Besuch abstatten – vielleicht finde ich ja auch so tolle Vintage-Schaetze!

A Closet Diary to rule them all! Einfach nur wow!, wahrer Personal Style und das in total unaufgeregt.

In meinen Augen das beste Closet Diary ever <3. Super inspirierende Looks, die man am liebsten gleich selber so tragen würde. Das Outfit von Samstag gefällt mir am Besten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.