Ein neuer Stern am Schmuckhimmel: Sanaz Hughes und Alexandra Wilke von Rareté Studios im Interview

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Gründerin Journelles

In meinen rund 16 Blog-Jahren durfte ich schon so viele Gründungsgeschichten von Anfang an begleiten, habe über ihre Entwicklungen berichtet und war stets mit aufgeregt, wenn es vielversprechendes Neues zu feiern gab. Ein Label ist nun ganz neu dazugekommen: Rareté Studios.

Das Schmucklabel von Sanaz Hughes und Alexandra Wilke habe ich im Prinzip von der ersten Stunde an mitbegleitet, da ich als eine der ersten das Belonging Bracelet mit dem Namen von Cleo tragen durfte – ein traumhaftes Armband aus Edelsteinen und personalisierbaren Buchstabenperlen aus 18-karätigem Massivgold. Ich trage es so unendlich gerne und mittlerweile ist das Armband aufgeladen mit vielen Erinnerungen, sodass ich es irgendwann an meine Tochter weitergeben werde.

Wer zuletzt seinen Instagram-Feed durchgescrollt hat, wird an der Brand vielleicht schon mal vorbeigekommen sein. Alexandra und Sanaz haben es mit Rareté Studios und ihren Belonging Bracelets geschafft, in den diesjährigen Goodie Bag der Oscars dabei zu sein. Dabei wurde das Kölner Luxus-Schmucklabel gerade mal im vergangenen Jahr (2022) gegründet. Sanaz und Alexandra träumen groß und sind in Hollywood angekommen! In ihren Kollektionen vereinen die beiden Frauen hochwertige Materialien mit einzigartigen Designs, alle Schmuckstücke werden in Deutschland aus seltenen natürlichen Edelsteinen und 18 Karat recyceltem Gold hergestellt. Ich kann mich auf jeden Fall momentan nicht satt sehen und werde das ein oder andere Stück auf meine imaginäre Wunschliste setzen. Aber zurück zu Alexandra, Sanaz und Rareté Studios, von denen ich euch heute in Form eines Interviews mehr erzählen möchte:

Viele Gründer:innen träumen davon und dennoch gelingt es nur wenigen, was ihr geschafft habt. Die Oscars 2023 – und ihr wart mit eurem Schmuck in der vielleicht berühmtesten Goodie-Bag – dabei gibt es euer Label noch noch nicht all zu lange. Wie habt ihr das geschafft?

Alexandra: Sanaz und ich haben uns mit der Gründung von Rareté Studios vorgenommen, von Anfang an ganz groß zu denken und im wahrsten Sinne des Wortes nach den Sternen zu greifen. Und im Falle der Oscars hat es dann tatsächlich schneller geklappt, als wir es selbst erwartet haben. Als wir die Organisatoren der Goodie Bag letztes Jahr kontaktierten, war unser Label gerade mal drei Monate alt. Das Team in Los Angeles war sofort von unserem Belonging Bracelet und der Mission unserer Marke begeistert und wir durften für die 26 Nominierten in den Top Kategorien jeweils ein personalisiertes Armband beisteuern, um diesen besonderen Moment mit ihnen zu feiern. Für die Hollywood-Stars haben wir uns für die Modelle Aquamarin, Amethyst, Herkimer Diamant und Citrin entschieden, jeweils mit einer personalisierten 18 Karat Buchstabenperle. 

Das klingt spannend. Welchen Einfluss hatte dieser Step auf die Bekanntheit von Rareté Studios?

Alexandra: Das Feature in der Goodie Bag hat unserer Bekanntheit auf jeden Fall einen enormen Schub gegeben. Plötzlich waren wir im Fernsehen und es gab Artikel über uns und unseren Schmuck in Vogue, Forbes, Glamour und vielen weiteren Medien weltweit. Das war total surreal. Aber das Schönste daran ist es, zu sehen, wie sehr unsere Kund*innen sich in das Armband verliebt haben. Das hat uns gezeigt, dass wir ein wirklich einzigartiges, besonderes Schmuckstück geschaffen haben. Das fühlt sich richtig gut an.

Ihr beide habt euch in einer PR-Agentur kennengelernt: Vermarktung, Netzwerkaufbau, Brand Positionierung und -platzierung sind euch sicherlich nicht fremd. Inwiefern beeinflussen euch diese Bereiche jetzt beim Aufbau eures Schmucklabels?

Alexandra: Wir haben beide über die Jahre für unterschiedliche globale Unternehmen und Marken gearbeitet, darunter P&G, Tiffany’s, Pinterest und Daimler. Wir wissen also, wie wichtig ein klares Alleinstellungsmerkmal, ein starker Markenkern und ein gutes Storytelling sind, um sich erfolgreich zu etablieren und zu halten – vor allem im Luxussegment. Mit Rareté Studios bauen wir eine Marke auf, die sich an eine neue Generation von Luxus-Shoppern richtet.

Menschen, die auf besonderes Design Wert legen, traditionelle Handwerkskunst schätzen, die aber auch ein neues Werteverständnis haben und nicht mehr unbedingt beim Juwelier um die Ecke shoppen. Während viele Schmuckmarken auf gedeckte Farben, klassische Designs und traditionelle Narrative und Rollenmodelle setzen, geht es bei uns um Farbe, Mut, Spaß und die Courage, voll und ganz zu sich selbst zu stehen. Und wenn wir uns das Feedback unserer Kund*innen so anschauen, treffen wir damit den Nerv der Zeit.

Gehen wir noch ein paar Schritte zurück: Gefühlt, sprießt ein Schmucklabel nach dem anderen. Warum habt ihr euch dafür entschieden, ein eigenes Schmucklabel zu gründen? Was hat euch gefehlt?

Alexandra: Das hat sich irgendwie ganz natürlich ergeben. Ich kam durch meine Heimat Idar-Oberstein schon früh in Kontakt mit dem Thema Schmuck und habe schon als Kind eine Leidenschaft für die Edelsteinen und das besondere Schmuckhandwerk entwickelt. Schmuck war immer irgendwie ein Thema. Die Idee, eine eigene Marke zu gründen, hat sich dann mit der Zeit entwickelt. Und die Zeiten waren vielleicht nie besser als jetzt, um in den Luxus-Markt einzusteigen. Die Nachfrage steigt, Konsument*innen sind offen für Neues und wollen besondere Stücke entdecken, die noch nicht jeder hat und die neue Geschichten erzählen. 

Sanaz: Alex und mich verbindet eine Leidenschaft für Design und schöne Dinge und eine gemeinsame Vision, unser Unternehmen und die Welt um uns herum nach unseren eigenen Maßstäben und Werten zu gestalten. Seit der Gründung von Rareté Studios sind uns schon so viele unglaubliche Dinge passiert, und so viele besondere Menschen begleiten uns auf unserem Weg, die unsere Werte mit uns teilen. Dafür sind wir sehr dankbar. Und du bist auch eine davon, Jessie!

Und was macht euren Schmuck besonders?

Sanaz: Rareté Studios soll vor allem eins: Spaß machen! Unsere Schmuckstücke passen auf dem Red Carpet genauso gut wie zur Jeans und zum weißen T-Shirt auf dem Weg in den Supermarkt. Unsere Designs sind inspiriert vom französischen Undone-Look und den 90er Jahren. Sie sind lässig, spielerisch, bunt und mutig – für all diejenigen, die Lust auf mehr als die klassischen Gold-Hoops haben. Und als Luxusmarke ist es für uns selbstverständlich, dass all unsere Stücke in 18 Karat Gold von Meisterhand in Idar-Oberstein angefertigt werden. 

Rarität spiegelt sich auch in dem Namen eures Labels wider … 

Sanaz: Richtig, wir wollen mit dem Namen unsere Wertschätzung für die Raritäten unserer Natur und des Lebens zum Ausdruck bringen. Die Einzigartigkeit der Farbedelsteine ebenso wie all die besonderen Momente, Menschen und Meilensteine im Leben, die wir mit unserem Schmuck festhalten und feiern. Und gleichzeitig ist die französische Mode eine große Inspiration für uns, weshalb wir uns auch bewusst für einen französischen Namen entschieden haben. 

Euer Kernprodukt sind die “Belonging Bracelets” – in Deutschland hergestellte Armbänder aus Edelsteinen und personalisierbaren Buchstabenperlen aus 18-karätigem Massivgold. Ich selbst trage sie fast seit der ersten Stunde. Was ist die Geschichte hinter dem Armband?

Sanaz: Die erste Idee zum Belonging Bracelet hatte ich, als mein Sohn Casper 2020 zur Welt kam. Ich war auf der Suche nach einem hochwertigen Schmuckstück als Statement der Zugehörigkeit zu meinem Sohn und konnte aber nichts finden, was mir so richtig gefiel. Dann habe ich selbst angefangen zu experimentieren und die ersten Designs zu erstellen. Als Alex und ich uns Anfang 2022 zusammengetan haben, entstand die Idee für das Luxus-Belonging Bracelet, welches wir innerhalb von sechs Monaten mit unseren Meistergoldschmieden entwickelt haben. Seitdem bekommen wir so wahnsinnig viel positives Feedback zu den Armbändern und jedes Belonging Bracelet erzählt die ganz eigene Geschichte unserer Kundinnen – da stecken so viele positive Emotionen drin. Das ist wirklich der schönste Teil unseres Jobs: zu sehen, wie etwas, was wir erschaffen haben, Menschen jetzt so viel Freude bereitet. Und wir sind super stolz, dass du eine der ersten warst, die es kurz nach unserem Shop Launch getragen hat. <3

Von der Auswahl der Edelsteine in Idar-Oberstein bis zum fertigen Schmuckstück: Wie können wir uns euren kreativen Prozess vorstellen? Was ist zuerst da: die Edelsteine oder die Idee für die Kollektion?

Sanaz: Beim Belonging Bracelet war die Idee für das Armband zuerst da, und dann kam die Auswahl der Materialien, die Entwicklung der Formen und die Zusammenstellung der verschiedenen Edelsteine. Es kann aber auch mal anders herum sein. Ich liebe es, neue Edelsteine und besondere Exemplare zu entdecken und mich von ihren Farben und Formen inspirieren zu lassen. Das ist das tolle an Farbedelsteinen, sie haben so viel Charakter und sind viel einzigartiger als beispielsweise Diamanten (nichts gegen Diamanten natürlich).

Der Markt gilt als kompliziert. Ist die Beschaffung der exklusiven Edelsteine eine Herausforderung für euch?

Alexandra: Dank unserer engen Verbindungen und Kontakte in meine Heimat Idar-Oberstein, haben wir sehr guten und schnellen Zugang zu allen Farbedelsteinen der Welt in allen erdenklichen Größen und Schliffarten. Aber es stimmt, insbesondere Farbsteine gelten als kompliziert, denn sie werden nach anderen Maßstäben bewertet wie beispielsweise Diamanten. Da bedarf es auf jeden Fall eines geschulten Auges, um das richtig einschätzen zu können und die schönsten Exemplare auszuwählen. 

Die neueste Kollektion heißt Euphoria, mit der ihr euer Sortiment um Ringe, Creolen, Ketten und Armreifen erweitert habt und es kommen darin unter anderem Edelsteine wie Rubin, Smaragd, Saphir und Tsavorit vor. Was könnt ihr uns noch zur Kollektion erzählen?

Sanaz: Die Euphoria Kollektion ist eine Liebeserklärung an das Leben und die vielen besonderen Momente und Menschen darin, die es zu feiern gilt. Allen voran: uns selbst! Die Kollektion besteht aus Ringen, Ketten, Hoops und Armreifen aus 18 Karat Gold und mit bunten Saphiren, Rubinen, Smaragden und Diamanten besetzt. Wir haben die Linie gemeinsam mit unserem engen Partner und Deutschlands ältester Schmuckmanufaktur Hans D. Krieger in Idar-Oberstein kuratiert und lassen sie dort auch anfertigen. Das sind in Sachen Design und Handwerk wirklich absolute Meisterwerke, die ein Leben lang Freude bereiten. 

Blicken wir auf den Entstehungsprozess der aktuellen Kollektion: Welches ist euer Lieblingsteil und warum? 

Sanaz: Ein Highlight der neuen Kollektion sind auf jeden Fall die Euphoria-Ringe, die mit ihrer Wellenform ganz besonders ins Auge fallen. Die Ringe kann man einzeln tragen, oder gleich mehrere miteinander kombinieren. Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die Farbsteine zu mixen. Im Mittelpunkt der Kollektion stehen Saphir, Smaragd und Rubin, vereinzelt auch Diamanten. 

Welcher Edelstein würde am besten zu eurer jeweiligen Persönlichkeit passen?

Alexandra: Aquamarin und Smaragd. Ich liebe die intensive Farbe beider Steine sehr. Smaragd ist außerdem der Monatsstein für den Mai – mein Geburtsmonat. Und wenn ich mich nicht irre, auch der Geburtsmonat von Jessies Tochter Cleo. Da hat sie mit dem Smaragd Euphoria Ring also genau die richtige Wahl getroffen. 🙂

Sanaz: Zufälligerweise ist es bei mir auch mein Geburtsstein Rubin. Deswegen trage ich auch jeden Tag meinen Ruby Euphoria Ring. Es heißt, dass seine tiefrote Farbe einen im Alltag dazu motivieren kann, seinen Wünschen und Sehnsüchten zu folgen. Ich liebe die Vorstellung, dass mein Lieblingsschmuckstück, noch mehr kann als nur schön auszusehen.

Und welcher Stein repräsentiert Rareté Studios am besten?

Sanaz: Der Amethyst. Unser Herz schlägt einfach für die Farbe Lila. Man sagt auch, dass der Amethyst zu Selbsterkenntnis verhilft – und Selbstreflektion ist einer unserer wichtigsten Unternehmenswerte. Passt also perfekt zu uns! 🙂

Photo Credit Portrait: Anderson
Photo Credit Models: Per Appelgren

Vielen lieben Dank für das tolle Interview!

Von Jessie

Ich bin Jessie Weiß, 32 Jahre jung, lebe verheiratet in Berlin, bin Mama von Levi (1), schwanger mit dem zweiten Kind sowie Gründerin von Journelles. Ich liebe Phoebe Philo, Stella McCartney und Isabel Marant, kann aus anatomischen Gründen nicht auf hohen Schuhen laufen, habe einen Céline-Taschentick, tanze und höre leidenschaftlich gern Hip Hop, kann mir selten Ironie verkneifen, leider immer noch kein Französisch sprechen, obwohl ich Paris für die schönste Modestadt der Welt halte, gucke am liebsten Jimmy Fallon, Jan Böhmermann, Game of Thrones oder entspanne beim Serienmarathon auf Netflix, bin ein kleiner Workaholic mit Multitaskingtalent, professionelle Instagram-Durchscrollerin, in jeder Lebenslage tollpatschig, habe ein Faible für skandinavisches Interior und einen Kissen-Tick, bin groß im Wellness machen und wäre daher noch lieber professionelle Hoteltesterin. Mode ist meine grosse Liebe, aber meine Kohle investiere ich eher in Reisen und Essen – und neuerdings fast ausschliesslich in mein Kind.

Als alter Bloghase – 2007 habe ich LesMads mitbegründet – ging im Oktober 2012 mein persönlicher Traum in Erfüllung: Ich habe mich mit "Journelles" selbstständig gemacht. Das Blogazine ist mein digitales Zuhause, News-Plattform, Modetagebuch und tägliche Anlaufstelle für spannenden Content rund um die Themengebiete Interior, Reisen, Beauty und sowohl High Fashion als auch Contemporary Labels und Highstreetmode.

Nebenbei habe ich die Modesendung It's Fashion auf EinsPlus von der ARD moderiert, berate Firmen im Social-Media-Bereich, halte Vorträge und reise um die Welt, um euch täglich den schönsten Content zu präsentieren. Im Juni 2015 habe ich mein eigenes Modelabel JOUUR. gegründet.

2016 ist mein Sohn Levi auf die Welt gekommen. Baby-Themen werden seither auf Mini Journelles behandelt und das nun auch wieder intensiver, da unser zweites Kind unterwegs ist.

Journelles ist inzwischen gewachsen: Wir sind ein sechsköpfiges Redaktionsteam im Berliner Prenzlauer Berg und haben im Sommer 2018 unseren ersten temporären Concept-Store, den Journelles Marché, eröffnet.

Mein Credo: Mode muss Spaß machen, auf Augenhöhe funktionieren und sollte sich nicht so ernst nehmen.

Mehr über mich findet ihr im Presse-Bereich, auf Instagram und ab und an auf YouTube. Subscribe!

Aktuelles Presse-Feature:

VOGUE.DE: "Influencer im Portrait: Jessica Weiß - Alles, nur kein Stillstand"

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.