„Da es mittlerweile sehr viele Player in der Branche gibt, werden Content und Ideen schnell redundant“ – Im Karriere-Interview mit Alexander Galievsky, Business Partner von Leonie Hanne

Sie ziehen im Verborgenen die Strippen: die Instagram Husbands

Wer auf Instagram und im Modekosmos unterwegs ist, dem wird der Namen Leonie Hanne sicher etwas sagen: Die schöne Bloggerin von OhhCouture hat sich mit beeindruckenden Reisefotografien einen Namen gemacht und hat in den vergangenen zwei Jahren den Fokus auf perfekt gestylte Modefotos gelegt, womit sie nun fester Bestandteil der internationalen Größen auf Instagram ist. 1,9 Millionen Follower bewundern ihr Jetset-Leben zwischen Dior-Modenschauen und Kampagnenshootings für Michael Kors oder La Mer.

Auf ihrem Instagram-Kanal sieht man sie fleissig und immer on tour in Mailand, Marrakesch, Paris – selten sieht man aber ihren Business-Partner Alexander Galievsky.

Er ist seit knapp drei Jahren auch auf professioneller Ebene an Leonies Seite, hat für das gemeinsame Unternehmen seinen sicheren Job bei der Bank gekündigt und reist seitdem als fester Freund, Fotograf, Manager und Assistent mit Leonie rund um den Globus. Alex hat, wie viele andere Instagram Husbands, die Vollzeit an der Seite der Partnerin arbeiten, operative und geschäftliche Aspekte des Influencer-Geschäfts seiner Freundin übernommen. Dabei macht er nicht nur großartige Bilder, bearbeitet sie und findet passende Bildunterschriften, sondern kümmert sich auch um die Überprüfung von Verträgen oder die Kommunikation mit Kooperationspartnern. Sein Master in Finance und Statistics mag ihm vielleicht manchmal geholfen haben, viele Kenntnisse musste Alex als vollwertiger Partner im Influencer-Geschäft neu erlernen. Mit seiner Hilfe spricht Leonie inzwischen ein breites Publikum an, hat erfolgreiche Kampagnen umgesetzt und wurde als Model unter anderem für Magazine wie die Elle gebucht.

Wie die Arbeit eines Instagram Husbands aussieht und eine Beziehung funktioniert, die gleichzeitig auch Geschäftsmodell ist? Das und noch vieles mehr wollte ich von Alex wissen.

Hi Alex! Dass es mit dem Interview geklappt hat, ist gar nicht so selbstverständlich, schließlich sind Leonie und du nonstop unterwegs.

Ja, gerade sind wir in Rom.

Und danach?

Danach geht es für einen Tag nach London, da haben wir neben Hamburg unsere Hauptwohnung. Dann nach Mailand, Portugal, Cannes, St. Tropez, Cannes und wieder London.

Bringt euch dieses ständige Reisen nicht an eure Grenzen?

Es kann schon sehr intensiv sein, insbesondere die neuen Eindrücke, die Zeitverschiebung, man muss sich ständig neu adjustieren. Aber es lohnt sich allein dafür, was man zurückbekommt.

Du bist nicht nur Leonies Freund, sondern auch ihr Business Partner. Seit wann bist du Teil des Geschäfts?

Seit 2016. Da haben wir auch angefangen, Vollzeit daran zu arbeiten. Wir beide haben uns an der Uni in Hamburg kennengelernt, wo wir ein duales Studium gemacht haben.

Leonie hat dann währenddessen Anfang 2014 mit ihren Kanälen gestartet und ich habe ihr das erste Mal im gleichen Jahren im Sommer geholfen. Ein knappes Jahr später wussten wir, dass wir uns komplett darauf konzentrieren wollen.

Berufliches vom Privatem zu trennen ist in eurem Fall schier unmöglich. Ihr arbeitet ja indirekt nonstop und habt wenig Privatleben. Wirkt sich das negativ auf eure Beziehung aus?

Nein, wir beide mögen es zu arbeiten und bewegen gerne etwas, dass es sich gut anfühlt. Wir achten zudem sehr darauf, auch mal nur ein Paar sein zu können.

Wenn du einen Wikipedia-Eintrag über dich schreiben würdest: Wie würden die Berufsbezeichnung und der erste Satz lauten?

Instagram Husband, haha. Ich würde sagen, dass ich mich um alles kümmere, insbesondere was „hinter den Kulissen“ passiert und übernehme die komplette Produktion: von den Bildern auf Instagram bis hin zu richtigen Kampagnen.

Leonie ist häufig mit vielen anderen Frauen unterwegs, du also unweigerlich auch. Der Hahn im Korb zu sein ist ja mal ganz nett. Aber Hand aufs Herz: Nervt das auch mal?

Es ist beeindruckend, wie viele starke, erfolgreiche Frauen sich in dieser vergleichsweise kleinen Industrie bewegen. Es kommt zu Reibereien, aber mittlerweile gibt es genug männlichen Einfluss durch die Instagram Husbands, haha.

Apropos Instagram Husbands. Es gibt da ja so einige Vorurteile...

Ehrlich gesagt habe ich bisher keine gehört. Ich bin da proaktiv und gehe mit einem Zwinkern an das Klischee heran.

Alles, was Leonie erlebt (abgesehen von vor der Kamera stehen), erlebe und gestalte ich mit. Wir haben zwar noch zwei Mitarbeiter – eine Assistenz und eine Kreative –, doch von der Logistik, Planung und Organisation inklusive fotografieren, filmen, der Postproduction, Outfitauswahl etc. übernehme alles ich.

Was hast du ursprünglich gelernt?

Ich habe meinen Master in Finance und Statistics gemacht und im Online Marketing, Business Intelligence und CRM bei einer Bank gearbeitet.

Was waren deine beruflichen Pläne?

Mir haben Zahlen schon immer Spaß gemacht. Mein Job bei der Bank war daher fast schon mein Karriere-Ziel – nur mit mehr Personalverantwortung.

Und trotzdem hast du gekündigt.

Richtig. Während des Studiums hatten Leonie und ich unser erstes eigenes Unternehmen und haben einander sehr als Business Partner geschätzt. Wir wollten immer eigenständig arbeiten und für alles selbst verantwortlich sein. Und wir wussten, dass uns die Plattform genau diese Möglichkeit geben kann.

Wie haben deine Eltern auf deine Kündigung reagiert?

Als ich vier Jahre alt war, sind meine Eltern mit meinem Bruder und mir aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Ich habe studiert und wie gesagt danach bei einer Bank gearbeitet. Man kann sich also denken: Vor allem für meine Eltern schien das, ein solider Beruf zu sein. Die Entscheidung, zu kündigen, hat sie daher sehr erschrocken, aber inzwischen haben sie es verstanden und verfolgen alles mit viel Spaß und Stolz.

Du hast zwar Ahnung von Zahlen, einige Bereiche müssen dir aber fremd gewesen sein. Musstest du dich weiterbilden, um Leonie unterstützen zu können?

Ja, ich musste sehr viel neu lernen. Gerade zu Beginn, wie man fotografiert, bearbeitet, eine Website betreibt, Rechnungen schreibt und so weiter …

Von wem habt ihr am meisten über die Branche gelernt?

Von allen Kollegen ein bisschen. Sei es von Fotografen oder Anderen, die schon länger in der Branche arbeiteten. Am meisten durch Trial and Error, hehe.

Was war das größte Learning?

Dass in dieser Branche alles möglich ist, wenn man es wirklich möchte und dafür hart arbeitet.

Wie können wir uns euren Arbeitsalltag vorstellen?

Es gibt keinen, da die Tage stark von den Jobs, Projekten und Jahreszeiten abhängen. Es geht von einem reinen Bürotag bis hin zu einem Covershoot an irgendeinem Ort.

Was würdest du nach so vielen Jahren im Geschäft sagen: Woher kommt euer Erfolg?

Wir beide sind sehr leidenschaftlich – mit allem, was wir tun. Ich bin überzeugt, wenn man alles mit Leidenschaft verfolgt, wird es am Ende gut werden.

Welche Ziele verfolgt ihr langfristig?

Wir sind mit unserem aktuellen Weg sehr glücklich. Langfristig möchten wir uns noch mehr sozial engagieren und insbesondere im Bereich Female Empowerment stärker einsetzen.

Ihr habt gemeinsam sehr viel erreicht. Leonie wird von Dior gebucht, war kürzlich auf dem Cover der Velvet oder macht Werbung für Huawei. Was war das größte Highlight bislang?

Dinge, auf die wir beide sehr stolz sind, waren unter anderem Leonies erstes Magazin-Cover und als sie das Werbegesicht für eine Internationale Kampagne in mehr als 250 Stores zu sehen war.

Ihr habt mit dem Blog OhhCouture angefangen und seid dann auf Instagram berühmt geworden. Inzwischen hat sich die Ästhetik der Bilder verändert, ihr dreht zudem Werbevideos und seid sogar auf YouTube vertreten. Muss man sich in dieser Branche immer wieder neu erfinden?

Absolut! Man muss sich – egal in welchem Bereich – immer wieder neu erfinden, damit einem selbst nicht langweilig wird. Und da es mittlerweile sehr viele Player in der Branche gibt, werden Content und Ideen schnell redundant.

Wir sprechen auf Journelles viel über Themen rund um die Zukunft der Branche und über den Erfolg auf Instagram. Wie siehst du die Branche heute und bewertest ihre aktuelle Entwicklung?

Ich sehe die Entwicklung divergent. Auf der einen Seite professionalisieren sich viele in der Branche und agieren wie ein Unternehmen, auf der anderen sind die Eintrittsbarrieren sehr schwankend – auch für Mitspieler, die es eher wegen des vermeintlichen Geldes, Lifestyles oder Ähnlichem machen. Generell bedient jedoch Social Media genau das, was sehr viele konsumieren wollen und schon immer haben – nur in einer anderen Form.

Viele sprechen auch darüber, was passieren wird, wenn jeden Tag neue Instagram-Girls dazu kommen und vermutlich irgendwann die Blase platzt. Wie siehst du das?

Ich glaube nicht, dass man mit mehr Instagram-Girls von einer Blase sprechen kann. Der Konsument bestimmt den Erfolg und reguliert dadurch gleichzeitig den Markt. Wenn die Instagram-Girls tolle Persönlichkeiten sind, schönen Content produzieren und das lieben, was sie tun, dann erhalten sie eine gute Resonanz.

Kann man denn als Instagram-Star alt werden oder ist es ein Geschäft, das nicht nachhaltig genug ist, um damit auch eine berufliche Perspektive jenseits der Vierziger zu haben?

Wir haben schon seit langer Zeit so viele Ideen und es kommen regelmäßig neue dazu. Wir hatten bisher noch nicht den Kopf, alles anzugehen, aber wir werden weit vor der Vierzig viele dieser Ideen umsetzen.

Gibt es ein Businessmodell für die kommenden zwei Jahre?

Durch den beruflichen Hintergrund haben wir bereits viele verschiedene Dinge gemacht – sei es von Speaker sein bis hin zur Produktion. Für die nächsten zwei Jahre gibt es verschiedene Themen, die wir realisieren möchten, aber noch nicht spruchreif sind.

Spielt denn Familienplanung eine Rolle?

Leonie und ich lieben diesen Moment so so sehr, dass das noch kein konkretes Thema war. Aber „never say never“.

Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg und eine gute Reise!

Von Alexandra

Schreiben sollte mir eigentlich leicht fallen, könnte man meinen. Doch wenn es darum geht, etwas über mich selbst zu erzählen, bin ich – ja sagen wir mal – überfordert. Wo fange ich an? Ich habe bei Journelles als Praktikantin angefangen. Danach ging es weiter in die Moderedaktion vom Tagesspiegel und dann wieder zurück an die Uni und dann wieder zurück zu Journelles ;-)

Ich mag Mode und Beauty: Ich liebe neue Trends, spannende Outfits und (zugegeben) auch etwas Shopping. Doch fast noch mehr mag ich es, Mode als Phänomen zu betrachten: Wieso gibt es diesen Trend? Woher kommt er? Welchen Einfluss hat die Politik oder Gesellschaft auf die Mode? Und umgekehrt! Ebenso finde ich es spannend, über großartige Frauen und ihre noch so unterschiedliche Errungenschaften zu berichten, sie kennenzulernen, von ihnen zu lernen ...

Wenn ihr meine Texte lesen solltet: Dankeschön! Es gibt nichts Schöneres, als zu wissen, dass meine Artikel gelesen werden. Und bitte seid gnädig mit mir, wenn ich Fehler mache. Ich lerne noch ... das wird sich wohl auch nie ändern ;-)

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12 Antworten auf „„Da es mittlerweile sehr viele Player in der Branche gibt, werden Content und Ideen schnell redundant“ – Im Karriere-Interview mit Alexander Galievsky, Business Partner von Leonie Hanne“

„Danach geht es für einen Tag nach London, da haben wir neben Hamburg unsere Hauptwohnung. Dann nach Mailand, Portugal, Cannes, St. Tropez, Cannes und wieder London.“ – Bitte mal nachdenken über Nachhaltigkeit und den CO2-Fußabdruck!

Genau das hab ich mir gerade auch gedacht. ich finde dass diese (scheinbar glanzvollen) Lebensmodelle 2019 NICHT mehr zeitgemäss sind. die Zeiten ändern sich – und mich überrascht es selbst dass das fridaysforfuture Phänomen doch immer weitere Kreise zieht. die ersten Blogs fangen an die sich daraus ableitenden Konsequenzen zu diskutieren und sich selbst in Frage zu stellen. Weil es nun eben NICHT mehr reicht zur Schlussfolgerung zu kommen dass man gerne möchte aber halt nicht kann und dass ein darüber nachdenken aber schon ein wichtiger richtiger Schritt ist. Mich würde interessieren wie die Journelles Belegschaft das sieht und welche Stellung sie dazu einnehmen. Schätze ich bin da nicht die einzige.

Dazu würde ich mir auch wünschen, dass hier etwas mehr darauf eingegangen würde. Natürlich kann und will nicht jeder eine 180 Grad wende bezüglich seines Lebenstils hinlegen, aber wie Bille und Mel schon anmerkten, ist das doch etwas, was hier im Team auch diskussionswürdig wäre? Muss denn guter Content immer nur aus Reisen bestehen? Und wäre es nicht auch Aufgabe von Influencern, zumindest in einem Rahmen, auf die Folgen dieses Lebensstils und Konsums aufmerksam zu machen? Man muss ja nicht gleich die Moralkeule schwingen, aber man muss sich seinem Einfluss doch durchaus bewusst sein..

Ich bin ganz bei dir, Bille. Ich finde das auch schwierig. Ich würde mal behaupten, dass Influencer wie Leonie zusammen mit ihrem Mann in ihrer Arbeitsweise sehr viel weniger nachhaltig agieren als es klassische Werbe- und Produktionsagenturen oder Redaktionen der Medienhäuser tun. Dass sie tollen Content produzieren wollen und müssen, verstehe ich. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass das Ego, das nicht so gerne von 9 bis 18 Uhr im Büro sitzen möchte, sondern lieber luxuriös durch die Welt travellt, da im Vordergrund steht. Meiner Meinung nach menschlich nachvollziehbar, dennoch eine besorgniserregende Entwickung.

Interessant, mal die Perspektive eines Mannes zu lesen. Wäre noch spannend gewesen, etwas darüber zu lesen, ob er es manchmal vielleicht auch schwierig findet, eher in der zweiten Reihe zu stehen. Aber da würde es wahrscheinlich eher dem Geschäftsmodell und Vorgehen der beiden widersprechen, allzu tief blicken zu lassen – was ich sogar verstehen kann.

Na ja, der Lebensentwurf der beiden zeigt mir aber auch, dass dieses ganze „Influencer“-Ding Lichtjahre von dem entfernt ist, was ich für mich erstrebenswert und wichtig finde (tatsächlich bin ich selbst auch nicht auf Instagram). Der Satz mit den „Hauptwohnungen“ und der Tatsache, dass die beiden selbst dort wohl nicht oft sind: puh, was für eine Rastlosigkeit. Wo tanken die beiden mal auf? Wo sind sie mal einfach privat? Oder meinen sie das nicht zu brauchen?

Das mit dem vielen Fliegen ist mir auch eher negativ aufgefallen, wobei das ja eine Sache ist, die allen gemein zu sein scheint, die auf Instagram in irgendeiner Form erfolgreich sich selbst vermarkten.
Na ja, als „Endverbraucher“ hat man es ja zum Glück auch in der Hand, wem man folgt und auf welchen Seiten man reinschaut. Da kann ich mich an die eigene Nase fassen und für mich überlegen, wo das Gesamtpaket an Content und Lebensstil der entsprechenden Person für mich noch stimmt – und wo eben vielleicht nicht mehr. Und wenn es nicht mehr stimmt, dann sollte man auch konsequent „abstinent“ bleiben.

Ein sehr interessanter Einblick, gut konzipiert und zum Nachdenken anregend, danke hierfür! Ich find’s gut, dass Ihr ein bisschen in die ‚Business of Fashion‘ Richtung geht, und das Thema Nachhaltigkeit wurde ja auch schon des öfteren angesprochen. Alex kommt sympathisch und professionell rüber, doch auch ziemlich abgeklärt. Letztlich bestimmt der Konsument, der auf Instagram mit Daten und Aufmerksamkeit bezahlt – ob ein Influencer, der einen Account mit ‚boring fashion‘ anbietet und überall mit dem Zug hinfährt, denn eine Chance hätte?

Ich kann mich auch Nina anschließen und finde es spannend das ganze Mal aus der Sicht des Mannes einer erfolgreichen Frau zu lesen. Alex kenne ich noch von früher, wo der Trubel um Bloggerin und Influencer angefangen hat und fand es schon immer bewundernswert wie sehr er sich für diese Rolle alle Sachen wie beispielsweise das Fotografieren und seinen sicheren Job an den Nagel gehängt hat. Für mich persönlich könnte ich jedoch nicht in einer Beziehung leben in der man sich ständig sieht und 24h aufeinander hängt, denn am Ende des Tages ist doch auch mal spannend wenn der Partner oder Mann nach Hause kommt und man sich mit dem jeweils anderen über den Tag austauschen kann. Ich wünsche den beiden trotzdem weiterhin viel Power auf ihren Wegen!

Was mir persönlich beim Lesen sauer aufstößt (vom CO2-unfreundlichen Umhergejette ganz abgesehen): In in einem Abschnitt erwähnt er, dass man künftig mehr in Richtung „Female Empowerment“ gehen möchte. In einem anderen antwortet er dann aber auf die Frage, wie es als Mann zwischen all den Frauen ist, mit folgendem: „Es kommt zu Reibereien, aber mittlerweile gibt es genug männlichen Einfluss durch die Instagram Husbands, haha.“ WTF?! Auch wenn das nachgeschobene „haha“ das Aussage wohl ins Lustige ziehen sollte, das geht einfach gar nicht.

Was hat die Frage nach der Familienplanung für einen inhaltlichen Zusammenhang? Null! Bitte mal überlegen, wie die Reaktion der Leserinnen wäre, hättet ihr diese Frage einer Frau gestellt. Absolutes No Go.

Im Interview kommt es so rüber, dass er eigentlich alles Wesentliche des Jobs macht und sie nur hübsch vor der Kamera steht. Und dazu noch die Aussage, es komme zu „Reibereien“, weil ja so viele Frauen alleine untereinander sind. Kein sympathischer Typ, aber trotzdem ein interessantes Interview. Ich hoffe nur, dass nicht alle Instagram Husbands so denken wie er.

Ich finde seine Aussagen enthalten wenig Tiefgang. Mir gibt das Interview jetzt leider keinen Mehrwert. Das liegt aber eher an seinen Antworten, er hätte sicherlich mehr rausholen können. Es wirkt so leider etwas lieblos. Ich sehe das Influencer Geschäft kritisch, mir fehlt einfach der Mehrwert und es ist gerade bei der oben genannten Dame nur Schein und Oberflächlichkeit und Werbung, die auf dem Kanal gezeigt wird – meiner Meinung nach. Ich verstehe immer weniger, warum so vielen Menschen sich diesen Content immer noch täglich anschauen. Zum Glück haben immer mehr Blogger oder Instagramer erkannt, dass Authentizität immer mehr gefragt ist. Dadurch macht Insta wieder Spaß!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.