Jessie war shoppen: Ihre SALE-Ausbeute und Neuankünfte im Kleiderschrank

Januar? Habe ich Shopping-Verbot. Weil ich auf den letzten Metern in 2017 noch so richtig Gas im Sale gegeben habe...

Mein Einkaufsverhalten hat in den letzten vier Jahren konstant dasselbe Tempo gehabt. Ich kaufe nicht mehr viel, dafür bedacht. Kann wochenlang ohne auch nur ein Accessoire im Warenkorb auskommen, um dann im nächsten Moment ohne zu überlegen die Kreditkarte glühen lassen. Mehr denn je muss Mode für mich dieses leichte Kribbeln in der Bauchgegend auslösen. Wenn nix kribbelt, dann brauche ich es auch nicht. Deshalb war die Sale-Saison für mich nie so richtig spannend, weil man sich schon satt gesehen hatte.

Je weniger Zeit ich aber familienbedingt in den Onlineshops dieser Welt verbringe, desto einfacher wird es mit dem Überraschungseffekt. Und je eher die Sales beginnen, desto wahrscheinlicher ist auch das Tragen der Kleider. Denn wenn schon vor Weihnachten die Winterkleider hinab gesetzt werden, dann hat man in Berlin noch rund drei Monate, um auf eine gute „Cost per Wear“-Quote zu kommen.

Ohne es also aktiv geplant zu haben, bin ich kurz vor Neujahr noch mal so richtig in Einkaufslaune gekommen und bin mit Freundin und Kindern ins KaDeWe gestiefelt, um die im Vorfeld ins Auge gefassten Objekte der Begierde zu sichten. Ich war höchst erfolgreich – und leider auch im Céline-Store im Erdgeschoss…

Der Blazer „Luxat“ von James Castle

Los soll es aber zunächst mit einem Herzensneuzugang gehen, denn diesen Blazer hat Steffi von Ohh Mhh gemeinsam mit dem Berliner Designer James Castle entwickelt und passenderweise „The Luxat“ genannt. Maßgeschneidert und handgefertigt, eine Mischung aus Smoking- und Alltagsblazer, der hervorragend sitzt – und meines Erachtens einen unfassbar fairen Preis hat. Lieben Dank dafür, ihr Bomben!

Die letzten Teile aus der Phoebe Philo Ära bei Céline

So ganz bin ich noch nicht drüber hinweg, dass meine Lieblingsdesignerin bei meinem Lieblingslabel (ever) aufhören wird. Als müsste ich mich selber trösten und ein paar Andenken aus ihrer Zeit bei dem Traditionshaus Céline horten (und als hätte ich nicht schon genug davon), ging ich in den Store, kaufte mir das J an der Kette und gleich noch den kleinen Geldbeutel dazu, weil ich den grossen nie benutze.

Immer wieder Isabel Marant

In Sachen Ready-To-Wear schwöre ich ja seit Jahren auf Isabel Marant. Man attestierte mir neulich, dass man dank Journelles und mir zuerst von Marant und Hay oder Bolia in deutschen Gefilden gehört hätte. Ich werde mich bemühen, auch weiterhin solche Perlen zu finden, die natürlich längst etabliert sind – aber irgendwann fängt ja jeder mal klein an.

So sehr ich auch nicht aktiv in den Stores danach suche, ich bleibe immer und immer wieder an Isabel Marant kleben. Die Frau muss reich geworden sein durch mich! Den Schal habe ich in Amsterdam entdeckt und das weisse Kleid im guten alten „Meine kleine Farm“-Gedenklook schrie meinen Namen. Aber: beides im Sale!

Der Rock hat mich als einziges sehr spontan angelächelt. Ich habe ihn mir im KaDeWe lapidar umgewickelt, um dann festzustellen, dass ich ohne ihn nicht leben kann. Immerhin sowohl im Sommer als auch im Winter zu tragen, ne!

 

 

Die Lieblingsboots

Wie das so ist mit Lieblingsteilen, die man so viel und oft trägt: Sie nutzen nun mal schneller ab. Meine Chloé-Boots sind anderthalb Jahre alt, waren aber die beste Investition überhaupt. Ich liebe sie sehr und musste bei der Samt-Variante der Harper Boots einfach zuschlagen – 40% off waren einfach zu verlockend, wenn auch weiterhin kein Schnapper!

Bei dem Fransenpullover wollte ich erst die helle Variante nehmen (30% off), entschied mich dann aber doch für Dunkelblau. Denn sonst wäre es etwas inflationär geworden in meinem Kleiderschrank und mit meiner überschwänglichen Pulloverliebe.

Ohhh, Stella im Sale!

Weiter geht es mit einer meiner liebsten Designerinnen im Modezirkus: Stella McCartney. Leider, allerdings wiederum positiv für meinen Geldbeutel, haben mir ihre Kollektionen in den letzten Saisons nicht mehr so recht gefallen. So sehr ich mich auch bemühte, darin das gewisse Etwas zu sehen: nada. Nur mein liebstes Sommerkleid verdanke ich ihr – und vielleicht geht es mit unserer Liebe nun auch wieder bergauf, denn mit dem baumelnden roten Preisschild habe ich einen erneuten Blick gewagt und Herzen auf den Augen bekommen:

Die Newcomerin

Instagram hat ermöglicht, wovon man vor wenigen Jahren noch geträumt hat: Sich ein eigenes Business aufzubauen – zunächst auch ohne (Business-)Plan, dafür mit Talent und Ideen. Gerade im Schmuckbereich konnten dadurch viele Newcomer Fuß fassen und ihre Produkte verbreiten – noch einfacher, als es Etsy jemals möglich gemacht hat. Ob sich auch all die Marken halten werden können? Dazu braucht es ab einer bestimmten Größe dann wahrscheinlich doch einen Plan. In der Zwischenzeit freue ich mich aber zum Beispiel über das Hamburger Label Facets, von dem die körperlichen Ohrringe sowie das Seidentuch stammen!          

Die Geschenke

Zu guter Letzt habe ich noch zwei sehr schöne Weihnachtsgeschenke bekommen, die ich nicht missen möchte:

Die Sternchenhose von Closed sowie die Cashmere-Handschuhe von Iris von Arnim. Beides großartig – herzlichen Dank!

Und weil ich hiermit offiziell hart übertrieben habe, werde ich im Januar Shoppingverbot haben. Mein Erfahrungsbericht folgt natürlich!

Von Jessie

Ich bin Jessie Weiß, 32 Jahre jung, lebe verheiratet in Berlin, bin Mama von Levi (1), schwanger mit dem zweiten Kind sowie Gründerin von Journelles. Ich liebe Phoebe Philo, Stella McCartney und Isabel Marant, kann aus anatomischen Gründen nicht auf hohen Schuhen laufen, habe einen Céline-Taschentick, tanze und höre leidenschaftlich gern Hip Hop, kann mir selten Ironie verkneifen, leider immer noch kein Französisch sprechen, obwohl ich Paris für die schönste Modestadt der Welt halte, gucke am liebsten Jimmy Fallon, Jan Böhmermann, Game of Thrones oder entspanne beim Serienmarathon auf Netflix, bin ein kleiner Workaholic mit Multitaskingtalent, professionelle Instagram-Durchscrollerin, in jeder Lebenslage tollpatschig, habe ein Faible für skandinavisches Interior und einen Kissen-Tick, bin groß im Wellness machen und wäre daher noch lieber professionelle Hoteltesterin. Mode ist meine grosse Liebe, aber meine Kohle investiere ich eher in Reisen und Essen – und neuerdings fast ausschliesslich in mein Kind.

Als alter Bloghase – 2007 habe ich LesMads mitbegründet – ging im Oktober 2012 mein persönlicher Traum in Erfüllung: Ich habe mich mit "Journelles" selbstständig gemacht. Das Blogazine ist mein digitales Zuhause, News-Plattform, Modetagebuch und tägliche Anlaufstelle für spannenden Content rund um die Themengebiete Interior, Reisen, Beauty und sowohl High Fashion als auch Contemporary Labels und Highstreetmode.

Nebenbei habe ich die Modesendung It's Fashion auf EinsPlus von der ARD moderiert, berate Firmen im Social-Media-Bereich, halte Vorträge und reise um die Welt, um euch täglich den schönsten Content zu präsentieren. Im Juni 2015 habe ich mein eigenes Modelabel JOUUR. gegründet.

2016 ist mein Sohn Levi auf die Welt gekommen. Baby-Themen werden seither auf Mini Journelles behandelt und das nun auch wieder intensiver, da unser zweites Kind unterwegs ist.

Journelles ist inzwischen gewachsen: Wir sind ein sechsköpfiges Redaktionsteam im Berliner Prenzlauer Berg und haben im Sommer 2018 unseren ersten temporären Concept-Store, den Journelles Marché, eröffnet.

Mein Credo: Mode muss Spaß machen, auf Augenhöhe funktionieren und sollte sich nicht so ernst nehmen.

Mehr über mich findet ihr im Presse-Bereich, auf Instagram und ab und an auf YouTube. Subscribe!

Aktuelles Presse-Feature:

VOGUE.DE: "Influencer im Portrait: Jessica Weiß - Alles, nur kein Stillstand"

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21 Antworten auf „Jessie war shoppen: Ihre SALE-Ausbeute und Neuankünfte im Kleiderschrank“

Super schöne Shopping-Ausbeute liebe Jessie. Der Rock von Isabel Marant und der Pulli von Stella gefallen mir am Besten. Welche Größe hast du denn in dem Stella McCartney Pullover? Eine IT 42?

Liebe Grüße,
Anne

Danke Jessie. Das hilft mir sehr. Ach, und ich würde mich über ein Outfit in der Sternchen Jeans freuen. Bin gespannt, wie du sie kombinierst. Liebste Grüße!

Isabel Marant ist – zumindest in England- bei TK Maxx angekommen, übrigens auch Schuhe, keine Stiefel, aber die von ihr erfundenen Slipper mit Spange…;-). Freundin Stella hängt da auch gerade tonnenweise. Und steht auch im Schuhregal. Wer dringend die Holzklotzen braucht, sollte dort mal stöbern gehen.
Ich stöbere mich gerade in England durch den Sale und stelle fest, es macht mich immer weniger an. Ja, es gibt Celine-Ballerina für 150 Pfund minus 10 Prozent für Reward Card Inhaber, aber irgendwie habe ich alles. Und wir sind im Jahr 10 des Ankleboots…..und die gabs auch schon vor 2 Jahren in der Samtvariante. Wobei ich da jetzt aber bei Lack schwach geworden bin. Hatte ich auch schon….aber natürlich ganz anders…:-)!
Obwohl die Jagd schon immer Spaß macht, zudem die Preiskluft zwischen Primark und „besseren“ Marken ja immer größer wird und eigentlich jeder Kauf außerhalb des Sales idiotisch ist….hier liegen die Rabatte tlw bei 70%, auch bei angesagten Marken. Ach, ne Current Elliot auch mit Sternen für 50 musste auch mit. Etwas bleibt also doch immer hängen;-)!

Liebe Sabina, obwohl mich der SALE in England noch ein wenig zwicken würde (in Traditionsgeschäften mit englischen Klamotten, die ich liebe, aber eigentlich auch nicht brauche), habe ich ein ähnliches Gefühl wie Du. Ich mag nicht mehr exzessiv konsumieren, online shoppen, ständig Pakete bekommen oder mich durch die Läden schieben lassen. Mich berührt das nicht mehr so wie vielleicht noch vor einigen Jahren. Habe das Gefühl das ganze Zeug würde mich erdrücken. Noch ein Lippenstift, Nagellack, das 20. Paar Boots, noch ne unnütze Designertasche… Und wenn ich sehe, wie viel Luft noch nach unten ist, frage ich mich manchmal, warum ich regulär überhaupt noch etwas bezahlen soll … und Schade zu sehen, wie das Gesicht einer Marke auch verramscht wird an manchen Stangen.

Im Grunde hat man von allem ohnehin genug und braucht wenn dann eher ausgesuchte Stücke. Das ist meine persönliche Tendenz seit einiger Zeit: Wenn konsumieren, dann deutliche deutlich deutlich weniger, seltener und bewusster Stücke anschaffen, die eine sehr gute Qualität haben und von denen man lange was hat. Ebenso mit Kosmetik. Ich brauche keine 10 verschiedenen Lippenstifte und 10 verschiedene Cremes. Das Geld ist anders besser aufgehoben.

😉 Amen.

Liebe Jessie, welche Größe trägst du in dem Marant Rock? Ist es ein klassischer Wickelrock, also dass man ihn verschieden verstellen kann (zB um ihn auf der Taille oder Hüfte zu tragen)? Bei myt stand nur „zum Binden“.
Lieben Dank für die Info
Sandra

Genau, es gibt keine Knöpfe, dafür eine Schlaufe, die du beliebig durchziehen kannst. Auf der Hüfte wird es aber ggf eng, ist eher für die Taille. Ich habe Größe FR38 genommen!

Schöne Teile, aber schlackern nur mir die Ohren angesichts der (SALE!!!!)-Preise?! 400 Euro für einen Schal?! Huiuiui…. Passt aber alles gut zu dir.

Im KaDeWe war der Schal deutlich günstiger, mit meinem Rabatt dann noch 230 Euro – auch kein Schnäppchen allerdings 😉

Es sei dir absolut gegönnt:)
Für mich waren nur schon 120 Euro für den Acne Canada einfach jenseits von Gut und Böse.

Um das weiße Isabel Marant schleiche ich virtuell auch schon seit einiger Zeit herum, hach. Vielleicht sollte ich es mir doch bestellen, es sieht auch in Natura auf deinem Bild so hübsch aus. Magst du mir verraten in welcher Größe du es genommen hast?

Liebe Jessie. Wie machst du das mit deinen ganzen Echtledertaschen… imprägnierst du die? Bzw wie ist es wenn es regnet? Ich hab soooo Angst um meine Celine bag :/ lieben Dank schonmal!

Ich bin da nicht sooo zimperlich, weil Taschen für mich auch Gebrauchsgegenstände sind 🙂 Wildleder imprägniere ich aber immer! Die Box Bag ist zB auch so regenabweisend, hihi!

Hallo Jessie,
das ist aber eine tolle Ausbeute! Besonders „the Luxat“! In welcher Größe trägst du ihn denn? Normalerweise schwanke ich zwischen 36 und 38 und weiß jetzt gar nicht, was ich nehmen soll ;). Liebe Grüße!

Ich auch! Und das habe ich James auch geschrieben – ich bin genau zwischen 36 und 38 🙂 Sag ihm, er soll die Jessie-Größe machen, hihi!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.